Künstliche Intelligenz

USA vergeben erste Genehmigungen für Export von Nvidia-GPUs nach China


Die US-amerikanische Kontrollbehörde „Bureau of Industry and Security“ (BIS) hat erste Genehmigungen für den Export von Nvidias H20-Beschleunigern nach China erteilt. Ein Sprecher der Behörde bestätigte dies der Financial Times. Eine allgemeine Einigung im jahrelangen Streit um Ausfuhrgenehmigungen für besonders schnelle GPUs gab es bereits Mitte Juli 2025.

Wie die Financial Times berichtet, besuchte Nvidia-Chef Jensen Huang am vergangenen Mittwoch erneut Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Bereits drei Wochen zuvor hatten sich die beiden getroffen. Danach soll Huang aber vergeblich auf eine Umsetzung der dabei erzielten Einigung gewartet haben. Die versprochenen Genehmigungen seien nicht erteilt worden, das hat sich laut BIS nun geändert.

Nvidia hatte wiederholt beklagt, dass dem Unternehmen durch Exportbeschränkungen für die H20-Beschleuniger Umsätze in Milliardenhöhe entgehen würden. Die Zeit drängt dabei: Die GPU wurde bereits 2023 als verlangsamte Variante des damals schnellsten KI-Beschleunigers H100 vorgestellt und basiert noch auf der Hopper-Architektur. Die aktuelle Architektur, Blackwell, ist deutlich schneller und effizienter als Hopper. Zudem machten zuletzt chinesische Behörden Bedenken um mögliche absichtlich eingebaute Sicherheitslücken in den H20-GPUs geltend. Die Cyberspace Administration of China (CAC) behauptet unter anderem, Nvidia könne die GPUs aus der Ferne abschalten und deren Standort feststellen. Belege dafür gibt es bisher nicht.

Eine mögliche örtliche Verfolgung (Tracking) für die GPUs scheint es bisher nicht zu geben, oder sie wird nicht eingesetzt. Darauf deutet ein neues Videoprojekt des YouTube-Kanals Gamers Nexus (GN) hin, der in den vergangenen Jahren in der Hardwarebranche auch investigativ tätig war. In einem am Wochenende erschienenen Video kündigt GN einen Dokumentarfilm an, der den Schwarzmarkt für GPUs in China gründlich beleuchten soll. Das Team von GN ist für den Film kürzlich drei Wochen durch China und Taiwan gereist.

Dabei geht es nicht nur um für KI-Rechenzentren umgebaute Gaming-Grafikkarten, die beispielsweise mit vergrößertem Speicher für den KI-Einsatz mit besonders großen Modellen fit gemacht werden. Schon das Ankündigungsvideo zeigt auch serienmäßige KI-Beschleuniger von Nvidia, die in China trotz der Ausfuhrbeschränkungen gut erhältlich sein sollen. Unklar ist bisher, wie groß dieser Schwarzmarkt wirklich ist, und wie sehr er Chinas KI-Entwicklung befördern kann. In großen KI-Rechenzentren werden heute teils Hunderttausende der schnellsten GPUs an einem Standort verbaut.


(nie)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen