Künstliche Intelligenz
Nur mit eSIM: iPhone Air treibt europäische Mobilfunker um
Mit dem iPhone Air hat Apple Kunden wie Mobilfunkanbieter vor vollendete Tatsachen gestellt: Die neue Modellreihe gibt es weltweit nur mit fest integrierter eSIM, ein Slot zum Einlegen einer klassischen SIM-Karte fehlt. Europäischen Netzbetreibern macht dieser schon länger erwartete Umbruch Sorgen.
Die großen Plattformbetreiber Apple und Google seien dadurch in der Lage, ihren Kunden jederzeit einfach zu erlauben, „den Mobilfunktarif direkt auf dem Gerät zu wählen“, zitiert Le Monde den Manager eines französischen Mobilfunkanbieters. Die Netzbetreiber fürchten, dadurch die Kundenbindung zu verlieren und diesen keine weiteren Angebote und Dienste mehr verkaufen zu können.
Netzbetreiber sehen sich geschwächt
Denkbar seien auch Exklusiv-Deals zwischen Smartphone-Hersteller und einzelnen großen Mobilfunkanbietern, um bestimmte eSIM-Tarife auf dem Gerät bevorzugt darzustellen, fürchtet der namentlich nicht genannte Manager – und hofft, dass europäische Wettbewerbsbehörden in diesem Fall eingreifen. Es gebe Gespräche mit den Herstellern, damit eine „solche Art von Krieg“ vermieden wird, erklärte ein anderer Manager der großen französischen Telekommunikationsfirma Orange gegenüber der Zeitung – „wir stellen sicher, dass sie uns nicht in die Quere kommen“.
Apple schafft den SIM-Kartenslot schrittweise ab: Das iPhone Air ist das erste Gerät, das nun weltweit rein auf die eSIM setzt. Die restliche iPhone-17-Reihe hat in vielen Märkten, darunter Europa, weiterhin einen SIM-Kartenslot – zusätzlich zur ebenfalls integrierten eSIM. In den USA und bestimmten weiteren Ländern gibt es iPhone 17, 17 Pro und 17 Pro Max allerdings ebenfalls nur noch mit eSIM – ebenso ist es bei Googles Pixel-10-Reihe. Den zusätzlichen Platz nutzt Apple, um einen etwa größeren Akku unterzubringen. In neuen iPads fehlt das SIM-Steckfach ebenfalls.
Wettbewerbshörden bereits informiert
Anfang des Jahres hatten sich bereits zwei britische Mobilfunkanbieter an die dortige Wettbewerbsbehörde gewandt: Reine eSIM-Smartphones ermöglichen den Smartphone-Riesen, ihre Vormachtstellung auf dem Mobilfunkmarkt zu erweitern, hieß es damals. Die Regulierer sollten prüfen, ob durch diese Machtposition Vorteile erlangt werden. Als Risiko nannten die Netzbetreiber auch hier „Disintermediation“ durch die Hersteller und damit letztlich einen Verlust der Kundenbindung.
(lbe)
Künstliche Intelligenz
Gameplay von „Thief VR“ enthüllt: So spielt sich die Neuauflage des Klassikers
Das erste ausführliche Gameplay-Video zu „Thief VR: Legacy of Shadow“ haben Vertigo Games, Maze Theory und Eidos-Montréal veröffentlicht. Der Titel soll noch 2025 für PlayStation VR2, Meta Quest und PC VR erscheinen und bringt das Stealth-Genre zurück in die düsteren Gassen von „The City“ – erstmals vollständig in Virtual Reality. Im Rahmen einer Vorschauveranstaltung in London präsentierte Moderator Dan Maher neben einem frischen Trailer auch eine kommentierte Gameplay-Demo mit Nick Witsel, dem Principal Game Designer des VR-Studios Vertigo Games.
Schleichen, stehlen, verschwinden
Die Handlung von „Thief VR: Legacy of Shadow“ setzt nicht direkt an einem der früheren Teile an, sondern erzählt eine eigene Geschichte mit neuen Figuren. Protagonistin Magpie, deren Eltern durch Baron Northcrest getötet wurden, trifft im Spielverlauf auf den legendären Meisterdieb Garrett. Gemeinsam geraten sie in eine Verschwörung rund um ein mysteriöses Artefakt, das sie aus dem Ravencourt Manor entwenden sollen. Dort beginnt die gezeigte Mission mit einer Erkundung der Umgebung durch ein mechanisches Auge, das Feinde und Hinweise wie ein Scanner sichtbar macht.
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Thief VR: Legacy of Shadow – Extended Gameplay
Die VR-Umsetzung setzt auf klassische Thief-Elemente: Heimlichkeit, Geräuschkontrolle und alternative Lösungswege. Im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern wie „Assassin’s Creed Nexus VR“ ist das Töten hier keine Option. Ein Wächter wird zwar mit einem Knüppel ins Land der Träume geschickt, dort bleibt er aber nicht ewig und kann auch von Kollegen wieder geweckt werden. Zudem verhindert manch ein Helm das lautlose Ausschalten.
Da allerdings jede Mission mehrere Zugänge zum Ziel bieten soll, dürfen sich Stealth-Fans auf kreative Lösungswege freuen. Verschiedene Hilfsmittel, darunter Wasserpfeile zum Löschen von Lichtquellen, Seilpfeile zum Überqueren von Hindernissen und Dietriche zum Öffnen verschlossener Türen, helfen bei der Umsetzung.
Audio, Haptik und alternative Routen
Laut Witsel hat das Studio die Interaktion mit der Umgebung an VR angepasst. So können Spieler beispielsweise Kerzen mit den Fingern ersticken oder sie über das Mikrofon der VR-Brille ausblasen, und herumliegende Gegenstände als Ablenkungsmanöver werfen. Um die Immersion zu erhöhen, verzichten die Entwickler weitgehend auf die Einblendung von UI-Elementen. Einzig eine Anzeige auf der rechten Hand zeigt, wie sichtbar man gerade ist.
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In „Thief VR“ ist neben der Sichtbarkeit auch das Wahrnehmen von Geräuschen wichtig. Schritte auf Teppichen sind leiser als auf Stein, und durch aufmerksames Hinhören kann die Position von Wachen bestimmt werden. Das Schlösserknacken wird durch ein Minispiel gelöst, bei dem die Hände in einem bestimmten Winkel rotieren müssen. Auf Wunsch verschwinden auch hier die Anzeigen, sodass sich Spieler auf die Geräusche und das haptische Feedback in den Controllern verlassen müssen.
Rückkehr einer Genre-Ikone
„Thief VR: Legacy of Shadow“ ist die erste Umsetzung der Serie für Virtual Reality und wurde im Rahmen des diesjährigen Summer Game Fests im Juni angekündigt. Entwickelt wird der Titel von Vertigo Games, dem Studio hinter den VR-Hits Arizona Sunshine 2 und Metro Awakening, sowie Maze Theory.
Beide Studios sollen eng mit Eidos-Montréal zusammenarbeiten, die bereits das Reboot von 2014 umgesetzt haben. Die neue Version soll sich allerdings wieder stärker an den Wurzeln der Reihe orientieren, deren erste Teile mit nicht-linearem Design und starker Atmosphäre das Stealth-Genre maßgeblich mitgeprägt haben.
(joe)
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Top 10: Das beste Smartphone 2025 im Test – Apple vor Xiaomi und Honor
Xiaomi 14 Ultra
Nachdem im vergangenen Jahr die Ultra-Serie von Xiaomi hierzulande ein limitiertes Liebhaberstück war, bringt der Hersteller das 14 Ultra im großen Rahmen zurück. Die Grenzen zwischen Kamera mit Handy oder Handy mit Kamera sind dabei fließend.
- tolle Rückseite mit Kunstleder
- super Verarbeitung
- spitzenmäßige Kamera
- richtig schnell
- viel Speicher
- optionales Photography Kit mit Zusatzakku
- sehr hoher Preis
- Kameramodul steht sehr weit vor
- fehlende Standards wie eSIM, UWB und Aura
Xiaomi 14 Ultra im Test
Nachdem im vergangenen Jahr die Ultra-Serie von Xiaomi hierzulande ein limitiertes Liebhaberstück war, bringt der Hersteller das 14 Ultra im großen Rahmen zurück. Die Grenzen zwischen Kamera mit Handy oder Handy mit Kamera sind dabei fließend.
Das Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) war seinerzeit ein herausragendes Smartphone, bei dem schon damals die Kamera im Vordergrund stand. Hinzu kamen Spielereien wie ein kleines Zusatz-Display neben der Kamera auf der Rückseite und natürlich tolle Smartphone-Hardware sowie ein schickes Design. Bei den Quasi-Nachfolgern Xiaomi 12 Pro (Testbericht) und Xiaomi 13 Pro (Testbericht) lag der Fokus neben der Kamera eher auf einem runden Gesamtpaket. Bei letzterem hat der chinesische Konzern bereits mit dem Kameraspezialisten Leica zusammengearbeitet. Das ist auch beim letztjährigen Xiaomi 13 Ultra der Fall, das allerdings erst sehr spät und dann auch nur stark limitiert in Deutschland verfügbar war.
Beim neuen Xiaomi 14 Ultra treibt es der Hersteller auf die Spitze und verpasst dem Gerät nicht nur wieder eine riesige Kameraeinheit auf der Rückseite, sondern packt die Technik in ein Kunstledergewand, das an eine Spiegelreflexkamera erinnert. Gekrönt wird dieser Eindruck vom optionalen Photography Kit, das nicht nur mit einer Schutzhülle, sondern zusätzlich mit Wechsel-Zierringen um die ohnehin schon riesige Kameraeinheit sowie einem Zusatzakku daherkommt, der die typische Form einer Kompaktkamera verstärkt. Eine Trageschlaufe ist natürlich auch dabei. Wir haben uns beides angeschaut und klären im Test, ob das Xiaomi 14 Ultra der neue heilige Gral für Smartphone-Fotografen ist.
Wie sieht das Xiaomi 14 Ultra aus?
Vorne Smartphone, hinten Kamera – das ist die kurze, aber treffende Zusammenfassung des Designs beim Xiaomi 14 Ultra. Das Display ist an den Rändern etwas weniger als bei den Vorgängern gerundet, beim Übergang zum schwarzen Metallrahmen spürt man ausschließlich die ab Werk aufgebrachte Schutzfolie. Die Rückseite bietet zwei Highlights, von denen man eins sieht und eins zusätzlich fühlt. Unübersehbar ist die riesige Kameraeinheit mit Leica-Schriftzug, die satte 7 Millimeter aus dem Gehäuse hervorsteht. Darin integriert sind vier Linsen und einige Sensoren, der gesamte Aufbau der Kameraeinheit erinnert stark an das Objektiv einer „echten“ Kamera. Das fühlbare Highlight der Rückseite ist ihr Material. Denn der weiche und griffige, künstliche Werkstoff erinnert haptisch und optisch an Leder. Solches Kunstleder wird häufig bei klassischen Kameras verwendet.
Auf die Spitze getrieben wird das Auftreten des Xiaomi 14 Ultra als Kamera mit dem optionalen Photography Kit. Das besteht aus einer Schutzhülle, die ebenfalls aus dem griffigen Kunstleder besteht, aber über eine modernere, gleichmäßige Oberflächenstruktur verfügt. Zudem bietet die Hülle die Möglichkeit, einen von zwei enthaltenen Zierringen aus Aluminium zu installieren, von denen einer kupferfarben, der andere hingegen deutlich dicker als das Original ist. Letzterer betont die ohnehin riesige Kameraeinheit zusätzlich. Zusammen mit dem ebenfalls im Kit enthaltenen Zusatzakku, der dem typischen Handgriff einer Kamera nachempfunden ist, wirkt das Xiaomi 14 Ultra dann noch mehr wie eine Bridge- oder Kompaktkamera. Die Verarbeitung ist insgesamt tadellos, lediglich die Schutzhülle des Foto-Kits setzt auf Kunststoff im Metalllook statt echtes Metall – das will nicht so ganz zum hochwertigen Rest passen. Mit dem Kit wiegt das Smartphone dann übrigens satte 323 Gramm, ohne sind es „nur“ 220 Gramm. So oder so: Leicht geht anders.
Alle Bilder zum Xiaomi 14 Ultra im Test
Ist das Display des Xiaomi 14 Ultra gut?
Knapp über 6,7 Zoll misst der OLED-Screen des Xiaomi 14 Ultra, Schutz bietet Xiaomis eigenes Shield Glass. Dank LTPO-Technik unterstützt der Touchscreen eine variable Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz und damit eine gute Mischung aus flüssiger Bewegung, etwa beim Scrolling, und guter Energieeffizienz. Unterstützung für Dolby Vision und HDR10+ sowie entsprechend eine Darstellung von 68 Mrd. Farben ist ebenfalls dabei. Ab Werk ist eine stromsparende Full-HD+-Auflösung eingestellt, die Nutzer aber auf maximale 3200 × 1440 Pixel hochschrauben dürfen. Ohne Lupe sieht man den Unterschied aber so gut wie gar nicht.
Das Display wirkt stets knackig und kontrastreich. Farben werden auf Wunsch intensiv, aber weitestgehend realistisch dargestellt. Wie immer bietet Xiaomi dem Anwender zahllose Einstellmöglichkeiten, um die Wiedergabe noch mehr den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Dafür gibt es diverse Vorgaben, unter anderem ein Lesemodus oder eine Anpassung an das Umgebungslicht. Natürlich ist auch eine automatische Helligkeitssteuerung vorhanden, mit der das Panel des Xiaomi 14 Ultra unter Sonnenlicht auf immerhin 985 cd/m² kommt. Das ist vielleicht nicht ganz auf dem Niveau eines Samsung Galaxy S24 Ultra (Testbericht), aber trotz allem ziemlich gut und macht selbst bei direkter Sonneneinstrahlung kaum Probleme mit der Ablesbarkeit. Der Screen ist eines Spitzenhandys absolut angemessen. Das muss er für die Paradedisziplin, die Kamera, des 14 Ultra auch sein, schließlich dient er dort als Sucher.
Hat das Xiaomi 14 Ultra die beste Kamera?
Xiaomi verwendet für die Hauptkamera einen Sensor mit 50 Megapixel von Sony. Der LYT 900 bietet eine große Fläche von 1 Zoll, dazu eine variable Blende von Leica mit f/1.63 bis f/4.0. Ein optischer Bildstabilisator (OIS) ist ebenfalls dabei. Hinzu kommen drei weitere Linsen mit je ebenfalls 50 Megapixel: Weitwinkel mit f/1.8 (Sony IMX858), ein Teleobjektiv mit 3facher optischer Vergrößerung, OIS und f/1.8 sowie ein weiteres Teleobjektiv mit 5facher Vergrößerung, OIS und f/2.5.
Das Zusammenspiel von Leica-Optik und Sony-Sensoren liefert erstklassige Resultate. Fotos sehen bei Tag und Nacht mit jeder der vier Linsen richtig gut aus, erstaunlich gelungen ist die Abstimmung der vier Kameras untereinander. So sind Farb- und Helligkeitseinstellungen sehr ähnlich – ein Umstand, der sicherlich auch durch die Wahl von vier Kameras mit identischer Megapixelzahl begünstigt wird. Natürlich gibt es im Detail Qualitätsunterschiede. So sinkt die Qualität der fünffachen Vergrößerung bei sehr wenig Licht stärker als etwa bei der sehr lichtstarken Hauptkamera. Zudem bietet der Ultraweitwinkel die typischen Verzerrungen und weniger scharfen Bereichen an den Rändern, die diese Linsenart fast immer hat. Licht oder dessen Abwesenheit sind wie gewohnt ein grundsätzliches Problem. In Relation zu fast allen anderen Smartphones schlägt sich das Xiaomi 14 Ultra aber hervorragend.
Besonders beeindruckend ist die Hauptlinse. Bildschärfe, Kontraste und Farben gefallen, hinzu kommt ein schön natürlicher Look. So schafft die Linse auch ohne Zusatzeinstellungen ein schön sämiges, natürliches Bokeh im Hintergrund. Wer mehr will, kann eine der zahllosen Zusatzeinstellungen nutzen, die von Leica-Filtern über „Straßenfotografie“ (in der Kamera-App Schnellschuss genannt) bis zu stufenloser Einstellbarkeit der Tiefenschärfe dank der variablen Blende im Porträt-Modus gehen. Nachts knipst die Hauptlinse ebenfalls sehr natürliche Bilder. Hier sorgt der Nachtmodus nicht für übertriebene Aufhellung, sondern zusätzliche Schärfe, sofern die Hand beim Auslösen halbwegs ruhig gehalten wird. Weitwinkel und 5-fach-Zoom lassen gerade bei wenig Licht bei der Bildschärfe in der Vergrößerung erkennbar nach, liegen aber immer noch im Spitzenfeld. Im Vergleich mit Nachtchampion Google Pixel 8 Pro (Testbericht) liegt das Xiaomi 14 Ultra qualitativ mal leicht vorn, mal hinter dem Pixelphone. Die Unterschiede sind aber nicht gravierend.
Bei Tageslicht ist hingegen gerade der 5-fach-Zoom beeindruckend. Details und Kontraste werden scharf abgebildet, ohne zu stark nachbearbeitet zu wirken. Das ist schon fast erschreckend gut. Die Schärfe bleibt auch bei leichtem digitalem Zoom noch ordentlich. Der 120-fache Zoom ist zwar ähnlich wie bei Samsungs 100-fachem Spacezoom beeindruckend, wirklich scharfe Aufnahmen sollte da aber niemand erwarten.
Beeindruckend sind nicht nur Fotos, auch Videos punkten mit toller Qualität und vielen Einstellmöglichkeiten. So sorgt der Master-Cinema-Modus für eine enorme Bildstabilisation und einen besonders großen Dynamikumfang, im normalen Videomodus sind Aufnahmen mit 8K und (spannender) 4K/120 drin. Das bieten kaum andere Smartphones. Der Ton gefällt bei Videos ebenfalls, vier Mikrofone nehmen dabei Surround-Sound und „Aufnahmen in Studioqualität“ auf – das ist natürlich eine Übertreibung des Herstellers, aber der Ton klingt einfach gut.
Alle Originalaufnahmen mit der Kamera des Xiaomi 14 Ultra
Fotos mit der Selfiekamera sehen beim Xiaomi 14 Ultra ebenfalls richtig gut aus. Bei halbwegs ordentlichem Licht ist der Detailgrad der Aufnahmen klasse, der Hintergrund geht in ein leichtes Bokeh über, das im Porträt-Modus angepasst und auf Wunsch dramatisch verstärkt werden darf. Im Vergleich zum Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) ist das ein großer Schritt nach vorn. Videos nimmt die Frontcam mit 4K/60 auf.
Die Kamera des Xiaomi14 Ultra ist im Hinblick auf Qualität und Funktion vielleicht nicht in allen Bereichen immer zweifelsfrei neue Nummer Eins, insgesamt aber immer ganz oben mit dabei und stellt in einigen Teilbereichen die neue Messlatte dar.
Hardware – wie schnell ist das Xiaomi 14 Ultra?
An der Geschwindigkeit des Xiaomi 14 Ultra wird niemand ernsthaft etwas auszusetzen haben. Denn Antrieb ist der aktuell schnellste Chip für Android-Phones, der Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm. Der ist im Gegensatz zur eigentlich gleichen Lösung im Samsung Galaxy S24 Ultra (Testbericht) nicht speziell angepasst und erreicht in Benchmarks wie Work 3.0 bei PCmark oder Wildlife bei 3DMark dank Spitzentakt bis 3,3 GHz fast identische Ergebnisse wie der Konkurrent aus Korea. In PCmark sind das 17.650 Punkte, in 3Dmark fast 5000.
Im Zusammenspiel mit dem tollen Display mit 120 Hz ist das Xiaomi 14 Ultra in jeder Lebenslage eine Wucht. Scrolling durch Listen oder Menüs, Multitasking, Browser mit zahllosen offenen Tabs – es gibt nichts, was das 14 Ultra an seine Grenzen bringen könnte. Warm wird das Gerät dabei höchstens in Benchmarks. Anteil an der hohen Leistung hat natürlich auch der schnelle Speicher des Smartphones. Der Hersteller installiert stolze 16 GB DDR5X-RAM und 512 GB UFS-4.0-Speicher für Daten – beides ist ziemlich fix. Die Stereolautsprecher sind insgesamt recht laut und klar, ihnen fehlt es wie immer etwas an Tieftönen. Der Fingerabdrucksensor reagiert schnell und zuverlässig. Weitere Daten lassen sich der Tabelle entnehmen:
Während das Meiste auf höchstem Niveau liegt, überrascht das Gerät an anderer Stelle. Denn es bietet zwar Dual-SIM-Fähigkeit, setzt dabei allerdings auf zwei physische Karten statt wenigstens eine eSIM wie der Rest der Smartphone-Elite. Auch neue Standards wie UWB (Ultra Wide Band) oder Auracast fehlen. UWB dient der präzisen Ortung und schnellen Datenübermittlung im Nahbereich, Auracast ist ein Bluetooth-Standard, der die Kopplung von vielen Geräten gleichzeitig erlaubt. Wie wichtig einem das ist, sollte sich jeder Interessent daher vor dem Kauf gut überlegen.
Grundsätzlich finden wir das Fehlen solcher „Kleinigkeiten“ nicht weiter dramatisch, zumal das im Alltag nur unter ganz speziellen, seltenen Umständen auffallen dürfte. Mit Blick auf die sehr hohe UVP des Gerätes von knapp 1500 Euro und dafür, dass es sich eben um das absolute Spitzenmodell des Herstellers handelt, finden wir es allerdings etwas schade.
Welche Software verwendet Xiaomi im 14 Ultra?
MIUI ist tot, es lebe HyperOS. Genau damit wird das Xiaomi 14 Ultra ausgeliefert und stünde kein anderer Name des auf Android 14 basierenden Betriebssystems in den Einstellungen des Handys, so würden das vermutlich nur die wenigsten bemerken. Denn erwartungsgemäß fallen die vom Hersteller versprochenen Entschlackungen und Beschleunigungen des neuen OS bei der Spitzen-Hardware des Smartphones nicht ins Gewicht, das 14 Ultra rennt ohnehin in jeder Lebenslage.
Nervig sind hingegen die häufigen Werbeeinblendungen von HyperOS (und zuvor MIUI). Wer etwa den Musikplayer von Xiaomi angewählt hat, bekommt ständig Vorschläge für Titel – oben in der Benachrichtigungsleiste, wo eigentlich wichtige Dinge aufploppen sollten. Bisweilen gibt es sogar formatfüllende Werbung, die erst nach Ablauf eines mehrsekündigen Timers weggeklickt werden dürfen – das ist aufdringlich und nervig und sollte dem Käufer eines 1500 Euro teuren Spitzenmodells nicht zugemutet werden. Ein Unding! Immerhin lässt sich die Werbung in den erweiterten Einstellungen der jeweiligen Apps deaktivieren.
Bei Updates hat sich Xiaomi nun auf 5 Jahre neue Android-Versionen und Sicherheitsupdates festgelegt. Das kommt nicht ganz an die 7 Jahre von Google und Samsung heran, ist aber trotzdem ordentlich.
Wie lange hält der Akku des Xiaomi 14 Ultra durch?
Xiaomi baut in das 14 Ultra einen 5000-mAh-Akku ein, der sich mittels des mitgelieferten (!) Netzteils mit 90 Watt per Kabel und satten 80 Watt per Induktion laden lässt. Diese volle Leistung liegt allerdings nur an, wenn der Nutzer im Unterpunkt Akku des Hauptmenüs den Punkt „Ladegeschwindigkeit erhöhen“ aktiviert. Xiaomi spricht hierbei keine Warnung wegen schnellerem Altern des Akkus aus, sondern erwähnt lediglich, dass sich das Smartphone während der Nutzung der vollen Ladegeschwindigkeit erwärmen könnte. Warum ist diese Funktion dann nicht ab Werk aktiviert, wenn es keinen echten Nachteil gibt?
Mit dieser Boostfunktion lädt das Xiaomi 14 Ultra in wenig mehr als einer halben Stunde von null auf 100 Prozent, kabellos dauert es rund eine Dreiviertelstunde. Im Akkutest von PCmark, dem Battery Test, stürzte die Software des Benchmarks leider mehrfach ab, sodass wir an dieser Stelle keinen konkreten Wert nennen können. Während des Tests verhielt sich das Smartphone aber unauffällig, die Akkulaufzeit schien weder besonders hoch, noch schlecht zu sein. Einen typischen Tag übersteht das 14 Ultra problemlos, wer auf ausufernde Fotosessions geht, sollte definitiv über das Photography Kit nachdenken, das einige Extra-Stunden Akkulaufzeit verspricht.
Da wir optisch keinen nennenswerten Unterschied bei der Bildschärfe ausmachen konnten, haben wir die voreingestellte Full-HD+-Auflösung beibehalten. Bei aktivierter 1440p-Auflösung dürfte die Akkuausdauer noch einmal etwas weiter sinken.
Preis
In Deutschland bietet Xiaomi das 14 Ultra in Schwarz und Weiß zur UVP von knapp 1500 Euro an. Im Handel ist es für 1400 Euro erhältlich. Dafür gibt es 16/512 GB Speicher, eine andere Version wird hierzulande nicht angeboten. Das Photography Kit mit integriertem 1500-mAh-Akku gibt es für knapp 200 Euro (Preisvergleich).
Fazit
Das Xiaomi 14 Ultra ist zwar nicht in allen Belangen immer und überall die Nummer eins, aber das Gesamtpaket ist besonders (aber nicht nur) für die Zielgruppe (Hobby)Fotograf einfach klasse. Zu den wenigen Negativpunkten gehören fehlende Standards wie eSIM, UWB und Auracast, außerdem trägt die riesige Kameraeinheit wortwörtlich ziemlich dick auf. Das ist eigentlich alles kein Beinbruch, bei einem Spitzenmodell für stolze 1500 Euro hätte das aber ruhig dabei sein dürfen.
Auf der Habenseite stehen aber nahezu alle anderen Bereiche des Kamera-Smartphones. Dazu gehören schickes Design mit außergewöhnlicher Kunstlederrückseite, tolle Verarbeitung, enorm schnelle Hardware mit viel Speicher und nicht zuletzt die grandiose Kamera. Auch auf sie trifft zwar zu, dass sie nicht in allen Details unangefochten Spitzenreiter ist, insgesamt ist sie aber richtig klasse.
Gute Smartphones gibt es natürlich auch für weniger Geld. Wir haben Bestenlisten für nahezu alle relevanten Preisbereiche, die wir in regelmäßigen Abständen aktualisieren.
Wer zu seinem neuen Smartphone einen passenden Tarif sucht, wird vielleicht im Tarifrechner von heise.de fündig. Hier gibt es verschiedene Vergleichsrechner für Prepaid, monatlich kündbare und sogar kostenlose Tarife. Der Rechner umfasst dabei übergreifend alle Angebote, die derzeit in Deutschland verfügbar sind.
Künstliche Intelligenz
EU-Märkteempfehlung: TK-Verbände warnen vor massiven Wettbewerbseinschränkungen
Deutsche Netzbetreiber warnen, dass von der EU-Kommission geplante Änderungen bei der Regulierung von Netzzugängen fatale Folgen für die Branche haben könnte. Die Branchenverbände Anga, Breko und VATM kritisieren das Vorhaben in einer gemeinsamen Mitteilung und ihren Stellungnahmen im Rahmen einer EU-Konsultation scharf. Sie wollen die Kommission von dem folgenschweren regulatorischen Kurswechsel abbringen.
Es geht um Vorleistungen, mit denen Netzbetreiber Zugang zum Netz eines anderen Unternehmens erhalten, um eigene Kunden anschließen zu können. Ein Netzbetreiber, der einem Kunden einen DSL-Anschluss verkaufen will, muss dafür in der Regel auf der sogenannten „letzte Meile“ das Netz der Telekom nutzen. Diese Zugangsarten definiert in Deutschland bisher die Bundesnetzagentur und legt Preise sowie Konditionen vorab fest.
Abkehr von „ex ante“?
Das betrifft etwa die Regulierung des Bitstromzugangs, aber auch andere Zugänge zu Netzinfrastrukturen unterliegen dieser sogenannten „ex ante“-Regulierung. Die Branchenvertreter kritisieren nun, dass diese Vorleistungen laut einem Plan der Kommission künftig nicht mehr vorab festgelegten Bedingungen unterliegen sollen.
Stein des Anstoßes ist die Skizze der Kommission für neue Regulierungsleitlinien zu relevanten Produkt- und Dienstleistungsmärkten im elektronischen Kommunikationssektor. Diese sogenannte Märkteempfehlung gilt als das strategische Herzstück der EU-Telekommunikationspolitik. Sie hat eine zentrale Bedeutung für die Regulierung des gesamten Telekommunikationssektors in Europa.
Die Kommission will mit der Novelle „wichtige Markt- und Technologieentwicklungen wie den Ausbau von 5G-Netzen, die Konvergenz zwischen verschiedenen Arten von Netzen und Diensten sowie den Ausbau von Glasfasernetzen“ berücksichtigen. Sie schlägt daher vor, „die sektorspezifischen Ex-ante-Regelungen schrittweise abzubauen und sich letztlich auf das Wettbewerbsrecht zu stützen“. Eine Marktkorrektur könnte dann nur noch nachträglich – etwa durch aufwändige gerichtliche Klagen – erfolgen.
„Fatales Signal“ für Glasfaserausbau
Die drei Verbände sehen den Wettbewerb als unerlässliches Fundament für Investitionen, Innovation und attraktive Preise für Verbraucher an. Dieser entstehe jedoch nicht von selbst, sondern müsse durch klare regulatorische Rahmenbedingungen in der Märkteempfehlung gesichert werden. Diese stelle nämlich auch die juristische Basis für die nationalen Regulierungsbehörden wie die Bundesnetzagentur dar, um schnell und wirksam gegen Marktverzerrungen vorzugehen.
Das Trio moniert, dass eine Streichung der regulierten Vorleistungsmärkte die Handlungsfähigkeit der alternativen Anbieter massiv einschränken und ein „fatales Signal“ senden würde. Insbesondere in Deutschland hätte ein solcher Schritt schlimme Konsequenzen: Er würde die Marktmacht des etablierten Betreibers zementieren und die Absichten der Telekom zur Re-Monopolisierung im Glasfaserbereich unterstützen. Zudem wären die dringend notwendigen privaten Investitionen in Milliardenhöhe der Mitgliederfirmen in den Netzausbau massiv gefährdet. Die Kommission müsse daher die Märkteempfehlung „in vollem Umfang“ beibehalten.
Der Breko untermauert diese Forderung in seiner heise online vorliegenden Stellungnahme mit der spezifischen Marktrealität Deutschlands, wo die Telekom weiterhin rund 70 Prozent des Infrastrukturmarktes kontrolliere. Die Regulierung müsse daher großflächig fortgeführt werden, um zwei Hauptgefahren zu begegnen: Sie sei nötig, um zu verhindern, dass die Marktmacht vom alten Kupfernetz auf den neuen Glasfasermarkt übertragen wird. Zudem verwirkliche die Telekom marktverzerrende Strategien, wie den gezielten Überbau bereits mit Glasfaser erschlossener Gebiete und die Abschottung des Marktes durch langfristige, bis zu zehnjährige Verträge mit großen Nachfragern.
Telekom, Orange & Co. sind für Deregulierung
In diesem Sinne spricht sich der Breko auch gegen eine Preisregulierung für neu gebaute Glasfasernetze aus, da dies die Geschäftsmodelle der Investoren untergraben würde. Die Einführung eines neuen regulierten Marktes für den Vorleistungszugang zu Mobilfunknetzen hält er aber für erforderlich, da die fehlende diskriminierungsfreie Netzöffnung die Konkurrenten der großen Netzbetreiber daran hindere, wettbewerbsfähige Bündelprodukte in den Bereichen Festnetz sowie Mobilfunk mit 5G anzubieten.
Eingesessene Akteure wie die Telekom oder Orange und große Mobilfunker wie Vodafone argumentieren dagegen tendenziell für eine Deregulierung der Märkte, insbesondere im Glasfaserbereich. Sie vertreten die Auffassung, dass der bestehende Rahmen Investitionen bremse. Sie werben oft für die Aufhebung von Zugangsverpflichtungen oder zumindest eine starke Reduzierung der Preisregulierung, um die Amortisierung ihrer Glasfaserinvestitionen zu beschleunigen. Eine Deregulierung des Zugangs zu Vorleistungsprodukten droht auch über den geplanten Digital Networks Act (DNA), was ebenfalls umkämpft ist.
Die von der Bundesnetzagentur derzeit regulierten Märkte umfassen den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung (TAL) und virtuelle Zugangsprodukte sowohl auf Kupfer- als auch auf Glasfaserbasis. Die Behörde hat in der Vergangenheit bereits begonnen, die Regulierung in bestimmten Gebieten wie großen Städten mit über 60.000 Einwohnern aufzuheben, wo sie wirksamen Wettbewerb feststellte. Ein umstrittenes neues Element ihrer Praxis ist die „Regulierung Light“ bei Glasfasernetzen. Dabei geht es um den Verzicht auf Eingriffe wie eine vorherige Preisvorgabe für spezielle Produkte und spezifische Vorschriften gegen Diskriminierung gegenüber der Telekom.
(vbr)
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