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Cherry MX 8.3 TKL im Test


Cherrys Xtrfy 8.3 TKL nimmt mit Metallgehäuse, Display und Drehregler Maß für das Luxussegment. Gegenüber dem Vorgänger springt sie eine Klasse nach oben und macht gleichzeitig einen großen Schritt vorwärts. Um über die Ziellinie zu kommen, reicht das noch nicht.

Es wäre einfach, die MX 8.3 auf den ersten Blick abzuurteilen. Tatsächlich ist es kompliziert. Sie funktioniert, auf ihre Art. Je länger sie im Einsatz ist, desto besser weiß sie zu gefallen – und als Plattform erscheint sie ohnehin vielversprechend. Cherry muss allerdings die richtigen Schlüsse ziehen. Alle Details im Test.

  • Durchdachtes Metallgehäuse
  • Dezenter Klang
  • Softwarelos konfigurierbar
  • Unterer Tastenteil kaum beleuchtet
  • Taster fehlen High-End-Qualitäten
  • Funktionsarme Software
  • FN-Ebene fest

Cherry Xtrfy MX 8.3 TKL im Überblick

Die MX 8.3 ist ein viel größeres Upgrade zur MX 8.2, als die Modellbezeichnung vermuten ließe. Prioritäten setzt Cherry richtig: Die neue Version nutzt nun ein stärkeres, besser gedämmtes Metallgehäuse mit integrierten(!) Stellfüßen und Extra-Ausstattung. Sie umfasst ein Display, das den auffälligen, aber unnützen Metallkoffer als besonderen Hingucker ablöst, sowie einen Drehregler. In Kombination ermöglichen sie die Konfiguration der Tastatur ohne Hotkeys.

Lieferumfang: Ersatzteile, Werkzeug, Funkempfänger, Anleitung
Lieferumfang: Ersatzteile, Werkzeug, Funkempfänger, Anleitung
Schön, aber suboptimal: Display und Drehrad verlängern die F-Reihe
Schön, aber suboptimal: Display und Drehrad verlängern die F-Reihe
Angestellt wird die MX 8.3 in zwei Stufen durch Umklappen der „Schiene“
Angestellt wird die MX 8.3 in zwei Stufen durch Umklappen der „Schiene“

Innere Werte hat Cherry ebenfalls aktualisiert. Kabelgebunden überträgt die MX 8.3 mit maximal 8.000 Hz, kabellos liegt die Polling-Rate bei 4.000 Hz. Im Zahlenspiel hält das Unternehmen damit Anschluss. Darüber hinaus ist auch eine Übertragung via Bluetooth 5.2 möglich. Die Laufzeit erreicht maximal 1.200 Stunden im Bluetooth-Modus, am Dongle bei 4.000 Hz sind es gemäß Herstellerangaben maximal 55 Stunden. Bei Maximalwerten ist jedoch von deaktivierter Hintergrundbeleuchtung auszugehen.

Dazu kommen Tastenkappen, die Cherry nun im Double-Shot-Verfahren beschriftet. Alles andere wäre allerdings auch frech, denn die Preisempfehlung steigt um 30 Prozent auf rund 300 Euro. Damit attackiert die MX 8.3 nun in der allerobersten Kategorie.

Taster: Cherrys Standardware

Eine Tastatur in diesem Segment verlangt nach besonders guten Tastern. Die in Hot-Swap-Sockeln gesteckten MX2A Red sind eine solide Wahl. Für die Mittelklasse. Wie immer bei Cherry machen sie sich vor allem zu Beginn der Benutzung bei langsamem Eindrücken mit rauem Feedback bemerkbar. Diese Eigenheit lässt sich auch bei schneller Betätigung als Randnotiz spüren und trägt zur Charakteristik der linearen Taster bei – was nicht per se negativ gemeint ist.

Mit der Zeit wird diese Reibung langsam feiner, verschwindet aber auch nach zwei Wochen nicht. Bis der absolute Endzustand erreicht wird, ist ein langfristiger, zehntausende Anschläge dauernder Einsatz nötig, ein Grundfeedback bleibt. Das ist, vorsichtig formuliert, ein wenig schwierig für ein Luxusprodukt, das sich Konkurrenz gegenübersieht, deren Taster jederzeit geschmeidige Betätigung ermöglichen.

Rote MX2A-Taster sitzen in Hot-Swap-Sockeln
Rote MX2A-Taster sitzen in Hot-Swap-Sockeln

Und dennoch haben die Taster ein gewisses „Etwas“: Leichtgängigkeit, Homogenität, klare Rückmeldung und schnelle Rückstellung sorgen für ein durchaus positives Gesamtbild. Spielen und Arbeiten auf der MX 8.3 hat Spaß gemacht, weil es ohne Eingewöhnung präzise funktioniert, man muss nicht darüber nachdenken. In Relation zum Preis passt die Performance der Taster jedoch nicht. Eine Luxus-Tastatur braucht eine Luxus-Version der Standardtaster. In diesem Sinne wären auch die entgegen der Erwartungen viel geschmeidigeren MX2-Silent-Taster unter Umständen eine bessere Wahl gewesen. Sie hätten zwar die recht klare Akustik der Tastatur gedämpft, dafür aber das Betriebsgeräusch hörbar gesenkt.

Die Beleuchtung ist, ungeachtet der Double-Shot-Kappen, klar und hell. Im unteren Teil der Kappen platzierte Elemente werden jedoch kaum ausgeleuchtet und fast unsichtbar, insbesondere aufgrund des geringen Kontrastes. Dass Cherry Zahlen und Zusatzfunktionen vertauscht, führt dazu, dass nur die Sonderzeichen gut erkennbar sind. Damit lässt sich leben, der Weisheit letzter Schluss ist diese Anlage aber noch nicht.

Große Buchstaben leuchtet Cherry gut aus
Große Buchstaben leuchtet Cherry gut aus
Der untere Teil der Beschriftung ist kaum zu erkennen
Der untere Teil der Beschriftung ist kaum zu erkennen

Alltag & Akustik

Man kann mit einer Tenkeyless-Tastatur wenig falsch machen, schließlich sind weite Teile des Layouts vorgegeben. Bei Zusatzfunktionen liegt der Teufel aber schnell im Detail. Das ist auch bei der MX 8.3 ein wenig so. Dafür hält sie sich akustisch zurück.

Akustik: Eher klassisch

Im Bereich Akustik fällt die MX 8.3 positiv auf, weil sie nicht auffällt und sich dem Trend zu präsentem „Tock“-Sound entzieht. Allerdings gehen ihr auch die präzisen Anschläge ab, die High-End-Tastaturen aufbieten. Silikondämmung anstelle der Poron- und Schaumstoffschichten hätte der MX 8.3 gut getan. Der Verweis auf eine „Premium-Gasket-Konstruktion“ auf der Produktseite ist in diesem Sinne eher eine Nebelkerze; Gasket-Mounts sind bereits knapp über 100 Euro vorzufinden.

Eine Monsgeek M1 V5 oder Keychron Q5 produzieren klare und, wie auch eine Corsair Makr 75, eine Spur sattere Anschläge. Das schafft auch eine Wooting 80 HE in der Metallausführung. Alle klingen stärker „Premium“, der MX 8.3 haftet ein Rest „Kunststoff-Klackern“ an. Feinheiten wie diese sind für das Segment wichtig. Gegenüber einfach gedämmten Tastaturen gerade mit Kunststoff-Chassis ist die MX 8.3 ein klares Upgrade, es gibt aber noch Spielraum für Verbesserungen. Selbst Hand zur Akustikoptimierung anzulegen gestaltet sich dabei schwierig: Erstmals gelang es im Test nicht, das Chassis einer Tastatur zu öffnen, zwei Schrauben blieben verborgen.

Aufbau der MX 8.3 TKL
Aufbau der MX 8.3 TKL (Bild: Cherry)
Cherry MX 8.3 TKL (Cherry MX2 Red RGB)

Alltag: Es sind Kleinigkeiten

Im Alltag prägen Details die Nutzungserfahrung mit der MX 8.3. Die Stellfüße, die es sonst bei Metallgehäusen nicht fest integriert gibt, und Griffmulden am Chassis erinnern daran, ein durchdachtes Premium-Produkt zu nutzen, das diesen Eindruck zu vermitteln weiß.

Das Display erleichtert in diesem Sinne die Konfiguration ohne Software. Darüber hinaus kann es allerdings kaum etwas. Statusinformationen sind klein, um sie ohne Vorbeugen lesen zu können, weil ein Cherry-Logo Platz einnimmt. Das LCD zur Multimedia-Steuerung zu nutzen erfordert einen Klick auf den Regler, das Herunterscrollen zum Menüpunkt, einen weiteren Klick, das Scrollen zum Vorspringen und dann einen weiteren Klick. FN-Verknüpfungen mit gleicher Funktion fehlen, sie lassen sich auch nicht nachkonfigurieren.

Die Stellfüße sind hervorragend umgesetzt
Die Stellfüße sind hervorragend umgesetzt
Aussehen und Anmutung passen zur Preisklasse
Aussehen und Anmutung passen zur Preisklasse
Das Display hilft im Wesentlichen bei der Konfiguration der Tastatur
Das Display hilft im Wesentlichen bei der Konfiguration der Tastatur

Medieninformationen oder Rechnertemperaturen anzuzeigen ist mit dem Display ebenfalls unmöglich, die Software kann nur angepasste Bilder auf das Profil laden. Das ist zu wenig und zu wenig durchdacht. Weiter den Kopf schütteln lässt das Layout. Die Cherry-Verknüpfung auf der FN-Ebene ist ein Makro, das lediglich „Ausführen“ öffnet und dort zwei Sekunden – erstaunlich lang – einen Befehl zum Öffnen der Utility-Software oder der Cherry-Webseite eingibt. Das erscheint unnötig und lässt sich nicht ändern.

Die Positionierung des Displays braucht darüber hinaus Gewöhnung, es wäre besser nutzbar, hätte Cherry es mit dem Regler weiter nach oben gerückt. Gehäuse und Design – in Linie mit der F-Reihe – sprechen dagegen. Den Regler mit zwei oder drei Fingern zu bedienen verbietet sich aufgrund der Nähe zu anderen Tastern oder zwingt zu sehr spitzer Haltung der Finger. Das erklärt die Kreuzform: Mit einem Finger funktioniert die Nutzung gut. „In Ordnung“ zu sein kann aber nicht der Anspruch sein, der sich aus dem Preis ergibt.

Software: Hier winkt die Budget-Klasse

Gemessen an den Maßstäben, die der Preis setzt, scheitert die Software auf ganzer Länge. Sie gibt zwar eine gute Orientierung über ihre Funktionen, eine Kunst ist das aber nicht – sie hat kaum welche.

Das Cherry Utility kann im Wesentlichen Profile anlegen, Tasten und LEDs programmieren sowie Bilder auf das Display laden. Die FN-Ebene darf nicht angetastet werden, die Neubelegung bleibt etwas holprig. Darüber hinaus erzeugte das Utility reproduzierbar bis zu 50 Prozent CPU-Last auf einem Ryzen 7 9800X3D beim Anwählen von Tasten zum Neuprogrammieren und dem Profilwechsel in der Software.

Die Beleuchtung ist fix eingestellt
Die Beleuchtung ist fix eingestellt
Tastenbelegungen können nur über das Erstellen von „Aktionen“ vorgenommen werden
Tastenbelegungen können nur über das Erstellen von „Aktionen“ vorgenommen werden
Über die Software können eigene Bilder auf das Display geladen werden
Über die Software können eigene Bilder auf das Display geladen werden

Für ein Produkt der Basiskategorie wäre ein solcher mehr pflichtbewusst abgehakter Aspekt im Lastenheft akzeptabel. Die MX 8.3 befindet sich jedoch am entgegengesetzten Ende des Spektrums.

Fazit: Ein kühnes Angebot

Es wäre einfach, die MX 8.3 auf den ersten Blick abzuurteilen. Tatsächlich ist es kompliziert. Sie funktioniert, auf ihre Art. Je länger sie im Einsatz ist, desto besser weiß sie zu gefallen – und als Plattform erscheint sie ohnehin vielversprechend. Cherry muss allerdings die richtigen Schlüsse ziehen.

Ein wenig einlassen muss man sich. Auf die Einlaufzeit der Taster und ihre eigene Natur, die etwas Kunststoff-artige, aber dezente Akustik, die Form des Drehreglers. Im Hardware-Design der MX 8.3 stecken eine Menge guter Gedanken. Am Ende muss man aber auch sagen: MX2A Red haben im High-End-Segment eigentlich keinen Raum. Auch die Software entpuppt sich als Fehlgriff aus der Budget-Klasse, kann gar noch weniger als Gaming-Konkurrenz. Das macht das Angebot zu einem kühnen Unterfangen.

Bilanz: Eine ordentliche Tastatur, aber nicht für den Preis
Bilanz: Eine ordentliche Tastatur, aber nicht für den Preis

Damit der Blick auf die MX 8.3 lohnt, braucht es entweder einen Refresh – flexibel programmierbar, bestenfalls quelloffen, mit verbesserten Tastern – oder passende Preise. Dann liefert Cherry in der Summe eine Tastatur, mit der man Freude haben kann, wenn es um das dezente Tippen geht. Ansonsten gibt es eine Menge Alternativen abseits des TKL-Formats.

Mit Display macht Asus mit der Azoth-Serie (Test der Azoth, Test der Azoth Extreme) ein gutes Angebot, das bei Tastern und, ausgerechnet, Software stärker punktet. Günstiger wird es mit der flexiblen Corsair Makr 75 (Test) oder ohne Display mit der Monsgeek M1 V5 (Test). Beide haben zudem eine gefälligere Akustik. Auch die Wooting 80 HE (Test) mit HE-Tastern erscheint zum gleichen Preis als bessere Wahl.

  • Durchdachtes Metallgehäuse
  • Dezenter Klang
  • Softwarelos konfigurierbar
  • Unterer Tastenteil kaum beleuchtet
  • Taster fehlen High-End-Qualitäten
  • Funktionsarme Software
  • FN-Ebene fest

ComputerBase hat die MX 8.3 TKL von Cherry leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.

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Erstes Upgrade seit 2 Jahren


Die Watch Ultra ist die robuste und hochwertigere Option in Apples Smartwatch-Reihe. Sie verfügt über ein beeindruckend helles Display und eine längere Akkulaufzeit als das Standardmodell. Diese Eigenschaften gehen jedoch auf Kosten einer klobigeren Bauweise. Die angebliche Watch Ultra 3 könnte eine Lösung für dieses Problem bieten, wie iOS 26 andeutet.

Während Apple die Watch Ultra 2 (Testbericht) im Herbst 2023 vorstellte, erhielt sie im darauffolgenden Jahr keine Hardware-Aktualisierung. Jetzt, zwei Jahre nach dem letzten großen Update, sieht es so aus, als könnte diese lange Pause zu einer bemerkenswerten Überarbeitung des Nachfolgers führen.

Ist die Apple Watch Ultra 3 am Horizont zu sehen?

Im letzten iOS 26 Update wurde von Aaron Perris (via MacRumors) ein Bild mit einem Hinweis auf eine unangekündigte Apple Watch gefunden. Das Material zeigt ein Watch-Modell mit einer Display-Auflösung von 422 x 514 Pixeln. Eine schnelle Überprüfung zeigt, dass keine aktuelle Apple Watch die gleiche Auflösung hat, aber sie liegt nahe an der Auflösung der Watch Ultra 2 mit 410 x 502 Pixeln.

Apple Watch Series 10
Die Apple Watch Series 10 verfügt über ein neues Weitwinkeldisplay, das heller und besser lesbar ist. Die nächste Generation der Watch Ultra 3 könnte ein ähnliches Upgrade haben. / © nextpit

Das deutet darauf hin, dass es sich um ein neues Apple Watch Modell handeln könnte, und die große Ähnlichkeit mit der Displayauflösung der aktuellen Watch Ultra würde bedeuten, dass es sich um die nächste Generation oder die Watch Ultra 3 handelt.

Leichtere und kleinere Apple Watch Ultra?

Die höhere Auflösung der neuen Watch Ultra könnte auf mehrere Dinge hindeuten. Erstens deutet eine höhere Auflösung normalerweise auf ein breiteres Display hin. Der Unterschied in den Zahlen deutet jedoch darauf hin, dass der Zuwachs an Bildschirmfläche minimal ist. Die Anpassung könnte also darauf zurückzuführen sein, dass der Rahmen schlanker geworden ist, damit Apple mehr Pixel unterbringen kann.

Zweitens könnte dies auch ein Hinweis darauf sein, dass die Watch Ultra 3 mit einem neuartigen Display ausgestattet ist, das heller ist und eine gleichmäßigere Bildwiederholfrequenz bietet. Das wäre nicht verwunderlich, da die Watch Series 10 (Testbericht) bereits mit dieser Verbesserung ausgestattet war. Außerdem könnte die neue Art des Displays ein überarbeitetes Design der nächsten Watch Ultra erforderlich machen. Vielleicht wird sie dadurch auch leichter und kleiner.

Die Watch Ultra 3 könnte diese Verbesserungen aufweisen

Zu den weiteren Gerüchten über neue Funktionen der Watch Ultra 3 gehört ein satellitengestützter Nachrichtendienst, ähnlich wie die SOS-Notfallfunktion des iPhones. Außerdem spekulierte Mark Gurman von Bloomberg, dass die robuste Smartwatch über 5G-Mobilfunkfunktionen verfügen wird.

Die Watch Ultra 3 könnte auch ein überarbeitetes Sensor- und Ladekontaktmodul unter der Uhr haben. Dieses neue Design würde eine genauere Verfolgung der Vitalfunktionen und ein schnelleres Aufladen ermöglichen.

Es wird allgemein erwartet, dass Apple am 9. September das nächste iPhone-Event abhält. Die Watch Ultra 3 und die Watch Series 11 werden wahrscheinlich mit dabei sein.



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Chinas Foundry SMIC: Zehnfaches Wachstum, da eigene Chips ausländische „perfekt“ ersetzen


Chinas Foundry SMIC: Zehnfaches Wachstum, da eigene Chips ausländische „perfekt“ ersetzen

Bild: SMIC

Chinas bester Auftragsfertiger, die Semiconductor Manufacturing International Corp. (SMIC), hat im Zuge seines Quartalsberichts einige interessante Daten der Kundschaft genannt. Binnen zwei Jahren verzehnfachte sich die Nachfrage lokaler Chipfirmen, die perfekten Ersatz für westliche Lösungen erhalten wollen – und bekommen.

Wachstum durch ältere Fertigungslösungen

Vor allem analoge Chips und Bauteile für Leistungselektronik zusammen mit Lösungen für den Automotive-Sektor hat SMIC als Wachstumsmotor ausgemacht. Hierfür werden bei SMIC primär die Produktionslinien auf 200-mm-Wafern (8 Zoll) genutzt. Statt wie vor zwei Jahren nur 2.000 Wafer pro Monat zu belichten, ist die Nachfrage inzwischen auf 20.000 pro Monat gestiegen. Das Unternehmen sei inzwischen am Limit und könne die Nachfrage nicht bedienen.

Hunderte Unternehmen in China wollen laut SMIC auch in Zukunft darauf setzen. Über 50 Prozent der Kapazität wird bereits für sie genutzt. Die Chips aus der Fertigung werden genutzt, um westliche Gegenstücke „perfekt zu ersetzen“, betont SMIC. Diese Aussage passt zu Chinas verordneter Linie, in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in verschiedenen Bereichen unabhängig von ausländischer Fertigung zu werden.

Ein Wachstum mit 200-mm-Lösungen ist jedoch auch für SMIC langfristig nicht zielführend. Die Kundschaft soll deshalb so schnell wie möglich auf die viel wirtschaftlicheren 300-mm-Wafer wechseln.

Im High-End-Bereich ist es komplizierter

Die starken Verkäufe und Zuwächse in den Bereichen, in denen keine absolute High-End-Fertigung benötigt wird, waren erwartet worden. In diesem Bereich können Chinas Anstrengungen den schnellsten Erfolg vorweisen, während sie sich im Nanometerrennen bislang schwertun – mit Ausnahme einiger Leuchtturmprojekte, die jedoch teuer erkauft wurden. Das Geschäft mit Smartphone-SoCs, die oft auf die beste Fertigung setzen, war schwach, erklärt SMIC. Hier hofft das Unternehmen aber auf zukünftige Aufträge, auch Controller für NAND und andere Komponenten aus dem Speicherbereich sollen bei der Nachfrage anziehen.

Insgesamt ist das Ergebnis des Konzerns beim Umsatz um 16 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar gestiegen, der Nettogewinn fiel aber um knapp 20 Prozent auf 132 Millionen US-Dollar. Forschung und Entwicklung kostete neben Personal für neue Einrichtungen mehr als zuvor, hohe Gewinne werden zudem insbesondere mit neueren Fertigungen erzielt, bei denen laut letzten Meldungen die Ausbeute jedoch weiter gering ist. Auch für das aktuelle Quartal erwartet SMIC deshalb erneut weniger Gewinn bei minimal steigendem Umsatz. US-Sanktionen spielen praktisch keine Rolle, erklärte SMIC.



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ChatGPT beseitigt seine größte Schwäche


Lange stand es bereits im Raum, dass die ChatGPT-Erfinder von OpenAI an einer neuen, spektakulären Version schrauben. Gestern war es schließlich so weit und das neue KI-Modell GPT-5 wurde offiziell im Rahmen eines Livestreams vorgestellt. Dort erfuhren wir auch, dass immerhin 700 Millionen Menschen ChatGPT auf wöchentlicher Basis nutzen und 5 Millionen Menschen zur zahlenden Geschäftskundschaft zählen.

GPT-5 ist da – und das ist alles neu

OpenAI verspricht uns, dass GPT-5 klüger und schneller geworden ist. Das konnte man bei der Vorstellung teilweise auch recht eindrucksvoll untermauern. Allerdings meldeten sich nach dem Event auch einige kritische Stimmen, die sich von der neuen KI offensichtlich mehr erwartet hatten. Und zugegeben: Es war kein „iPhone“-Moment spürbar – und die Präsentation auch nicht so spektakulär wie frühere. Zumindest aber gibt es einige spürbare Verbesserungen, über die wir hier jetzt reden wollen. 

Laut OpenAI halluziniert ChatGPT mit GPT-5 jetzt weniger. Es gibt bereits Demonstrationen, die zeigen, dass GPT-5 weiterhin halluziniert. Da wird sich noch zeigen müssen, ob das nun tatsächlich seltener geschieht. Beim Tempo hat sich OpenAI tatsächlich ins Zeug gelegt. Manche Prompts werden doppelt so schnell beantwortet wie noch beim Vorgänger. Signifikant zeigt sich das auch beim Erstellen von Programmiercode. 

Übersicht über die Funktionen von GPT-5, einschließlich Programmierfähigkeiten und kreativer Schreibunterstützung.
Gerade Programmierer:innen freuen sich über ein gelungenes Update. / © OpenAI

Programmieren mit einem Fingerschnippen 

Da sind wir vielleicht auch schon bei einer essenziellen Verbesserung, auf die das ChatGPT-Unternehmen auch bei der Vorstellung viel Zeit verwendet hat: GPT-5 und seine Programmier-Skills! Es geht schneller als bislang, vor allem die Ergebnisse sind aber auch überzeugender. Wollt Ihr ein Spiel oder eine App programmieren, dann gelingt das einfach per Prompt, ohne jegliche Programmierkenntnisse. Grundsätzlich ging das natürlich auch vorher schon, aber jetzt überzeugt auch das Frontline-Design, also der Look der jeweils von GPT-5 erstellten Anwendung. 

Vorgeführt wurde das u.a. am Beispiel einer Sprach-App für Menschen, die Französisch lernen wollen. Im Handumdrehen war eine optisch ansprechende App gestaltet, die gleich über mehrere Funktionen inklusive Quiz verfügt. Zudem enthielt es eine Variante des Spiels „Snake“, bei dem Ihr zudem Vokabeln lernen könnt. 

Interaktive Sprachlernoberfläche für Französisch mit Lernkarten und einem Quiz.
Die App ist wirklich umfassend, liefert Lernkarten, Audio-Files, Fortschrittsbalken und vieles mehr. / © OpenAI (Screenshot: nextpit)

Die App sah wirklich ansprechend aus und wenn Ihr den Prompt wiederholt, entsteht zudem jedes Mal blitzschnell eine komplett andere Variante der Anwendung inklusive neuem Design. 

ChatGPT versteht Euch jetzt viel besser

GPT-5 ist aber nicht nur für Programmierer:innen ein echter Segen, sondern für jeden von uns. So soll GPT-5 jetzt Kontext noch besser verstehen, präzisere Antworten liefern können, und sich mitunter sogar einsichtiger als bislang zeigen. Das bedeutet, dass ChatGPT uns künftig sogar auch mal erklären kann, wenn es uns mal nicht helfen kann. Dazu „denkt“ GPT-5 besser nach, zerlegt also eine Aufgabe automatisch in mehrere Schritte, wenn notwendig.

GPT-5 kann in realen Arbeitsabläufen besser verwendet werden durch sein besseres Textverständnis. Ihr könnt beim Ergebnis auch bestimmte Wörter oder Sätze markieren, um hier explizit nachzuarbeiten. Insgesamt zeigte sich bei ersten Tests auch, dass die Formulierungen deutlich runder und echter klingen, nicht mehr so hölzern wie bislang.

Übrigens soll GPT-5 gerade auch im gesundheitlichen Bereich deutlich besser abliefern. Es werden proaktiv potenzielle Probleme erkannt, es werden entsprechende Rückfragen gestellt und wir bekommen Hilfestellung, was wir beispielsweise bei einem Arztbesuch fragen sollten. Dass ChatGPT auch künftig aber keinen Arztbesuch ersetzt, versteht sich natürlich von selbst.

Was sonst noch neu ist

Ihr könnt künftig auch festlegen, wie ausführlich oder knapp eine Antwort ausfallen soll. Damit spart Ihr Zeit und Rechenaufwand – und vermeidet ausufernde Antworten, wenn Ihr sie nicht gebrauchen könnt. 

Weiter wird es möglich sein, Persönlichkeiten auszuwählen, mit denen Ihr festlegt, wie ChatGPT mit Euch kommuniziert. Soll es lieber prägnant und professionell sein, nachdenklich und unterstützend oder vielleicht sogar sarkastisch? Ihr wählt in den Einstellungen aus, ob Ihr lieber den Zyniker, Roboter, Zuhörer oder Nerd wünscht. 

Ihr werdet Chats künftig auch farblich personalisieren können, indem Ihr eine Farbe für Euren Chat wählt. Zahlende Kundschaft erhält mehr Optionen, aber grundsätzlich steht das Feature allen zur Verfügung.

Künftig könnt Ihr zudem Gmail, Google Kalender und Google Kontakte mit ChatGPT verbinden. Der Rollout beginnt nächste Woche für Pro, weitere Stufen sollen dann folgen.

Schließlich wurde auch die Sprachfunktion verbessert! Auch hier soll der Sprachstil bei der erweiterten Sprachfunktion besser an jeweilige Situationen angepasst sein. 

… das Beste zum Schluss

Aber das Beste haben wir Euch ja noch gar nicht erzählt. Eigentlich sind es zwei Dinge, die bei der Präsentation für Begeisterung sorgten.

  1. GPT-5 räumt mit dem Modell-Chaos auf. Bislang musstet Ihr Euch für das richtige Modell entscheiden, je nach Aufgabe. Ab sofort trifft ChatGPT diese Entscheidung allein und wählt automatisch das passende Werkzeug aus.
  2. GPT-5 ist nicht nur den zahlenden Kund:innen vorbehalten. Auch, wenn die Nutzung von GPT-5 in der kostenlosen Version stark limitiert ist, kann mit dem neuen ChatGPT jeder von uns auf das stärkste Sprachmodell von OpenAI zugreifen!

Verfügbarkeit

Lasst uns deswegen noch kurz festhalten, wann GPT-5 verfügbar sein wird und welche Unterschiede es in den unterschiedlichen Tarifen gibt. GPT-5 wird ab sofort zugänglich gemacht. Der Rollout erfolgt allerdings schrittweise, sodass Ihr Euch vielleicht noch ein paar Tage gedulden müsst. Wie ausgiebig Ihr GPT-5 nutzen könnt, richtet sich nach der ChatGPT-Variante, die zum Einsatz kommt: 

  • Pro: Unbegrenzter Zugang zu GPT-5; Zugriff auf GPT-5 Pro

  • Plus: Deutlich höhere Nutzungslimits als Free

  • Team/Enterprise/EDU: GPT-5 als Standardmodell für den Arbeitsalltag (Rollout für Enterprise/EDU laut OpenAI nächste Woche)

  • Free: Zugriff auf GPT-5 & GPT-5 mini; erstmalig haben kostenlose Nutzer:innen Zugang zu einem Modell für logisches Denken! Habt Ihr Euer tägliches Limit für GPT-5 verballert

Limits bei kostenloser Nutzung

Da viele von Euch ChatGPT kostenlos nutzen, wird Euch interessieren, wo genau hier die Limits liegen. 

Ihr könnt laut OpenAI alle fünf Stunden bis zu zehn Nachrichten senden. Danach wird umgestellt auf die Mini-Version, solange das Limit zurückgesetzt wird. Außerdem habt Ihr täglich Zugriff auf eine GPT-5-Thinking-Nachricht.

Plus-Nutzer:innen, die weiterhin 23 Euro pro Monat zahlen, können 80 Nachrichten innerhalb von drei Stunden senden. Wer diese Version (oder Team) nutzt, kann zudem manuell das Thinking-Modell auswählen. Hier gibt es ein Limit von 200 Nachrichten pro Woche. 

Fazit

Es lässt sich natürlich noch kein abschließendes Resümee ziehen, da die Ankündigungen ja auch erst den Tests standhalten müssen. GPT-5 wirkt auf mich wie ein schlüssiges und konsequentes Update, wenn auch ein leiseres als gedacht. Es ist keine neuerliche KI-Revolution. Aber allein die Tatsache, dass OpenAI Struktur in seine Modell-Architektur bringt und die kostenlose Nutzerbasis ebenfalls mit dem stärksten GPT-5-Modell versorgt, lassen aufhorchen. 



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