Entwicklung & Code
Visual Studio Code 1.102 bringt neue Features für Copilot Chat und MCP-Support
Microsofts freier Sourcecode-Editor Visual Studio Code hat in Version 1.102 einige Neuerungen zu bieten. Das Juni-Release bringt zusätzliche Funktionen für den KI-basierten GitHub Copilot Chat, allgemeinen Support für das Model Context Protocol (MCP) und Updates für die Barrierefreiheit.
GitHub Copilot Chat: Open Source und mit LLM-Auswahl
Kürzlich hat Microsoft verkündet, seine KI-Funktionen für Visual Studio Code (VS Code) quelloffen verfügbar zu machen. Im Rahmen dessen hat das Unternehmen bereits die Copilot-Chat-Erweiterung Open Source gestellt. In diesem Release von VS Code stehen außerdem neue Funktionen bereit.
Neben den vordefinierten Chatmodi „Ask“, „Edit“ und „Agent“ können Entwicklerinnen und Entwickler seit dem letzten Release als Preview eigene Modi mit spezifischen Anweisungen und einem Set erlaubter Tools erstellen, nach denen sich das Large Language Model (LLM) richten soll. Nun können sie auch festlegen, welches Sprachmodell für den Chatmodus eingesetzt werden soll, indem sie die model
-Metdateneigenschaft zur Datei chatmode.md hinzufügen und den Model Identifier angeben. Die Modellinfos sind mithilfe des Autovervollständigungs-Tools IntelliSense verfügbar.
Auswahl des gewünschten LLM im benutzerdefinierten Chatmodus
(Bild: Microsoft)
Daneben bietet der Editor für Chatmodi, Prompts und Anweisungsdateien nun Vervollständigung, Validierung und Hovern für alle unterstützten Metadateneigenschaften. Das Einstellungs-Icon Configure Chat in der Chat-View-Toolbar erlaubt das Verwalten benutzerdefinierter Modi sowie wiederverwendbarer Anweisungen, Prompts und Toolsets:
In der Toolbar der Chat-Ansicht erscheint das Icon „Configure Chat“.
(Bild: Microsoft)
Die Auswahl von Modes zeigt dabei alle aktuell installierten benutzerdefinierten Modi und ermöglicht das Öffnen, Erstellen oder Löschen eines Modus. Zahlreiche weitere Updates zum Copilot Chat lassen sich im Ankündigungsbeitrag der neuen VS-Code-Version einsehen.
MCP-Support für den Agentenmodus
Der Support für das Model Context Protocol ist nun in VS Code allgemein verfügbar. Mit diesem Standard, der KI-Modellen die Interaktion mit externen Tools und Services durch ein einheitliches Interface erlaubt, lässt sich der in VS Code verfügbare Agent Mode erweitern – etwa um eine Anbindung an Datenbanken oder um das Aufrufen von APIs. Zudem können Unternehmen nun die Verfügbarkeit von MCP-Servern mithilfe einer GitHub-Copilot-Richtlinie kontrollieren.
Um direkt loszulegen, stellt das VS-Code-Team eine kuratierte Liste beliebter MCP-Server für den Agent Mode bereit.
Erhöhte Barrierefreiheit
Regelmäßig führt VS Code neue Features ein, die die Barrierefreiheit verbessern sollen. In diesem Release sind drei entsprechende Neuerungen an Bord:
Der Befehl Keep All Edits zum Annehmen aller Änderungen lässt sich auch dann ausführen, während der Fokus auf dem Editor liegt. Bisher musste dafür der Fokus auf der Chatansicht liegen. Bei einem Rendering-Fehler im Chat werden Screenreader-User nun benachrichtigt und können diese Information mittels Keyboard fokussieren, und wenn der Chat eine User-Aktion benötigt, ertönt ein akustisches Signal.
Weitere Details zum Juni-Update VS Code 1.102 lassen sich dem Ankündigungsbeitrag entnehmen. Ebenfalls aktualisiert wurden die VS-Code-Erweiterungen für Python, Pylance and Jupyter, wie ein dedizierter Blogeintrag informiert.
(mai)