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Was heißt hier Vielfalt? Influencer Marketing muss liefern
Influencer Marketing bringt Unternehmen heute in den direkten Dialog mit gesellschaftlichen Erwartungen. Doch um Vertrauen nicht zu verspielen, sollten Marken und Creator einige zentrale Punkte beachten.
Kaum ein Bereich der Markenkommunikation steht derzeit so im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Anspruch und politischem Gegenwind wie Diversity, Equity und Inclusion (DEI). In den USA hat Präsident Donald Trump Anfang 2025 per Dekret das Ende aller DEI-Programme auf Bundesebene veranlasst – ein Signal, das auch deutsche Unternehmen zunehmend verunsichert. Umso wichtiger ist es, wie glaubwürdig Marken heute ihre Werte vertreten. Die Öffentlichkeit schaut genau hin, ob Botschaften und Handeln übereinstimmen.
Gerade im Influencer Marketing wird diese Erwartung besonders deutlich. Marken sind hier nicht nur Sender, sondern Teil eines direkten Austauschs mit Communitys und Meinungsführer:innen. Der Kanal wirkt wie ein Brennglas: Gesellschaftliche Haltungen, kulturelle Dynamiken und wirtschaftliche Verantwortung treten hier besonders klar zutage. Wer sich in diesem Umfeld wegduckt, riskiert Vertrauen und Relevanz. Wer dagegen Haltung strategisch denkt, kann den Markenwert langfristig stärken.
Anfang 2025 haben Amazon und Meta damit begonnen, ihre Investitionen in DEI-Programme (Diversity, Equity and Inclusion) spürbar zu reduzieren, insbesondere in den Bereichen Personalrekrutierung und interne Weiterbildung. Auch X stellte entsprechende Initiativen im selben Zeitraum weitgehend ein. Weniger Diversität – diesem Kurs folgte wenig später auch Google: Im Februar 2025 wurde bekannt, dass der Konzern seine festen Diversitätsziele gestrichen und zentrale Inklusionsprogramme eingestellt hat. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit dem politischen Kurswechsel in den USA seit dem Amtsantritt von Donald Trump zu Beginn seiner zweiten Präsidentschaft. Die neue Regierung setzt öffentliche und private Organisationen zunehmend unter Druck, DEI-Maßnahmen zu überdenken oder vollständig aufzugeben – ein Signal, das vor allem von großen Tech-Konzernen sichtbar umgesetzt und stark kritisiert wurde.
Rückzug aus der Vielfalt:
Google folgt dem Trend und streicht Diversity-Ziele für HR
DEI unter Druck: Globale Entwicklungen, lokale Reaktionen
Die politischen Entwicklungen in den USA haben längst internationale Auswirkungen. Unternehmen wie SAP oder T-Mobile US haben ihre DEI-Maßnahmen zurückgefahren – aus Sorge vor Reputationsrisiken oder regulatorischen Vorgaben. Auch in Europa zeigen sich erste Rückzieher: Diversity-Statements verschwinden von Websites, Budgets für Inklusionsinitiativen werden gekürzt, die Kommunikation wird vorsichtiger.
Gleichzeitig wächst der Druck von Konsument:innen. Laut einer Studie von UN Women erwarten 93 Prozent der Gen Z, dass Marken zu gesellschaftlich relevanten Themen Position beziehen. Vielfalt zahlt dabei nicht nur aufs Image ein, sondern lässt sich auch wirtschaftlich begründen. Studien von McKinsey und BCG zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen inklusiver Kommunikation und Unternehmenserfolg.
Influencer Marketing als Gradmesser für Markenwerte
Influencer Marketing ist mehr als ein Vertriebskanal – es ist ein öffentlicher Raum, in dem Identitäten, gesellschaftliche Debatten und wirtschaftliche Interessen aufeinandertreffen. Creator sind nicht nur Gesichter einer Kampagne, sondern oft selbst Repräsentant:innen marginalisierter Gruppen und wichtige Stimmen innerhalb ihrer Communitys. Wer hier überzeugen will, muss Kommunikationsstrategien sensibel und nachvollziehbar gestalten.
Vielfalt beginnt nicht erst beim Posting, sondern bereits bei der Auswahl der Kooperationspartner:innen. Wer mit unterschiedlichen Perspektiven und Biografien arbeitet, schafft Zugang zu Zielgruppen, die sonst oft übersehen werden. Damit das kein oberflächlicher Effekt bleibt, sondern ein strategischer Ansatz wird, braucht es klare Prozesse:
- Wie entstehen Inhalte – und wer hat Mitspracherecht?
- Werden kulturelle Kontexte, Sprache und Werte wirklich verstanden?
- Kommen Stimmen zu Wort, die sonst nicht gehört werden?
- Gibt es Strukturen, um auf Feedback und Kritik einzugehen?
Diese Fragen entscheiden darüber, ob eine Kampagne als glaubwürdig wahrgenommen wird – oder als reines Signal ohne Substanz. Zugleich dienen sie als strategische Basis für die Kampagnenplanung.
So gelingt Diversity im Influencer Marketing
Vielfalt entfaltet Wirkung, wenn sie konsequent in die Kampagnenplanung integriert wird. Die Auswahl von Creatorn ist ein zentraler Hebel dafür. Unternehmen können heute auf Tools zurückgreifen, die dabei helfen, unter Diversity-Gesichtspunkten passende Kooperationspartner:innen zu identifizieren. Kriterien wie Repräsentation, Wertekompatibilität oder Zielgruppenfit lassen sich datenbasiert erfassen und in die Entscheidungsprozesse einbinden.
Wichtig ist auch, die Resonanz im Blick zu behalten. Plattformanalysen geben Aufschluss darüber, wie Inhalte aufgenommen werden: Erzeugen sie Zustimmung? Lösen sie Diskussionen aus? Stoßen sie auf Widerstand? Kombiniert mit qualitativen Daten zu Community-Strukturen ergibt sich ein klares Bild darüber, welche Botschaften wirken und welche nicht.
Besonders aufschlussreich ist es, Engagement-Muster innerhalb einzelner Gruppen zu analysieren. Reagieren bestimmte Communities besonders aktiv auf inklusive Inhalte, sollte das in die Planung künftiger Maßnahmen einfließen. Vielfalt wird so nicht zum Selbstzweck, sondern zu einem strategischen Faktor mit konkretem Mehrwert.
Rückhalt statt Rückzug: Der Umgang mit Kritik
Diversity-Kampagnen können Kritik auslösen – und das ist Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Entscheidend ist, wie Marken damit umgehen. Eine sorgfältige Vorbereitung aller Beteiligten ist essenziell: Klare Briefings, eine gemeinsame Wertebasis und transparente Kommunikationsprozesse reduzieren das Risiko von Missverständnissen und sorgen für Konsistenz.
Auch vertragliche Regelungen sind wichtig: Wer trägt wofür Verantwortung? Wie laufen Freigaben? Welche Guidelines gelten im Krisenfall? Solche Absprachen schaffen Sicherheit, sowohl intern als auch extern.
Kommt es dennoch zu Reibung, sollten Unternehmen offen, lernbereit und dialogfähig reagieren. Zuhören, einordnen, anpassen – das wird nicht nur akzeptiert, sondern zunehmend erwartet. Wer sich dem stellt, kann sogar gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Zusätzlich kann die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen helfen, Kampagnen glaubwürdiger zu gestalten. Diese bringen Perspektiven und Expertise ein, die intern oft fehlen. Wichtig: Solche Kooperationen sollten nicht als PR-Mittel gedacht sein, sondern als langfristige, strategische Allianzen.
Was Marken jetzt mitnehmen sollten
Influencer Marketing ist einer der sichtbarsten Kanäle für Markenkommunikation und damit besonders sensibel für gesellschaftliche Spannungen. Es reicht nicht, auf Reichweite zu setzen. Entscheidend ist, wie Unternehmen mit Themen wie Repräsentation, Teilhabe und Kritik umgehen.
Gerade weil Begriffe wie „Wokeness“ zunehmend politisiert und instrumentalisiert werden, braucht es Unternehmen, die Haltung nicht als Risiko, sondern als Teil ihrer Verantwortung begreifen. Authentische Kommunikation entsteht dort, wo Position und Praxis übereinstimmen – auch wenn das unbequem sein kann.
State of German Influencer Marketing 2025:
Authentizität, KI und langfristige Kooperationen
– das sind die Trends
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Moritz Lumetsberger (rendersnek) und Youssef Bouzid (loom). (v.l.)
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Heute starten die Amazon Prime Days
Auch Marketer und Brands stehen bereits in den Startlöchern, um den Prime Day gezielt für ihre Kampagnenplanung zu nutzen. Marco Dohmen, Deutschlandchef von TripleLift, betont dabei die strategische Bedeutung des Rabatt-Events:

Mit dem Oktober beginnt die entscheidende Awareness-Phase fürs Weihnachtsgeschäft – und der Prime Day ist der ideale Auftakt. Für Marketer geht es jetzt darum, in der Vielzahl an Angeboten aufzufallen. Statt nur auf schnelle Rabatte zu setzen, lohnt sich eine durchgehend kreativ gedachte Full-Funnel-Strategie. Dazu gehört auch, über die klassischen Onsite-Retail-Media-Angebote hinauszugehen. Wer das Einkaufserlebnis auf Offsite-Kanäle ausweitet, steigert nicht nur die Reichweite, sondern auch die Kaufbereitschaft.
Er ergänzt:
Jetzt legen Marketer die Grundlage für erfolgreiche Kampagnen im November. Der Prime Day bietet die Möglichkeit, erste Awareness-Kampagnen zu starten, Creatives zu testen und Remarketing-Zielgruppen aufzubauen. Besonders wirkungsvoll sind Strategien, die fundiertes Retail-Verständnis mit großflächiger Offsite-Umsetzung verbinden. Wer dabei auf präzise Zielgruppendefinition, überzeugende Creatives und eine klar inkrementelle Reichweitenstrategie setzt, positioniert seine Marke optimal für ein erfolgreiches Q4.
Eine aktuelle Studie von TripleLift und eMarketer, auf die Dohmen verweist, zeigt: 84 Prozent der Marketer sind überzeugt, dass Kreativität einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für Kampagnen-Performance ist. Gerade jetzt, in der umsatzstärksten Zeit des Jahres, können Marken das gezielt nutzen, etwa mit dynamischen, shoppable Formaten, die kreative Ideen mit klar messbaren Ergebnissen verbinden.
Während Amazon weiter in KI, AR und programmatische Werbung investiert, etwa mit Premium-Ads auf Netflix über die eigene DSP, nutzen auch andere Unternehmen und Marken wie Otto und MediaMarktSaturn den Prime Day, um mit eigenen Aktionen und Kampagnen sichtbar zu werden. So entwickelt sich das Shopping-Event längst vom reinen Rabattfest zu einem strategischen Schaufenster für kreative Commerce-Strategien im Q4.
Dieser Beitrag erschien erstmals am 16. September 2025.
Nächsten Monat sind wieder Spartage bei Amazon angesetzt. Allerdings werden bei den Prime Big Deal Days nur Prime-Mitglieder auf ihre Kosten kommen. Deshalb rät der Konzern vielen Kaufinteressierten schon jetzt zum Abonnement, um letztendlich doppelt zu verdienen. Nach dem vier Tage dauernden Prime Days Event im Juli folgt im Oktober ein Zweitages-Event, das ebenfalls für Milliardenumsätze sorgen soll. Auch andere Plattformen, Seller und Marketer können profitieren.
Amazon bringt Lens Live:
Produkte in Echtzeit entdecken und vergleichen

Rabatte von Lego, KitchenAid und Co. – Amazon lockt mit Angeboten im Oktober
Am 7. und 8. Oktober gehen die Amazon Prime Big Deal Days an den Start. Auch in Deutschland startet dann das Verkaufs-Event für Prime-Mitglieder, von denen es weltweit über 200 Millionen gibt. Erstmals wird die Verkaufsaktion zudem in Irland, Kolumbien und Mexiko stattfinden. Interessierte können im Rahmen dieser Verkaufstage diverse Rabatte erhalten, auf den Gift Shop und kuratierte Angebotslisten zugreifen und sogar ab jetzt schon sparen. Dieser Faktor fungiert als Hinweis darauf, dass Amazon mit den Prime Days nicht nur massiv den Abverkauf ankurbelt, sondern ebenso Abonnements generieren möchte.
Brands wie Lego, Samsung, Sonos, Tonies, aber auch Amazon-exklusive Marken werden vergünstigte Produkte anbieten. Diese finden User über die bekannten Suchmechanismen und mithilfe von Amazons KI Rufus. Das kürzlich eingeführte Tool Amazon Lens Live hilft dagegen als visuelles Search Tool mit Live-Charakter für die Entdeckung.
Künftig könnten Amazon User womöglich sogar mit Amazon-eigenen AR Glasses Produkte entdecken. Diese sollen unter dem Namen Jayhawk für Konsument:innen und Fahrer:innen der Amazon Prime-Flotte entwickelt werden. Eine Produktpalette, die Advertiser inzwischen über Amazons DSP für sich nutzen können, umfasst Premium-Ads auf Netflix. Denn dank eines Deals mit dem Streaming-Dienst werden diese Anzeigen via Amazon programmatisch verkauft.
Amazons Verkaufskraft strahlt im Digitalraum weit aus. Doch davon können auch andere Marktplätze, Marketer, Seller und sogar Creator profitieren. Sie können zum Beispiel vor dem Start der Prime Days Angebote bereitstellen, um mit Amazon zu konkurrieren, die Prime Days als Folie für Marketing-Zwecke zu nehmen oder auch Aufrufe zum Ignorieren zu posten, wie etwa Greenpeace und Co.
Advertiser können jetzt via Amazon Netflix-Werbung kaufen

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Studie: Wo die Lebensmittelwirtschaft beim Thema KI steht
Datenpower statt Baugefühl: Der Einsatz von KI-Tools beschleunigt auch in der Foodbranche den Kulturwandel.
Für den „Digital Food Monitor“ wurden Inhaber und Geschäftsführer der Food-Branche zum KI-Einsatz in ihren Unternehmen befragt. Das Ergebnis zeigt: Das Interesse ist groß, Pilotprojekte sind da – allerdings auch einige Hürden.
Die deutsche Lebensmittelwirtschaft steht an der Schwelle eines tiefgreifenden digitalen Wandels. Das Thema KI ist in den Führungsetagen der Lebe
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