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Digital Business & Startups

Loslassen ist kein Businessplan: Was Startup-Exits wirklich bedeuten


#Gastbeitrag

Unsere Erfahrung zeigt: Nachhaltige Unternehmensnachfolge – ob in der klassischen Mittelstandsnachfolge oder beim Startup-Exit – gelingt nur dann, wenn sie als ganzheitlicher Prozess verstanden wird. Ein Gastbeitrag von Timo Seggelmann.

Loslassen ist kein Businessplan: Was Startup-Exits wirklich bedeuten

Startup-Exits gelten oft als das große Ziel vieler Gründerinnen und Gründer. Der Moment, in dem sich jahrelange harte Arbeit – unternehmerisches Risiko, schlaflose Nächte und mutige Entscheidungen – auszahlt. Allein im Jahr 2024 zählte die KfW 144 Exits von VC-finanzierten Startups in Deutschland – ein klarer Aufwärtstrend und ein Signal für die Reife des Ökosystems. Doch was auf der Oberfläche wie ein rationaler Verhandlungserfolg aussieht, ist in Wahrheit oft ein zutiefst emotionaler und kultureller Umbruch. Denn mit einem Exit endet nicht nur ein Kapitel – es beginnt ein neuer, nicht selten unterschätzter Prozess der Transformation.

Viele Gründer unterschätzen, wie sehr der Ausstieg aus dem eigenen Unternehmen an die Substanz geht. Der Abschied von der operativen Verantwortung bedeutet nicht nur, Kontrolle abzugeben, sondern auch einen Teil der eigenen Identität loszulassen. Die Marke, das Team, die Vision – all das war über Jahre hinweg Teil des persönlichen Lebenswerks. Entsprechend schwer fällt vielen der Übergang. Und genau hier beginnt ein Bereich, der in klassischen Exit-Szenarien zu wenig Beachtung findet: die emotionale Nachfolgebegleitung.

Wenn Kulturen kollidieren: Die unterschätzte Integrationslücke

Hinzu kommt ein weiterer, oft unterschätzter Aspekt: die kulturelle Passung. In der Praxis scheitern viele Übernahmen nicht an der Finanzierung oder dem Geschäftsmodell, sondern an der Integration. Die Unternehmenskultur eines Startups unterscheidet sich in der Regel deutlich von der eines etablierten Mittelständlers oder Konzerns. Während Startups auf Geschwindigkeit, flache Hierarchien und Flexibilität setzen, dominieren in klassischen Unternehmen häufig strukturierte Prozesse, Planungssicherheit und politische Abstimmungswege.

Diese Unterschiede führen nicht selten zu Missverständnissen, Frustration und personellen Abgängen – gerade auf der zweiten Führungsebene oder bei Schlüsselpersonen im Team. Laut Studien der NYU Stern oder University Buffalo beispielsweise scheitern bis zu 70 Prozent aller M&A-Transaktionen langfristig. Ein zentraler Grund: mangelnde kulturelle Integration. Und dennoch wird dieser Bereich oft weder systematisch analysiert noch professionell begleitet. Besonders in Deutschland zeigt sich hier ein strukturelles Defizit. Der Global Entrepreneurship Monitor stuft das Land bei unternehmerischer Kultur auf Rang 41 von 61 – das spiegelt sich auch in der Übergabekultur wider: Der Exit wird zu oft als rein transaktionales Ereignis begriffen, nicht als kultureller Übergang.

Beispiele aus Deutschlands Start-Up-Welt

Ein Blick in die jüngere deutsche Startup-Landschaft zeigt, wie entscheidend kulturelle Faktoren beim Exit sind. So gelang LeanIX, einem Bonner Softwareunternehmen, 2023 ein bemerkenswert reibungsloser Übergang nach der Übernahme durch SAP. Der Schlüssel zum Erfolg: gegenseitiges Vertrauen, klare Kommunikation und der Wille, die Kultur von LeanIX nicht einfach zu absorbieren, sondern sinnvoll zu integrieren. Ein ähnliches Beispiel bietet Blinkist: Das Berliner Unternehmen wurde vom australischen EdTech-Konzern Go1 übernommen – beide Seiten profitierten von einer ähnlichen Haltung zu New Work und eigenverantwortlichem Arbeiten, was die Integration deutlich erleichterte. Auf der anderen Seite gibt es auch warnende Beispiele: Das Umzugs-Startup Movinga etwa setzte früh auf aggressives Wachstum, vernachlässigte aber die Pflege einer stabilen, resilienten Unternehmenskultur. Die Folge: interne Unruhe, Vertrauensverlust und ein dauerhaft beschädigter Ruf. Und selbst bei grundsätzlich erfolgreichen Exits wie dem von Runtastic – übernommen von Adidas – zeigt sich: Die langfristige Einbindung des Gründerteams war entscheidend, um Know-how und Kultur nicht zu verlieren. Diese Beispiele verdeutlichen, dass ein Exit nicht nur als ökonomische Transaktion begriffen werden darf, sondern vor allem als kultureller und menschlicher Übergang. 

Vom Deal zum Übergang: Wie Nachfolge wirklich gelingt

Unsere Erfahrung zeigt: Nachhaltige Unternehmensnachfolge – ob in der klassischen Mittelstandsnachfolge oder beim Startup-Exit – gelingt nur dann, wenn sie als ganzheitlicher Prozess verstanden wird. Dazu gehören selbstverständlich wirtschaftliche, rechtliche und steuerliche Aspekte. Aber vor allem braucht es ein klares Verständnis für die emotionalen und zwischenmenschlichen Dynamiken, die beim Loslassen und Ankommen eine Rolle spielen.

Wir begleiten Unternehmerinnen und Unternehmer nicht nur durch die Vertragsverhandlungen, sondern auch durch die oft schwierigeren, persönlichen Phasen dazwischen. Das bedeutet: Gespräche über Rollenbilder, über Ängste und Hoffnungen. Es geht darum, Verantwortung wirklich abzugeben – nicht nur im Organigramm, sondern im Kopf. Und ebenso darum, das übernehmende Unternehmen oder das neue Management-Team auf die kulturellen Besonderheiten des Startups vorzubereiten, damit Integration gelingen kann.

Eine gute Nachfolge beginnt nicht am Verhandlungstisch – sie beginnt in der Haltung. Wer Übergänge nicht als Stichtag, sondern als Prozess begreift, kann ein Unternehmen resilient in die nächste Phase führen. Der Exit ist kein Schlussakkord, sondern ein neuer Anfang. Und damit dieser gelingt, braucht es mehr als einen unterschriebenen Vertrag: Es braucht Aufmerksamkeit für die Menschen, die diesen Übergang gestalten.

Über den Autor
Timo Seggelmann ist Mitgründer und Geschäftsführer von Oak Horizon, einer Unternehmensberatung mit Fokus auf Unternehmensnachfolge im Mittelstand. Zuvor war er Mitgründer und langjähriger Geschäftsführer des Softwareunternehmens slashwhy, das er erfolgreich in neue Hände übergeben hat. Mit seiner Erfahrung als Unternehmer, Investor und Beirat begleitet er heute mittelständische Unternehmen dabei, stabile Nachfolgelösungen zu entwickeln und langfristige Zukunftsfähigkeit zu sichern.

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SAVE THE DATE: Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

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Foto (oben): KI



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OpenAI bringt neues KI-Tool, das eigene Agenten baut – droht jetzt das Aus für viele KI-Startups?


OpenAI bringt neues KI-Tool, das eigene Agenten baut – droht jetzt das Aus für viele KI-Startups?

Dr. Thomas Wollmann ist CTO bei Merantix Momentum.
Merantix Momentum, Getty Images, Collage: Dominik Schmitt/Gründerszene

Ein paar Klicks – und schon steht der eigene KI-Agent. Was für Entwickler aufwendiges Coden bedeutete, lässt sich selbst für Anfänger nun in wenigen Minuten erledigen. OpenAI hat mit AgentKit Anfang Oktober ein Tool und eine Komplettlösung vorgestellt, mit der Unternehmen und Entwickler KI-Agenten nicht nur einfacher bauen, sondern direkt auf einer Plattform bereitstellen und optimieren können.

In der Startup-Szene kam deshalb die Sorge auf: Schafft OpenAI mit seinem neuen Produkt kleinere KI-Startups ab, die genau das als Produkt anbieten?

Darüber hat Gründerszene mit Dr. Thomas Wollmann, Experte für maschinelles Lernen und KI-Infrastruktur und CTO bei Merantix Momentum, gesprochen. Merantix Momentum konzipiert, entwickelt und betreibt KI von der Forschung bis zur Anwendung für Unternehmen aller Branchen, um maßgeschneiderte, spezifische Lösungen zu schaffen.



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LAP Coffee: Wer in Deutschland Geld verdienen will, ist sofort der Böse


Boykott-Schmierereien, Empörung, Moralpanik – nur weil zwei Gründer tun, was Gründer tun sollten: ein Problem lösen und damit Geld verdienen.

LAP Coffee: Wer in Deutschland Geld verdienen will, ist sofort der Böse

Schmierereien an einer LAP-Filiale in Berlin.
Privat

In Deutschland kann man anscheinend alles gründen – außer eine günstige Kaffeemarke.

LAP Coffee, das neue Startup von Ralph Hage und Tonalli Arreola, verkauft Espresso für 1,50 Euro, Cappuccino für 2,50 Euro – und triggert damit halb Deutschland, als ginge es um Waffenexporte statt um Kaffee. Jetzt wurde eine Filiale in Berlin sogar mit einem Boykott-Slogan beschmiert (Rechtschreibfehler inklusive).

LAP Coffee mit B – muss man auch erstmal schaffen.

LAP Coffee mit B – muss man auch erstmal schaffen.
Privat

Neben ihrem Kaffee – Vollautomat, nicht mal Siebträger – ist ihr eigentliches Produkt vor allem eins: eine Lifestyle-Brand für Young Professionals, die nicht nur Heißgetränke verkauft, sondern einen Vibe. So etwas baut man nicht mit ein paar Tausend Euro.

Wenn ein Unternehmen nicht ans Geldverdienen denkt, kann es gleich dichtmachen

Leo Ginsburg

Leiter Gründerszene

Aber genau das scheint viele zu provozieren. Denn plötzlich ist der blaue stilvolle Becher kein Stück Pappe mehr, sondern das Symbol der eiskalten Marktwirtschaft. „Das setzt kleine Cafés unter Druck!“, heißt es. „Das zerstört unsere Kaffeekultur!“ Quatsch.

Eine LAP-Coffee-Filiale in Berlin.

Eine LAP-Coffee-Filiale in Berlin.
LAP Coffee

LAP macht Kaffee bezahlbar

Wer Lust auf einen schnellen, günstigen Kaffee hat, geht zu LAP. Wer lieber fünf Euro für den Cappuccino zahlt, um die Atmosphäre seines romantischen Lieblingscafés zu genießen, macht eben das. Beides darf existieren. Und mal ehrlich: Nicht jeder kann sich jeden Tag einen Flat White im Bio-Drittgenerationen-Café leisten. LAP macht Kaffee bezahlbar.

Der eigentliche Skandal scheint auch zu sein, dass hinter LAP Investoren stehen. Als wäre es moralisch verwerflich, Geld für eine Idee zu bekommen, um damit Geld zu verdienen.

Die beiden Gründer denken ans Geld? Gut so!

Zur Erinnerung: So entstehen Startups. Man hat eine Idee, braucht Kapital, überzeugt Investoren, baut das Produkt. Und wenn es läuft, profitieren alle. Übrigens fließt ein Großteil der Gewinne dann wieder in neue Startups. Ohne Venture Capital gäbe es keine neuen Medikamente, keine Raketenstarts, keine großen Innovationen. Aber wehe, jemand baut eine Kaffeekette mit VC-Geld. Lieber „ehrlich“ aus eigenem Erspartem oder einem Bankkredit? Fun Fact: Den LAP-Gründern wurde ein Bankkredit verwehrt.

Noch diese Kritik: „LAP will doch nur Geld verdienen.“ Ich hoffe doch! LAP Coffee ist ein Unternehmen. Wenn ein Unternehmen nicht ans Geldverdienen denkt, kann es gleich dichtmachen. Und dann gibt es auch einen neuen Grund zum Meckern. Zum Beispiel, dass der Kaffee überall so teuer ist.



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25 millionenschwere Startup-Pleiten, die alle mitbekommen haben sollten


Nicht alle Startups sind eine Erfolgsgeschichte! Auch 2025 sind schon wieder einige millionenschwere deutsche Startups, Scaleups und Grownups gescheitert.

Darunter der Flugtaxi-Entwickler Lilium, das Berliner InsurTech Element, das Berliner GreenTech Zolar, das Lithium-Ionen-Batterie-Unternehmen CustomCells, das Berliner Wasserstoff-Scaleup HPSdas Münchner Mobility-Unternehmens Evum Motors, das musikalische Berliner Startup Idagio, das Pflege-Startups Kenbi und das LegalTechs RightNow.

Startups, die 2025 bereits gescheitert sind

Lilium
Der Flugtaxi-Entwickler Lilium schlitterte Ende Februar erneut in die Insolvenz. Erst wenige Wochen zuvor war die spektakuläre Rettung des gescheiterten Unternehmens verkündet worden. Das deutsch-amerikanische Investorenkonsortium Mobile Uplift Corporation (MUC) wollte das Unternehmen nach der ersten Insolvenz weiterführen. Die rettende Finanzspritze blieb jedoch aus. Der Münchner Lufttaxi-Hersteller, 2015 gegründet, sammelte in den vergangenen Jahren rund 1,5 Milliarden Euro ein. Mehr über Lilium 

Element 
Das Berliner InsurTech Element, eine “White-Label-Produktfabrik für Versicherungen” schlitterte im Januar in die Insolvenz. Ein “bedeutender Rückversicherer soll sich zurückgezogen haben”, hieß es damals beim Handelsblatt zu den Hintergründen für die Insolvenz. In den vergangenen Jahren flossen rund 150 Millionen Euro in das Unternehmen, das 2017 von FinLeap angeschoben wurde. Das Versorgungswerk Zahnärztekammer Berlin (VZB) und Alma Mundi investierten zuletzt noch 50 Millionen Euro in die Jungfirma. Ursprünglich wollte das Unternehmen, das von der ehemaligen Axa-Managerin Astrid Stange geführt wird, in der letzten Investmentrunde rund 100 Millionen einsammeln. Was im Frühjahr des vergangenen Jahres aber nicht umsetzbar war. Mehr über Element

Zolar
Das Berliner GreenTech Zolar, das zuletzt aus dem Endkundensegment ausgestiegen ist, setzte im Mai auf eine “Sanierung in Eigenverwaltung”. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen 86 Millionen Euro Umsatz (Vorjahr: 41 Millionen). Der Jahresfehlbetrag lag bei 24 Millionen (Vorjahr: 32 Millionen). Für 2024 plante das Team zuletzt mit weiteren Verlusten. Im Herbst 2024 entschied sich das GreenTech dann für einen radikalen Schritt, den Ausstieg aus dem Endkundensegment (samt Entlassungen). Zuletzt beschäftigte Zolar “deutschlandweit rund 500 Mitarbeitende”. Der radikale Strategieschwenk führte aber nicht zum schnellen Erfolg – vor allem wegen “zahlreicher alter Verpflichtungen”: “Wir haben einen klaren Plan, um uns nach dem Rückzug aus dem Privatkundengeschäft als Partner des Solar-Handwerks zukunftsfähig neu aufzustellen. Wir mussten allerdings einsehen, dass die bisherigen Planungen zur Neupositionierung mit einem profitablen B2B-Geschäft nicht in der erforderlichen Zeit umzusetzen sind. Also haben wir den Entschluss gefasst, die Sanierungschancen des Insolvenzrechts zu nutzen, um die laufende Neuausrichtung zu intensivieren und zu beschleunigen.” In der letzten Presseaussendung des Unternehmens ist von noch “50 Beschäftigten im Unternehmen” die Rede. Seit der Neuausrichtung fokussiert sich die Jungfirma “vollständig auf Softwarelösungen für kleinere und mittlere PV-Handwerksbetriebe”. In den vergangenen Jahren flossen rund 135 Millionen in Zolar. Mehr über Zolar

CustomCells 
Das Lithium-Ionen-Batterie-Unternehmen CustomCells schlitterte im Mai in die Insolvenz. “The financial difficulties at CustomCells stem primarily from the insolvency and payment default of its largest customer, aerospace company Lilium”, teilte das Unternehmen dazu mit. “Outstanding receivables in the tens of millions of euros remained unpaid and could no longer be absorbed. Despite promising business developments, no new investors with sufficient capital were secured in time to offset these losses, due in part to the current challenging macroeconomic environment”, hieß es in einer Presseaussendung. Der ClimateTech-Investor World Fund, das Hamburger Family Office Abacon Capital, Vsquared Ventures, Porsche Ventures, Primepulse und 468 Capital investierten in den vergangenen Jahren mehr als 60 Millionen Euro in Customcells, das 2012 von Leopold König und Torge Thönnessen als Spin-off aus der Fraunhofer-Gesellschaft gegründet wurde. Der CustomCells-Großkunde Lilium schlitterte im Oktober in die Insolvenz, wurde dann auf dem Papier gerettet und musste dann erneut ins Insolvenzverfahren. Rund 200 Mitarbeitende arbeiteten zuletzt für CustomCells. Mehr über Customcells

HPS 
Das Berliner Wasserstoff-Scaleup HPS (Home Power Solutions) schlitterte im April in die Insolvenz. Die Firma, 2014 von Zeyad Abul-Ella und Henrik Colell gegründet, setzte auf “Ganzjahres-Stromspeichern auf Basis von grünem Wasserstoff für Gebäude”. Noch Anfang 2023 flossen 22 Millionen in HPS. Insgesamt sammelte das Team in den vergangenen Jahren mehr als 55 Millionen ein. 2023 erwirtschaftete das Unternehmen gerade einmal 8,6 Millionen Euro Umsatz (Vorjahr: 8 Millionen). “Damit liegt der Umsatz aufgrund der außergewöhnlichen Herausforderungen im Besonderen in der Materialbeschaffung in vergleichbarer Größe zum Vorjahr – was jedoch gegenüber der Planung eine signifikante Einbuße bedeutet”, heißt es im Jahresabschluss. Der Jahresfehlbetrag lag 2023 bei imposanten 45,7 Millionen (Vorjahr: 22,7 Millionen). 2024 sicherte sich HPS noch einmal Kapital in Millionenhöhe. Mehr über HPS

Evum Motors
Das Münchner Mobility-Unternehmen Evum Motors schlitterte im Mai in die Insolvenz. Die Jungfirma, 2017 von Sascha Koberstaedt und Martin Soltes gegründet, setzt auf elektrische Nutzfahrzeuge. In den vergangenen Jahren flossen rund 50 Millionen in das Unternehmen – unter anderem von Jolt Capital, Bayern Kapital und der Glatthaar Gruppe. Im Jahre 2023 lieferte Evum Motos 384 Fahrzeuge aus und erwirtschaftete einen Umsatz in Höhe von 17,7 Millionen Euro. “Der Jahresfehlbetrag lag bei -14,7 Mio. EUR und damit höher als prognostiziert und um -2,8 Mio. EUR mehr als im Vorjahr. Der Verlust resultiert hauptsächlich aus der Produktionserweiterung und dem Aufbau der Gesamtorganisation, die teilweise schon für das weitere Wachstum in den nächsten Jahren ausgelegt ist”, heißt es im Jahresabschluss. Für 2024 plante das Unternehmen pessimistisch: “Aufgrund dieses weltweiten schwierigen Umfelds für Elektrofahrzeuge gehen wir trotz der verstärkten Verkaufsanstrengungen sowie der weiter vorangetriebenen Internationalisierung für das Jahr 2024 einem Rückgang der Umsätze im mittleren zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr aus.” Mehr über Evum Motors

Idagio
Das musikalische Berliner Startup Idagio, eine “Streaming-App für klassische Musik” schlitterte im Juli in die Insolvenz. “Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Schuldnerin wird wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung als Hauptinsolvenzverfahren eröffnet. Es wird Eigenverwaltung angeordnet.”, heißt es im Handelsregister. Der Aufbau des Unternehmens, 2015 von Till Janczukowicz und Christoph Lange (beide nicht mehr an Bord) gegründet, kostete bis Ende 2022 (neuere Zahlen liegen nicht vor) bereits knapp 35 Millionen Euro. 2021 übernahm der englische Investor Lansdowne Partners, hinter dem vor allem Steven Heinz steckt, die Mehrheit bei Idagio. Zuvor wurde der Streamingdienst von Tengelmann Ventures (TEV), btov Partners und Macquarie finanziell unterstützt. Details zum Niedergang und dem geplanten Sanierungsverfahren sind bisher nicht bekannt. Erst im Februar heuerte der erfahrene Musik-Manager Erwin Stürzer bei Idagio an. Mehr über Idagio 

Kenbi
Das Berliner Pflege-Startup Kenbi schlitterte Ende März in die Insolvenz. Das Unternehmen betreut derzeit rund 2.500 Pflegebedürftige an rund 50 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg. Kenbi, von Clemens Raemy, Katrin Alberding und Bruno Pires in Düsseldorf gegründet, digitalisiert seit 2019 die Pflegebranche. Dabei geht es um die Entlastung des Pflegepersonals durch Technologie. Vom technischen Element nimmt die Jungfirma nun aber erst einmal Abstand. SPFF Holding, das Investmentvehikel der Familie Flick, Helsana HealthInvest und Achmea Innovation Fund investierten im Rahmen einer Series-B-Investmentrunde zuletzt eine ungenannte Summe in Kenbi. Endeavour Vision, Mutschler Ventures, Redalpine, Heartcore, Headline und Partech investierten zuvor bereits 30 Millionen Euro in das Unternehmen. Mehr über Kenbi

RightNow
Das Düsseldorfer LegalTech RightNow schlitterte Ende Februar in die Insolvenz. “Aufgrund des Ausbleibens der Finanzierungsquellen für das ursprüngliche Geschäftsmodell war die Insolvenz unumgänglich”, sagte RightNow-Gründer Phillip Eischet zur Insolvenz. Das Unternehmen, 2017 von  Torben Antretter, Phillip Eischet und Benedikt Quarch gegründet, setzte auf sogenanntes Consumer Claims Purchasing und kaufte dabei Kunden Rechtsansprüche – etwa gegen Fluggesellschaften – ab. Die Finanzierung erfolgte dabei über Fremdkapital. Zu den Investoren von RightNow gehörten in der Vergangenheit insbesondere VR Ventures, seed + speed Ventures sowie der luxemburgische Fonds EPI und ein Schweizer Private-Equity-Fonds. Mehr als 33 Millionen Euro (Eigen- und Fremdkapital) sammelten die Rheinländer bisher ein. Mehr über RightNow

Homelike
Der Kölner Business Apartments-Marktplatz Homelike gab im März auf. Das Unternehmen stand zuvor schon einmal vor dem Aus und konnte nur durch eine Einigung über eine “zusätzliche Finanzierung” den bereits gestellten Insolvenzantrag zurückziehen. Anfang 2025 folgte dann ein erneuter Insolvenzantrag. Die Rheinländer fusionierten im Mai 2023 mit dem britischen Unternehmen QGN. Im Zuge der Fusion (QGN hielt zuletzt die Mehrheit an Homelike) war damals von einer “beträchtlichen achtstelligen Investition” in Homelike die Rede. Homelike, 2014 von Dustin Figge und Christoph Kasper (beide lange nicht mehr an Bord) gegründet, erwirtschaftete zuletzt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 4,8 Millionen (Vorjahr: 6,9 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau bis Ende 2022 rund 33 Millionen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen rund 33 Millionen eingesammelt. Mehr über Homelike

Y42
Das Berliner Vorzeige-Unternehmen Y42, 2020 von Hung Dang gegründet, schlitterte im April in die Insolvenz. Die beiden mächtigen Investoren Insight Partners und Atomico investierten zuletzt 31 Millionen US-Dollar in Y42. Die Bewertung lag nach unseren Informationen bei rund 150 Millionen (Pre-Money). Insgesamt flossen bereits 34 Millionen Dollar in das Unternehmen, das früher als Datos Intelligence bekannt war. Die Jungfirma beschreibt sich selbst als “eine einfach zu bedienende, interoperable und skalierbare Plattform für die Erfassung, die Analyse und den Austausch von Daten”. 2022/23  (Februar bis Januar) erwirtschaftete das Unternehmen einen Verlust in Höhe von 11,4 Millionen (Vorjahrszeitraum: 626.162 Euro). Insgesamt kostete der Aufbau von Y42 bis Anfang 2023 rund 16,5 Millionen. Die letzte Investmentrunde, die nicht kommuniziert wurde, ging 2024 über die Bühne. Mehr überY42

Jucr
Das Berliner Lade-Startup Jucr schlitterte im Februar in die Insolvenz. Das junge Unternehmen, 2020 von Richard Birich, Max Grollmann und Lukas Puls gegründet, verspricht seinen Nutzer:innen “unkomplizierten Zugang zu europaweit 330.000 Ladepunkten für Elektroautos”. Vector Venture Capital, 2bX sowie der German Media Pool (GMPVC) investierten zuletzt 6,2 Millionen Euro in Jucr. Zudem nahm das Unternehmen 25 Millionen Euro Fremdkapital auf. Insgesamt flossen knapp 33 Millionen in das Unternehmen. Mehr über Jucr

FreewayCamper
Das Münchner Camping-Startup FreewayCamper, das zuletzt mit dem tschechischen Wettbewerber Campiri fusionierte, schlitterte im März in die Insolvenz. FreewayCamper, 2019 gegründet, positioniert sich als Buchungsplattform für die boomende Campingbranche. “In den letzten Monaten haben wir alle Herausforderungen einer schwierigen Markt- und Wirtschaftslage erlebt. Trotz unserer intensiven Bemühungen, den anhaltenden makroökonomischen Herausforderungen zu begegnen, mussten wir leider feststellen, dass diese Situation nicht ohne Auswirkungen auf unser Unternehmen geblieben ist”, teilte das Unternehmen zur Insolvenz mit. Rockaway Ventures, die FlixBus-Gründer und Bridge to Growth (BTG) investierten zuletzt 30 Millionen Euro (Eigen- und Fremdkapital) in FreewayCamper. Mehr über FreewayCamper

The Creative Club
Das Schenefelder Do-it-yourself-Unternehmen The Creative Club (TCC), früher als fabfab bekannt, schlitterte im Oktober in die Insolvenz. Die 2003 gegründete Firma ist vor allem für ihren Online-Shop Stoffe.de sowie ihre vielen Ableger in ganz Europa bekannt. Bei der DIY-Community makerist, die seit 2020 zum Unternehmen gehört, zog das Team Anfang dieses Jahres den Stecker. In den vergangenen Jahren flossen rund 26 Millionen in TCC bzw. fabfab. Die Mehrheit (75 %) an der Stofffirma hält die luxemburgische Holding Lesing Fabfab, ein Family Office mit Wurzeln in der Textilindustrie. Das Unternehmen TCC beschreibt sich selbst als “Europe’s leading company in the online market for fabrics and sewing accessories”. Aktuelle Zahlen sind leider Mangelware. 2021 erwirtschaftete der Stoffhändler ein Rohergebnis in Höhe von 26,1 Millionen Euro (Vorjahr: 21,6 Millionen). Der Jahresfehlbetrag lag bei 3 Millionen (Vorjahr: 2,3 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau des Unternehmens bis Ende 2021 bereits rund 30 Millionen. 2021 wirkten “im Jahresdurchschnitt (ohne Auszubildende) 287 Mitarbeiter (Vorjahr: 235)” für TCC. Mehr über The Creative Club

Scantinel Photonics
Das junge Unternehmen Scantinel Photonics aus Ulm, das “Chips für das autonome Fahren” entwickelt, schlitterte im August in die Insolvenz. Grund für die Insolvenz seien Liquiditätsprobleme, heißt es in einer Presseaussendung. “Aufgrund der Krise der europäischen Automobilindustrie und der damit zusammenhängenden Verzögerung bei der Einführung autonomer Mobilität ist eine geplante Finanzierungsrunde nicht zustande gekommen.” In den vergangenen Jahren flossen knapp 25 Millionen in das Unternehmen, das 2019 Spin-off von Zeiss ausgegründet wurde. Rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit für Scantinel Photonics. Zu den Investoren der Jungfirma gehören Scania Growth Capital (49 %), Zeiss Ventures (38 %) und PhotonVentures (10 %). Mehr über Scantinel Photonics

Bayes Esports
Das Berliner Esports-Daten-Firma Bayes Esports schlitterte im September in die Insolvenz. “Der Absturz hat mehrere Ursachen. Besonders schwer wog der Verlust zentraler Großkunden, allen voran der Esports World Cup”, berichtet Esports Insider zur Insolvenz. Das Unternehmen ging 2018 aus Dojo Madness und Sportradar hervor. Die Bayes Esports-Mutter Dojo Madness, die inzwischen als Bayes Holding firmiert und nicht insolvent ist, sammelte in den vergangenen Jahren rund 20 Millionen Euro ein. Zu den Investoren des Unternehmens, zu dem auch Shadow Esports gehört, gehören unter anderem Bitkraft Ventures, March Capital Partners und DN Capital. Mehr über Bayes Esports

Teraki
Das Berliner Mobility-Startup Teraki (“Enabling safer autonomous mobility with edge-AI”) schlitterte in Oktober in die Insolvenz. Das Unternehmen, 2015 von Daniel Richart, Edouard Rozan and Markus Kopf gegründet, sammelte in den vergangenen Jahren rund 15 Millionen Euro ein – unter anderem von Horizons Ventures, Paladin Capital Group und Innogy Ventures. Hinzu kommen zwei Wandeldarlehen aus den Jahren 2023 und 2024. Im Jahre 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Verlust in Höhe von rund 1,7 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau der Jungfirma bis dahin knapp 16 Millionen. Mehr über Teraki

Next Matter
Das 2018 gegründete Unternehmen Next Matter, ein stiller, aber millionenschwerer Operations-Hit aus Berlin, schlitterte im Oktober in die Insolvenz. Das umtriebige Unternehmen gehörte für uns schon längere Zeit zu den vielen Startups, die alle unbedingt im Blick behalten sollten. Omers Ventures, BlueYard Capital und Crane Venture Partners sowie Business Angels wie Frank Freund, Tamaz Georgadze, Marius Luther und Charles Songhurst investierten zuletzt 16 Millionen US-Dollar in Next Matter. Das Berliner Startup, 2018 von Jan Hugenroth gegründet, positioniert sich als “End-to-End-Plattform zur Automatisierung im Bereich Operations”. Ein Thema, das zuletzt eigentlich vermehrt im Fokus stand. Hintergründe zur Insolvenz sind bisher nicht bekannt. Der Berliner Frühphasengeldgeber BlueYard Capital, bereits seit 2019 investiert, hielt zuletzt rund 20 % an Next Matter. Omers Ventures war mit 19 % an Bord. Auf Crane Venture Partners entfielen rund 6 %. Mehr über Next Matter

Doctorly 
Das Berliner Startup Doctorly, das auf eine Software für Arztpraxen setzt, schlitterte Ende März in die Insolvenz. Simon Capital, Geschwister Oetker Beteiligungen und UNIQA ventures investierten zuletzt 7,2 Millionen US-Dollar in das Berliner Startup, 2018 gegründet. Well Health Technologies, Horizons Ventures, The Delta, Speedinvest, UNIQA Ventures, Calm/Storm und Seedcamp investierten zuvor zudem 10 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. “MedizinerInnen sind gegenüber der Digitalisierung sehr aufgeschlossen. Ihre obligatorische, zentrale Praxissoftware ist allerdings auf dem Stand der 90er. Diese Silo-Strukturen sind das größte Hindernis für Innovationen im Bereich der medizinischen Grundversorgung”, sagte Gründer Teicke 2023 zum Konzept hinter doctorly. Mehr über doctorly

Bind-X
Das BioTech-Unternehmen Bind-X aus Martinsried bei München schlitterte im September in die Insolvenz. Das Unternehmen, 2013 von Martin Spitznagel, entwickelt Bindemittel, die auf Wegen und offenen Flächen ausgebracht werden und das Aufwirbeln von Staub verhindern. “We’re making mining cleaner with biological dust control. It’s safe, non-toxic, and long-lasting”, heißt es in der Selbstbeschreibung. HG Ventures, K&K 1, Saxovent, Greeneering Invest sowie die Altinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF) und Vantage Value investierten zuletzt 10 Millionen Euro in Bind-X. Bis Ende 2023 flossen rund 15 Millionen in das Unternehmen. Mehr über Bind-X

Labforward
Die Berliner Laborsoftware-Firma labforward schlitterte im August in die Insolvenz. Das Unternehmen entstand 2019 durch die Fusion von labfolder (2013 von Simon Bungers und dem Biophysiker Florian Hauer gegründet) und cubuslab (2015 gegründet). Wobei das Gründerteam schon längere Zeit nicht mehr an Bord ist. Seit 2024 wird Labforward Jörg Hoffmann geführt. Ende 2024 schlossen sich die Hauptstädter zudem mit LabTwin, einer Tochtergesellschaft des Life-Science-Konzerns Sartorius, zusammen. Der Berliner Life-Science-Investor Peppermint Venture Partners hielt zuletzt – nach einer üppigen Pay to play-Investmentrunde – rund 51 % an labforward. Auf Vogel Ventures entfallen 15 % und auf den Laborgerätehersteller Tecan rund 11 %. In den vergangenen Jahren flossen mehr als 11 Millionen Euro in das mehrfach fusionierte Unternehmen.. Mehr über Labforward

Sento
Das Münchner Software-Startup Sento wird seit September liquidiert. Das Unternehmen, 2021 von Lucian Riediger, Felix Krauth und Nimar Blume gegründet, positionierte sich als “cloudbasierte EDI Plattform für die Supply Chain”. Insight Partners, Discovery Ventures, Picus Capital und Co. investierten zuletzt beachtliche 9 Millionen Euro in Sento. Insgesamt flossen in den vergangenen Jahren rund 11 Millionen in das aufstrebende Unternehmen, dessen Ende wohl bereits schon länger vorbereitet wurde. “Sento’s next-generation EDI platform is already showing potential to become the data layer for B2B transactions globally”, sagte Rachel Geller von Insight Partners im Jahre 2022. Die Erwartungen waren somit hoch. Ganz offenbar ging die Wette aber nicht auf – trotz der vielen bekannten Unterstützer im Hintergrund. Mehr über Sento

Sunhero
Heimlich, still und leise hat sich das deutsch-spanische GreenTech Sunhero aus dem Netz verabschiedet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Barcelona, 2021 von Christopher Cederskog und Stefan Braun in Berlin gegründet, setzte voll und ganz auf Solaranlagen. Die Berliner Gesellschaft schlitterte bereits im Frühjahr unbemerkt in die Insolvenz. Planet A Ventures, Vorwerk Ventures, Redstone, Speedinvest und All Iron Ventures investierten zuletzt 10 Millionen Euro in Sunhero. Damals hieß es: “Das Unternehmen hat fast 1.000 Systeme in Spanien installiert und fast 2.000 MWh Strom produziert. Sunhero wird seine Position auf dem spanischen Markt, der als einer der attraktivsten Märkte für private Solaranlagen in Europa gilt, weiter ausbauen”. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten seinerzeit für Sunhero. Aufstrebende und auch etablierte Solar-Unternehmen hatten es zuletzt nicht leicht. Was auch der Niedergang von Zolar zuletzt gezeigt hat. Mehr über Sunhero

CareerFoundry 
Das Berliner Weiterbildungsfirma CareerFoundry (“The Online Career Academy For Tech”) schlitterte im Oktober in die Insolvenz. Dabei setzt das Team auf Eigenverwaltung. In den vergangenen Jahren flossen rund 10 Millionen Euro in das Unternehmen, das 2013 von Raffaela Rein (2019 ausgestiegen) und Martin Ramsin gegründet wurde. Zu den Investoren von CareerFoundry gehören Verdane (21,6 %), Tengelmann Ventures (20,6 %) und IBB Ventures (9,1 %). 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 21,5 Millionen Euro (Vorjahr: 19,5 Millionen). Die Planungen für 2024 waren extrem zurückhaltend: “Für das Geschäftsjahr 2024 erwarten wir eine EBITDA-Marge von 6%, und gehen von einem Umsatzrückgang von 25 % aus, der in erster Linie auf den weiteren Rückgang der Nachfrage nach privat finanzierten Umschulungsprogrammen zurückzuführen ist”. Der Jahresfehlbetrag lag 2023 bei 1,3 Millionen (Vorjahr: 3,3 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau von CareerFoundry bis Ende 2023 bereits rund 11,7 Millionen. Zuletzt wirkten “durchschnittlich 112 Beschäftigte” (Vorjahr: 114) für das Unternehmen. Das die Lage bei CareerFoundry aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage nicht rosig war, zeigt ein kurzer Satz am Ende des Jahresabschlusses: “Nach dem Bilanzstichtag wurde der Personalbestand um ca. 50 % reduziert. Hieraus werden positive Auswirkungen auf die Ertragslage erwartet.” Offenbar aber reichte dies nicht aus. Nun gelingt hoffentlich die Sanierung des Unternehmens. Mehr über CareerFoundry

ReActive Robotics
Das Münchner Unternehmen Reactive Robotics, 2015 gegründet, schlitterte im Februar in die Insolvenz. Das Unternehmen entwickelt ein “intelligentes Assistenzsystem, das die Frühmobilisierung von Intensivpatienten unterstützt”. In den vergangenen Jahren flossen mehr als 10 Millionen in den Assistenz-Roboter – unter anderem von Bayern Kapital, High-Tech Gründerfonds (THGF), Dr. Doll und TQ Group. 2022 wirtschaftete das Unternehmen profitabel. Mehr über Reactive Robotics

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