Künstliche Intelligenz
Verwirrung um Grafiktreiber von AMD für RDNA 1 und 2 im Wartungsmodus
Ein Vermerk in den Release Notes des aktuellen Adrenalin-Treibers für AMD-GPUs hatte in den letzten Tagen für Verwirrung gesorgt. Demnach sollen Optimierungen für neue Spiele nur noch für Grafiklösungen erscheinen, die den Serien RX7000 und RX9000 angehören. Diese basieren auf den Architekturen RDNA 3 und 4.
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Der Hinweis steht zum Zeitpunkt dieser Meldung immer noch auf der Downloadseite für den Treiber Adrenalin 25.10.2 – damit ist aber laut neuesten Erklärungen von AMD nicht gemeint, dass RDNA 1 und 2 keinen Support mehr erhalten sollen. Dies sagte das Unternehmen unter anderem Tom’s Hardware auf Anfrage. Zahlreiche andere Technikmedien hatten über den Umstand berichtet, weil AMD bei strenger Auslegung des Vermerks eine Vielzahl noch attraktiver GPUs auf PC-Grafikkarten, in Notebooks und in SoC-Lösungen wie den Z-APUs für Handhelds zum Alteisen erklärt hätte. Manche RDNA-2-GPUs waren erst 2022 erschienen.
Der unklare Hinweis steht zum Zeitpunkt dieser Meldung immer noch auf der Downloadseite für AMDs Grafiktreiber.
(Bild: AMD, Screenshot und Hervorhebung: heise medien)
Support für neue Spiele? Ja, aber …
Wie das Unternehmen den Kollegen jedoch sagte, werden die Treiber für RX5000 und RX6000 zwar in einen Wartungsmodus versetzt (maintenance mode). In diesem Fall bedeutet das jedoch nicht, dass keinerlei neue Funktionen und Anpassungen für Spiele für diese GPUs mehr erscheinen. Vielmehr soll es diese „nach Verlangen des Marktes“ geben. Das ist natürlich auch keine klare Aussage. Es dürfte jedoch bedeuten, dass beim Erscheinen eines neuen AAA-Spiels wie eines neuen Battlefield oder Call of Duty doch Anpassungen vorgenommen werden. Diese sind für ein reibungsloses Funktionieren der Titel beispielsweise durch herstellerspezifische Shader-Programme in den Treibern selbst (shader replacement) oft auch dringend nötig.
Üblicherweise bietet AMD für Grafiklösungen, die sich nur im Wartungsmodus befinden, nur noch Fehlerkorrekturen an. Und zwar für Fehler, die die Systemsicherheit betreffen, also etwa, dass eine korrumpierte Videodatei beim Abspielen über die Codecs des Grafiktreibers für die Hardware der GPU keinen Schadcode in das System einschleusen kann. Falsche Darstellungen oder Abstürze bei neuen Spielen werden in der Regel nicht korrigiert.
Auch ROG Xbox Ally mit RDNA 1
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Im Falle von RDNA 1 und 2 und den entsprechenden GPUs wird AMD aber vermutlich über einen weitergehenden Support nicht herumkommen, und zwar wegen der PC-Handhelds. Erst vor wenigen Wochen erschien mit dem ROG Xbox Ally die erste mobile Konsole mit Microsofts Segen. Diese arbeitet mit einer integrierten RDNA-2-GPU, das größere Modell Xbox Ally X mit RDNA 3.5. Das Einstiegsgerät nun fallen zu lassen, werden allein schon Asus ROG und Microsoft kaum zulassen. Das Vorbild der Kategorie, das Steam Deck von Valve, nimmt hierbei eine Sonderstellung ein, weil es unter dem Linux-Derivat Steam OS läuft. AMDs Linux-Treiber sind weitgehend quelloffen, sodass Valve hier eigene Weiterentwicklung für die RDNA-1-GPU des Decks vorantreiben kann.
Vieles spricht dafür, dass sich in die Release Notes des aktuellen Adrenalin-Treibers allgemein Fehler eingeschlichen haben. In der ersten Fassung vom 29. Oktober 2025, zu finden über die Wayback Maschine, war auch noch vom Entfall des Ladens per USB-C die Rede. Und zwar ohne weitere Erklärung, was damit gemeint sein könnte. Das Aufladen von Notebooks per USB-C über einen angeschlossenen Monitor kann es wohl kaum sein, denn das ist inzwischen eine Standardfunktion besserer Notebooks. Der Vermerk zu USB-C findet sich in der aktuellen Fassung der Release Notes nicht mehr. Wie AMD Tom’s Hardware sagte, handelte es sich dabei um einen Irrtum.
Der unklare Hinweis auf „new game support“ ist jedoch kommentarlos weiterhin in den Release Notes enthalten – wie gesagt, zum Zeitpunkt dieser Meldung. AMD täte gut daran, den gesamten Text nach dem Halloween-Wochenende gründlich zu überarbeiten.
(nie)