UX/UI & Webdesign

Wie Design Umbrüche aktiv mitgestalten kann › PAGE online


Ein aktueller Trendreport identifiziert sechs Transformationspunkte. Human Digitality ist einer davon. Ein Blick darauf verrät, dass es viel um Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine geht.

Digitale Umbrüche bedeuten auch immer, dass im Design Umbrüche stattfinden. Wenn sich alltägliche Nutzungsgewohnheiten verändern, müssen auch neue Interfaces her. Genau jetzt wie bei Künstlicher Intelligenz.

Dazu passt ein Zitat aus dem aktuellen IF Design Trend Report 2025:

»Die Benutzer müssen darauf vertrauen können, dass die Maschine sicher und effektiv arbeitet, auch wenn sie nicht direkt daran beteiligt sind. Dies erfordert Schnittstellen, die die Entscheidungsprozesse der KI erklären, Echtzeit-Statusaktualisierungen anzeigen und es den Benutzern ermöglichen, das Verhalten der Maschine bei Bedarf zu überschreiben oder anzupassen.«

Das hat Lydia Hsiao-Mei Lin, CEO, Taiwan Artificial Intelligence Association, Taiwan, kommentiert.

Human Digitality: Ethische Gestaltung fördern

Wie Design gesellschaftliche, technologische und ökologische Umbrüche aktiv mitgestalten kann, hat der Report genauer untersucht. Hierbei steht im Zentrum, dass Design und Gestaltung nicht nur auf Veränderungen in Gesellschaften reagieren, sondern diese aktiv und visionär mitgestalten beziehungsweise sogar vorantreiben.

Dafür muss man sich die einzelnen Punkte genauer anschauen, um zu durchblicken, was genau damit gemeint ist. Das lässt sich gut am Beispiel des ersten Punktes »Human Digitality« vergegenwärtigen. Insgesamt gibt es laut Report sechs zentrale Transformationen, die das Design der Zukunft prägen.

Was bedeutet Human Digitality an dieser Stelle? Die Bezeichnung meint, dass Design zwischen Mensch und Maschine vermittelt, KI-Systeme empathisch gestaltet und spielerische Interaktion fördert.

Digitale Revolution menschlicher gestalten

Also: Das erste Kapitel Human Digitality beschreibt, wie Design die jetzige digitale Revolution menschlicher gestaltet. Es geht um ein neues Zusammenspiel von Mensch und Maschine, das auf Vertrauen und Empathie basieren muss. KI-Systeme sollten erklärbar, steuerbar und verantwortungsvoll gestaltet sein.

Die Rolle von Design ist dabei, zwischen Technik und Mensch zu agieren, und Design nutzt die Technologie als Verstärker menschlicher Fähigkeiten.

Themen wie KI-Begleiter, Wearables, Körperunterstützung und emotionale Interfaces zeigen, wie digitale Produkte menschliche Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken und Technologie zur Erweiterung – und eben nicht zum Ersatz – des Menschen wird.

Einige der Key Learnings

Menschen und KI-Systeme agieren demnach bestenfalls zukünftig in einem partnerschaftlichen Teamplay. Und Design muss dafür sinnvolle Schnittstellen schaffen.

Maschinen und Wearables dienen zunehmend als »Skill Amplifier« – sie unterstützen Effizienz, Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit, statt Menschen und ihre Berufe zu ersetzen.

KI-basierte »Companions« gewinnen an Bedeutung. Zukünftige Entwicklungen zielen darauf, nicht nur zu spiegeln, was Nutzer:innen wünschen, sondern sie zu Reflexion und Perspektivwechsel anzuregen.

Im Grunde genommen geht es hierbei um eine Art Re-Humanisierung der Technologie. Das betrifft Interface und UX Design sowie Apps und zukünftige Gestaltungen im Web, die mit KI in Berührung stehen.

Conversational Design und verhaltensbasiertes Prototyping

»Designer können diesen Herausforderungen begegnen, indem sie Designmethoden einsetzen, die speziell darauf ausgerichtet sind, humanistische Prinzipien im Designprozess zu verfolgen.«

(Quelle: IF Design Trend Report 25, Seite 18)

Als Beispiel wird im Report Conversational Design genannt. Gestalter:innen entwerfen in dieser Disziplin intuitive Dialogstrukturen für KI-gestützte Systeme, um die User-Intentionen besser zu durchdringen.

Auch spannend: Verhaltensbasiertes Prototyping wird für Nutzertests eingesetzt und analysiert, wie Nutzer:innen auf verschiedene Interaktionsaufforderungen einer Maschine reagieren.

Die weiteren fünf großen Transformationspunkte sind übrigens: Conscious Economy, Co-Society, Mindshift Revolution, Glocalization und Eco Transition.

Der Report ist in Teilen im Web verfügbar. PAGE lag der gesamte Bericht vor.



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