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So will ein Startup aus Gestein eine Großbatterie machen


In herkömmlichen Pumpspeicherkraftwerken bewegen elektrische Pumpen Wasser bergauf in ein natürliches oder künstlich erzeugtes Gewässer. Wenn dann Strom benötigt wird, wird das Wasser abgelassen und fließt bergab an einer Turbine vorbei, wodurch Strom erzeugt wird. Der Ansatz von Quidnet, einem Startup aus Texas, ist ein anderer: Er besteht stattdessen darin, Wasser in undurchlässige Gesteinsformationen zu pumpen und unter Druck zu halten, sodass es für eine gewünschte Nutzung wieder nach oben fließt. „Es ist wie ein Pumpspeicher, nur auf den Kopf gestellt“, sagt CEO Joe Zhou.

Quidnet begann Ende 2024 mit einem sechsmonatigen Test seiner Technologie, bei dem eine Datenanlage unter Druck gesetzt wurde. Im Juni konnte das Unternehmen 35 Megawattstunden Energie aus diesem Energiebrunnen entnehmen. Es gab praktisch keine Form der Selbstentladung, also keinen Energieverlust, so Zhou. Kostengünstige Formen der Energiespeicherung, die Strom über Wochen oder Monate speichern, könnten dazu beitragen, unbeständige Stromquellen wie Wind und Sonne besser in das bestehende Stromnetz zu integrieren. Der Ansatz von Quidnet, der handelsübliche Technik verwendet, ließe sich schnell umsetzen, behauptet das Startup. Hinzu kommt, dass es sich für bestehende staatliche Förderprogramme in den USA eigne.

Allerdings gibt es noch eine große Hürde zu überwinden: die effiziente Umwandlung des Druckwassers zurück in Strom. Das Unternehmen baut derzeit eine Anlage mit Turbinen und der erforderlichen Ausrüstung, um dies zu realisieren – alle Komponenten könnten dabei von etablierten Unternehmen bezogen werden. „Wir müssen nichts Neues erfinden, basierend auf dem, was wir bereits entwickelt haben“, sagt Zhou. „Wir können jetzt einfach mit der Umsetzung in einem sehr, sehr großen Maßstab beginnen.“

Der Prozess wird allerdings mit Energieverlusten einhergehen. Energiespeichersysteme werden in der Regel anhand ihrer Round-Trip-Effizienz gemessen: Wie viel der in das System eingespeisten Energie wird am Ende als Strom zurückgeliefert? Modellrechnungen deuten darauf hin, dass die Technologie von Quidnet immerhin eine maximale Effizienz von etwa 65 % erreichen könnte, sagt Zhou, obwohl einige Designentscheidungen zur technischen Optimierung wahrscheinlich dazu führen könnten, dass das System schließlich bei etwa 50 Prozent landet.

Das wäre jedoch weniger effizient als Lithium-Ionen-Batterien. Doch Langzeitsysteme könnten, wenn sie kostengünstig genug sind, auch bei geringer Effizienz betrieben werden und dennoch für das Stromnetz nützlich sein, meint Paul Denholm, Senior Research Fellow am amerikanischen National Renewable Energy Laboratory. „Es muss kostengünstig sein, darauf läuft es letztlich hinaus“, sagt Denholm.

Lithium-Ionen-Batterien, die am schnellsten wachsende Technologie im Bereich der Energiespeicherung, blieben aber der Hauptkonkurrent. Und die sind heute etwa 90 Prozent billiger als vor 15 Jahren. Sie seien sogar schon als preisgünstige Alternative zum Bau neuer Erdgaskraftwerke denkbar, so der Experte.

Im Wettbewerb mit Akkuanlagen könnten staatliche Subventionen ein potenzielles Plus für Quidnet in den USA sein. Zwar hat die Trump-Administration die Fördermittel für grüne Energietechnologien gekürzt, aber es gibt immer noch Steuergutschriften für Energiespeicher, auch wenn kürzlich verabschiedete Gesetze neue Beschränkungen eingeführt haben.

Ab 2026 müssen neue Energiespeicheranlagen, die Steuergutschriften erhalten möchten, nachweisen, dass mindestens 55 Prozent des Wertes der verwendeten Baumaterialien und Ausrüstung nicht von ausländischen Unternehmen stammen, die als „bedenklich“ eingestuft sind. Das schließt die Beschaffung von Batterien aus China ein, das heute den Markt dominiert. Quidnet nutze einen „hohen Anteil von Komponenten aus dem Inland“, sagt Zhou. Er gehe daher davon aus, dass es auch unter den neuen Vorschriften Anspruch auf Steuergutschriften hat. Die erste größere Anlage, die Quidnet nun baut, ist ein Projekt mit dem Energieversorger CPS Energy und soll Anfang 2026 in Betrieb gehen.

Dieser Beitrag ist zuerst auf t3n.de erschienen.


(jle)



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Mittwoch: Titanic-Tauchgang trotz Problemen, WhatsApp-Funktion gegen Scammer


Auf dem Weg zur Titanic implodierte im Sommer 2023 das Kohlefaser-Tauchboot Titan. Eine Untersuchung lässt kein gutes Haar an den Betreibern von Oceangate. Demnach hat das Management Sicherheitsprobleme ignoriert, obwohl es darauf hingewiesen wurde. Das hat dem Oceangate-Gründer und vier Mitfahrern das Leben gekostet. Derweil wird WhatsApp bei Gruppenchat-Einladungen von unbekannten Personen künftig eine „Sicherheitsübersicht“ zeigen. So sollen Nutzer mögliche Betrugsversuche schneller erkennen können. Kriminell organisierte Scams per Messenger-Diensten sollen damit eingedämmt werden. Gestern hat AMD sein bisher bestes Umsatzquartal knapp geschlagen. Dabei wurden Rekordumsätze mit Ryzen-Prozessoren für Desktop-PCs und starke Epyc-Verkäufe verzeichnet. Allerdings dreht das US-Exportverbot für KI-Beschleuniger nach China das Betriebsergebnis ins Minus. Trotzdem macht AMD mehr als dreimal so viel Nettogewinn wie ein Jahr zuvor – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

„Die Firma war finanziell schwer angeschlagen und daher haben sie Entscheidungen getroffen, die die Sicherheit beeinträchtigten.“ So zitiert der aktuelle Untersuchungsbericht des US Coast Guard Marine Board of Investigation einen ehemaligen Mitarbeiter der US-Firma Oceangate. Sie baute das Tauchboot Titan. Bei einer Besichtigungsfahrt zum Wrack der Titanic am 18. Juni 2023 implodierte Titan, alle fünf Personen an Bord waren sofort tot. Das Unglück, bei dem auch Firmenchef Stockton Rush ums Leben kam, war vermeidbar; das macht der über 300 Seiten dicke Bericht deutlich. Er lässt kein gutes Haar am Management der Firma, das etwa Warnungen eines Betriebsleiters ignoriert und diesen nach Hinweisen auf Sicherheitsprobleme sogar gefeuert hat: Vernichtender Untersuchungsbericht zum tödlichen Titanic-Tauchgang.

Um Sicherheit in anderem Sinne geht es bei einer neuen WhatsApp-Funktion, mit der mögliche Betrugsversuche innerhalb dieses Messengers bekämpft werden. Bei Einladungen zu Gruppenchats von Personen, die nicht in der eigenen Kontaktliste stehen, wird künftig eine „Sicherheitsübersicht“ mit Informationen zu dieser Gruppe eingeblendet. Damit sollen Nutzer eventuelle Scams schneller erkennen können. Zwar gibt es bereits eine kurze Kontextkarte nach Gruppenchat-Einladungen unbekannter Personen, doch die neue Sicherheitsübersicht geht einen Schritt darüber hinaus. Diese Funktion ist Teil einer Kampagne von WhatsApp-Betreiber Meta Platforms gegen kriminelle Scammer, die verschiedene Plattformen nutzen, um gutgläubige Menschen zu betrügen: WhatsApps neue Warnung bei Gruppenchat-Einladungen soll Scams eindämmen.

7,685 Milliarden US-Dollar hat AMD im zweiten Quartal 2025 umgesetzt. Die genaue Zahl ist wichtig, da erst die letzten beiden Nachkommastellen den firmeneigenen Rekord beweisen – Ende 2024 machte AMD 7,658 Milliarden Dollar Umsatz. Verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum wächst AMDs Umsatz um 32 Prozent. Dennoch bricht das Betriebsergebnis auf ein Minus von 134 Millionen Dollar zusammen. AMD begründet das mit dem zwischenzeitlichen Exportverbot eigens für China angepasster KI-Beschleuniger in Form der Instinct MI308. Dagegen verkaufen sich insbesondere die eigenen Epyc- und Ryzen-Prozessoren für Server und Desktop-PCs prächtig. Die Epyc-CPUs sollen „den Gegenwind durch die Instinct-MI308-Auslieferung nach China mehr als ausgeglichen“ haben: Wegen China-Bann macht AMD Betriebsminus trotz Rekordumsatz.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

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Glasfaser-Verleger dürfen derzeit Wohnungen in Deutschland nur anschließen, wenn Eigentümer respektive Mieter zustimmen. Das macht die Sache doppelt ineffizient. Erstens müssen die Verleger für jeden Vertragsabschluss neu ausrücken, zweitens wird die Vernetzung selbst im Mehrparteiengebäude ineffizient. Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) überlegt deshalb, ein „Recht auf Vollausbau“ zu schaffen, wie es bei Stromleitungen üblich ist. Damit hat er sich zwischen viele Stühle gesetzt. Die Wohnungswirtschaft läuft zusammen mit dem Breitbandverband Anga Sturm gegen die Überlegung. Grundsätzlich positiv äußert sich jetzt der Verband der Anbieter im Digital- und Telekommunikationsmarkt (VATM) zum Kampf um „Vollausbaurecht“ für Glasfaser: Jede Wohnung einzeln?

Fritzboxen, Fritz-Repeater, Fritz-Telefone und andere Produkte firmieren künftig nicht mehr unter dem Firmennamen AVM. Der Hersteller benennt sich 39 Jahre nach der Gründung von AVM GmbH in die FRITZ! GmbH um. Mit dem Wechsel will die Firma ihre Fritz-Marke in den Vordergrund stellen. Alle Produktmarken wie Fritzbox bleiben erhalten. „Die Namensänderung betrifft ausschließlich die Firmenbezeichnung – für Partner und Kunden ändert sich nichts“, betont das Unternehmen. Im Handel dürfte der Wandel schleichend stattfinden. Die meisten Shops führen die Produkte noch unter dem Firmennamen AVM. Produktverpackungen dürften mindestens über die nächsten Monate mit beiden Firmennamen auftauchen: AVM gibt seinen Namen für Fritzboxen & Co. auf.

Auch noch wichtig:


(fds)



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WhatsApps neue Warnung bei Gruppenchat-Einladungen soll Scams eindämmen


WhatsApp will mit einer neuen Funktion mögliche Betrugsversuche innerhalb dieses Messengers bekämpfen. Bei Einladungen zu Gruppenchats von Personen, die nicht in der eigenen Kontaktliste stehen, wird künftig eine „Sicherheitsübersicht“ mit Informationen zu dieser Gruppe eingeblendet. Damit sollen Nutzer eventuelle Scams schneller erkennen können. Diese Funktion ist Teil einer Kampagne von WhatsApp-Betreiber Meta Platforms gegen kriminelle Scammer, die verschiedene Plattformen nutzen, um gutgläubige Menschen zu betrügen.

Bereits vor wenigen Monaten hat WhatsApp neue Funktionen für Gruppenchats und Videoanrufe vorgestellt. Dadurch können Anwender etwa auf einen Blick erkennen, wie viele Personen gerade in einem Gruppenchat online sind, was auf die Aktivität der Gruppe schließen lässt. Schon seit dem letzten Jahr zeigt WhatsApp eine kurze Übersicht in Form einer sogenannten Kontextkarte nach Gruppenchat-Einladungen unbekannter Personen, die es erlaubt, die Gruppe sofort zu verlassen.

Die neue Sicherheitsübersicht geht einen Schritt über diese Kontextkarte hinaus. Jetzt zeigt die Meldung nicht nur den Namen des Gruppenchats, wann diese angelegt wurde und wer zu diesem Gruppenchat eingeladen hat, sondern auch, wie viele Teilnehmer es gibt und ob darunter eigene Kontakte sind. Zudem gibt es Hinweise auf Scam-Beispiele und Sicherheitseinstellungen. Der Nutzer kann die Gruppe daraufhin – wie bei der Kontextkarte – sofort verlassen, ohne den Chat zu betreten, oder jetzt auch zunächst einen Blick darauf werfen. Benachrichtigungen dieses Gruppenchats werden aber erst angezeigt, wenn die Teilnahme daran manuell bestätigt ist.


WhatsApp-Sicherheitsübersicht bei Gruppenchat-Einladungen

WhatsApp-Sicherheitsübersicht bei Gruppenchat-Einladungen

WhatsApp-Sicherheitsübersicht bei Gruppenchat-Einladungen

(Bild: Meta Platforms)

Im Rahmen der Kampagne gegen Scam hat Meta im ersten Halbjahr bereits mehr als 6,8 Millionen WhatsApp-Konten gelöscht, die mit kriminellen Scam-Zentren in Verbindung standen, heißt es im eigenen Blog. Diese vorwiegend in Südostasien zu findenden Scam-Zentren nutzen zumeist mehrere Plattformen, um automatischer Entdeckung zu entgehen. Es beginnt oft mit Textnachrichten oder innerhalb einer Dating-App und wechselt in soziale Netzwerke, dann zu privaten Messenger-Diensten und schließlich zu Bezahl- oder Kryptoplattformen.

Als Beispiel führt WhatsApp das gemeinsame Vorgehen mit OpenAI gegen Betrugsversuche durch ein kriminelles Scam-Zentrum in Kambodscha an. Die Scammer haben laut OpenAI-Bericht ChatGPT für die ersten Textnachrichten genutzt, die einen Link zu einem WhatsApp-Chat enthalten. Daraufhin wurden die Opfer zum Telegram-Messenger geleitet, wo sie beauftragt wurden, TikTok-Videos anzuklicken und zu liken. Dafür sollten die Menschen bezahlt werden. Die Betrüger zeigten den Opfern auch die Einnahmen, die sie hypothetisch bereits verdient hätten, bevor sie als nächste Aufgabe in ein Kryptowährungskonto einzahlen sollten.

Solche Machenschaften möchte WhatsApp mit der neuen Sicherheitsübersicht eindämmen. Die Funktion wird jetzt weltweit ausgerollt.


(fds)



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Elektronische Patientenakte: Transparenz stärkt Vertrauen, Realitätscheck nötig


Datenschutzinformationen in patientenfreundlicher Sprache erhöhen die Bereitschaft, medizinische Daten in die elektronische Patientenakte (ePA) hochzuladen. Das zeigt eine neue Studie der Technischen Universität Berlin.


Datenschutzhinweise, die in der Studie in der Ansicht auf einem Smartphone verwendet wurden – mit der technikzentrierten Formulierung (links) und der patientenzentrierter Formulierung (rechts).

Datenschutzhinweise, die in der Studie in der Ansicht auf einem Smartphone verwendet wurden – mit der technikzentrierten Formulierung (links) und der patientenzentrierter Formulierung (rechts).

Datenschutzhinweise, die in der Studie verwendet wurden – mit der technikzentrierten Formulierung (links) und der patientenzentrierter Formulierung (rechts). Für die Veröffentlichung der Studie wurde das Material in englische Sprache übersetzt.

(Bild: Kalkreuth et al.)

In der Studie, an der 227 Probanden teilnahmen, wurden verschiedene Varianten sogenannter Privacy Fact Sheets (PFS), also kompakte Datenschutz-Infoblätter, getestet. Heraus kam dabei: Wer vor dem Upload medizinischer Befunde ein PFS mit einer patientenzentrierten Formulierung – bei Patienten direkter angesprochen wurden – sah, war viermal so häufig bereit, die sensiblen Daten in der ePA zu speichern. Bei einem systemzentrierten Text – bei dem hingegen die Patientenakte im Mittelpunkt steht – waren die Probanden hingegen deutlich zurückhaltender. Ob das Infoblatt kurz oder lang war, spielte hingegen keine Rolle.

Entscheidend ist laut Studie, dass Nutzer das Gefühl bekommen, selbst Kontrolle über ihre Daten zu haben. Demnach scheint „für die Entscheidung, Gesundheitsdaten in die elektronische Patientenakte hochzuladen, die wahrgenommene Kontrolle der Nutzer über ihre Daten entscheidend zu sein, die durch eine patientenzentrierte Gestaltung der Datenschutzrichtlinien maximiert wurde“. „Viele Menschen wollen ihre Gesundheitsdaten eigentlich sinnvoll nutzen, haben aber Angst vor Kontrollverlust. Unsere Studie zeigt, dass dieses Gefühl durch eine einfache Intervention vermieden werden kann und sie sich dadurch sicherer fühlen“, erklärt Niklas von Kalckreuth. Datenschutzhinweise direkt in der App – statt in schwer verständlichen AGB – könnten helfen, die Akzeptanz digitaler Gesundheitsanwendungen zu steigern.

In der Realität ist es jedoch anders. Verbraucherschützer kritisierten zum Start der ePA fehlende Datenschutzmöglichkeiten und nicht ausreichende Informationen über die elektronische Patientenakte – vor allem nicht über die Risiken. Datenschützer warnten zudem davor, dass Versicherte nicht wissen, was mit der Patientenakte auf sie zukommt. Beispielsweise war vielen nicht klar, welche Auswirkungen der Paradigmenwechsel hat: Jeder erhält sie automatisch, es sei denn, er widerspricht – zuvor war es andersherum der Fall. Gleiches gilt für die geplante Ausleitung der Daten an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit. Seit Jahren macht der CCC auf Sicherheitslücken bei der elektronischen Patientenakte aufmerksam, zuletzt auch bei Version 3.0 der elektronischen Patientenakte.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Unzulänglichkeiten der ePA, die das Vertrauen der Nutzer nicht gerade wachsen lassen. Patienten können nicht individuell steuern, welche Daten für welchen Arzt sichtbar sind. Mit dem neuesten Update sollen Versicherte immerhin entscheiden können, welche Ärzte alle Medikationsinformationen des digital gestützten Medikationsprozesses sehen können. Bisher war die Medikationsliste entweder für alle oder keine Einrichtung sichtbar oder verborgen. Ähnlich verhält es sich nach wie vor mit den übrigen Informationen in der ePA. Ein Arzt sieht entweder die gesamte Akte oder keine Daten. Außerdem ist die ePA weder nutzerfreundlich noch barrierefrei.

Schon vor dem offiziellen Start der „ePA für alle“ warnten Hersteller, dass das System nicht ausreichend getestet sei. Dennoch wurde sie – auf politischen Druck – mit großem Werbeaufwand eingeführt. Immer wieder kommt es zu Verzögerungen, unausgereifte Versionen werden veröffentlicht, Störungen und technische Fehler sind an der Tagesordnung. Die Telematikinfrastruktur, das digitale Rückgrat der ePA, kämpft seit Jahren mit Verfügbarkeitsproblemen.

Im Oktober wird die ePA für Ärzte zur Pflicht, bisher sind aber immer noch nicht alle Praxen gerüstet, nach wie vor treten Fehler auf. So kann es beispielsweise sein, dass Akten als nicht angelegt angezeigt werden, obwohl sie es sind und der Versicherte nicht widersprochen hat. Auch gab es Fälle, in denen Widersprüche technisch nicht korrekt verarbeitet wurden, was inzwischen nicht mehr der Fall ist.

Für Verunsicherung bei Ärzten sorgte jüngst eine Datenschutzpanne beim Praxisverwaltungssystem T2med. Dort kam es in einer Praxis dazu, dass eArztbriefe versehentlich falschen Patientenakten zugeordnet wurden. Laut Hersteller ist das Problem inzwischen behoben, die Praxen wurden informiert und ein Update bereitgestellt.

Weniger transparent agierte hingegen der Softwareanbieter CGM: Wieder einmal funktioniert CGM-Software nicht mit RISE-Konnektoren. Während heise online Informationen über ein angekündigtes Update zur Fehlerbehebung vorliegen, erklärte sich die Pressestelle auf Anfrage ahnungslos.

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(mack)



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