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Huawei Matepad Pro Papermatte Edition im Test: Mattes OLED-Tablet mit 12 Zoll


Highlight des Huawei Matepad Pro Papermatte Edition ist das matte 12,2-Zoll-OLED-Display. Zum schicken Tablet gibt es eine Tastatur. Wir haben es getestet.

Mit der Papermatte Edition des Huawei Matepad Pro erhält der reguläre OLED-Bildschirm ein mattes Upgrade mit Papierfeeling. Das schlanke Gehäuse und die edle Glasfaser-Optik machen das 12,2-Zoll-Tablet zum echten Hingucker. Zusätzliche Peripherien wie das Glide-Keyboard und der M-Pen sollen das meiste aus dem Tablet herausholen. Ob das gelingt, verraten wir im Test.

Design

Mit 12,2 Zoll in der Bildschirmdiagonale ist das Huawei Matepad Pro kompakt genug, um es unterwegs mitzunehmen. In den Rucksack passt es selbst mit angehefteter Tastatur problemlos, und auch in vielen Handtaschen sollte es Platz finden. Mit 534 g hat es zudem ein noch angenehmes Gewicht. Möchte man Tastatur und Stift ebenfalls mitnehmen, erhöht sich das Gesamtgewicht jedoch auf gut 965 g.

Ein hellgrünes, mattes Aluminium-Gehäuse, welches sich auf der Rückseite im Glasfaser-Design präsentiert, umschließt die 271,25 × 182,53 × 5,5 mm des Tablets. Das Design wirkt edel und reduziert. An den Seiten des Tablets befinden sich Lautsprecher und Mikrofon, während sich die Rückkamera durch einen ebenfalls grünen Rand, der an der Oberseite geriffelt ist, vom Rest des Gehäuses leicht erhebt. Die linke Längsseite ziert der Power-Button, der zudem einen Fingerabdrucksensor integriert hat. Der Wipp-Schalter für die Lautstärke befindet sich links auf der oberen Breitseite.

Das Huawei Matepad Pro Papermatte Edition kommt je nach Paket entweder nur mit Tastatur oder mit Tastatur und Stift. Zudem ist ein USB-C-Ladekabel enthalten sowie ein Mikrofaser-Reinigungstuch.

An der Tastatur ist zudem eine Schutzhülle integriert, die magnetisch auf der Rückseite des Tablets haftet. Hier gefällt uns das klug durchdachte Design. Klappt man die Tastatur aus, platziert sich das Tablet aufrecht, wahlweise an zwei verschiedenen Positionen magnetisch. Beide sind mit einer kleinen Markierung gekennzeichnet. Im so entstehenden Hohlraum zwischen der Schutzhülle und der Tastatur offenbart sich eine Aussparung im Boden, in die der Stylus hineinpasst. Hier kann er sogar aufladen, ohne direkt mit dem Tablet verbunden zu sein. Klappt man die Tastatur mitsamt dem Tablet zusammen, dient die Aussparung als Aufbewahrungsort für eben jenen Stylus. Unabhängig davon haftet der Stift auch oben rechts magnetisch am Tablet.

Display

Die Papermatte Edition des Huawei Matepad Pro verrät im Namen bereits, dass es sich beim Display um einen matten OLED-Bildschirm handelt. Er unterstützt eine Auflösung von 2800 × 1840 Pixeln und hat eine PPI von 273. Somit erreicht das Display eine gute Schärfe für sämtliche Inhalte auf dem Gerät. Die Bildwiederholrate von 144 Hz sorgt für eine flüssige Darstellung und ist zudem ideal fürs Zocken. Farben werden kräftig und klar dargestellt. Dank der relativ schmalen Bildschirmkanten beträgt die Screen-to-Body-Ratio ganze 92 Prozent und trägt zum modernen und hochwertigen Look des Geräts bei.

Ein Vorteil des matten Displays ist die Anti-Glare-Eigenschaft, denn der Bildschirm ist matt, spiegelt also nicht. Somit erkennt man auch draußen bei starker Sonneneinstrahlung auf dem Display alles einwandfrei. Ebenso filtert er automatisch Blaulicht heraus. Außergewöhnlich ist zudem die Beschaffenheit des Bildschirms, denn er fühlt sich tatsächlich ähnlich wie ein Blatt Papier an und auch das Schreiben mit dem Stylus kommt dem Gefühl sehr nahe.

Kamera

Das Huawei Matepad Pro Papermatte Edition hat eine 50 Megapixel (f/1.8 Blende, AF) und 8 Megapixel (Weitwinkel, Blende f/2.2, FF) Dual-Kamera auf der Rückseite sowie eine 8 Megapixel (f/2.0 Blende, FF) Frontkamera. Die Bilder können sich für ein Tablet tatsächlich sehen lassen. Die Qualität ist definitiv gut genug, um Urlaubsschnappschüsse zu machen, Dokumente abzufotografieren oder die Kamera für Videocalls zu verwenden. Videoaufnahmen sind sogar in 4K möglich (16:9), dann aber maximal mit 30 fps. Geht man runter auf 1080p (16:9), sind auch 60 fps drin.

Ausstattung

Im Hauwei Matepad Pro Papermatte Edition kommt der Kirin T92A Octa-Core-Prozessor zum Einsatz, welcher eine maximale Taktrate von 2,4 GHz hat und im Vergleich etwa zu einem Snapdragon 8 Gen 3 deutlich schwachbrüstiger ist. Alltägliche Aufgaben wie Videostreaming, Surfen oder diverse Office-Programme stemmt der Prozessor aber allemal.

Im PCmark Work Benchmark erzielt das Tablet einen Wert von 10000, in Wild Life Extreme 1200 und in Wild Life 5300. Es befindet sich damit leistungstechnisch im Mittelklassebereich, mit deutlich Luft nach oben.

Mit 12 GB RAM und 512 GB internem Speicher ist das Tablet relativ gut aufgestellt. Dieser lässt sich zwar nicht erweitern – da kein SD-Kartenslot verbaut ist – mit 512 GB hat man aber genug Speicherplatz für Videos, Fotos, Dokumente und andere Dateien.

Der USB-C-Port des Tablets unterstützt zwar theoretisch USB 3.1 Gen 1, das mitgelieferte Kabel macht aber bei USB 2.0 Schluss. Ein entsprechend potenteres Kabel muss man also nachträglich dazu kaufen. Weitere Verbindungsmöglichkeiten stellen Wi-Fi 7 (mit 2,4 GHz oder 5 GHz) und Bluetooth 5.2 dar. Über die Nearlink-Unterstützung verbindet sich das Tablet mit dem Stylus und der Tastatur.

Software

Das Matepad Pro Papermatte Edition läuft unter HarmonyOS 4.3, dem Betriebssystem von Huawei. Das Standardaussehen der Oberfläche ist dem von iOS nachempfunden. Zum Glück – für Android-User – lässt sich das Design über die Einstellungen anpassen. So fügt man unter anderem den sonst fehlenden App Drawer hinzu. Die Navigation mit HarmonyOS funktioniert flüssig und die Benutzeroberfläche ist reaktionsschnell. Besonders praktisch ist die Funktion, mehrere Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm offen zu haben. Die Größe des jeweiligen Fensters lässt sich individuell durch Ziehen anpassen. Das ist besonders hilfreich, wenn man das Tablet zum Arbeiten verwendet und gleichzeitig etwa den Webbrowser und das E-Mail-Programm geöffnet haben kann.

Ein weiterer Wermutstropfen ist das Fehlen sämtlicher Google-Dienste. Abhilfe schafft hier zum Glück die App Gallery. Hierüber installiert man den Aurora-Store, eine Huawei-unabhängige Software, über welche man Apps wie Youtube, Gmail & Co. installiert. Zusammen mit dem Aurora-Store wird auch Gbox installiert, das dafür sorgt, dass die Apps aus dem Google Play Store auch ohne Zugriff auf diesen funktionieren. Dieser Workaround funktioniert zwar gut, ist allerdings nicht auf Anhieb ersichtlich, wenn man sich zuvor nicht bereits damit beschäftigt hat. Nach der Installation funktionieren die Apps dann aber problemlos.

Das Tablet kommt zudem mit ein paar vorinstallierten Apps. Darunter WPS Office, eine Microsoft-Office-Alternative, M-Pen-Zone, ein dedizierter App-Store für Stylus-basierte Apps und GoPaint, eine Zeichenapp. Petal Clip hingegen ist ein Videobearbeitungsprogramm und Baby Panda World ein Gaming-Hub für kleine Kinder. Daneben gibt es Game Center, Kids Corner und Huawei Health. Petal Maps und Petal Search sind Alternativen zu Google Maps und Google Search.

Dank Widevine-L1-Zertifikat ist das Tablet in der Lage, HD-Inhalte von Streamingdiensten wie Netflix problemlos abzuspielen.

Akku

Das Huawei Matepad Pro Papermatte Edition hat einen 10.100-mAh-Akku verbaut. Im Benchmark Battery Test kommt dieser auf 10 Stunden bei gemischter Nutzung – ein ordentlicher Wert. Beim reinen Youtube-Streaming hält der Akku bei uns um die 15 Stunden durch.

Mit 66 Watt benötigt das Tablet gut 1 Stunde und 40 Minuten, bis es vollgeladen ist. Hat man das separat erhältliche Super-Charge-Netzteil mit 100 Watt, kommt es im Turbo-Charging-Modus in 55 Minuten von 0 auf 100 Prozent. Aber bereits der reguläre Super-Charge-Modus ist schnell. Nett gemacht ist die Ladeanzeige, wenn man das Netzteil verwendet, hier sieht man in Echtzeit am Tablet die Prozente in Dezimalschritten nach oben gehen.

Preis

Das Huawei Matepad Pro Papermatte Edition kostet im Paket mit Tastatur und Stift 998 Euro. Nur mit Tastatur gibt es das Tablet für 899 Euro.

Fazit

Das Huawei Matepad Pro Papermatte Edition vereint nützliche Features mit einem edlen Design. Es bringt zudem genug Rechenleistung mit, um mit alltäglichen Aufgaben fertig zu werden, und auch gelegentliches Zocken ist auf dem Gerät möglich. Der Star der Show ist jedoch das matte OLED-Display. In Kombination mit dem Stift fühlt es sich tatsächlich fast wie Papier an. Aber auch ohne den Stift brilliert der Bildschirm dank des Anti-Glare und der Blaulichtfilterung. So ist auch der Einsatz im Freien und bei direkter Sonneneinstrahlung kein Problem.

Während das Betriebssystem HarmonyOS tut, was es soll, stört der fehlende Zugriff auf Google Apps und den Play Store. Ein Workaround via des Aurora-Stores existiert zwar, ist aber nicht ohne vorherige Recherche ersichtlich. Hinzu kommt, dass das Tablet mit 899 Euro für die Basis-Ausstattung nicht gerade günstig ist.

Wer mit dem Preis und dem eingeschränkten Zugriff auf die Google-Dienste leben kann, bekommt mit dem Huawei Matepad Pro Papermatte Edition ein sehr schickes und durchdachtes Tablet mit astreinem OLED-Display.



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Vorsicht, Kunde! – Problematische Smart-Meter-Installation


Wer mehr über den eigenen Stromverbrauch erfahren möchte und diesen flexibel an die jeweils aktuellen Strompreise anpassen kann, braucht ein Smart Meter. Solche vernetzten Messstellen erfassen den Verbrauch im Viertelstundentakt und übermitteln die Daten zum Messstellenbetreiber, der sie an den örtlichen Netzbetreiber und der wiederum an den Stromanbieter weiterreicht.

Seit diesem Jahr haben Kunden Anspruch auf ein intelligentes Messsystem, theoretisch muss es auf Wunsch binnen vier Monaten eingebaut werden. In der Praxis scheitert das aber oft daran, dass die Messstellenbetreiber beziehungsweise die von ihnen beauftragten Handwerksbetriebe nicht mit Installation, Einbindung ins Netzwerk und Anmeldung hinterherkommen. Die Installation klappt meist noch, denn die kann jeder Elektriker übernehmen, weiß c’t-Redakteur Urs Mansmann. Problematischer ist schon die Netzwerkanbindung, und bei der Kommunikation der beteiligten Unternehmen untereinander geht am meisten schief, berichtet Mansmann.

Außerdem werden bei der Installation diejenigen Kunden bevorzugt behandelt, die einen vernetzten Stromzähler benötigen, also etwa Besitzer von Photovoltaikanlagen, die selbst erzeugten Strom ins Netz einspeisen und in einen dynamischen Stromtarif wechseln wollen.

Hat man mit dem Energieversorger einen Vertrag über einen dynamischen Stromtarif abgeschlossen, bietet dieser oft einen preislich interessanten Übergangstarif an. Hier sollte man darauf achten, dass der im Vertrag genannte Termin nicht an ein festes Ablaufdatum geknüpft ist, sondern bis zur Einrichtung des Smart Meters und der Umstellung auf den neuen Tarif läuft, rät Rechtsanwalt Niklas Mühleis. Dauert der Wechsel länger und entstehen dadurch zusätzliche Kosten, können Kunden Schadensersatz nach Paragraph 280 BGB einfordern. Da der Energieversorger seinen Pflichten nicht nachgekommen ist, muss er die Mehrkosten erstatten. Die Bundesnetzagentur hält auf ihrer Webseite Vorlagen für Beschwerden bereit und bietet Schlichtung über die Schlichtungsstelle Energie an.

Die Kosten für den Einbau des Smart Meter sind gesetzlich geregelt: Er darf bei einem Stromverbrauch von unter 6000 kWh pro Jahr maximal 100 Euro kosten, sofern keine besonderen Gegebenheiten vorliegen. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten, die zwischen 30 und 50 Euro liegen. Höhere Installationskosten muss der Messstellenbetreiber sehr genau begründen. Das gilt aber nur, wenn man den grundzuständigen Messstellenbetreiber beauftragt hat. Überlässt man den Einbau einem anderen Unternehmen, etwa dem Installateur der Photovoltaikanlage, sollte man den Kostenvoranschlag sehr genau daraufhin prüfen. Außerdem kommen oft weitere Kosten hinzu, etwa wenn ein neuer Zählerkasten eingebaut werden muss oder es an Ort und Stelle weder WLAN noch Ethernet gibt.



Ein Smartmeter aus digitalem Zähler und Gateway: Die viertelstündlich erfasste elektrische Energie wird an den Energieversorger übermittelt, die turnusmäßige manuelle Zählerablesung entfällt.

(Bild: Bundesnetzagentur)

Viele Vermieter haben derzeit kein Interesse am Einbau eines Smart Meters. Als Grund nannte etwa ein Drittel in einer Umfrage des Energiedienstleisters Techem zu hohe Kosten und fehlende Informationen. Knapp die Hälfte der befragten privaten Vermieter plant bislang keinen Einbau der intelligenten Zähler. Dabei lässt sich der Stromverbrauch im Haus mit den digitalen Messeinrichtungen viel einfacher auswerten und zuordnen. Da Smart Meter ein zentraler Baustein der Energiewende sind und unsere Netze bedarfsgerecht reagieren sollen, müssen die Leute wirtschaftlichen Anreiz haben, netzdienlich zu handeln, fordert Urs im c’t-Podcast.

Wenn jemand diese Steuer- und Regeleinheiten in großem Maße beeinflusst, beispielsweise alle gleichzeitig abschaltet, dann könnte das Stromnetz kollabieren.“ (Urs Mansmann)

Bedenken haben einige Anwender bezüglich der Datensicherheit. Denn schließlich lassen sich aus den erfassten Energiedaten einige sehr persönliche Dinge ableiten. Das ist auch dem Gesetzgeber bewusst, weshalb das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowohl Geräte als auch Betreiber prüft und zertifiziert. Wer die personenbezogenen Daten verarbeiten darf, beschreibt das Messstellenbetriebsgesetz in Paragraph 49 (MsbG). Zudem gilt es, die Smart Meter gegen Angriffe von außen abzusichern, denn andernfalls könnte das Stromnetz sogar kollabieren, falls viele Steuer- und Regeleinheiten gleichzeitig abgeschaltet würden.

In der aktuellen Episode des c’t-Verbraucherschutz-Podcast „Vorsicht, Kunde!“ klärt Moderatorin Ulrike Kuhlmann mit Urs und Niklas, welche gesetzliche Regelungen für Smart Meter gelten und wie das BSI die sichere Kommunikation der persönlichen Daten sicherstellen will.

Sämtliche Episoden unseres Verbraucherschutz-Podcasts sowie die darin behandelten Fälle finden Sie unter ct.de/Vorsicht-Kunde. Wir freuen uns über Anregungen, Lob und Kritik zum c’t-Podcast „Vorsicht, Kunde!“ in den Kommentaren.

Hier können Sie den c’t-Artikel zu dem im Podcast behandelten Streitfall nachlesen:

Der Fall Martin B.: Octopus Energy vergeigt Smart-Meter-Installation

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(uk)





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Im Fahrbericht: Der überarbeitete Toyota bZ4X


Zuletzt half wohl nur noch die Flucht nach unten: Mein Kollege Christoph schickte mir im vergangenen Jahr das Angebot eines neuen Toyota bZ4X für knapp 30.000 Euro. Inzwischen werden in den großen Autobörsen solche Tageszulassungen und Neuwagen ohne Zulassungen ab etwa 33.000 Euro gehandelt, der offizielle Listenpreis liegt bei 42.900 Euro für das Basismodell. Um das einzusortieren, muss man sich vor Augen führen, was der bZ4X eigentlich ist. Für dieses Geld steht dort kein Kleinwagen mit spärlicher Ausstattung, sondern ein 4,7-Meter langes E-SUV samt ordentlichem Serienumfang und 71-kWh-Batterie. So angenehm ein solches Preisgefüge für die wenigen Interessenten sein mag, für den Hersteller ist das ein kaum Zustand, den er anstreben kann. Auch deshalb folgt eine umfangreiche Modellpflege. Wir konnten bereits eine erste kurze Proberunde mit dem überarbeiteten Toyota bZ4X drehen.

Bei Toyota dürften sie sich intensiv darüber Gedanken gemacht haben, warum sich global so wenige Interessenten final für den bZ4X erwärmen konnten. Bis Ende 2024 waren in Deutschland keine 5500 Stück verkauft, und das hängt sicher nicht nur mit dem verunglückten Start zusammen. 2022 musste Toyota einen Rückruf starten, weil Radnaben falsch verschraubt waren. Die Japaner boten sogar einen Rückkauf an. Einer der Gründe für die bisherige Zurückhaltung mag die Gestaltung sein. Niemand dehnte unlackierte Radlaufkanten so weit wie Toyota. Nun sind diese schwarz lackiert – urteilen bitte Sie, ob das E-SUV damit an optischer Attraktivität gewonnen hat. Immerhin sinkt der cw-Wert von 0,29 auf 0,27 – für eine Modellpflege ist das ein großer Schritt.

Die Materialien im Innenraum sind etwas hochwertiger als bisher, ohne dass sich Toyota diesbezüglich extrem weit vorgewagt hätte. Viel wichtiger aber ist, dass alles solide zusammengesetzt erscheint. Irritierend waren ein paar Falten im Lenkradbezug, die möglicherweise dem Status „Vorserie“ zuzuschreiben sind. Anfangs erscheint die Zahl der Tasten auf dem Lenkrad sehr hoch, doch selbst die kurze Ausfahrt reichte, um sich damit zu arrangieren. Das Kombiinstrument oberhalb des Lenkrads anzubringen, mag optisch kreativ sein, bringt aber immer die Gefahr mit sich, dass nicht alle Fahrer das optimal ablesen können. Die Sitze sind für große Fahrer etwas knapp geschnitten, und auch der Seitenhalt könnte besser sein.


Wir konnten bereits eine erste kurze Proberunde mit dem überarbeiteten Toyota bZ4X drehen. (Bild:

Toyota

)

Erleichtert hat Toyota die Nutzung von Smartphones. Zwei induktive Ladeschalen sind nun sehr einfach zu erreichen. Das ist auch gut so, denn viele werden Android Auto und Apple CarPlay nutzen und ihr Smartphone gleichzeitig laden wollen. Immerhin hat Toyota endlich einen Ladeplaner in sein Navigationssystem integriert. Der konditioniert auf Wunsch nun die Batteriezellen vor, sodass auch unter widrigen Umständen schnell geladen werden kann. Beides fehlte bisher. Das Infotainmentsystem arbeitet unverändert nicht gerade rasant. Doch die Bedienung erschließt sich weitgehend von selbst, und alle wichtigen Funktionen sind vorhanden. Ein erweiterter Spieltrieb wird nicht befriedigt.

Mit der Modellpflege nimmt Toyota zusätzlich eine kleinere Batterie mit 57,7 kWh Energiegehalt ins Programm. Leicht vergrößert wurde die andere Version, die nun 73,3 statt 71,4 kWh misst. Die maximale Ladeleistung liegt unverändert bei 150 kW. Das Fenster zwischen 10 und 80 Prozent ist durch den minimal gestiegenen Energiegehalt etwas größer, das Versprechen, es in 30 Minuten schließen zu können, bedeutet also eine winzige Verbesserung der durchschnittlichen Ladeleistung. Konkret: In 30 Minuten wurden bisher 49,98 kWh netto nachgeladen, was 99,96 kW durchschnittliche Ladeleistung zwischen 10 und 80 Prozent entspricht. Für die neue Batterie bedeutet das, dass 51,17 kWh netto nachgeladen wurden und die Ladeleistung bei 102,34 kW lag. Der Fortschritt ist, nun ja, recht übersichtlich.

Für einige Versionen bietet Toyota einen 22-kW-AC-Lader und ein Dach mit PV-Modulen an. Der stärkere Lader ist in einigen Fahrprofilen eine komfortable Sache, denn die AC-Ladeinfrastruktur in Deutschland liefert mehrheitlich genau diese Leistung. Toyota verspricht, dass das PV-Dach Strom für bis zu 1800 km liefern soll. Wie schon so häufig bei solchen Angeboten sollten Interessenten vor allem das „bis zu“ wirklich ernst nehmen, wenn sie damit kalkulieren wollen. In der Praxis wird es auch hier so sein, dass es schon sehr, sehr besondere Umstände braucht, um auch nur ein Viertel der suggerierten, auf diesem Weg gewonnene Zusatzreichweite einzusammeln. Noch steht der Aufpreis nicht fest. Die Verwendung der Sonnenenergie ist klar definiert. Während der Fahrt geht der Strom in die 12-Volt-Batterie, ist der bZ4X geparkt, fließt er in die Traktionsbatterie.


Die Materialien im Innenraum sind etwas hochwertiger und alles erscheint solide zusammengesetzt. (Bild:

Toyota

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Angeboten werden drei Konfigurationen. Das Basismodell mit der kleinen Batterie hat einen 123-kW-Motor an der Vorderachse. Ausprobieren konnten wir den 165-kW-Frontantrieb in Verbindung mit dem 73-kWh-Akku. Bereits damit ist der Fahrer gut versorgt. Nach 7,4 Sekunden erreicht dieser bZ4X aus dem Stand 100 km/h und 160 km/h Spitze. Beschleunigungen gehen ihm locker von der Hand und werden, typisch E-Antrieb, leise umgesetzt. Wir kamen bei unserer Testfahrt auf einen Durchschnittsverbrauch von 15,2 kWh/100 km. Toyota gibt eine maximale Reichweite von 569 km an.

Ein anderes Kaliber ist das Topmodell mit 252 kW Systemleistung und Allradantrieb. Diese Power erweitert vermutlich den Interessentenkreis. Der X-Mode, bei dem die Fahrassistenten zurückgeschraubt werden, haucht dem E-Crossover Verve ein. Einmal drücken deaktiviert die Traktionskontrolle, fünf Sekunden drücken verabschiedet auch das ESP, wobei bei den Vorserienautos immer noch ein Sicherheitsnetz gespannt war. Wir gehen davon aus, dass das auch bei den Serienmodellen der Fall sein wird. Vielleicht findet sich noch jemand, der dem Aufmerksamkeitsassistenten etwas von seinem Übereifer nimmt. Er behält den Fahrer über eine Kamera stets im Blick und mahnt, sobald man auch nur kurz nicht nach vorn schaut. Wie so viele solcher Systeme liegt auch dieser Helfer nicht immer richtig.

Das Fahrwerk des gut zwei Tonnen schweren bZ4X ist komfortabel abgestimmt und hält die meisten Unebenheiten von den Passagieren fern. Dafür wippt die Karosserie bei langen Bodenwellen nach. Die stark gedämpfte Lenkung liefert kaum eine Rückmeldung. Frontantrieb und bis zu 165 kW Motorleistung an der Vorderachse lassen den Technikern keine Wahl, wenn sie nicht riskieren wollen, aufgrund von Antriebseinflüssen in der Lenkung in die Kritik zu geraten.

Auf den Markt kommen soll der überarbeitete bZ4X im dritten Quartal. Preise nennt Toyota noch nicht. Wir rechnen damit, dass das neue Basismodell mit kleiner Batterie offiziell für unter 40.000 Euro angeboten werden wird. Gespannt darf man sein, wie sich die Straßenpreise entwickeln. Denn selbst mit nur 57 kWh wären rund 33.000 Euro für ein E-SUV dieser Größe ein sehr fairer Kurs. Zweiflern daran sei nahegelegt, sich anzusehen, was beispielsweise bei Ford oder Opel für diese Summe an Elektroautos geboten wird.

Toyota hat den bZ4X mit der Modellpflege deutlich aufgewertet. Die kleinere Batterie dürfte den Einstiegspreis senken und ein gutes Angebot für alle darstellen, die selten bis gar nicht lange Strecken fahren. Die mittlere Variante bietet bereits flotte Fahrleistungen und verspricht im WLTP mehr als 550 km Reichweite. Ob es die Version mit 252 kW wirklich braucht? Die Zahl der Interessenten dürfte klein sein, aber es gibt sie offenbar.

Wichtiger ist als diese Frage ist ohnehin, dass Toyota endlich einen Routenplaner und eine Vorkonditionierung der Batteriezellen nachgereicht hat. Das erleichtert die Nutzung im Alltag und sollte eigentlich in keinem Elektroauto mehr fehlen. Firmen, die damit rechnen, dass Kunden beim Kauf nicht so genau auf solche Details achten, riskieren frustrierte Nutzer. Dieser Gefahr wollte sich Toyota nicht mehr aussetzen.

Mehr über die Marke Toyota


(fpi)



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USA nicht mehr „gelobtes Land“ für deutsche Tech-Start-ups


Tech-Start-ups in Deutschland distanzieren sich zunehmend von den USA. Laut einer Umfrage des Digital-Branchenverbandes Bitkom unter 152 Tech-Start-ups sehen 70 Prozent der Gründerinnen und Gründer die Vereinigten Staaten von Amerika unter Donald Trump als Risiko für die deutsche Wirtschaft. 87 Prozent fordern, dass Deutschland seine digitale Souveränität stärkt, um unabhängiger von den USA zu werden. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) zögert derzeit, mit US-Start-ups oder -Unternehmen zusammenzuarbeiten.

31 Prozent der Start-ups überprüfen eine mögliche Finanzierung durch US-Investoren. 13 Prozent bevorzugen aufgrund des Regierungswechsels EU-Investoren, 11 Prozent sind zurückhaltender gegenüber US-Investoren geworden und 7 Prozent schließen US-Investoren komplett aus. Dennoch finden 30 Prozent US-Investoren auch nach dem Regierungswechsel attraktiv. Für 26 Prozent spielt Kapital aus den USA generell keine Rolle, und 14 Prozent machten dazu keine Angaben.

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst betonte die positiven Konsequenzen aus der USA-Skepsis: „Wenn sich Start-ups bewusst für Deutschland und Europa als Standort entscheiden, ist das eine riesige Chance für uns. Tech-Start-ups können und werden einen wichtigen Beitrag für das digital souveräne Deutschland leisten.“

Ganz oben auf die Prioritätenliste gehöre der Abbau bürokratischer Hürden für Start-ups und ein leichterer Zugang zu öffentlichen Aufträgen. „Behörden und Verwaltungen sollten Ankerkunden für Start-ups werden. Und wir müssen mehr Wagniskapital für Start-ups mobilisieren, insbesondere von institutionellen Anlegern.“


(mho)



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