Digital Business & Startups
Was deutsche Unternehmer vom Silicon Valley lernen müssen – 5 Wahrheiten
Im Silicon Valley zählt nicht die Idee, sondern die Umsetzung. Zwei Wochen, 20+ Gespräche – und eine klare Erkenntnis: Speed schlägt Strategie.

Florian Scherl ist Gründer von Explaino.ai – einer KI-Plattform, die Texte in animierte Erklärvideos verwandelt. Aktuell lebt und arbeitet er im Rahmen der EWOR SF Residency zwei Monate im Silicon Valley – und berichtet bei Gründerszene über seine Zeit vor Ort.
Wenn du im Silicon Valley einen Investor, Gründer oder potenziellen Partner triffst, hast du genau eine Chance. Kein zweiter Call. Kein Follow-up in drei Wochen. Hier zählen Geschwindigkeit, Klarheit – und ob du durch dein Netzwerk empfohlen wurdest.
In den vergangenen zwei Wochen, seitdem wir Teil der EWOR SF Residency sind, habe ich mit über 20 Investoren und Investorinnen, Ex-Foundern, Advisors und Operatoren und Operatorinnen gesprochen. Darunter Sequoia Scouts, Precursor-Partner, Solo-Angels mit mehreren Unicorns im Portfolio. Und obwohl wir aktuell nicht raisen, war jedes einzelne Gespräch ein Augenöffner – nicht nur für unser Startup, sondern für mich persönlich als Gründer.
Was ich gelernt habe? Dass Execution alles schlägt. Geschwindigkeit ist kein Stilmittel – sie ist ein kultureller Maßstab. Viele VCs und Gründer, mit denen ich gesprochen habe, sagten: „Wir investieren nicht in Ideen, sondern in Momentum.“ Du brauchst keinen fünfseitigen Strategy-Plan. Du brauchst einen klaren nächsten Schritt – und du musst ihn sofort gehen können.
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Ein Sequoia Scout meinte zu mir: „Ob du jetzt einen Founders Associate einstellst oder nicht, ist mir egal. Aber wenn du in zwei Wochen immer noch überlegst, hast du dein Problem schon selbst beantwortet.“ In Deutschland würde man sagen: „Wir denken da nochmal drüber nach.“ Im Valley heißt das: „Next.“

Der zweite große Punkt: Storytelling. Und zwar nicht als Buzzword, sondern als Fundament der Kommunikation – nach innen wie nach außen. Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: „Erzähl mir nicht, was explaino macht – erzähl mir, warum du es machst.“
Mein Warum war meine Schulzeit. Handouts unverständlich. Unterricht überladen. Was half: YouTube-Videos. Fünf Minuten erklärten mehr als eine ganze Stunde in der Schule. Also fing ich an, für Referate selbst animierte Visualisierungen zu bauen – obwohl das Stunden dauerte.
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Das will ich auch heute: Wissen muss besser verstanden werden – nicht länger, sondern schneller. Storytelling ist nicht nur wichtig für Investoren – es ist entscheidend im Vertrieb. In Deutschland verkaufen wir oft über Prozesse, Effizienz, KPIs. In den USA verkauft man über Mission.
Der dritte Punkt, der mir in fast jedem Gespräch begegnet ist: Serendipity. Der Zufall. Oder besser: die gezielte Einladung an den Zufall, dich zu finden. Im Valley sagen viele: „Warm intros build warm deals.“ Es geht weniger darum, wen du ansprichst – sondern wer dich empfiehlt. Du kannst Serendipity nicht planen, aber du kannst dafür sorgen, dass du sichtbar bist, wenn sie zuschlägt.
Was bedeutet das konkret für Gründer – besonders aus Deutschland?
- Hab deine Story parat. Nicht dein Deck. Dein „Warum“ Kurz, echt, greifbar.
- Handle schnell. Entscheidungsverzögerung ist im Valley ein No-Go.
- Nutze Begegnungen als Chance. Baue dein Netzwerk, bevor du es brauchst.
- Denk größer. Features verkaufen nicht – Visionen schon.
- Sei präsent. Nicht für ein paar Wochen – sondern mit echtem Commitment.
Was mich beeindruckt hat: Das Valley ist kein Ort für Perfektion. Sondern für Tempo, für Fokus, für tiefe Überzeugung.
Digital Business & Startups
Wie die Politik die Verkehrswende sabotiert
Das Deutschlandticket wird erneut teurer. Dabei hätte der Bund eine einfache Möglichkeit, das zu verhindern: die Abschaffung des Dieselprivilegs.

Deutschland steht wieder einmal vor einem absurden Widerspruch: Das Deutschlandticket, einst als Befreiungsschlag für den Nahverkehr gefeiert, soll teurer werden. Begründung: Die Kosten steigen, die Zuschüsse reichen nicht. Gleichzeitig erlaubt sich der Bund, eine der klimaschädlichsten Subventionen überhaupt weiterzuführen: das Dieselprivileg.
Je teurer das Ticket, desto weniger Nutzen
Das Deutschlandticket hat gezeigt, wie einfach Politik sein könnte: ein Preis, bundesweite Nutzung, kein Tarifdschungel mehr. Millionen sind eingestiegen, viele haben zum ersten Mal seit Jahren wieder ernsthaft über den Umstieg auf Bus und Bahn nachgedacht. Doch jetzt soll das Ticket teurer werden – von 58 auf 63 Euro, manche fordern noch mehr.
Das ist ökonomisch wie politisch ein Kardinalfehler. Denn je teurer das Ticket, desto weniger Menschen kaufen es. Und je weniger Menschen es kaufen, desto größer wird der Fixkostenblock für Verwaltung, Vertrieb, IT. Mit anderen Worten: Höhere Preise führen nicht zu mehr Einnahmen, sondern zu weniger Akzeptanz – und am Ende zu einem noch höheren Preis. Das ist eine Spirale, die den ursprünglichen Gedanken des Tickets zerstört.
Milliarden für Diesel, Millionen für den ÖPNV
Gleichzeitig bleibt das Dieselprivileg unangetastet. Diesel wird in Deutschland mit 47,04 Cent pro Liter besteuert, Benzin mit 65,45 Cent. Der Unterschied: fast 20 Cent pro Liter. Klingt nach wenig, kostet den Staat aber jedes Jahr über sieben Milliarden Euro.
Zum Vergleich: Der Bundeszuschuss für das Deutschlandticket liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Die Länder legen noch einmal 1,5 Milliarden drauf. Macht zusammen drei Milliarden – nicht einmal die Hälfte dessen, was das Dieselprivileg verschlingt.
Es ist grotesk: Für ein Zukunftsprojekt wie das Deutschlandticket wird gefeilscht, gestritten und gestrichen. Für ein Auslaufmodell wie Diesel dagegen zahlt der Staat Milliarden. Würde man die 7 Milliarden Euro Mehreinnahmen, die durch eine Abschaffung des Dieselprivilegs entstehen, in das Deutschlandticket investieren, läge der Preis bei circa 42 Monat Euro pro Monat.
Statt also jährlich Preiserhöhungen zu diskutieren, könnte man das Ticket günstiger machen und damit noch mehr Menschen für Bus und Bahn gewinnen. Jeder zusätzliche Nutzer senkt die Verwaltungskosten pro Kopf, macht das Ticket attraktiver und verstärkt den Umsteigeeffekt. Genau so funktioniert eine Verkehrswende.
Warum Diesel keine Zukunft hat
Bleibt die Frage: Warum wird Diesel noch subventioniert? Die Technologie hat ihre besten Tage längst hinter sich. Sie ist klimaschädlich, sie ist teuer im Gesundheitswesen durch Feinstaub und Stickoxide, und sie ist vor allem eines: überholt. Die Autoindustrie selbst setzt inzwischen fast ausschließlich auf E-Mobilität. Nur die Politik hält an einer Subvention fest, die nicht einmal mehr von den Herstellern aktiv eingefordert wird.
Der Bundesrechnungshof, das Öko-Institut, Umweltverbände – alle fordern seit Jahren die Abschaffung des Dieselprivilegs. Es sei überholt, teuer und kontraproduktiv. Doch die Politik duckt sich weg. Aus Angst vor dem Autofahrer-Mythos, aus Rücksicht auf Lobbygruppen, aus Furcht vor der Schlagzeile: „Diesel teurer“.
Statt Milliarden in eine aussterbende Technologie zu pumpen, sollten wir Milliarden in die Zukunft investieren. Das wäre nicht nur ehrlicher, sondern auch ökonomisch sinnvoller. Denn ein günstiges Deutschlandticket spart Staus, senkt Emissionen, reduziert Abhängigkeiten vom Ölimport und macht die Städte lebenswerter.
Solange aber Diesel billig bleibt und das Deutschlandticket teurer wird, erzählt die Politik den Menschen eine doppelte Lüge: Sie behauptet, die Verkehrswende sei gewollt – und finanziert gleichzeitig deren Scheitern.
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Galakto – ein handlicher Toniebox-Konkurrent aus Berlin
Das Berliner Medien-Startup Galakto, 2023 von Timo Dries und Frank Ließner ins Leben gerufen, positioniert sich als “Musik- und Hörspielplayer für Kinder”. Die jeweiligen Hörspiele kommen in “Form eines Tokens”, der in den Player gesteckt werden muss. Der Player samt Kopfhörersteckplätzen lässt sich abdrehen. So ist der Einsatz auch unterwegs möglich. Zu den Investoren der Jungfirma, die mit dem Megaerfolg Toniebox konkurriert, gehören unter anderem wooga-Gründer Jens Begemann und Gameforge-Gründer Klaas Kersting.
“Ein zentrales Element unserer Arbeit ist die enge Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartner:innen. Wir möchten genau dort präsent sein, wo Familien ihren Alltag gestalten – beim gemeinsamen Einkaufen, auf Ausflügen oder unterwegs in der Freizeit. Um dieses Ziel zu erreichen, bauen wir seit über einem Jahr gemeinsam mit Edel Distribution ein starkes Distributionsnetzwerk auf”, sagt Gründer Dries.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Galakto-Macher einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Galakto erklären?
Schau mal, Oma – im Grunde ist das wie unser kleiner Kassettenrekorder von früher, mit dem wir immer “Das kleine Gespenst” gehört haben. Nur eben ohne Bandsalat, ohne Umdrehen – und der Klang ist viel besser. Statt Kassetten gibt es jetzt kleine Token: hübsch, handlich und so kompakt, dass sie in jede Hosentasche passen. Und was da alles draufgeht! Dein Momo-Hörbuch zum Beispiel – das würde nie auf eine einzige Kassette oder Schallplatte passen. Bei uns sind sechs Stunden Laufzeit gar kein Problem. Und das Beste: Das Ganze funktioniert ganz ohne Internet und ohne App. Einfach Token einklicken – und los geht’s. Ganz leicht zu bedienen, selbst für kleine Kinder oder Kinder mit Beeinträchtigungen. Und so cool, dass es auch auf der Klassenfahrt noch dabei sein darf. Ziemlich genau so, habe ich es tatsächlich der Oma meiner Frau erklärt. Sie hat nun auch ihren eigenen Galakto und hört darauf gerne Astrid Lindgren-Geschichten oder eben Momo und Tintenherz.
Wie hat sich Galakto seit der Gründung entwickelt?
Das Feedback unserer Kund:innen – und nicht zuletzt ihrer Kinder – war von Anfang an überwältigend positiv. Es scheint, als hätten viele auf eine sinnvolle, hochwertige Alternative zu bestehenden Angeboten gewartet. Dass wir auch im Handel gleich auf so viel Offenheit und Interesse stoßen würden, hat selbst uns, trotz unseres Optimismus, überrascht. Seit unserem Start im Oktober letzten Jahres haben wir bereits eine fast sechsstellige Zahl an Galakto-Playern und über eine halbe Million Hörspiele verkauft. Für das erste Quartal 2026 erwarten wir ein Angebot von über 300 verschiedenen Hörspiel- und Musikthemen, darunter bereits mehr als 20 Eigenproduktionen. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir diesen Weg mit einem kleinen, engagierten Team gehen: Aktuell sind wir acht Personen, die gemeinsam mit viel Herzblut und Überzeugung arbeiten.
Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Wir waren bereits vor dem Launch im Gespräch mit ALDI Nord. In diesen Gesprächen wurde auch großes Interesse signalisiert, weiteres war jedoch absolut nicht absehbar. Nachdem wir unseren Ansprechpartner:innen Ende 2023 das finale Produkt zum Testen geschickt haben, ging es jedoch plötzlich sehr schnell. Eine Kooperation in dieser Größenordnung erfordert ganz andere Mengen. Produktionskapazitäten mussten zügig nach oben geschraubt und weitere Produktionslinien aufgebaut werden. So hat eine Produktion ausschließlich für ALDI produziert, während neue Produktionslinien unseren Online Shop und weitere Partner:innen versorgt haben. Und natürlich muss so eine Menge an Waren auch finanziert werden.
Was war zuletzt das Highlight bei Euch?
Es war schnell klar, dass wir Sondereditionen von Galakto herausbringen wollen. Es ist ein Produkt für Kinder, die Marke soll Spaß machen, mit der Zeit gehen und dadurch für die Zielgruppe spannend bleiben. Unsere erste Kooperation in diesem Bereich war mit Viktoria & Sarina, zwei österreichische YouTuberinnen und Bestseller-Autorinnen. Die beiden haben auch eine eigene Hörspielreihe, so ist es die perfekte Symbiose. Das Endergebnis ist ein ganz besonderer Player: Die Marshmallow-Rainbow-Edition, die bei Kindern und Eltern sehr gut ankommt. Außerdem gibt es den “Deine Freunde” Player, in Zusammenarbeit mit der Band “Deine Freunde”. Wir freuen uns sehr sagen zu können, dass es in diesem Bereich mit besonders starken Kooperationen weitergehen wird, zu den Details werden wir demnächst schon mehr sagen können.
Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf Eurer Agenda?
Uns ist es wichtig, unser Angebot an Audio-Token kontinuierlich auszubauen, bis Ende des Jahres werden über 250 Token zur Verfügung stehen. Mit Bibi Blocksberg, Peppa Pig, Gabby’s Dollhouse, Gregs Tagebuch, Die Schlümpfe, Checker Tobi und Elona Holmes, bekannt von Netflix, ist für alle unsere Hörer:innen etwas dabei. Zudem bauen wir den Bereich Musik stark aus. In den nächsten Monaten werden viele Musiktitel von neuen, aber auch sehr etablierten Künstler:innen folgen. Und es bleibt nicht nur bei den Playern und Token: Im vierten Quartal 2025 werden wir unser Portfolio weiter ausbauen, Mitte Oktober werden z.B. die passenden Kopfhörer zu unseren Playern verfügbar sein.
KI ist derzeit das Thema schlechthin in der Startup-Szene. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei Euch?
KI macht unseren Arbeitsalltag an vielen Stellen einfacher – und das ist gut so. Doch den Einsatz von KI zur Erstellung von Kindergeschichten oder Illustrationen kommt für uns nicht in Frage. Kinder verdienen echte Geschichten mit Charakter, Witz, Stil und Seele – keine generisch generierten Einheitsprodukte. KI fehlt, was eine wirklich gute Kindergeschichte ausmacht: Gefühl für Timing, Humor, sprachliche Finesse und vor allem Originalität.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist seit dem Start so richtig schief gegangen?
2024 hatten wir das Problem, die Nachfrage nicht immer erfüllen zu können. Wir haben dies jedoch gar nicht als eine so große Schieflage betrachtet, sondern als Teil des normalen Entwicklungsprozesses. Vor allem war es für uns auch eine Bestätigung, dass nicht nur wir selbst von dem Produkt begeistert sind. Diese Hürde konnten wir Anfang diesen Jahres zusammen mit unseren neuen Produktionspartner und auch einem Fulfillment-Dienstleister lösen. Ein Punkt, der uns auch noch einmal gezeigt hat, wie wichtig es ist, die richtigen Partner:innen für das eigene Produkt zu finden. Es ist unmöglich, alles alleine zu stemmen.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Ein zentrales Element unserer Arbeit ist die enge Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartner:innen. Wir möchten genau dort präsent sein, wo Familien ihren Alltag gestalten – beim gemeinsamen Einkaufen, auf Ausflügen oder unterwegs in der Freizeit. Um dieses Ziel zu erreichen, bauen wir seit über einem Jahr gemeinsam mit Edel Distribution ein starkes Distributionsnetzwerk auf. Die große Bereitschaft unserer Partner:innen, unseren Produkten – dem Player und den Token – sichtbaren Raum zu geben, bestätigt uns immer wieder in unserem Weg. Ein erster bedeutender Meilenstein war die erfolgreiche Zusammenarbeit mit ALDI Nord zu Weihnachten 2024 und Ostern 2025 – inklusive prominenter Platzierung an der Kasse. Seit Ostern 2025 arbeiten wir auch erfolgreich mit Müller online und im stationären Handel zusammen: Die exklusive EntertainMe x Galakto-Sonderedition ist sowohl in den Müller-Filialen als auch im Müller Onlineshop erhältlich. Der EntertainMe Galakto-Player im warmen Gelb bringt gute Laune ins Kinderzimmer. Ergänzt wird das Sortiment bei Müller durch eine dauerhaft große Auswahl an EntertainMe-Audio-Token. Unsere Produkte sind darüber hinaus online unter anderem bei Thalia, Rossmann, Amazon, Müller, Hugendubel, Hugendubel Fachinformation, AUREDNIK und ekz.bibliotheksservice sowie auch stationär bei diversen Buch- und Spielwaren Händlern erhältlich. Weitere Handelspartner werden im ersten Quartal 2026 dazukommen.
Welchen generellen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen mit auf den Weg?
Ich würde empfehlen, sich immer wieder vor Augen zu führen, welchen Weg man gehen möchte, und welchen nicht, gerade auch bei der Suche nach Investor:innen. Möchte ich, und wenn ja, wie weit, von meiner Vision abweichen? Bin ich auf meinem Weg, oder lasse ich mich zu sehr von externen Faktoren beeinflussen? Gleichzeitig muss ich mir jedoch auch die Frage stellen, wann ich eine andere Richtung einschlagen muss, sodass ich nicht in einem Tunnel stecken bleiben werde. Denn nur weil ich eine Idee gut finde, heißt es nicht, dass potenzielle Konsument:innen das genauso sehen. Hier kann es helfen, Feedback von Menschen einzuholen, denen man vertraut.
Wo steht Galakto in einem Jahr?
Unser Fokus sind die Bedürfnisse von Kindern. Dieser Northern Star ist richtungsweisend für unser Unternehmen. Damit einher geht die Weiterentwicklung des Portfolios, wie z.B. die erwähnten Kopfhörer oder weitere Kooperationen mit relevanten Content Creator:innen. Beide Elemente werden die maßgeblichen Bestandteile für unsere Entwicklungen im nächsten Jahr sein. 2026 kann kommen!
WELCOME TO STARTUPLAND
SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Galakto, Jennifer Fey
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Startup Monitor 2025: Stimmung unter Gründern ganz OK
Jedes Jahr fühlt der Startup Verband deutschen Gründerinnen und Gründern den Puls: Wer wagt Unternehmertun, wo und mit welchen Ideen? Die wichtigsten Ergebnisse des Reports 2025.

1846 Gründerinnen und Gründern geht es ganz okay in Deutschland. Das lässt sich aus den Zahlen und zwischen den Zeilen des 13. Deutsche Startup Monitors des Startup Verbandes so herauslesen. Knapp 45 Prozent der Befragten bewerten die Investmentlage in Deutschland aktuell als schlecht. 2024 waren das immerhin noch 51 Prozent. Wird‘’’s also besser? Abwarten: 48 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Situation, nur 35 Prozent wetten auf eine Verbesserung.
Rezession und angespannter Stimmung der Weltlage schlägt sich auch auf den Gründermut nieder. Während 2023 noch 90 Prozent und 2024 noch 84 Prozent der Befragten angaben, noch einmal gründen zu wollen, waren es in diesem Jahr „nur noch“ 78 Prozent.
Optimistischer als die Player der etablierten Unternehmen
„Das Geschäftsklima in der Startup-Szene ist 2025 deutlich zurückgegangen und liegt mit 31,7 fast so niedrig wie im Corona-Jahr 2020“, heißt es im Startup Monitor 2025. Krisen, Kriege, Konflikte, eine Konjunktur, die nicht mehr so richtig anspringen will – das hat auch spürbaren Impact auf Gründerinnen und Gründer. Dennoch zeigt sich das Geschäftsklima insgesamt freundlicher als in der etablierten Wirtschaft (ifo-Geschäftsklima: –6,4).
Und was sich ebenfalls auf der Haben-Seite verbuchen lässt: Die Gründungsaktivität in Deutschland hat 2025 trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten weiter zugelegt: Im ersten Halbjahr 2025 wurden bundesweit 1.500 Startups neu gegründet – ein Zuwachs von neun Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024. Und vier neue Unicorns hat das Jahr 2025 auch hervorgebracht. 2024 waren es wiederum nur zwei Startups, die die Milliardenbewertung geknackt haben, dafür haben acht Firmen ihren Einhorn-Status 2024 verloren. In Summe zählt der Startup Verband jetzt 31 deutsche Unicorns.
Besser hier als anderswo
Und, was die gedrückte Stimmung außerdem vielleicht auflockert: Schielten früher so manche etwas neidisch über den Atlantik – Silicon Valley, Big Tech, GAFAM, der Nasdaq und überhaupt – sehen Gründerinnen und Gründer mittlerweile einen Standortvorteil in good old Germany. 40 Prozent der vom Startup Verband Befragten finden es attraktiver, in Deutschland zu gründen als in den USA. Das sind sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr.
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Und wenn man Deutschland mit den anderen europäischen Ländern vergleicht, sehen 61 Prozent Deutschland ganz vorne. „Die Zahlen zeigen, dass die deutsche Startup-Szene Aufwind hat. Dabei spielt uns der Kurs der amerikanischen Regierung in die Karten“, kommentiert Verbandschefin Verena Pausder das Ergebnis.
Finanzierung auch ganz okay
2025 flossen 5,4 Milliarden Euro in deutsche Startups, mehr als im Vorjahr. Auf 10-Jahres-Sicht haben sich die Investments damit fast verdreifacht. Im kürzeren Vergleich ist das allerdings auch nur so okay, mit seinen VC-Investments landete Deutschland damit nämlich im internationalen Vergleich nur auf Platz 18 und damit hinter europäischen Nachbarn und den USA. Während die rund 0,61 Prozent des BIPs in Startups stecken, sind es in Deutschland nur 0,16 Prozent.
Für die meisten Startups in Deutschland ist und bleibt die Finanzierung über externe Investoren der zentrale Wachstumshebel, das zeigen die Ergebnisse der Befragung für den Startup Monitor: 39 Prozent der Befragten haben bereits externe Investoren an Bord und weitere 24 Prozent hoffen auf einen solchen.
Rund drei Viertel gaben an, eine Finanzierung in den kommenden zwölf Monaten anzustreben. „Spannend ist hier vor allem die Verteilung“, kommentieren die Autoren des Reports. „Während der Anteil der Startups, der große Runden über 10 Mio. Euro plant, stabil bleibt, verschiebt sich der Schwerpunkt sonst eher zu kleineren Tickets.“ Gründe könnten einerseits im schwierigen Marktumfeld liegen, will sagen: Das Geld der Investoren saß schon einmal lockerer. Anderseits konnten KI-Tools aber bereits Wirkung zeigen: Es ist billiger geworden zu gründen – mit weniger Kapital und kleinerem Team. Stichwort: Tiny Companies.
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Interessanterweise ist zugleich der Anteil derer, die sich dem Rennen um VC-Money entziehen, gestiegen: 22 Prozent der Befragten wollen laut Startup Monitor weiter bootstrappen, das waren 2024 nur 19 Prozent.
Immer noch sehr wenig Gründerinnen
Maximal nur so Mittel ist das Ergebnis der Befragung zum altem Thema Gründerinnen: Der Anteil von Frauen unter denjenigen, die in Deutschland Startups gründen, ist im Vergleich zum Vorjahr um exakt einen Prozentpunkt von 19 auf 20 Prozent gestiegen – das allerdings, nachdem die Zahl davor leicht gesunken war.
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