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Zoll warnt: Black-Friday-Käufe aus dem Ausland können teuer werden
Zum Black Friday und im Weihnachtsgeschäft werben auch ausländische Onlineshopping-Anbieter im Internet mit besonderen Schnäppchen. Interessierte sollten jedoch aufpassen, dass sie sich damit keine versteckten Kosten einhandeln. Darauf weist jetzt das Hauptzollamt Heilbronn hin und mahnt zur Vorsicht bei Auslandsbestellungen. Käufer sollten nicht nur Lieferzeiten im Blick haben. Selbst bei Bestellungen unter 150 Euro werden Einfuhrabgaben fällig, die den Preisvorteil schnell zunichtemachen können.
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Wie das Hauptzollamt Heilbronn mitteilt, gilt für alle Warensendungen aus Nicht-EU-Staaten grundsätzlich Einfuhrumsatzsteuer – unabhängig vom Warenwert. Bei Bestellungen bis 150 Euro fallen 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer an, bei bestimmten Waren wie Lebensmitteln oder Büchern 7 Prozent. Zusätzlich werden bei alkoholischen Getränken und Kaffee Verbrauchsteuern fällig. Allerdings werden Abgaben unter einem Euro nicht erhoben – wer also beispielsweise eine Kleinigkeit für 4 Euro bestellt, muss trotz rechnerischer Einfuhrumsatzsteuer von 0,76 Euro (19 %) nichts zahlen. Hinzu kommt: Post- und Kurierdienste erheben üblicherweise eine Servicepauschale für die Zollanmeldung, die den Preisvorteil weiter schmälert.“
Überschreitet der Warenwert die 150-Euro-Grenze, kommen neben der Einfuhrumsatzsteuer auch warenabhängige Zollgebühren hinzu. Lediglich echte Geschenksendungen von Privatperson an Privatperson bleiben bis 45 Euro abgabenfrei – allerdings nur unter Bedingungen: Die Waren dürfen nicht verboten oder mengenbeschränkt sein. Bei verbrauchsteuerpflichtigen Waren gelten zudem enge Mengengrenzen, etwa 50 Zigaretten oder ein Liter Spirituosen.
Gefälschte Markenware wird beschlagnahmt
Besondere Vorsicht ist bei vermeintlichen Markenprodukten zu niedrigen Preisen geboten. Der Zoll beschlagnahmt grundsätzlich alle gefälschten Waren – mit rechtlichen Konsequenzen für den Käufer. Hinzu kommt: Der Kaufpreis wird in der Regel nicht erstattet, zudem können Markenrechteinhaber zivilrechtliche Ansprüche geltend machen.
Das Problem betrügerischer Angebote verschärft sich in der aktuellen Shopping-Saison. Kriminelle nutzen gezielt Black Friday und das Weihnachtsgeschäft, um mit Fakeshops Käufer zu täuschen. Die Verbraucherzentralen haben bereits eine umfangreiche Liste betrügerischer Onlineshops veröffentlicht.
Produktsicherheit oft mangelhaft
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Auch die Produktsicherheit stellt ein erhebliches Risiko dar. Fehlen bei importierten Waren CE-Kennzeichen oder wichtige Warnhinweise, kann die zuständige Marktüberwachungsbehörde die Einfuhr verweigern. Besonders bei Spielzeug, Elektronik, Kosmetik oder Medizinprodukten drohen gesundheitliche Risiken durch mangelhafte Standards. Produkte, die EU-Anforderungen nicht erfüllen, werden zurückgewiesen oder vernichtet – auf Kosten des Bestellers.
Streng sind auch die Regeln für Tabakwaren: Paketsendungen mit Zigaretten, Rauchtabak, Zigarren sowie E-Zigaretten und deren Liquids ohne gültige deutsche Steuerzeichen sind grundsätzlich verboten und werden beschlagnahmt.
Chatbot und Abgabenrechner als Hilfe
Für Verbraucher stellt der Zoll digitale Hilfsangebote bereit. Der Chatbot „TinA“ beantwortet Fragen zu Einfuhrbestimmungen. Mit dem Abgabenrechner lassen sich voraussichtliche Einfuhrabgaben vorab ermitteln. Umfassende Informationen zu Paketsendungen und Internetbestellungen finden sich auf der Zoll-Website.
In den kommenden Jahren dürften Auslandsbestellungen noch teurer werden. Die EU-Kommission plant, ab 2028 auch für Waren unter 150 Euro Zollpflicht einzuführen. Schätzungen zufolge wird bei 65 Prozent der Pakete aus Drittstaaten bewusst ein zu niedriger Wert angegeben, um Abgaben zu umgehen. Die geplante Reform soll fairere Wettbewerbsbedingungen schaffen und den Zustrom von Billigwaren etwa von Temu, Shein oder AliExpress eindämmen.
(mki)
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Telekom und Vodafone müssen Pornhub und YouPorn vorerst nicht sperren
In die Rechtsprechung rund um die umstrittenen Websperren gegen Erotikportale kommt wieder Bewegung. Zuletzt hatte nach mehreren Verwaltungsgerichten etwa auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in einem Eilrechtsschutzverfahren entschieden, dass der Zugriff auf die zwei deutschsprachigen Portale von Pornhub und YouPorn über den Provider 1&1 vorerst weiterhin gesperrt bleibt.
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Das Verwaltungsgericht Düsseldorf sieht die Sache in einem Streit, der die Deutsche Telekom und Vodafone betrifft, nun aber anders aus: Ihm zufolge darf die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM NRW) die zwei Provider vorerst nicht zwingen, die Erotikportale des auf Zypern sitzenden Plattformbetreibers Aylo zu blockieren.
Der Anbieter der pornografischen Webseiten begehrte vor dem Verwaltungsgericht in dem sich seit Jahren hinziehenden Streit die Aufhebung von Untersagungen der LfM NRW sowie von Sperrverfügungen. Er stellte Eilanträge und begründete diese mit „nachträglichen weitreichenden Änderungen des europäischen und nationalen Rechts“.
JMStV nicht mit EU-Recht vereinbar
Die 27. Kammer des Düsseldorfer Gerichts erkannte die Einwände Aylos am Donnerstag erstmals zumindest teilweise an (Az.: 27 L 805/24 und andere). Sie setzte die weitere Vollziehung der Sperranordnungen bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache aus. Die Richter begründen dies so: Nach der jüngsten Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) verstoßen die den Blockadeverfügungen zugrundeliegenden Vorschriften des Jugendmedien-Schutzstaatsvertrags (JMStV) gegen das vorrangig anzuwendende EU-Recht. Demnach dürfe der freie Verkehr von digitalen Diensten aus einem anderen Mitgliedstaat nur unter bestimmten Voraussetzungen eingeschränkt werden, die die in Deutschland bestehenden JMStV-Vorschriften nicht mehr erfüllten.
Hintergrund ist vor allem das Herkunftslandprinzip der E-Commerce-Richtlinie von 2002. Dieses besagt, dass ein EU-Land ein in einem anderen Mitgliedsstaat ansässiges Unternehmen nicht einfach regulieren kann. Ausnahmen sind nur nach Durchlaufen eines förmlichen Prozesses möglich, der die Benachrichtigung des Herkunftslands und der EU-Kommission einschließt.
Mit einer ähnlichen Begründung setzte im August auch ein Pariser Verwaltungsgericht ein Verfahren mit Aylo im Zentrum aus. Die Muttergesellschaft von Pornhub, YouPorn und Redtube hatte zuvor diese Portale in Frankreich selbst vom Netz genommen. Sie wollte damit gegen das Greifen eines neuen französischen Gesetzes protestieren, das Betreiber von Webseiten für Erwachsene seit Juni verpflichtet, robuste Altersverifikationssysteme (AVS) einzuführen und Nutzer unter 18 Jahren zu sperren.
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Abrupte Kehrtwende in der Rechtsprechung
Der Medienrechtler Marc Liesching hält es noch aus einem anderen Grund für fraglich, ob Regulierer weiter mit Verweis auf den Jugendschutz gegen Porno-Portale im EU-Ausland vorgehen können. Denn die Landesgesetzgeber fügten 2022 eine kleine Neuregelung in den JMStV ein. Sie legt prinzipiell fest, dass innerhalb der EU auf Basis der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-RL) der Geltungsbereich des JMStV auf in Deutschland niedergelassene Videoportale begrenzt ist.
Die Untersagungsverfügungen gegen Aylo hielt das Verwaltungsgericht Düsseldorf aber aufrecht. Sie können damit prinzipiell weiter vollzogen werden. Die erneuten Eilanträge des Anbieters hat die Kammer wegen fehlendem Rechtsschutzbedürfnis abgelehnt, weil derzeit ohnehin keine weiteren Vollstreckungsmaßnahmen gegen ihn drohten und ihm gegen die Sperrverfügungen gesonderter Rechtsschutz zur Verfügung stehe.
Gegen sämtliche Beschlüsse können alle Beteiligten Beschwerde einlegen, über die das Oberverwaltungsgericht (OVG) NRW in Münster befinden würde. In den Jahren zuvor waren Anträge von Aylo auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes gegen die Bescheide der LfM NRW sowohl vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf als auch dem OVG ohne Erfolg geblieben.
Im Hauptsacheverfahren hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf diese Untersagungsverfügungen ebenfalls bereits mit Urteilen vom 4. April 2023 nach dem damaligen Stand für rechtmäßig erachtet. Die Berufungsverfahren dagegen sind vor dem OVG noch anhängig. Die betroffenen Provider, zu denen etwa Telefónica und Pyür gehören, wehren sich ihrerseits gegen die Sperranordnungen.
(mki)
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Selbstexperiment: Ich baue meinen Linux-Desktop komplett um
Den eigenen Traum-Desktop bauen? Ja, das geht. Linux-Desktops lassen sich optisch und funktional komplett an den eigenen Geschmack anpassen. Diese Kunst heißt Ricing und dabei gilt: Alles ist möglich. Aber klappt das auch ohne Vorerfahrung? c’t 3003 hat es ausprobiert.
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Transkript des Videos
(Hinweis: Dieses Transkript ist für Menschen gedacht, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Der Text gibt nicht alle Informationen der Bildspur wieder.)
Guck mal hier, das hier ist ein Linux-Desktop und wow, sieht der nicht nice aus? Mit so eigenem Fenster-Design, komplett durchgestylter Taskbar und File-Explorer und so weiter und so fort. Oder der hier in so kompletter Retro-Optik oder dieser hier, der sich nur mit Magie bedienen lässt. Ja okay, jetzt wird es ein bisschen absurd, aber auch echt verdammt cool.
Das Ganze nennt man „Ricing“ und das ist quasi die Kunstform, das eigene Linux bis ins letzte Detail so hübsch wie möglich durchzustylen. Und dabei ist halt alles, was man sich vorstellen kann, auch irgendwie möglich. Ach so, und was das mit Rice zu tun hat, das erkläre ich später. Aber kriegt man das auch hin, wenn man kein Hardcore-Linux-Nerd ist, also auch ich als Linux-Noob? Mal schauen. In diesem Video versuche ich als kompletter „Ricing“-Anfänger, meinen Traum-Desktop zu bauen. Ob das klappt und ob es auch einen Easy-Mode gibt, kommt jetzt. Bleibt dran.
Liebe Hackerinnen, liebe Internetsurfer, herzlich willkommen hier bei…
Ja, ich glaube, wir checken alle, Linux ist super. Open Source, schnell, kein Windows-Generve, wissen wir alle. Sogar PewDiePie weiß das. Aber ein anderer Aspekt, der mir manchmal zu oft hinten runterfällt, ist: Linux kann auch sehr, sehr hübsch aussehen und wirklich bis ins kleinste Detail an die eigenen Design- und Funktionsansprüche angepasst werden. Das Ganze nennt man „Ricing“. Ricing ist die Kunst, das Linux-Betriebssystem richtig geil aussehen zu lassen, ohne dass das irgendwie mit der Leistung zu tun hat. Also hier gehts eigentlich nur um Optik.
Ja, okay, aber was hat die Nummer mit Rice zu tun? Der Begriff „Ricing“ kommt aus der Welt der Autos. Rice steht für „Race-Inspired Cosmetic Enhancement“, also quasi Karren schnell aussehen zu lassen, ohne dass sie wirklich schnell sind. Ja, und ich muss sagen, das ist auch das, was mich an Linux immer am meisten gereizt hat. Man kann sich quasi das eigene Traumbetriebssystem wie so mit Bauklötzchen Stück für Stück selbst zusammenbauen, also auch was den Look angeht. Und im Gegensatz zu Windows oder macOS ist da so gut wie alles möglich. Also wirklich alles.
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Hier beispielsweise im r/unixporn-Reddit findet man richtig krasse Dinger. Schaut mal. Hier hat sich einfach einer einen Desktop gebaut, der nur mit magischen Befehlen gesteuert wird. Oder hier so einer in cuter Pixelart-Rollenspieloptik oder gleich direkt einfach Minecraft. Ja, okay. Oder was auch immer das hier sein soll. Also ihr checkt, es geht wirklich alles. Und das ist doch irgendwie einfach cool. Und mich juckt es schon lange in den Fingern, das einfach mal auszuprobieren, was ich mir da so zusammenbauen kann.
Da gibt es aber leider ein Problem. „Ricing“ ist, na ja, ich sage mal, nicht unbedingt einfach. Und ich benutze Linux zwar gerne und finde mich auch grob zurecht, bin aber absolut kein Experte. Aber was solls, ich probiere es einfach mal. Ich werde mir ja bestimmt nicht schon wieder mein komplettes Linux kaputtbasteln, wie damals, als ich GRUB ein bisschen hübscher machen wollte, oder? Oder?
Ich würde hier mal in zwei Ansätze fürs „Ricing“ unterscheiden. Einen einfacheren Ansatz mit kompletten Desktop-Environments und einen deutlich schwereren, komplett von scratch, nur mit Window-Managern. Ich zeige euch hier mal, was ich jeweils damit erreichen konnte. Und ja, das wird jetzt hier kein mini-kleinteiliges Tutorial, wie ich was gemacht habe. Das wird sich je nach Geschmack und Distribution und so in jedem Case eh komplett unterscheiden. Ich nehme euch jetzt einfach mal mit, wie ich vorgegangen bin und wie leicht oder schwer das für mich war als „Ricing“-Noob.
Und apropos Distribution: Ich benutze hier CachyOS. Das basiert auf Arch Linux, ist schön schnell und ja, das gefällt mir einfach. Da hatten wir auch schon mal ein komplettes Video drüber gemacht, gerne mal auschecken. Im Prinzip ist es aber eigentlich erst mal egal, welche Distro ihr benutzt. Also es gibt immer irgendwelche Möglichkeiten, euren Desktop zu „ricen“. Also neben Arch auch auf Ubuntu, Debian, Fedora, Justin-Bieber-OS und so weiter. Okay, beim letzten vielleicht nicht.
Was wichtig sein könnte, ist euer Display-Server-Protokoll, also ob bei euch Wayland oder X11 läuft. Super grob gesagt sind das beides Protokolle, die definieren, wie Fenster und Anwendungen dargestellt werden. Und je nachdem braucht ihr dann zum Beispiel die richtige Version vom Window-Manager.
Ach ja, wir hatten euch auch mal nach euren gericeten Desktops gefragt und da sind echt ein paar coole Einsendungen gekommen. Hier beispielsweise der Desktop von Florian, in KDE gebaut mit Wallpaper-Engine, oder dieser hier mit echt coolem Fenster-Design von Matthias in Hyprland oder dieser hier von Anton, der hier von Michael und dieser von Celina. Ja, die sehen schon echt gut aus. Mal schauen, ob das bei mir auch so schön wird.
So, also wie geht man da vor? Also man kann entweder ein komplettes Desktop-Environment nehmen und quasi so umbauen, wie es einem gefällt, oder man macht wirklich alles von scratch mit einem Window-Manager. Aber was ist das beides überhaupt und wie unterscheiden die sich?
Also ein Desktop-Environment ist eine Sammlung von Tools, die eine komplette Benutzeroberfläche bilden, mit der man das Betriebssystem bedienen kann. Dazu gehört dann sowas wie der Fenster- und File-Manager, das Startmenü, die Taskleiste, das Screenshot-Tool und so weiter. Also quasi alles, was man so braucht. Ein Window-Manager steuert nur die Fenster und man muss wirklich alles Weitere manuell dazu installieren. Ja, und das ist natürlich deutlich aufwendiger. Aber man hat dadurch auch viel mehr Freiheiten, wie man sich seinen Desktop zusammenbauen kann. Und bei Window-Managern wird es auch richtig abgefahren, aber da kommen wir später noch zu.
Bei Desktop-Environments ist man dann nicht so frei, man kann aber auch schon einiges machen. Wenn man CachyOS installiert, hat man verschiedene Desktop-Environments und Window-Manager zur Auswahl. Als ich das damals installiert hatte, habe ich einfach KDE genommen, weil das kenne ich halt schon. Das sieht out of the box erst mal relativ basic aus. Also Taskleiste hier unten mit Startmenü und Fenstern, die ähnlich aussehen wie bei Windows, finde ich.
Aber hier in KDE kann man auch schon eine Menge „ricen“. Mit Rechtsklick auf die Taskleiste unter Panel-Configuration kann man hier quasi alles verschieben, Animationen ändern und neue Widgets oder komplette Panels hinzufügen. Also mit ein paar Klicks kann ich mir den Startmenü-Button wie bei Windows 11 hier in die Mitte holen oder hier oben eine Menüleiste wie bei macOS einfügen.
Interessant wird es unter Einstellungen „Colors & Themes“. Hier kann man sich nämlich über diesen „Get New“-Button communitygebaute Themes runterladen. Ja, und dann kommt auch dieser Sicherheitshinweis, dass die ausführbaren Code enthalten könnten, der nicht getestet wurde. Die beliebtesten haben hier aber teilweise über eine Million Downloads und das sollte schon irgendwie legitim sein. Bei Sachen, die sich keiner runtergeladen hat und die einem komisch vorkommen, würde ich aber ein bisschen vorsichtig sein.
Aber auf jeden Fall kann man sich genauso auch neue Icons, Farbschemata und Lock-Screens runterladen. Und so kann man sich in der Theorie mit zwei, drei Klicks den Desktop schon komplett umbauen. Also eigentlich relativ easy. Falls man noch tiefer reingehen will, kann man sich auch den Kvantum-Manager runterladen. Der bietet dann noch verbesserte Transparenz bei Fenstern und so Kram.
Unter „System Settings – Window Management – Desktop Effects“ lassen sich auch noch ein paar Animationen einstellen, wie zum Beispiel diese wabbelnden Fenster hier oder dass beim Schließen Fenster einfach so zerbröckeln. Und hier gibt es auch Community-gebastelte Sachen, die man sich runterladen kann, wie zum Beispiel diesen Glitch-Effekt.
Ein weiteres sehr beliebtes Desktop-Environment ist GNOME. GNOME sieht optisch ein bisschen mehr aus wie macOS und hat echt smoothe Animationen. Also das gefällt mir out of the box eigentlich schon echt gut. Ja, und in GNOME habe ich dann auch meinen ersten richtigen Ricing-Versuch gestartet.
Man kann sich mehrere Desktop-Environments und Window-Manager parallel installieren. Die kann man dann hier im Login-Screen wechseln. Die bringen aber auch alle eigene Probleme und Konfigurationen mit, die sich ins Gehege kommen könnten. Naja, ich habe das jetzt trotzdem einfach mal gemacht. GNOME ist auch super einfach installiert. Einfach hier unter Arch „sudo pacman -S gnome“ eintippen und ein paar Mal bestätigen, und dann wird GNOME mit allen dazugehörigen Paketen und Programmen installiert.
Dann kann ich mich hier bei KDE einfach ausloggen, GNOME auswählen und wieder einloggen. Und ja, GNOME sieht out of the box meiner Meinung nach deutlich cooler aus als KDE und ist dazu noch sehr durchdacht in seiner Bedienung. Mit so einem hübschen Dock hier unten und so cleanem Desktop-Management und so weiter.
Aber man kann in GNOME auch deutlich weniger einstellen als in KDE, zumindest erst mal so per Default. Aber es gibt Community-Extensions, mit denen man das Environment anpassen kann. Über GNOME Software kann man sich den Extension-Manager runterladen und die dann easy installieren. Beispielsweise sowas wie „Blur my Shell“. Dadurch sieht zum Beispiel die Menüleiste hier oben nochmal transparenter aus.
Und falls es einen nervt, dass das Dock hier unten immer erst dann zu sehen ist, wenn man Option beziehungsweise Alt gedrückt hat, kann man sich das mit der Extension „Dash to Dock“ dauerhaft anzeigen lassen. Oder gleich so eine Taskleiste wie bei KDE mit „Dash to Panel“ einblenden.
Okay, also bei meinem ersten Versuch, GNOME mal rudimentär zu „ricen“, ist das hier rausgekommen. Mit Icons, Farben, Fenster- und Dockdesign, was ich alles aufs Wallpaper abgestimmt habe. Ich habe versucht, so eine, ja, holzige Optik zu bauen, und ich muss sagen, gefällt mir eigentlich ganz okay. Aber ja, ist alles Geschmackssache, ne? Die Leiste hier oben habe ich noch um ein paar Funktionen wie diesen Spotify-Player oder diese Netzwerkanzeige erweitert.
Ach ja, und das hier kann ich auch. Das ist zwar mega unnötig, aber ja, bisschen witzig halt. Die Extension heißt „Desktop Cube“. Wie ich das gemacht habe, zeige ich euch hier mal im Schnelldurchlauf, weil das sonst eine Ewigkeit dauern würde. Aber keine Sorge, das war alles gar nicht mal so kompliziert.
Also erstmal ein Wallpaper finden, was mir gefällt, und dann einstellen. Dann GNOME Tweaks runterladen, das ist so ein Programm, mit dem man mehr Zeug in GNOME anpassen kann und auch Themes einstellen kann. Dann im Extension-Manager „User Themes“ runterladen. Damit lassen sich, ja, User-Themes installieren.
Auf gnome-look.org unter „GNOME Shell Themes“ gibt es einige zum Download. Die Shell-Themes verändern unter anderem das Dock und die Menüleiste hier oben. Da eins aussuchen. Ich habe mich hier für „Everforest“ entschieden, weil das mit der waldigen Optik zum Wallpaper passt. Runterladen und in den $HOME/local/share extrahieren. Falls es den Ordner nicht gibt, einfach einen erstellen.
Dann unter „Extensions“ in die „User Themes“-Einstellung und das Theme auswählen. Damit sich auch die Fensteroptik verändert, muss man noch das Everforest-GTK-Theme runterladen. GTK steht für „Graphical Toolkit“ und ist eine Widget-Toolkit-Bibliothek, womit grafische Oberflächen erstellt werden. Runterladen und dann den „assets“-Ordner und „gtk.css“ in $HOME/.config/gtk-4.0 kopieren.
Jetzt hätte ich gern noch passende Icons. Dafür wieder auf gnome-look.org ein Icon-Paket aussuchen und runterladen. Ich fand das hier ganz gut. Dann in den $HOME/.icons extrahieren. Dann bei GNOME Tweaks unter „Appearance“ auswählen. Fertig.
Weil ich das Dock unten irgendwie ein bisschen lame fand, habe ich mir noch „Dash to Dock Animated“ als Extension installiert. Damit kann man auch nochmal komplett alles am Dock verändern, wie beispielsweise eine Animation beim Hovern und Öffnen einstellen, Icon-Größe, Hintergrund, Blur, Abstände und diese weißen Pünktchen einstellen, die anzeigen, ob ein Programm läuft oder nicht. Ganz cool.
Ja, und es hört einfach nicht auf. Wenn man damit einmal angefangen hat, kommt man in so einen Sog, aus dem man auch irgendwie nicht mehr richtig rauskommt. Ich habe dann noch ein passendes Theme für Firefox installiert, nach alternativen Spotify-Clients geguckt und so weiter. Das war jetzt aber quasi noch der Easy-Mode.
Richtig ans Eingemachte geht es mit Window-Managern. Weil im Gegensatz zu Desktop-Environments sind da ja wirklich nur die Fenster dabei. Also kein Startmenü, keine Taskleiste, gar nichts. Window-Manager gibt es in verschiedenen Varianten. Es gibt Stacking-Window-Manager, da hat man so normale Fenster, die sich überlappen, also wie bei Windows und macOS auch, und Tiling-Window-Manager. Da werden die Fenster automatisch arrangiert und es überlappt sich erst mal nichts.
Ich habe mich hier für Hyprland entschieden, weil ich den sehr oft im r/unixporn-Reddit gesehen habe. Meiner Meinung nach kamen da irgendwie auch die coolsten Desktops bei rum.
Allerdings, das als Disclaimer: Der Hyprland-Hauptprogrammierer ist bereits mehrfach mit sehr toxischem Verhalten aufgefallen, weshalb das freedesktop.org-Projekt Hyprland ausgeschlossen hat. Also nur zur Info. Und das habe ich leider auch erst herausgefunden, nachdem ich hier schon alles zusammengebastelt hatte. Beim nächsten Mal würde ich wahrscheinlich einen anderen Window-Manager wählen.
Und ja, da habe ich jetzt echt einige Stunden investiert, hunderte Tutorials und Reddit-Beiträge angeglotzt, um mir meinen super krassen, cutting-edge, durchdesignten Desktop zu bauen. Also, aufgepasst, so sieht der aus.
Na gut, das ist leider gar nicht mal so hübsch geworden. Naja, aber auch wenn es nicht danach aussieht, hier steckt echt ne Menge Arbeit drin und es ist fast alles custom von mir bearbeitet. Besser habe ich es aber mit der Zeit, die mir zur Verfügung stand, nicht hinbekommen. Und ey, wenn man das erste Mal Hyprland öffnet, sieht die Nummer so aus. Also, da finde ich meins schon zumindest ein bisschen hübscher, sage ich mal.
Ich muss aber sagen, das wird nicht so bleiben und ich werde auf jeden Fall daran weiterbasteln. Weil auch, wenn das kompliziert und fummelig ist, macht das auch echt total Spaß und man lernt auch echt ne Menge. Und die Bedienung von so Tiling-Window-Managern ist auch was komplett anderes als beispielsweise bei macOS oder so. Hier wird nämlich jedes Fenster automatisch platziert und alles sitzt so nebeneinander.
Mit verschiedenen Hotkeys kann man dann neue Fenster öffnen, Workspaces erstellen und zwischen denen hin- und herwechseln. Ist erstmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber wenn man den Dreh einmal raus hat, dann macht das schon irgendwie Spaß.
Und falls ihr mir nicht glaubt, dass das wirklich viel Arbeit war, ich gehe jetzt mal ganz grob durch, was ich hier gemacht habe. Erstmal habe ich Hyprland installiert. Das geht easy. Einfach hier unter Arch mit sudo pacman -S hyprland. Dann ausloggen, hier im Login-Screen auf Hyprland stellen und wieder einloggen. Und dann sieht man erstmal wirklich gar nichts.
Mit Option-Q kann ich mir hier aber ein Terminalfenster öffnen oder mit Option-E den File-Manager. Naja, aber erstmal in die Hyprland-Config-Datei und da sowas wie die Bildschirmskalierung so anpassen, dass nicht alles komisch aussieht.
Dann habe ich mir über das Terminal einen App-Launcher installiert. Wofi ist wohl sehr beliebt und anpassbar, deswegen habe ich den genommen. Wenn der läuft, kann man Option-R drücken und darüber Programme starten. Damit man solche Sachen nicht nach jedem Restart manuell über das Terminal starten muss, also jetzt Wofi, muss man in der Hyprland-Config die Programme eintragen, die beim Starten geöffnet werden sollen.
Um einen anderen Hintergrund einzustellen, habe ich mir das Programm Hyprpaper runtergeladen. Da kann man in der Config eine Bilddatei als Hintergrund festlegen. Zusätzlich habe ich mir noch ein Screenshot-Tool installiert. Um das benutzen zu können, habe ich dann in der Hyprland-Config erstmal die Tastenbelegung eingetragen. Also alles per Text, weil das ist einfach alles nicht voreingestellt oder ja, das muss man alles selber machen.
Was ich noch wichtig finde, ist eine Menüleiste wie diese hier. Dafür habe ich mir das beliebte Tool Waybar installiert. Und das sieht out of the box erstmal richtig, na ja, ungeil aus. Hierfür muss man dann wieder die Config anpassen. Im Internet findet man aber auch ein paar Vorgefertigte, die man sich kopieren kann. Ich habe mir da eins ausgesucht und dann versucht, es so ein bisschen 3003-mäßig anzupassen.
Ja, und alles wieder in der Config. Für Farben braucht man dann den Hex-Code, aber auch manchmal den RGBA-Code. Und das muss man dann alles einzeln händisch hier hin- und herkopieren. Also beispielsweise für das Arch-Logo hier links oben oder diese Workspace-Anzeige hier in der Mitte. Muss man halt alles in der Config händisch machen. Und das dauert.
Dann habe ich noch die Transparenz angepasst und ja, sieht doch ein bisschen nach 3003 aus, oder? Also, finde ich. Und so läuft das halt die ganze Zeit ab. Programme runterladen, die man braucht, und dann die sogenannten Dotfiles bearbeiten. Das sind versteckte Konfigurationsdateien, wie beispielsweise die Hyprland-Config. Und dann kann man sich entweder bestehende Sachen kopieren oder halt alles händisch selber anpassen.
Und das ist oft sehr viel CSS-Gefrickel und ja, sehr viel Arbeit. Ich habe mir dann auf jeden Fall noch mein Terminal ein bisschen aufgehübscht und noch die Ränder von den Fenstern aufs 3003-Grün angepasst und so Kleinigkeiten gemacht. Es gibt wohl auch Installationssoftware, die automatisch Dotfiles installieren kann. Also da sucht man sich die Themes aus und dann wird alles installiert und eingestellt.
Aber ich habe das jetzt wirklich mal versucht, soweit es geht, selbst zu bauen. Das ist für mich ja auch irgendwie der Sinn dahinter. Also man baut sich seinen eigenen Traum-Desktop zusammen. Aber ja, wenn man da keinen Bock drauf hat, dann kann man das mal ausprobieren oder gleich den Weg mit KDE oder GNOME gehen. Macht auch Spaß und ist deutlich einfacher.
Ihr merkt, das ist alles echt nicht ohne. Macht aber, wie gesagt, auch eine Menge Spaß. Ich bin auf jeden Fall so okay zufrieden mit meinem Ergebnis, sage ich mal. Aber falls ihr das besser könnt, schickt uns doch gerne mal einen Screenshot an 3003@ct.de. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
c’t 3003 ist der YouTube-Channel von c’t. Die Videos auf c’t 3003 sind eigenständige Inhalte und unabhängig von den Artikeln im c’t Magazin. Die Redakteure Jan-Keno Janssen, Lukas Rumpler, Sahin Erengil und Pascal Schewe veröffentlichen jede Woche ein Video.
(sahe)
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Omen: Anduril, Archer und EDGE machen Tailsitter-Drohne serienreif
Mit Omen hat das US-Unternehmen Anduril Industries erstmals einen sogenannten Tailsitter bis zur Serienreife gebracht. Das unbemannte, autonome Fluggerät kann senkrecht starten, im Flug in den schnellen Vorwärtsmodus übergehen und am Ende des Einsatzes wieder aufrecht auf seinem Heck landen. Beim Übergang vom Horizontal- in den Vertikalflug kippt Omen kontrolliert nach hinten und richtet sich mithilfe seiner Sensoren und Flugsteuerungssysteme präzise für die Landung aus.
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Für Omen kooperieren das auf Verteidigungs- und Autonomietechnologien spezialisierte Anduril Industries, Archer Aviation und die Edge Group, ein Technologie- und Rüstungskonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Anduril wurde vom Oculus-Erfinder Palmer Luckey gegründet, zu seinen Investoren zählen Akteure wie Peter Thiel.
Das für sein elektrisch betriebene Lufttaxi Midnight bekannte Archer ist auf elektrische Senkrechtstarter (eVTOLs) spezialisiert. Dessen erprobter Elektroantrieb und die Batterietechnologie wurden für Omen übernommen, um Reichweite, Leistung und Zuverlässigkeit zu erhöhen. Zudem hat Archer mit Korean Air eine Partnerschaft geschlossen, um „Advanced Air Mobility (AAM)“ in Asien voranzubringen.
Archer-Gründer Adam Goldstein freut sich auf die Zusammenarbeit, da sich das Unternehmen „als Antriebslieferant für Elektroflugzeuge der nächsten Generation“ eine neue Einnahmequelle erschließt. Anduril stellt dafür die autonome Steuerung und Systemintegration von Omen bereit.
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelte bereits 2023 neue Algorithmen, die Tailsitter-Drohnen komplexe Flugmanöver in Echtzeit ermöglichen – etwa Überkopf-Flüge und schnelle Richtungswechsel. Diese Forschungen legten den Grundstein für die präzise Steuerung und Stabilisierung solcher Fluggeräte, die lange als besonders schwierig galt. Damit ist die präzise Regelung von senkrechtem Start und Übergang zum Vorwärtsflug erstmals umfassend beherrschbar.
Klage aufgrund angeblich geklauter Geschäftsgeheimnisse
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Während Archer Aviation mit seinen Partnern Omen feiert, verklagt Konkurrent Joby Aviation das Unternehmen wegen des angeblichen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen. Darüber berichtet unter anderem Reuters. Joby wirft Archer vor, über einen ehemaligen Mitarbeiter an vertrauliche Informationen gelangt zu sein. Archer weist die Vorwürfe entschieden zurück.
(mack)
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