Künstliche Intelligenz
Bank nimmt KI-Entlassungen zurück – Chatbot-Experiment gescheitert
Die Commonwealth Bank of Australia (CBA) hat eine umstrittene Entscheidung rückgängig gemacht, bei der 45 Arbeitsplätze im Kundenservice durch KI-Technologie ersetzt werden sollten. Das Finanzinstitut räumte gegenüber der Publikation Information Age ein, dass die „ursprüngliche Einschätzung, dass die 45 Stellen im Customer Service Direct-Geschäft nicht erforderlich seien, nicht alle relevanten geschäftlichen Überlegungen angemessen berücksichtigt hatte“.
Die Bank ist laut Medienberichten nicht das erste Unternehmen, das den Ersatz menschlicher Arbeitskräfte durch Künstliche Intelligenz zurücknimmt.
Gewerkschaftsdruck zeigt Wirkung
In Australien führt man die Einsicht aber vor allem auf den gesellschaftlichen Druck zurück, der nach der Ankündigung entstanden ist. Die Finance Sector Union (FSU) feierte das Umdenken als ihren Erfolg. Die Gewerkschaft wirft der Bank vor, dass sie Stellenstreichungen als Innovation verpacken wollte. Es handele sich aber nur um die Spitze des Eisbergs, und es wird erwartet, dass weitere Unternehmen versuchen werden, mit KI das Personal zu reduzieren. Die betroffenen Mitarbeiter der CBA können nun zwischen drei Optionen wählen: Fortsetzung in ihrer bisherigen Position, interne Versetzung oder Annahme der ursprünglich angebotenen Abfindung.
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Die CBA hatte Ende 2024 mit dem Test eines generativen KI-Chatbots namens „Hey CommBank“ begonnen, was bei den rund 2.400 Beschäftigten in den Callcentern Befürchtungen über weitere Stellenstreichungen auslöste.
Sorge auch in Deutschland
Auch in Deutschland und Europa ist die Sorge vor einem KI-bedingten Stellenabbau verbreitet. Eine Umfrage des Ifo-Instituts ergab etwa, dass ein Viertel der deutschen Unternehmen davon ausgeht, Mitarbeiter zu entlassen oder Stellen nicht neu zu besetzen, weil Künstliche Intelligenz die Arbeit erledigen kann. Vor allem in der Industrie wird ein beschleunigter Strukturwandel erwartet.
(mki)
Künstliche Intelligenz
Gaming-Tastatur Akko Mod68 HE im Test: Für 90 € mit Hall-Effect traumhaft tippen
Hall-Effect-Switches im kleinen Formfaktor zum erschwinglichen Preis verspricht Akko mit dem Gaming-Keyboard Mod68 HE.
Als Hall-Effect-Tastatur für Einsteiger bezeichnet Akko die Mod68 HE und bepreist das 65-Prozent-Keyboard mit 8000-Hz-Abtastrate dementsprechend kompetitiv. Weniger Tasten, dafür deutlich mehr Flexibilität beim Zocken – magnetische Switches machen es möglich. Wie die Tastatur sich schlägt, zeigen wir im Test. Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Hinweis: Unser Testgerät hat das amerikanische ANSI-Format, die Tastatur ist aber auch in der deutschen ISO-DE-Variante verfügbar. Beide Versionen haben den gleichen Funktionsumfang und unterscheiden sich ausschließlich im Layout, wie uns Akko versichert.
Lieferumfang
Der Paketinhalt ist überschaubar: Die kompakte Gaming-Tastatur kommt mit einem USB-A-zu-USB-C-Verbindungskabel (1,8 m), einem Tastenkappenzieher mit integriertem Switchzieher, einem Staubschutz aus Plastik sowie einem Quick-Start-Guide.
Design
Die Mod68 HE gibt es sowohl in der kabellosen als auch kabelgebundenen Variante. Zum Launch der Tastatur im ISO-DE-Format steht nur die Farbe „Black Transparent“ zur Verfügung, weitere Farben sollen laut Akko folgen. Im ANSI-Format gibt es neben „Black Transparent“ noch „Misty White“, „Misty Black & Brown“, „White Transparent“ sowie die zwei etwas zusammengewürfelt wirkenden „Gradient Hybrid Black Transparent“ und „Gradient Hybrid White Transparent“.
In der Farbgebung „Misty White“ kommt die Tastatur im weißen Aluminiumgehäuse und die Tasten im namensgebenden vernebelten Weiß. Der Look wirkt aufgeräumt und dezent – und hätte das Keyboard nicht die typische RGB-Beleuchtung, würde man sie auf den ersten Blick eher in ein Büro anstatt ins Gaming-Zimmer verorten. Durch die Kombination von durchsichtigen und weißen Tastenkappen bei der Herstellung im Double-Shot-Verfahren entsteht ein gewollt milchiger Effekt.
Akko Mod68 HE – Bilder
Die kompaktere Form der Tastatur fordert jedoch ihren Tribut: Das Numpad und die Reihe der F-Tasten wurden gestrichen und Pfeiltasten sowie die Home-, Entf-, Bild-hoch- und Bild-runter-Tasten wurden zusammengerückt. Die auf den fehlenden Tasten hinterlegten Funktionen ruft man über die Fn-Taste ab. Das macht die Bedienung jedoch etwas umständlicher – beim Zocken stört das weniger, bei der Arbeit dann doch mehr. Allerdings bleibt dank der Mini-Tastatur mehr Platz auf dem Schreibtisch, was besonders Freunden der niedrigen DPI zusagen dürfte.
Die Verarbeitung lässt wenig zu wünschen übrig: Das Keyboard wirkt hochwertig und robust, der Aluminiumrahmen sitzt bombenfest und weist keine Schönheitsmakel auf. Der Beleuchtung der Tastatur fehlt es erneut an Leuchtkraft, was wir aber ganz und gar nicht schlimm finden, weil es zum aufgeräumten und zurückhaltenden Look der Peripherie passt.
Ausstattung
Auch die Mod68 HE hat eine Abtastrate von 8000 Hz spendiert bekommen und ist damit noch einmal etwas reaktionsschneller als das Gros der Gaming-Tastaturen, die sonst mit 1000 Hz unterwegs sind. Unter der Haube befindet sich zudem eine ARM Cortex-M4-CPU.
Dank Gasket-Mount-Design, also der Verwendung von Dichtungen (Gaskets) bei der Montage der Tastatur, scheppert bei der Mod68 HE nichts. Zur Geräuschoptimierung und -reduzierung kommen zwei Poron-Schaumstoffschichten zum Einsatz.
Die magnetischen Akko-Astroaim-Switches benötigen eine Initialkraft von 35gf und 55gf bis zum Durchschlag. Die maximale Reisedistanz liegt bei 3,5±0,1 mm. Das Keyboard unterstützt Hot-Swapping mit magnetischen Switches anderer Hersteller. Die zur Verfügung stehenden Modelle werden in der Web-App angezeigt. Ein Feature, das andere Keyboard-Hersteller nach wie vor eher selten anbieten. Die LEDs sind südlich ausgerichtet, aufgrund der lichtundurchlässigen Tasten und Beschriftung strahlen diese aber nur schwach zwischen den Tasten hervor.
Auf der Misty-White-Version befinden sich Tasten aus Polycarbonat im Cherry-Profil. Die schwarze Beschriftung auf den weißen Keycaps (Tastenkappen) liest sich zudem hervorragend.
Software
Wie schon die MOD007 Year of Dragon HE bedient sich auch die Mod68 HE der Akko Web-App. Nach der Installation des IOT-Treibers über die Website benötigt man fortan nur noch einen Browser mit Internetverbindung, um an der Tastatur schalten und walten zu können.
Dank der Hall-Effect-Ausstattung lassen sich die Betätigungspunkte der Tasten per Software individuell anpassen. Das bedeutet im Klartext, dass Tasten, wenn gewünscht, schon bei ganz leichtem Antippen aktivieren oder eben erst, wenn man die Taste durchdrückt. Von Haus aus liegt der Betätigungspunkt bei 2 mm und ist auf mindestens 0,1 und maximal 3,0 mm einstellbar. Damit einhergehen praktische Funktionen: Dynamic Keystroke (DKS) etwa, womit vier verschiedene Aktionen einer einzelnen Taste zuweisbar sind.
Drückt man in einem Spiel die Q-Taste 0,5 mm weit runter, aktiviert sich Fähigkeit 1, drückt man weiter bis zum Anschlag, startet die zweite Fähigkeit. Selbes Spiel dann beim Loslassen der Taste. Weitere Standards wie Rapid Trigger und Last Key Priority, hier Snap Key genannt, stehen ebenfalls zur Auswahl. Generell bietet die Mod68 HE die gleichen Hall-Effect-Funktionen wie die Mod 007 Year of Dragon HE (Testbericht). Einen Makro-Editor sowie die Möglichkeit, Tasten neu zu belegen, gibt die Web-App selbstverständlich auch her. Die Abtastrate ist regulär auf 8000 Hz eingestellt, lässt sich aber bei Bedarf auf bis zu 125 Hz herunterschalten.
Akko Mod68 HE – Bilder App
Das Share-Menü wartet mit von der Community hochgeladenen Tastaturprofilen, selbst konfigurierten Beleuchtungsprofilen und Makros auf, die man sich auf die eigene Tastatur laden kann. Hier grätscht jedoch die etwas umständliche und teilweise schwer verständliche Menüführung dazwischen, die wir schon bei der Mod 007 Year of Dragon HE bemängelt haben. Das macht die Web-App zwar nicht unbrauchbar, beeinträchtigt jedoch die Benutzerfreundlichkeit.
An der Beleuchtungsfront findet sich eine Auswahl gängiger Effekte, darunter permanent leuchtende oder auf Tastendruck reagierende. Der Audiovisualizer-Effekt hingegen lässt die Lichter zur Musik auf dem PC tanzen. Insgesamt 23 unterschiedliche Beleuchtungsarten gibt die Software her. Wer das nicht benötigt, schaltet die Beleuchtung einfach komplett aus.
Tippgefühl
Schreiben und Zocken macht auf der Mod68 HE richtig Spaß – Gasket-Mount sei Dank. Wackelige Tasten, Kratzen oder Hallen beim Schreiben gibt es nicht. Stattdessen bekommt man präzises und stabiles, wenngleich nicht gerade leises Tippen mit Thock-Sound. Die Stabilisatoren und dämpfenden Schichten in der Tastatur leisten gute Arbeit. Obwohl sie glatter und auch etwas weicher sind als die von uns bevorzugten PBT-Keycaps, bieten die hier verwendeten Polycarbonat-Tastenkappen eine gute Griffigkeit.
Preis
Die Akko Mod68 HE kabelgebunden mit deutschem Layout kostet derzeit knapp 86 Euro mit dem Code 25BFCM im offiziellen Akko-Shop. Wireless kostet sie momentan 95 Euro, ebenfalls unter Verwendung von 25BFCM.
Fazit
Die Gaming-Tastatur Akko Mod68 HE bietet erstaunlich viel für vergleichsweise wenig Geld: Die Hall-Effect-Tastatur bietet alle Vorzüge der Technologie nur in einem etwas kompakteren Formfaktor. Eine tadellose Verarbeitung, gepaart mit einem schicken Design, machen die Tastatur zu einer idealen Gaming-Peripherie. Die 8000-Hz-Abtastrate reduziert indes Verzögerungen beim Tippen.
Die Web-App könnte in puncto Benutzerfreundlichkeit zwar noch optimiert werden. Wer sich jedoch am kompakten 65-Prozent-Formfaktor nicht stört, erhält mit der Mod68 HE eine hervorragende und preisgünstige Hall-Effect-Tastatur, die sich hinter teureren Modellen nicht verstecken muss.
Künstliche Intelligenz
Wegwerfprodukt: Bundesregierung kündigt Verbot von Einweg-E-Zigaretten an
Die Bundesregierung will dem Druck aus dem Bundestag, von den Ländern sowie von Verbänden nachkommen und das Aus für Einweg-E-Zigaretten besiegeln. Die Exekutive werde ein Verbot solcher sogenannten Vapes auf den Weg bringen, kündigte Rita Schwarzelühr-Sutter, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, in einer am Freitag während der Plenarsitzung des Bundesrats zu Protokoll gegebenen Erklärung an. Die SPD-Politikerin schränkte dabei aber ein, dass aus ihrer Sicht ein solcher Schritt durch die EU-Kommission gebilligt werden müsse.
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Angesichts dieser Zusage der Bundesregierung ließ der Bundesrat die jüngste Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes trotz massiver Bedenken passieren. Der Umweltausschuss der Länderkammer hatte dem Plenum zuvor empfohlen, zu der Reform den Vermittlungsausschuss mit dem Bundestag anzurufen. Er zielte damit darauf ab, in das Gesetz ein Verbot des Inverkehrbringens von elektronischen Einweg-Zigaretten einzufügen. Zuvor hatte sich die Länderkammer Ende September in ihrer Stellungnahme zu dem Entwurf erneut für eine solche Initiative ausgesprochen.
Der Umweltausschuss sieht im jährlichen Konsum von geschätzt über 60 Millionen Einweg-E-Zigaretten in Deutschland und deren fehlerhafter Entsorgung eine erhebliche Bedrohung für Menschen, Umwelt und Wirtschaft, der mit dem vorliegenden Gesetz nicht ausreichend entgegengewirkt werde. Das Inverkehrbringen von Einwegartikeln wie diesen Kunststoffprodukten, für die es nachfüllbare Alternativen gibt, widerspreche dem obersten Ziel der Kreislaufwirtschaft: der Abfallvermeidung. Durch die illegale Entsorgung über den Hausmüll gingen wertvolle Rohstoffe wie Kunststoffe und Lithium verloren.
Kostspielige Brände in Recycling-Höfen
Zudem führen die enthaltenen Batterien bei unsachgemäßer Entsorgung zu Bränden in Entsorgungsanlagen, gaben die Umweltpolitiker der Länder zu bedenken. Damit entstünden erhebliche Risiken für die Beschäftigten, hohe Sachschäden und Umweltverschmutzung. Die Recycling- und Entsorgungswirtschaft leide unter zunehmenden, teils existenzbedrohenden Bränden aufgrund falsch entsorgter Lithium-Ionen-Akkus, deren Gesamtschaden auf einen hohen dreistelligen Millionenbereich jährlich geschätzt wird. Diesen müssten letztlich die Verbraucher über Abfallgebühren mitfinanzieren.
Der Ausschuss sieht angesichts des hohen Handlungsdrucks, dem bereits andere europäische Staaten nachgekommen seien, in der vom Bundestag vorgesehenen reinen Rücknahmepflicht kein geeignetes Mittel zur Lösung des Problems. Bereits bestehende kostenlose Abgabemöglichkeiten würden nämlich kaum genutzt. Eine solche Regelung schaffe stattdessen vermeidbaren bürokratischen Mehraufwand für Handel und Wirtschaft.
Auch der Bundestag forderte die Bundesregierung vorige Woche beim Beschluss der Novelle auf, eine Untersagung der umstrittenen Wegwerf-Rauchergeräte zu prüfen. Die Abgeordneten verwiesen dabei etwa auf das entsprechende Vorgehen Frankreichs und Belgiens, wo allerdings der Gesundheitsschutz im Vordergrund steht. Der Verkauf von Vapes ist in Deutschland ein Milliardengeschäft. Nach einer Schätzung des Branchenverbandes Bündnis für tabakfreien Genuss geben die Bundesbürger dafür in diesem Jahr 2,4 Milliarden Euro aus. Ein Zehntel entfällt auf Einweg-Produkte; der Rest auf Geräte, die man aufladen und neue Flüssigkeit ergänzen kann.
DUH: Verbot ist überfällig
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Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH), begrüßt die Ankündigung der Exekutive als „richtigen, aber längst überfälligen Schritt“. Die zivilgesellschaftliche Organisation habe „frühzeitig darauf hingewiesen, wie gefährlich diese Wegwerfprodukte für die Umwelt, Gesundheit und Sicherheit“ seien. Deshalb habe sie eine breite Allianz aus 17 Verbänden aufgebaut, der etwa die Bundesärztekammer, das Deutsche Krebsforschungszentrum oder das Kinderhilfswerk angehörten. Mehr als 40.000 Bürger hätten daraufhin eine Verbotspetition unterzeichnet, freut sich Metz. Ein Verbot könnte etwa durch eine Änderung der Tabakerzeugnisverordnung erfolgen, wenn ein solcher Ansatz dem Schutz der öffentlichen Gesundheit diene. Die Bundesregierung müsse nun rasch handeln.
Mit dem überarbeiteten Elektronikgerätegesetz will die Politik vor allem Elektroschrott effektiver bekämpfen. Dafür werden die Hersteller stärker in die Verantwortung genommen, zum Beispiel bei der Recyclingpflicht, der Nutzung von sekundären Rohstoffen und der Langlebigkeit von Elektrogeräten. Zudem sollen Sammel- und Rücknahmesysteme durch ein Logo vereinheitlicht und leichter zugänglich gemacht werden. Geschäfte, die Einweg-E-Zigaretten vertreiben, müssen künftig eine Sammelstation für gebrauchte Vapes einrichten und diese verpflichtend zurücknehmen. Die Novelle soll größtenteils Anfang 2026 in Kraft treten.
(nen)
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Deutscher Post droht offenbar Millionenstrafe für schlechten Service
Nicht nur viele Kunden, auch die Bundesnetzagentur ist unzufrieden mit der Leistung der Deutschen Post – das geht so weit, dass die Agentur der Post jetzt sogar mit Geldstrafen droht. Die Bundesnetzagentur (BNetzA) ist auch für die Aufsicht der Post zuständig. BNetzA-Chef Klaus Müller machte jetzt klar: „Wenn die Post unseren Anordnungen dann nicht nachkommt, kann das im Extremfall teuer für sie werden“. Es geht um verspätete, falsch abgegebene oder beschädigte Sendungen, ob Briefe oder Pakete.
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Müller sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Wir wollen, dass die Post ihre Dienstleistung verbessert. Das hat sie uns auch zugesagt. Wenn das nicht eintritt, haben wir Möglichkeiten laut dem Gesetz, und die werden wir nutzen.“ Im Sommer hatte die BNetzA ein neuer Höchststand an Beschwerden über die Post erreicht. „Das ist jetzt etwas weniger geworden. Und die Post hat Besserung gelobt“, sagte Müller. Das werde seine Behörde nun beobachten.
Postgesetz-Neuerung brachte Probleme ans Licht
Im ersten Halbjahr waren 22.981 Beschwerden zu Postdienstleistungen eingegangen und damit 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – damals war der bisherige Halbjahres-Höchstwert erreicht worden. 89 Prozent der Kritik richtet sich gegen den Marktführer Deutsche Post/DHL. Auch Post-Chef Tobias Meyer äußerte sich gegenüber der Funke Mediengruppe und pochte auf die „sehr gute Qualität“, welche die Post liefere.
Dieses Jahr musste der Bonner Konzern auch erstmals öffentliche Angaben zu den Beschwerden machen, die er direkt erhalten hatte. Bei rund 14 Milliarden Brief- und Paketsendungen im Jahr 2024 lag der Beschwerdeanteil bei 0,003 Prozent. Mit 420.000 Beschwerden waren es gut zehnmal mehr als bei der Bonner Aufsichtsbehörde eingegangen sind.
Vorher war nur bekannt gewesen, dass die Bundesnetzagentur im Jahr 2024 etwa 39.500 Beschwerden erhalten hatte, die sich auf die Deutsche Post bezogen. So manch ein Kunde dürfte seinem Ärger aber lieber bei der Post direkt Luft machen. Dass auch diese Fälle ans Licht kommen, ermöglicht das novellierte Postgesetz von 2024 – es verlangt, dass Postdienstleister auch ihre eigenen Beschwerdezahlen veröffentlichen.
Millionenstrafe für die Post möglich
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Im schlimmsten Fall droht der Post eine Millionenstrafe. So sieht das Postgesetz (PostG) ein Zwangsgeld von bis zu 10 Millionen Euro vor, welches durch die BNetzA festgesetzt werden kann – nach Maßgabe des Verwaltungsvollstreckungsgesetzes. Dieses Zwangsgeld dient zur Durchsetzung von Anordnungen, welche die BNetzA gegenüber der Post verhängen kann. Anordnen kann die BNetzA hier Maßnahmen, damit ein Postdienstleister seine Verpflichtungen nach dem PostG erfüllt.
Zurzeit ersetzt die Post auch einen Teil ihrer Postfilialen durch Automaten. Müller findet das grundsätzlich gut: „Viele Leute, die tagsüber arbeiten, haben keine Chance, zu den Öffnungszeiten in eine Postfiliale zu gehen“. Für diese Kunden seien gut gemachte Automaten mit 24-Stunden-Service eine gute Sache.
Seine Behörde genehmigt die Umstellung auf solche Automaten. Dafür sei wichtig, was die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den betreffenden Kommunen sagten. „Und es muss klar sein, dass die Post echte Anstrengungen unternommen hat, vor Ort eine Filiale zu etablieren“, betonte er. „Wenn das nachgewiesenermaßen keinen Erfolg hatte, kommen Automaten infrage. Automaten sind besser als gar keine Post vor Ort.“
(nen)
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