Künstliche Intelligenz
Wildblumen märchenhaft fotografieren – so gehts
Eines Tages traf mich beim Scrollen durch Instagram der Schlag. Vor meinem Auge manifestierten sich Fotos von Wildblumen wie aus dem Blickwinkel einer Maus, die durch Wiesen im Wunderland streift. Wie geht das?
Die Fotos wirkten so märchenhaft, dass man sie in der heutigen Zeit schnell als KI-Fakes abgestempelt hätte. Das Ganze passierte aber bereits vor einigen Jahren, und die Bilder stammten von der äußerst realen Fotografin Lucy Ketchum. Ich war zutiefst beeindruckt und der Wunsch, einmal selbst solche Traumbilder zu erschaffen, wuchs. Und mit erschaffen meine ich nicht, den perfekten Prompt zu schreiben. Ich meine: mit der Kamera losziehen, Dinge ausprobieren, scheitern und später stolz ein Bild in den Händen zu halten, das selbst durchdacht und selbst gemacht ist.
Wenn ich einen Workshop dazu schreibe, habe ich endlich Grund, es anzugehen, waren meine Gedanken, gefolgt von dem Glauben, dass ein paar Blumen auf einer Wiese als Motiv so schwierig nicht sein können. Oh, was lag ich falsch. Ich ziehe meinen Hut vor allen, denen es gelingt, mit ihrer Kamera die Natur in ihrer märchenhaften Schönheit einzufangen. Dies ist nun die holprige Reise zu Bildern, die ein wenig an die Motive der amerikanischen Fotografin heranreichen sollen. Für die Aufnahmen im Versuch habe ich mein altes manuelles Nikon 105 mm/2,8 AF Micro mit möglichst offener Blende genutzt. Ich lade Sie nun herzlich dazu ein, mir auf dem „Weg der Erkenntnis“ zu folgen.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Wildblumen märchenhaft fotografieren – so gehts“.
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Künstliche Intelligenz
„Syberia Remastered“ im Test: Gefangen zwischen den Zeiten
Das fiktive Alpendörfchen Valadilène schläft in Schönheit. Dunst hängt in der gepflasterten Hauptstraße. Vereinzelt stehen und sitzen Menschen herum, doch vor allem wirkt die Kulisse leer. Der melancholische Schauplatz ruft eine unmögliche Epoche wach – ein frühes 20. Jahrhundert, in dem Menschen unglaublich feinmechanische Automaten bauten und alles in einem bauchigen Pseudo-Jugendstil gestalteten.
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Mit „Syberia Remastered“ erwacht der über 20 Jahre alte Grafikadventure-Klassiker wieder zum Leben. In echtem 3D erscheint das Abenteuer auf dem Bildschirm, mindestens so schön wie in der Erinnerung. Doch dann löst die Heldin Kate Walker ein Rätsel und eine Zwischensequenz beginnt. Das Bild schaltet von 16:9 auf 4:3 um, die Texturen auf grobflächigen Einheitsmatsch, und Kate Walker verwandelt sich: Die Klamotten sitzen enger, die Haare strammer, und sie hat sich neu geschminkt.
Das ist eine typische Erfahrung beim Spielen von „Syberia Remastered“. Das Adventure protzt mit malerischen Bildwelten. Doch dann rumpelt es über technische und kreative Bodenwellen. Das Remaster hat merkwürdige Leerstellen; es wirkt nicht ganz fertig.
Einladung zum Trödeln
Richtig rund aber war auch das Original nie. Gerade, weil es sich seine Marotten leistet, war „Syberia“ schon immer ein besonderes Abenteuer. In zwei Teilen erzählte es 2002 und 2004 eine zusammenhängende Geschichte, maßgeblich ausgedacht und illustriert von Comic-Zeichner und Game Designer Benoît Sokal. Die Handschrift des Autors war jederzeit erkennbar. Der leider bereits verstorbene Künstler ließ gerne altes Wissen und urtümliche Welten auf eine unmenschliche, hektische Gegenwart treffen.
Adventures von Sokal lassen sich Zeit und wirken fast desinteressiert an der Interaktion. In „Syberia“ ging es vor allem um das Erkunden wunderschöner Schauplätze. Gegen jede Genrekonvention gab es kaum mal einen Hotspot in der Panoramatapete. Herumzuklicken oder ein Inventar zu füllen, war hier nie der Sinn. Die wenigen Rätsel waren eher einfach. Dazu kamen dick aufgetragene Charaktere an der Schwelle zur Karikatur und kleine technische Schwächen.
Auch deswegen gilt „Syberia“ für einige als Meisterwerk, während andere sich schon damals langweilten. Ob man die Spiele mochte, hatte viel mit persönlichen Vorlieben zu tun. Wer sich auch in den Seiten eines Comicalbums verlieren kann, der konnte die Entschleunigungsgeschichte des Spiels lieben.
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Therapeutisches Tempo
Getrieben von Arbeit und geschwätzigen Handyanrufen landet die New Yorker Anwältin Kate Walker in der Idylle, um die Automatenfabrik der Voralbergs abzuwickeln. Doch vor Ort ist die Besitzerin frisch verstorben und ein plötzlich entdeckter Erbe seit Jahrzehnten verschollen. So beginnt eine fantastische Reise, bei der Kate nicht nur die Spuren des Erben entdeckt, sondern auch sich selbst.

(Bild:
Jan Bojaryn
)
Getragen von schweren Streichern läuft Kate durch leere Orte, die alle zum Einrahmen schön aussehen. In realistischem Tempo erkundet sie verlassene Fabrikanlagen, Bahnhöfe, Friedhöfe und Hotels. Das dauert. Meist wirkt dabei die Welt für sich und Kate staunt stumm. Das klappte mit „Syberia“ 1 und 2 sehr gut, in weiteren Fortsetzungen deutlich schlechter. Weil der Stil des Originals zwischen 2D und 3D schlecht gealtert ist, erscheint nun „Syberia Remastered“.
Neuer Glanz, neue Probleme
Bis auf einige überarbeitete Rätsel, die davon weder viel besser noch schlechter geworden sind, ist „Syberia Remastered“ inhaltlich identisch mit dem ersten Teil. Über weite Strecken sieht die neue Version wieder wunderschön aus. Langsam fährt die Kamera durch eine dreidimensional gerenderte und dynamisch beleuchtete Welt. Ständig rücken neue, zauberhaft verspielte Bauwerke in den Blick.
Doch schon zu Beginn des Abenteuers überrascht „Syberia Remastered“ mit neuen Schwächen. Der größte Fauxpas: Viele Zwischensequenzen wurden nicht modernisiert. In wichtigen Story-Augenblicken schaltet das Spiel zu einem vorgerenderten Video um, das deutlich hässlicher aussieht als der Rest des Spiels. Noch tragischer: Das neue Charaktermodell von Kate Walker sieht dem Original nur einigermaßen ähnlich. Das Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Kates ruiniert einige der rührendsten Augenblicke.
Da wurde offenbar am falschen Ende gespart. Schwerer zu erklären sind grundlegende Fehler in der Übersetzung. Die Sprachausgabe ist offensichtlich immer noch das altbackene, bis auf wenige Nebenrollen gute Original. Doch bei Interaktionspunkten wurden Symbole jetzt durch Text ergänzt. Und dieser Text wirkt wie automatisch übersetzt und nie lektoriert. Fehlt einem Schloss der Schlüssel, steht da „Legen“; kann man etwas in ein Regal stellen, dann ist das Verb „Anrufen“. Das wirkt einfach lieblos – hat auch nur ein Mensch die deutsche Version getestet, bevor das Spiel veröffentlicht wurde?
Auch die Steuerung macht neue Probleme. Per Controller lässt sich Syberia ganz gut bedienen. Kate wird direkt per Joystick bewegt, Interaktionspunkte leuchten früh auf. Nur gelegentlich kann man Wege und Abzweigungen übersehen, weil die Kamera sie nicht deutlich zeigt. Die Maussteuerung ist dagegen leider Mist. Über weite Strecken funktioniert das Point & Click passabel, doch angeklickt werden nicht etwa die Objekte selbst, sondern die darüber schwebenden Interaktionsblobs. Und wo Kate genau hinlaufen wird, wenn man klickt, ist bei vielen kleinen Grenzfällen unklar. Gegen Ende des Spiels gibt es sogar einen kleinen Vorraum, den Kate offenbar nur verlassen kann, wenn man einen Controller anschließt.
Fazit: Schon wieder ein verkapptes Meisterwerk
Auf kuriose Weise passt es zu der Serie: Mal wieder erscheint mit „Syberia Remastered“ ein unrunder Titel, der klare Schwächen und einzigartige Stärken kombiniert. Wer gern durch fantasievolle Traumwelten spaziert und sowieso lieber mit dem Controller steuert, der kann sich auf das Abenteuer einlassen. Wer aber ungeduldig ist oder eine geringe Toleranz für technische Macken mitbringt, der fährt besser nie nach Valadilène.
„Syberia Remastered“ ist am 6. November für PC, Xbox Series X/S und Playstation 5 erschienen. USK ab 0 Jahren.
(dahe)
Künstliche Intelligenz
BMW M5 Touring mit Plug-in-Hybrid im Fahrbericht: Der seltsame Spagat
In der Vergangenheit war der BMW M5 oftmals eher Sportwagen als Limousine, hin und wieder mit technisch ungewöhnlichen Ideen – man denke nur an den Zehnzylinder in der fünften Generation der Baureihe. Sie alle einte ihre überlegenen Fahrleistungen. Daran hält BMW fest, kombiniert das nun aber mit einem Plug-in-Hybridantrieb. Der senkt den Verbrauch im WLTP, was für die Zielgruppe mehrheitlich nicht im Fokus stehen dürfte. Bringt der aktuelle M5 Sport und Sparen unter einen Hut? Eine kleine Proberunde gibt Aufschluss.
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Hohes Gewicht, enorme Fahrleistungen
Haken wir zunächst das Offensichtliche ab. Der aufgeladene 4,4-Liter-Achtzylinder wirft 430 kW ins Rennen, der E-Motor weitere 145. Zusammen sind 535 kW und 1000 Nm am Start, die selbstverständlich auch mit den 2,55 Tonnen Leergewicht spielend fertig werden. BMW nennt 3,6 Sekunden im Standardsprint und 250 km/h Spitze. Gegen Aufpreis sind gar 305 km/h möglich. Selbst die Marke von 200 km/h fällt nach gerade einmal elf Sekunden. Das sind fraglos beeindruckende Werte, doch den Vorgänger lässt der Neue damit nicht hinter sich. Dennoch bleibt es dabei, dass sich auch nur die Hälfte des Potenzials nur höchst selten diesseits von Rennstrecken nutzen lässt – zumindest wenn der Fahrer einen Funken Verantwortung im Leib hat.

Mit knapp 5,1 m Länge überragt der M5 Touring alle seine Vorgänger deutlich. Gemessen daran ist das Raumangebot nicht üppig.
(Bild: press-inform)
Schub ohne Verzögerung
Gut gelungen ist den Ingenieuren die Integration des E-Motors. Der E-Punch steht jederzeit sofort bereit, überbrückt den Turbolader-Gedenkmoment und lässt den V8 gnadenlos nachziehen, ohne dass sich irgendwo eine Drehmomentlücke auftun würde. Das prägt den Fahreindruck nachhaltig: Schub ist praktisch in jeder Situation überreichlich verfügbar, was angesichts der Eckdaten keine Überraschung ist. Einzig der Sound flacht im Angesicht des Gebotenen etwas ab. Die mächtigen Rohre feuern akustisch nicht so, wie es ihre Optik vermuten ließe, wofür Unbeteiligte dankbar sein werden. Die M-Sound-Spielerei im Innenraum lässt den M5 nach Playstation und nicht nach Achtzylinder klingen. Das mag in die Zeit passen, wirkt aber in Anbetracht des großvolumigen Orchesters unter der Motorhaube etwas deplatziert.
Laden lohnt kaum
Ebenso klar muss sein, dass aus dem M5 auch mit Plug-in-Hybrid kein Knauser-Champion wird. Die Traktionsbatterie mit ihrem Energiegehalt von 18,6 kWh reicht schon im WLTP nur für 61 bis 67 km. Unsere Proberunde bei rund 10 Grad ergab, dass ruhige Fahrer durchaus auf 50 km E-Reichweite kommen können. Inklusive der Ladeverluste von rund 10 Prozent ergibt das einen realen Stromverbrauch, der rein ökonomisch betrachtet nur zwei Gründe für eine Aufladung liefert: Entweder ist der Strom, beispielsweise über eine PV-Anlage, sensationell günstig, oder jemand anders, der nicht so genau hinschaut, übernimmt die Rechnung. Natürlich gibt es abseits der ökonomischen Betrachtung durchaus noch Gründe, die Batterie aufzuladen. Wer es mal nicht eilig hat, erlebt eine leise Limousine, die Lust auf das elektrische Fahren macht.
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Beruhigte Mittellage
Der M5 Touring ist zwar groß, doch fühlt er sich beim ersten Einlenken kleiner an, als es die Abmessungen erwarten lassen. Die Hinterachslenkung, die bis rund 70 km/h mit maximal 1,5 Grad gegenläufig, darüber mitlaufend lenkt, schiebt das Heck willig in die Linie, die Vorderachse bleibt lange neutral. Untersteuern stellt sich erst ein, wenn man es bewusst provoziert. Spannend ist bei all der Schärfe die beruhigte Mittellage der Lenkung. Es scheint, als haben die Ingenieure in Garching die Nuancen dort bewusst soft ausgelegt. Denn der Touring zieht wirklich unbeirrbar seine Bahn und entwickelt trotzdem bei engagierter Fahrt die feine M-typische Präzision.
Auch das adaptive Fahrwerk macht seine Sache bemerkenswert gut. Der M5-Hybrid tarnt sein Gewicht sehr geschickt. Wer spät und hart bremst, spürt die Trägheit, kann sie dank fein dosierbarer Bremse aber zuverlässig managen. Auf tadellosen Straßenbelägen verträgt der M5 das „Sport“-Setup der Dämpfer problemlos, im Alltag bleibt „Comfort“ die beste Wahl. Wer trotzdem mit den Modi spielen will, der kann Dämpfer, Lenkung, Bremsgefühl, Rekuperation, Antriebsstrategie verstellen – alles ist in gewohnter M-Manier konfigurierbar. Über Tasten am Lenkrad lassen sich zwei Lieblings-Setups speichern. Ein Segen, denn Touch-Menüs und Haptik-Slider für Klima und Co sind im Alltag doch eher fummelig.

Der aktuelle 5er ist ordentlich verarbeitet. Die Materialauswahl war in der Vergangenheit schon deutlich hochwertiger.
(Bild: press-inform)
Tipp für Landstraße und Pass ist die Einstellung „4WD Sport“. Damit wird der Traktionskontrolle etwas mehr Freiraum gewährt, ohne das Sicherungsnetz ganz zu verlieren. Vor allem aber wird die Kraftverteilung mehr in Richtung Hinterachse verschoben. Damit fließt der große M5 überraschend neutral. Doch es gibt auch Grenzen: 2WD im Nassen etwa? Einmal für die Datenaufzeichnung, dann reicht es aber auch. Der Respekt vor 1000 Nm wächst proportional mit der Intervall-Geschwindigkeit des Scheibenwischers.
Kritik im Innenraum
Das Cockpit übernimmt das M-Layout der 5er-Limousine: Curved- und M-Head-up-Display, dazu eine aufgeräumte Mittelkonsole. Selten war ein 5er so kühl eingerichtet. Dazu kommt: Die Verarbeitung war tadellos, die Materialauswahl ist im Detail aber weniger hochwertig als in der Vergangenheit. Darüber können auch die serienmäßigen Lederbezüge nicht hinwegtäuschen. Weitere Kritikpunkte: Die markante Ambientebeleuchtung spiegelt nachts in den Seitenscheiben, das kann den Blick in die Spiegel beeinträchtigen. Auch Kleinigkeiten wie der nur auf der Fahrerseite abblendende Außenspiegel wirken angesichts des heftigen Kaufpreises wie eine kleinliche Sparmaßnahme. Dazu darf wohl auch gezählt werden, dass sich die Heckscheibe ebenso nicht mehr öffnen lässt wie das optionale Glasdach.
Der Klimaanlage hätten Drehregler und Tasten ebenfalls gutgetan, die Bedienung über Touch- und Haptik-Slider bleibt zweitklassig. Die vielfach einstellbaren M-Sportsitze stützen hervorragend und sind auf langen Strecken bequem. Angesichts von knapp 5,1 m Gesamtlänge sind 500 Liter Kofferraum eher ein dürftiger Wert. Auch das aber hat eine gewisse Tradition im 5er-Touring: Ein riesiges Gepäckabteil bot bislang keine Generation.
Interne Konkurrenz
Traditionell sind das Dinge, die M5-Fahrer ebenso akzeptieren müssen wie eine Preisgestaltung, die es in sich hat. Trotz umfangreicher Serienausstattung sind 146.400 Euro eine deftige Ansage. Vollausgestattet sind es rund 170.000 Euro. Dafür liefert BMW ein beeindruckendes Paket, das allerdings mehr den Kopf als das Herz anspricht. Und der M5 hat intern harte Konkurrenz. Ein BMW i5 M60 Touring kostet auch ausstattungsbereinigt eine ganze Ecke weniger. Mit 442 kW kann er in knapp 4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen – eine Spaßbremse ist er also keineswegs. Die Versteuerung der privaten Nutzung eines Dienstwagens liegt in beiden Fällen bei 0,5 Prozent, bei den Kosten für die Fahrenergie liegen Welten zwischen beiden. Wer sich für einen M5 entscheidet, weil er flott fahren will, darf in dieser Hinsicht nicht zimperlich sein. Der Spritverbrauch ohne vorherige Aufladung der Traktionsbatterie dürfte selten unter 12 Litern liegen. Wer das im M5 dauerhaft signifikant unterbietet, muss sich fragen, ob er das passende Auto fährt.

Der M5 Touring fährt reizvoll, auch die Einbindung des E-Motors ist gut gelungen. Preis und Unterhaltskosten beschränken die Zahl der Abnehmer auf eine sehr kleine Gruppe.
(Bild: press-inform)
BMW propagiert Technologieoffenheit und lässt den Interessenten die Wahl. Der M5 hat fraglos noch immer seinen Reiz, trotz seines hohen Gewichts und des ökonomisch fragwürdigen Plug-in-Hybrids. Die Zahl der Abnehmer ist noch kleiner als die der Interessenten, sodass sich die Stückzahl in recht übersichtlichen Grenzen halten dürfte. BMW bedient das trotzdem und darf sich sicher sein, dass eine kleine Zahl der Kundschaft dafür ziemlich dankbar sein wird.
Mehr zur Marke BMW
(mfz)
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Ruhe, bitte! Wärmepumpen müssen ab 2026 deutlich leiser werden
Die EU reguliert in den Ökodesign-Verordnungen die Emissionen unter anderem von Wärmeerzeugern. Die relevanteste lokale Emission einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist Lärm. Die EU-Verordnung Nr. 813/2013 gibt hier den maximalen Schalldruck am Erzeugungsort nach Leistungsklassen vor (siehe Tabelle). Die deutschen Fördervorgaben sind noch strenger. Bis Ende 2025 gilt noch: Wer Fördergeld will, muss Geräte installieren, die 5 dB leiser sind. Ab 1. Januar 2026 müssen Geräte 10 dB leiser sein als nach EU-Verordnung gefordert, sonst sind sie nicht förderfähig. 10 dB entsprechen in etwa einer Halbierung der Lautstärke. Anlagen ohne Förderung sind nicht betroffen.
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| 0 < n ≤ 6 kW | 65 dBA | 60 dBA | 55 dBA |
| 6 < n ≤ 12 kW | 70 dBA | 65 dBA | 60 dBA |
| 12 < n ≤ 30 kW | 78 dBA | 73 dBA | 68 dBA |
| 30 < n ≤ 70 kW | 88 dBA | 83 dBA | 78 dBA |
Emissionen, Immissionen
Die gesetzlichen Vorgaben für die Förderung sind unabhängig von den Lärmschutzvorschriften und anders aufgebaut. Die Lärmschutzvorschriften gelten weiterhin unverändert. Da sie zum Schutz Dritter existieren, gelten ihre Werte am Ort des Eintreffens, also zum Beispiel am Schlafzimmerfenster der Nachbarn. Es handelt sich also um Immissionswerte. Diese Werte können vorab mit einfachen Entfernungsformeln aus den Emissionen errechnet werden. Bei vielen Herstellern liegen die Schallpegelwerte nach Entfernung zur Vereinfachung auch tabellarisch vor. Im Zweifel präzisiert der Installations-Fachbetrieb per Simulator, ob die Immissionen passen.
Die EU-Verordnung dagegen reguliert den Schall am Entstehungsort, unabhängig vom Lärmschutz. Es geht also um Emissionswerte. Und die nationale deutsche Förderverordnung setzt noch einen obendrauf mit ihrer Vorgabe: Wer Steuergeld will, muss Geräte installieren, die deutlich leiser sind als diese Vorgabe. Wenn Sie also eine besonders günstige Wärmepumpe finden, die in der EU nach Ökodesign-Vorgaben verkauft werden darf, aber aufgrund der Lautstärke nicht förderfähig ist, dürfen Sie dieses Gerät einbauen, erhalten aber keine Förderung dafür.
In der Praxis
Die Ökodesign-Richtlinie gibt es schon über 10 Jahre, die Förderbedingungen standen ebenfalls von Anfang an in der Aktualisierung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die zusammen mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) unter dem damaligen Minister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck erschien („Habecks Heiz-Hammer“ nach Bild-Zeitung). Deshalb gibt es praktisch keine neuen Geräte auf dem deutschen Markt, die diese Vorgaben nicht einhalten.
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In unserer in Kürze erscheinenden Marktübersicht war unter 44 Modellen mit Wärmenennleistung 12 +-1 kW kein Gerät, das die Vorgaben für 2026 nicht einhalten könnte. Das schließt die günstige Midea M thermal mono ein, die in der Leistungsklasse 12 kW inklusive Heizungssteuerungsgerät und 9-kW Zuheizer für faire 6500 Euro angeboten wird. Insofern muss sich niemand wirklich Sorgen machen.
Ausblick 2028
Wider alle Ankündigungen hat die Regierung bisher gar nichts an den Gesetzen rund um die Heizung geändert, sodass Sie bis auf Weiteres am besten davon ausgehen, dass die beschlossenen Regeln bestehen bleiben. Die nächste Verschärfung der Förderregeln kommt 2028. Dann müssen förderfähige Geräte natürliche Kältemittel wie Propan (R290) verwenden. Auch hier sind schon jetzt praktisch alle neu konstruierten Geräte am europäischen Markt auf diese Änderung hin gebaut, sodass wir den letzten Satz aus dem vorigen Absatz Ende 2027 wahrscheinlich einfach copypasten können.
(cgl)
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