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VC-Geld oder Kontrolle? Diese Frage stellt sich nicht mehr!


Unsere Kolumnistin Jessica Holzbach findet, dass Gründer sich nicht zwischen VC und Bootstrapping entscheiden sollten. Denn: Sie brauchen beides. Und das geht.

VC-Geld oder Kontrolle? Diese Frage stellt sich nicht mehr!

Serien-Gründerin und Investorin Jessica Holzbach findet: Gründer müssen sich nicht zwingend für oder gegen Finanzierungsangebote entscheiden.
Paolo Martinez Photography; Getty/ Caroline Pitzke

Kürzlich sagte mir ein Gründer einen Satz, der hängen geblieben ist:
 „Hätte ich nicht von Tag eins Infrastruktur, Know-how und Menschen gehabt, die ich fragen konnte – ich wäre heute nicht da, wo ich bin.“

Ich konnte das sofort nachfühlen. Denn dieser Satz zeigt, dass die Frage nach Finanzierung nicht so simpel ist, wie sie oft scheint – und gut überlegt sein sollte. Laut Studien überleben nur rund zehn Prozent aller Startups die ersten Jahre. Und weniger als ein Prozent schafft es jemals, ein Unicorn zu werden. Geld allein ist also selten die Antwort.

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Genau deshalb lohnt es sich, die gängigen Finanzierungswege einmal klar nebeneinanderzulegen – und sich zu fragen: Welcher Weg passt zu meiner Idee, meinem Markt und meinem eigenen Mindset?

Welche Modelle gibt es?

1. VC-Finanzierung

Der gängige Weg: Man holt Investoren und Investorinnen ins Boot, gibt Anteile und Mitspracherechte ab – und erhält im Gegenzug Kapital. Das bringt insbesondere Geschwindigkeit, Reichweite und Zugang zu Netzwerken.

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Boostrapping

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2. Bootstrapping

Hier liegt die Kontrolle zu 100 Prozent bei der Gründerin oder dem Gründer. Alles wird aus eigenen Mitteln oder den ersten Umsätzen finanziert. Klingt nach völliger Freiheit, bedeutet aber auch: Jeder Euro zählt, und das Wachstum ist langsamer.

Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile:

  • VC: Tempo, aber Kontrollverlust und Erwartungsdruck.
  • Bootstrapping: Kontrolle, aber meist unrealistisch in kapitalintensiven Bereichen wie Fintech.

Meine Erfahrung: Die Wahrheit liegt dazwischen

Mein Weg mit Penta und Pile hat mir gezeigt: Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. VC hat uns damals die Möglichkeit gegeben, schnell zu wachsen – ohne wäre es nicht gegangen. Gleichzeitig waren die Unternehmen dadurch aber nie mehr zu 100 Prozent unsere eigenen.

Und noch wichtiger: In den letzten Jahren hat die Startup-Welt uns eine entscheidende Lektion gelehrt – die schönste Finanzierung nützt wenig, wenn Gründerinnen und Gründer selbst nicht mitwachsen.

Oder, wie Naval Ravikant es formuliert hat:

„Wenn du dein Unternehmen skalieren willst, musst du in der Lage sein, dich selbst zu skalieren.“

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Gründer und Gründerinnen brauchen mehr als Geld

Zu Beginn eines Unternehmens sind wir alles: CEO, Marketing, PR, Finance – und manchmal auch noch der erste Kundenservice. Wir müssen unzählige Entscheidungen treffen, ständig neues Wissen aufbauen und uns in Rollen hineinfinden, die wir nie geplant hatten.

Was wir dafür brauchen, ist ein Rahmen:

  • Kapital, um Innovationen zu testen und Produkte in den Markt zu bringen.
  • Infrastruktur, um schnell Zugang zu Talenten, Know-how und erprobten Prozessen zu haben.
  • Coaching und Sparring, um als Gründerinnen und Gründer selbst Schritt zu halten und nicht unterzugehen.

Ein neuer Ansatz für Early Stage

Deshalb bin ich überzeugt: Die neue Form von Startup-Finanzierung im Early Stage ist eine Kombination. Eigenes Geld und Venture-Capital, verbunden mit Infrastruktur und Support – so etwas wie ein Ökosystem, in dem man baut und auf Ressourcen zugreifen kann.

Wenn ihr also gerade überlegt, welches Finanzierungsmodell zu euch passt, denkt daran: Geld ist nur eine Komponente des Investments. Mindestens genauso wichtig ist, ob euer Setup euch die Chance gibt, mit eurem Unternehmen zu wachsen – und als Gründer oder Gründerin selbst mitzuwachsen.

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Wenn „Alles wird gut“ das Gefährlichste ist, was du dir sagen kannst


Wenn „Alles wird gut“ das Gefährlichste ist, was du dir sagen kannst

Der Psychologe Adrian Wangerin erklärt, warum manche Gründer unter Druck höchstriskante Entscheidungen treffen.
Gettyimages / COROIMAGE / Duncan_Andison Collage Business Insider / Can Yavuz

Rückblickend ist es schwer zu sagen, wie es anfing. Julian S. ist Gründer eines B2B-Saas-Startups aus Berlin. Er hat mit einem Freund gegründet. Das Startup ist ihr Baby, Tag und Nacht haben sie in den Anfangszeiten dafür gearbeitet. Und das hat sich auch gelohnt, mehrere Millionen haben sie von VCs geraist. Und immer mehr Leute haben sie eingestellt. Und immer mehr Kunden gewonnen. Bis es dann irgendwann irgendwie nicht mehr so lief.

Erst waren da nur ein paar Rechnungen, die kamen zeitlich einfach ungünstig. Das ging sich nicht aus, da war nicht genug Geld auf dem Konto. Also: Ganz knapp nicht. Die haben sie erst einmal unbezahlt liegen lassen. Ein paar Wochen. Erste Mahnung, zweite – das kann man aussitzen, nicht so wild. Im schlimmsten Fall musste Julian den Leuten halt mal schreiben: Bitte, Freunde, wir brauchen etwas Aufschub. All good.

Irgendwann fragte auch einer der Bestandsinvestoren nach. Cashflow und Liquidität und so? Wie gesagt: War ja alles nur ein Timing-Issue. Das muss der jetzt also gar nicht so genau wissen. Also hat Julian ihm geschrieben: Easy. Läuft alles. Tut es ja bald auch wieder. Davon war Julian überzeugt. Die nächste große Zahlung eines Kunden kommt jederzeit. Das Sales-Team macht das schon. Die haben schon fast geclost, so gut wie. 

Ausgerechnet dann kam diese Konferenz in den USA. Mussten sie machen, Neukundenakquise – so wichtig. Hat aber auch wieder ganz schön reingehauen, cashmäßig. Gehälter? Das ging Ende des Monats nicht. Müssen wir schieben, beschloss Julian. Eine Woche – maximal. Dazu musste er allerdings den Mitarbeitenden irgendetwas sagen. „Wir haben kein Cash“ konnte er nicht zugeben. Was wäre da los? Die bekämen alle sinnlos Panik. Also erklärte Julian im All-Hands: Es gab technische Probleme bei der Bank. 

Sich sich selbst zahlte er zu dem Zeitpunkt seit vier Monaten gar kein Gehalt mehr. Um die Stimmung unter den Mitarbeitenden hoch zu halten, schrieb er seinen Leuten im Nachgang noch eine Mail: „Good News, fetter Deal mit Neukunden ist geclost!“ (Das war er zu diesem Zeitpunkt ja auch schon so gut wie.)

Außerdem: Fundingrunde lief super. Die Gespräche mit den neuen Investoren? Richtig gut. Nur in der Financial Due Diligence, die Nachfrage von wegen Konto und Deckung – das war natürlich bisschen blöd. Also hat Julian in dem Excel ein paar andere Zahlen umgeschrieben. Nur, um das repräsentativer zu machen. So wie das EIGENTLICH lief in seinem Unternehmen.

Wer auch immer was gefragt hat – Julians Antwort war immer: Alles wird gut. 

Wir wissen nicht, wie es mit Julian und seinem Startup weitergegangen ist. Weil es Julian gar nicht gibt. Aber seine Geschichte oder zumindest Teile davon, die gibt es. Die haben wir schon oft gehört. Selten von Gründerinnen und Gründern selbst. Öfter von Beobachtern, die das so schildern: Da ging wirtschaftlich alles den Bach runter, aber irgendwie hat keiner das zugegeben. So als wollten die Gründer es nicht sehen. Oder als hätten sie wirklich nicht geglaubt, dass das passiert. Im Grunde, sagen die Beobachter dann oft, seien die Gründer keine schlechten Menschen. Die wollten nichts Böses. Die wollten vielleicht auch nie lügen und bescheißen. Die wollten nur ihr Startup retten. 

Was passiert da? So im Inneren? Was passiert mit der Psyche eines Gründers, der verzweifelt um sein Unternehmen kämpft und dabei sogar mindestens fragwürdige, vielleicht auch unlautere Mittel nutzt?

Wir verabreden uns mit Adrian Wangerin. Er ist Psychologe, arbeitet in Berlin und hat sogar selbst Startup- und Gründungserfahrung. Drei Jahre hat er bei Selfapy gearbeitet, dann mit einem Freund gemeinsam Menty gegründet, eine Mental-Health-Plattform, die, wie er selbst sagt, das Unmögliche versucht hat: Männern Psychologie näherzubringen.



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Jeder sollte diese 6 deutschen Milliardäre kennen


Jeder sollte diese 6 deutschen Milliardäre kennen

Susanne Klatten ist nicht nur die reichste Frau Deutschlands, sondern auch die Begründerin des größten europäischen Gründerzentrums UnternehmerTUM in München.
picture alliance / SZ Photo | Friedrich Bungert

Sie gehören laut „Manager Magazin“ zu den 500 reichsten Deutschen, sie haben geerbt und/oder ihr Vermögen mithilfe eigener Unternehmen aufgebaut – und sie alle fördern die deutsche Tech- und Startup-Szene.

Das sind sie und so unterstützen diese deutschen Mäzene das deutsche Gründer-Ökosystem:



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Milliardär verrät die 4 Prinzipien, die über Erfolg entscheiden


Daniel Lubetzky gehört zu den erfolgreichsten Gründern und Investoren Amerikas. Unternehmern rät er, sich auf vier Dinge zu besinnen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Zeugnisse gehören nicht dazu.

Milliardär verrät die 4 Prinzipien, die über Erfolg entscheiden

Daniel Lubetzky ist ein mexikanischer und amerikanischer Milliardär, Geschäftsmann, Philanthrop, Autor und Gründer und Vorstandsvorsitzender des Snackunternehmens Kind.
Clover

Glaubt ihr, dass euer Lebenslauf euch als Führungskraft einen Vorsprung verschaffen kann? Laut Daniel Lubetzky ist das kaum der Fall.

Der Gründer von Kind Snacks und Investor bei der US-amerikanischen Ausgabe von „Die Höhle der Löwen“, „Shark Tank“, erklärte vergangene Woche auf dem Clover x Shark Tank Summit in Las Vegas, dass die wahren Schlüssel zum Erfolg wenig mit Referenzen zu tun haben.

Stattdessen skizzierte er vier Prinzipien, die seiner Meinung nach florierende Unternehmen von denen unterscheiden, die zum Scheitern verurteilt sind.

Die Gemeinschaft ist die Grundlage

Für Lubetzky beginnt das Geschäft mit den Menschen.

Er erinnerte an ein südafrikanisches Sprichwort, das besagt: „Wir sind nur wegen anderer Menschen menschlich“, und argumentierte, dass dies auch für Unternehmen gilt.

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„Die Gemeinschaft ist es, die uns menschlich macht“, sagte er. „Schafft eine Gemeinschaft, in der alle zusammenarbeiten.“

Anstatt sich nur auf den Gewinn zu konzentrieren, sollten Führungskräfte seiner Meinung nach den Aufbau eines Zugehörigkeitsgefühls bei Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen in den Vordergrund stellen – die Art von Vertrauen, die ein Unternehmen in guten wie in schlechten Zeiten trägt.

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Stellt nach Werten ein, nicht nach Lebensläufen

Lubetzkys zweiter Grundsatz stellt eine der gängigsten Geschäftspraktiken infrage: die Einstellung von Mitarbeitern auf der Grundlage von Zeugnissen.

Während sich viele Führungskräfte mit Lebensläufen und technischen Fähigkeiten beschäftigen, sind diese seiner Meinung nach zweitrangig.

„Fähigkeiten können gelehrt werden, aber es ist schwieriger, Werte zu lehren“, sagte er.

In seinen Unternehmen sei der Einstellungsprozess darauf ausgerichtet, die Übereinstimmung mit einem klaren Wertesystem zu prüfen, das er zu Beginn jeder Unternehmung definiert.

Der Kind-Gründer argumentierte, dass Charakter und Werte viel wichtigere Indikatoren für den Erfolg sind als Fähigkeiten.

Nehmt euch Zeit zum Nachdenken, auch unter der Dusche

Lubetzky plädierte auch für die Selbstbeobachtung in einer hypervernetzten Welt.

In einer Welt, in der jeder an seine Geräte gebunden ist, laufen Unternehmer seiner Meinung nach Gefahr, die Klarheit zu verlieren, die sich aus einer ruhigen Zeit ergibt. „Verbringt mehr Zeit mit euch selbst“, sagte er.

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Das kann ein Spaziergang sein, sich ohne Ablenkung hinlegen oder sogar eine Dusche ohne Musik.

Es gehe darum, sich selbst schwierige, aber wichtige Fragen zu stellen, zum Beispiel: „Was gibt dir Sinn, was hast du heute falsch und richtig gemacht, wofür solltest du dich lieben?“

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Resilienz schlägt Perfektion

Schließlich betonte Lubetzky die Widerstandsfähigkeit.

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Er sprach offen über seine Misserfolge und gab zu, dass viele seiner Unternehmungen scheiterten, bevor Kind ein Erfolg wurde. Aber er besteht darauf, dass diese Stolpersteine ihn geformt haben.

„Schwierige Momente sind es, die einen formen“, sagte er. „Ich hatte so viele Unternehmungen, die ich gestartet habe, und so viele Dinge, bei denen ich gescheitert bin, aber man braucht nur eines, um erfolgreich zu sein.“

Er argumentiert, dass der Schlüssel nicht darin liegt, Fehler zu vermeiden, sondern aus ihnen zu lernen und bereit zu sein, sich umzuorientieren, wenn das Feedback zeigt, dass eine Idee nicht funktioniert.

 



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