Künstliche Intelligenz
Wie offen ist Metas VR-Plattform für Sideloading?
Meta hat diese Woche die Utility-App „VR Android File Manager“ aus dem Horizon Store entfernt. Die App gewährte Zugriff auf den Android-Dateimanager der Meta Quest und erlaubte es, Android-Anwendungen aus externen Quellen am Store vorbei direkt auf Meta Quest zu installieren.
In einer Nachricht an den Entwickler begründete Meta den Schritt damit, dass die App die Installation anderer Anwendungen außerhalb des Horizon Stores ermögliche. Um die Integrität der Plattform zu wahren, müsse diese Funktion entfernt und die App erneut eingereicht werden. Erst dann werde über eine Wiederaufnahme in den Horizon Store entschieden, so Meta.
Der Entwickler, bekannt unter dem Pseudonym „Anagan79“ und durch sein außerhalb des Horizon Stores vertriebenes Tool „Quest Games Optimizer“, warf Meta in seiner Reaktion vor, ein geschlossenes System zu betreiben: Während andere Android-Geräte Sideloading standardmäßig unterstützen, sei dies unter Horizon OS nicht der Fall. Der „VR Android File Manager“ war eineinhalb Monate im Horizon Store verfügbar und erreichte in dieser Zeit mehr als 50.000 Nutzer.
Sideloading auf Quest: Möglich, aber umständlich
Das Betriebssystem der Meta Quest, Horizon OS, basiert auf einer stark angepassten und erweiterten Android-Version. Wie auf anderen Android-Geräten werden Anwendungen im APK-Format („Android Package Kit“) bereitgestellt.
Meta erlaubt die Installation von APKs aus anderen Quellen als dem Horizon Store, stellt dafür aber einige Hürden auf. Nutzer müssen zunächst ein Entwicklerkonto einrichten, wofür eine gültige Kreditkarte oder Telefonnummer hinterlegt werden muss. Erst danach lässt sich der für das Sideloading erforderliche Entwicklermodus auf dem Gerät aktivieren. Für das Sideloading selbst müssen Nutzer ihre Meta Quest per USB-C-Kabel mit einem Rechner (Windows, MacOS oder Linux) verbinden. Die Installation von APKs erfolgt anschließend mithilfe spezieller Kommandozeilenbefehle oder, wesentlich komfortabler, durch die Sideloading-Anwendung „SideQuest“.
Der „VR Android File Manager“ umging diese Hürden vollständig. Nach der Installation der Utility-App über den Horizon Store konnten Nutzer per Browser heruntergeladene APKs direkt auf der Quest installieren – ganz ohne Entwicklerkonto, Entwicklermodus oder externe Geräte.
Metas Plattform-Missbrauchsrichtlinien verbieten Apps im Horizon Store, welche die Sideloading-Beschränkungen umgehen. Dass der „VR Android File Manager“ überhaupt im Store zugelassen wurde, dürfte auf eine ungenaue Prüfung seitens Meta zurückzuführen sein. Das Unternehmen wurde offenbar erst durch mediale Berichterstattung und soziale Netzwerke auf die Sideloading-Funktion der Anwendung aufmerksam.
Meta wählt den Mittelweg
Der Rauswurf war absehbar. Bereits im Juni hatte Meta einen anderen Entwickler gezwungen, eine ähnliche Funktion aus der VR-App „Mobile VR Station“ zu entfernen. Beim „VR Android File Manager“ ergäbe die Entfernung wenig Sinn: Die App öffnet lediglich den Dateimanager des zugrundeliegenden Android-Betriebssystems (mit dem sich APKs installieren lassen) und hat darüber hinaus keine andere Funktion. Quest-Nutzern ist der Dateimanager standardmäßig verborgen.
Sideloading ist ein natives Android-Feature und auf den meisten Android-Smartphones ohne große Umwege möglich. Nutzer müssen in den Einstellungen die Option „Unbekannte Apps installieren“ aktivieren und können anschließend heruntergeladene APKs direkt auf dem Gerät installieren.
Anders sieht es auf iOS aus. Apple sperrt sich gegen Sideloading, musste jedoch auf Druck der EU in den Mitgliedsstaaten entsprechende Optionen zulassen. Die erzwungene Öffnung ist noch im Gange: Zwar erleichtert das jüngste iOS-Update das Einspielen alternativer App-Marktplätze, der direkte Download einzelner Apps von einer Entwickler-Webseite ist für Anbieter aber weiterhin mit großen Hürden verbunden. Das Sideloading ist also nach wie unter Apples Kontrolle. Für visionOS gelten zudem andere Regeln als für iOS und iPadOS: Auf Apple Vision Pro haben Endnutzer keinerlei Möglichkeit, Apps aus anderen Quellen als dem App Store zu installieren.
Im direkten Vergleich mit den großen Smartphone-Plattformen nimmt Metas VR-Plattform in puncto Sideloading eine Mittelstellung ein: weniger offen als Android, aber deutlich weniger geschlossen als iOS. Offener gestaltet sind die VR-Headsets der Marke Pico, die ebenfalls auf Android basieren und anders als Meta auf künstliche Hürden beim Sideloading verzichten.
Was macht Google mit Android XR?
Dass Meta den Nutzern Steine in den Weg legt, hat mehrere Gründe. An erster Stelle dürften finanzielle Interessen stehen. Meta behält 30 Prozent der Einnahmen aus dem Store ein. Alternative App-Stores und externe Bezugsquellen bedrohen dieses Geschäftsmodell langfristig.
Sicherheitsaspekte dürften ebenfalls eine Rolle spielen: Könnten Verbraucher unkontrolliert Software installieren, würden die Geräte häufiger durch Schadprogramme in Mitleidenschaft gezogen. Anstatt Nutzer zu bevormunden, könnte Meta aber auch, wie andere Hersteller, auf Warnhinweise setzen.
Zu guter Letzt dürfte Meta mit den Sideloading-Beschränkungen auch Piraterie eindämmen wollen. Die VR-Plattform des Unternehmens ist ohnehin stark von Raubkopien betroffen. Die Möglichkeit, APKs aus unbekannten Quellen ohne Umwege auf dem Headset zu installieren, würde der Piraterie Tür und Tor öffnen.
Offen ist noch, wie sich Google mit Android XR positionieren wird. Wird das Sideloading auf dieser Plattform so einfach wie auf Android-Smartphones und zu einem Erfolgstreiber für kommende Android-XR-Headsets, dann könnte Meta vielleicht nachziehen. Vorerst dürfte das Unternehmen jedoch am bewährten Modell festhalten. Eine Plattform nachträglich zu öffnen, ist aus PR-Sicht stets einfacher, als sie im Nachhinein einzuschränken.
Der VR Android File Manager ist unter dem Namen XR Native Android File Manager frei im Netz verfügbar. Ist die App einmal per Sideloading installiert, entfallen Metas Hürden für das Sideloading weiterer APKs.
(tobe)
Künstliche Intelligenz
c’t-Webinar: Wärmepumpentechnik für Einsteiger | heise online
Wärmepumpen gelten als vielversprechende Alternative zu konventionellen Heizungen. Sie senken den CO2-Ausstoß und können steigende Heizkosten abfedern. Trotzdem zögern viele Hausbesitzer, auf diese Technik umzusteigen. Oft führen sie Zweifel an der Eignung für ältere Gebäude oder Bedenken hinsichtlich der Effizienz ohne Fußbodenheizung an. Die Sorge vor hohen Anschaffungskosten schreckt zudem viele abb.
Das c’t-Webinar bietet eine herstellerunabhängige Einführung in die Wärmepumpentechnik und unterstützt bei der Machbarkeitsbewertung. c’t-Redakteur Georg Schnurer erläutert, wie verschiedene Wärmepumpentypen funktionieren und welche Schritte nötig sind, um zu beurteilen, ob sich diese Heiztechnik für das eigene Haus oder die Wohnung eignet.
Vorurteile ausräumen und Grenzen aufzeigen
Die Veranstaltung richtet sich an Einsteiger ohne Vorwissen zur Wärmepumpentechnik. Schnurer geht auf gängige Vorurteile ein und beleuchtet technische Grenzen. Er erklärt, was die oft erwähnte Effizienz im Zusammenhang mit Wärmepumpen bedeutet und wie sich diese Heiztechnik gewinnbringend mit Photovoltaikanlagen verknüpfen lässt. Zudem widmet sich der Referent der Frage, welche Einbaukosten man ungefähr einplanen muss.
Das rund zweistündige Webinar vermittelt die erforderlichen Grundlagen, um Angebote von Heizungsbauern besser einordnen zu können. In einer 45-minütigen Fragerunde im Anschluss beantwortet der Referent offene Fragen. Eine individuelle Beratung durch einen Energieexperten ersetzt die Veranstaltung jedoch nicht, da die Entscheidung für oder gegen eine Wärmepumpe stets eine umfassende Gebäudeanalyse voraussetzt.
Der Crashkurs findet am 6. Oktober 2025 von 17:00 bis 20:00 Uhr online statt. Frühbucher erhalten bis zum 18. September ein vergünstigtes Ticket zum Preis von 59,00 Euro. Ein aktueller Browser reicht für den Livestream aus. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung finden Sie auf der heise academy Seite zum Webinar.
(abr)
Künstliche Intelligenz
GPT-5 im Agenten-Test | heise online
Die großen Leistungssprünge bei den großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) sind vorerst vorbei. Stattdessen verschiebt sich der Fokus vom bloßen Hochskalieren der Modelle hin zu Optimierung und Produktintegration. Sprachmodelle werden nicht mehr nur als statische Wissensspeicher verstanden, sondern entwickeln sich zu aktiven Agenten, bei der Sprachmodelle als Orchestratoren komplexe Aufgaben in Teilschritten lösen. Die LLMs sprechen gezielt Schnittstellen an, rufen Daten aus externen Quellen ab, rechnen und integrieren die Ergebnisse in ihren Antworten. Dieser Artikel stellt die Fähigkeiten von GPT-5 im Vergleich zu den bisherigen Spitzenreitern im speziell auf agentische Fähigkeiten ausgelegten tau2-Benchmark auf die Probe.
- Der GPT-5-Release zeigt: Große Leistungssprünge weichen Optimierung und Produktintegration. GPT-5 fokussiert präzisen Tool-Use und höhere Steuerbarkeit für agentische Anwendungen.
- Bisher galt Anthropics Sonnet 4 als bestes Modell für agentische KI-Workflows: Das saubere Einhalten von Anweisungen und eine niedrige Fehlerquote überzeugten trotz hoher Kosten.
- Mit Kimi K2 und GPT-5 reichen zwei neue Modelle in Anbieter-Benchmarks an Sonnet 4 heran. Mit einem selbst durchgeführten Benchmark überprüft iX die Angaben.
- Im tau2-Benchmarkt überholt GPT‑5 Sonnet 4, doch Opus 4.1 bleibt mit höchster Genauigkeit Spitzenreiter – bei den höchsten Kosten. Reasoning steigert die Erfolgsquote, erhöht aber die Kosten und die Laufzeit.
Denn bisher haben Modelle wie Anthopics Claude Sonnet 4 die Nase vorn: weniger aufgrund einer höheren Intelligenz, sondern durch präzises Einhalten von Funktionssignaturen und einer niedrigen Fehlerquote im Tool Use und der Codegenerierung. Das verschafft ihnen im Unternehmen einen klaren Vorteil, insbesondere bei der Softwareentwicklung, wo das Code-Generieren und der Einsatz von Werkzeugen in LLM-basierten Entwicklungsumgebungen Hand in Hand gehen.
(Bild: Danny Gerst)
Ein Bericht der Venture-Capital-Gesellschaft Menlo Ventures vom Juli 2025 stützt diese Beobachtung. Demzufolge nutzen in Unternehmen 32 Prozent der API-Nutzer Modelle von Anthropic, nur 25 Prozent auf von OpenAI. Bei OpenRouter – der Anbieter ermöglicht den Zugriff auf verschiedene Sprachmodelle über eine einheitliche Schnittstelle – fällt das Bild noch deutlicher aus: Dort ist Sonnet mit großem Abstand das meistgenutzte Modell, während OpenAI in den Top Ten überhaupt nicht vertreten ist.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „GPT-5 im Agenten-Test“.
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Künstliche Intelligenz
SSD-Ausfälle durch Windows-Update: Silicon Motion nicht betroffen
Das Schreiben großer Datenmengen soll nach dem letzten Windows-Update KB5063878 bei einigen SSDS zu Ausfällen geführt haben, schrieben einige japanische Medien. Auch Heise-Foristen berichteten von Ausfällen. Microsoft untersucht das Problem, hat sich aber bislang noch nicht näher dazu geäußert.
Nach großen Datentransfers, die Rede ist vom Schreiben von Datenmengen oberhalb von etwa 50 GByte, sollen die Datenträger häufig nicht mehr ansprechbar sein und aus der Laufwerksübersicht verschwinden. Nach einem Neustart soll das Problem in den meisten Fällen behoben sein, es gibt jedoch vereinzelte Berichte über dauerhaft unbrauchbare SSDs. Es soll zudem auch Berichte über Ausfälle von Festplatten geben.
Betroffen sind nach den Untersuchungen eines japanischen Nutzers vor allem SSDs mit Phison-Controllern sowie Modelle von Western Digital, SK Hynix, Crucial, HP und XPG/Adata, die andere Controller verwenden.
Nun meldet sich der SSD-Hersteller Silicon Motion. In einer Stellungnahme an das amerikanische Magazin Techpowerup schreibt das Unternehmen, dass bisher keiner seiner SSD-Controller vom Windows 11-Update-Fehler betroffen sei. Interessant daran ist vor allem, dass Silicon Motion das Problem als Windows-Bug bezeichnet.
Fake-Liste von Phison aufgetaucht
Im Internet kursiert zudem eine Liste betroffener Phison-Controller. Diese stammt jedoch nicht von Phison, wie das Unternehmen mitteilte. Phison will gegen den Urhaber der Liste auch rechtliche Schritte einleiten.
Phison steht zudem mit Microsoft in Kontakt, um das Problem einzugrenzen, und will bei Bedarf Firmware-Updates zur Verfügung stellen. Weitere Details hat das Unternehmen jedoch noch nicht veröffentlicht.
Handlungsempfehlung: Kopieren großer Datenmengen vermeiden
Das Windows-Update behebt laut Microsoft Sicherheitsprombleme. Wir raten daher von einer Deinstallation des Updates ab. Stattdessen sollten Nutzer bis zur einer Klärung des Problems das Kopieren großer Datenmengen vermeiden.
(ll)
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