Connect with us

Künstliche Intelligenz

Bundesregierung: Erstes Fusionskraftwerk der Welt soll in Deutschland stehen


„Deutschland auf dem Weg zum Fusionskraftwerk“ heißt ein am Mittwoch von der deutschen Bundesregierung beschlossener Aktionsplan. Sein Ziel ist, die Bundesrepublik zu einem führenden globalen Standort der Fusionsenergie zu machen. Mit einem Gesamtbudget von über 2 Milliarden Euro allein in dieser Legislaturperiode sollen Forschung, Infrastruktur und ein industrielles Ökosystem rund um Fusion zur Stromerzeugung gefördert werden. Bisher lagen die jährlichen öffentlichen Mittel für die Fusionsforschung des zuständigen Ministeriums bei rund 150 Millionen Euro.

Mit der Initiative „bereiten wir den Weg für das erste Fusionskraftwerk der Welt in Deutschland“, zeigte sich Forschungs- und Technologieministerin Dorothee Bär (CSU) zuversichtlich. „Die letzten Jahre haben uns allen deutlich vor Augen geführt, dass unsere Energieversorgung vor Herausforderungen steht.“ Sie sei die Basis für Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung und Souveränität. Die Schlüsseltechnik Fusion könne helfen, Energie von morgen „sicher, umweltverträglich, klimafreundlich und bezahlbar für alle“ zu machen.

Laut dem Aktionsplan sieht die Regierung in der Kernfusion einen wichtigen, langfristigen Baustein für saubere, sichere und grundlastfähige Stromproduktion. Das avisierte erste Demonstrations-Fusionskraftwerk soll ein industriell geführtes Konsortium deutscher Unternehmen errichten, um die technische Souveränität Deutschlands zu stärken und die Republik als Energieproduzenten und Exportnation im Fusionssektor zu etablieren.

Der Plan umfasst acht zentrale Maßnahmen. Fördern will die Exekutive etwa den Aufbau eines Fusionsökosystems aus Wissenschaft und Wirtschaft, um den Wissenstransfer in die Industrie zu beschleunigen und die Wertschöpfungsketten für entsprechende Kraftwerke in Deutschland aufzubauen. Vorgesehen sind etwa das Einrichten von Kompetenz- und Exzellenzzentren (Hubs) bis Ende des ersten Quartals 2026, die als Keimzellen für Innovationen dienen sollen. Eine neue Forschungsinfrastruktur für die Laserfusion ist mit bis zu 755 Millionen Euro Fördermittel taxiert.

Weitere Punkte sind die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften, das Einbinden der Öffentlichkeit, eine explizite Regulierung der Technik im Strahlenschutzgesetz bis 2026, der Schutz von Immaterialgüterrechten sowie harmonisierte Normung. Deutschland bekennt sich zudem zum Engagement beim internationalen Kernfusionsprojekt ITER, das die EU mit 5,61 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2027 fördert, und prüft eine Beteiligung am Forschungsvorhaben IFMIF-DONES. Diese Anlage befindet sich im spanischen Escúzar in der Nähe von Granada im Bau.

Der wichtigste wissenschaftliche Durchbruch in jüngster Zeit war die sogenannte Zündung (Ignition), die im Dezember 2022 an der National Ignition Facility (NIF) in den USA gelang. Kürzlich erzielten die dortigen Forscher weitere Rekorde. Die aktuellen Erwartungen für Erfolge auf dem Gebiet divergieren stark. Prognosen privatwirtschaftlicher Start-ups sind deutlich rosiger als jene traditioneller öffentlicher Großprojekte.


(ds)



Source link

Künstliche Intelligenz

Apple einigt sich mit WeChat, erlaubt Mini-Apps gegen Provision


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Apple hat offenbar einen wichtigen Meilenstein bei der Vermarktung sogenannter Mini-Apps erreicht. Der Konzern schloss laut einem Bloomberg-Bericht nach mehr als einem Jahr der Verhandlungen einen Deal mit dem chinesischen Internetriesen TenCent für dessen Plattform WeChat. Dabei geht es darum, dass auch für kleine Programme, die im Rahmen der „Super-App“ von Dritten und WeChat selbst angeboten werden, Provisionen an Apple fließen. „Wir haben eine sehr gute Beziehung zu Apple und haben bereits in vielen verschiedenen Bereichen zusammengearbeitet“, so Tencent-Präsident Martin Lau am Donnerstag vor Analysten nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen des Konzerns. „Wir waren mit Apple im Gespräch, um das Ökosystem für Minispiele dynamischer zu gestalten.“

Weiterlesen nach der Anzeige

Der iPhone-Konzern wird hier genauso wie bei App-Store-Anwendungen künftig mitkassieren. Die Verhandler einigten sich auf 15 Prozent für Apple. Das gilt Beobachtern als großer Erfolg, der sich auch beim Umsatz auswirken dürfte: WeChat hat mehr als eine Milliarde Nutzer allein mit chinesischem Hintergrund. Schon in der Mini-App-Kategorie Spiele soll Tencent Social-Network-Erlöse von 3,8 Milliarden Euro im September-Quartal erzielt haben. Parallel zu dem Vertrag mit Tencent öffnet sich Apples gesamte Plattform für Mini-Apps – zu den gleichen Bedingungen.

15 Prozent sind die Hälfte von Apples üblicher Provision in Höhe von 30 Prozent. Diese ist von allen App-Anbietern mit Umsätzen über 1 Million US-Dollar zu zahlen. Kleinere Entwickler zahlen also bereits jetzt schon nur 15 Prozent. Apple betont, dass dies die große Mehrheit der Developer betreffe. Bei Abonnements sinkt die Provision im zweiten Jahr eines bestehenden Abos allgemein auf 15 Prozent. Mini-Apps wurden bislang nicht erfasst, waren aber eigentlich auch nicht erlaubt – es kam deshalb auch mit Tencent zu Konflikten.

Diese sollen nun beseitigt sein. Apple eröffnet dazu das sogenannte App Store Mini Apps Partner Program, das am Donnerstagabend angekündigt wurde. Es erweitere die App-Unterstützung des App Store „um Apps, die Mini-Apps anbieten“. Mini-Apps sind „self-contained experiences“, also in sich geschlossene Programme, die mit Technologien wie HTML5 und JavaScript, also Web-Verfahren, entwickelt werden. Apple betont, das Programm sei dafür da, „Entwicklern, die Mini-Apps vorhalten, beim Wachstum ihres Geschäfts zu helfen“ und gleichzeitig „die Verfügbarkeit von Mini-Apps im App Store“ zu steigern. Dabei gehe es Apple um eine „großartige Kundenerfahrung“. Teilnehmer am Programm erhalten besagte 15 Prozent Provisionsreduzierung, diese gilt für In-App-Käufe inklusive Abos.

Apple betont, dass Mini-Apps „bestimmte App-Store-Technologien“ enthalten müssen. Dazu gehört eine API zur Deklarierung des Nutzeralters für den Jugendschutz und die Advanced-Commerce-API, die Bezahlvorgänge ermöglicht. Apple hat auch eine eigene Website für das Mini-Apps-Partner-Programm aufgesetzt. Dort beschreibt der Konzern, dass Mini-Apps „Softwarepakete, Scripts oder Spieleinhalte“ sein können, die „nach einer App-Installation ergänzt und vom Gerät ausgeführt werden“. Neben HTML5 und JavaScript sollen auch „andere Sprachen, die Apple erlaubt“ möglich sein. Welche das sind, blieb zunächst unklar.

Weiterlesen nach der Anzeige

Laut dem Dokument sind alle üblichen In-App-Käufe möglich, das betrifft wie erwähnt auch Abos, die sich automatisch verlängern oder zu einem bestimmten Zeitpunkt enden. Entwickler müssen sich bei Apple zunächst bewerben, um in das Programm aufgenommen zu werden. Die Entwickler von Mini-Apps sind stets unabhängig vom Entwickler der App, die die Mini-App enthält. Es wird sich also erst ein entsprechendes Ökosystem bilden müssen, hier dürfte WeChat zunächst führend sein.


(bsc)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Bastler installiert Minecraft-Server auf Smarthome-Lampe


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Vimpo, Bastler und Youtuber, hat einen Minecraft-Server mittels einer preiswerten Smarthome-Lampe von AliExpress verwirklicht. Er nutzte dazu den in der Lampe enthaltenen Mikrocontroller, der genügend Leistung bietet, um einen kleinen Minecraft-Server darauf zu betreiben.

Weiterlesen nach der Anzeige

Konkret handelt es sich um einen BL602-Mikrocontroller mit einer 32-Bit-RISC-CPU, die mit 192 MHz getaktet ist. Als Speicher stehen dem Prozessor 128 KB ROM und 276 KB RAM zur Seite. Ebenfalls mit an Bord sind WLAN im 2,4-GHz-Band sowie Bluetooth Low Energy in der Version 5.0.

Für das Projekt verwendet Vimpo den UCraft-Server, ein in C geschriebener Minecraft-Server, der für Rechner mit eingeschränkten Ressourcen von ihm selbst entwickelt worden ist. Vollwertige Minecraft-Spiele mit allen Blöcken und Merkmalen lassen sich damit allerdings nicht realisieren. Eine Option ist etwa, das Mini-Minecraft-Spiel „TNT Run“ darauf laufen zu lassen, das Vimpo auch in dem Demonstrationsvideo nutzt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Das Video zeigt, wie ein Minecraft-Server auf einer Smarthome-Lampe installiert wird.

Die Server-Binary ist etwa 46 KB ohne Authentifizierung groß. Mit Authentifizierung sind es 90 KB. Der benötigte Speicher hängt auch von der Anzahl der Minecraft-Spieler ab. Theoretisch sind bis zu 1024 Clients möglich, ausgetestet worden sei das jedoch nicht, steht in der Beschreibung von UCraft auf Github. Bei realistischen zehn Spielern werde ein dynamischer Speicher von 70 KB mit Authentifizierung und 20 KB ohne benötigt.

Den Servercode übertrug Vimpo mittels eines USB-Interfaces auf den Mikrocontroller. Die LED-Lampe verband er danach wieder mit dem Mikrocontroller. Im Video zeigt Vimpo ein Testspiel. Die Lampe reagiert dabei auf Steuerungseingaben mit der Tastatur und leuchtet auf.

Das Projekt, um einen Minecraft-Server auf einer Smarthome-Lampe zu verwirklichen, ist auf Github unter UCraft-bl602 verfügbar. Eine genaue Beschreibung des Installationsprozesses fehlt dort jedoch.

Weiterlesen nach der Anzeige


(olb)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Meta investierte 100 Milliarden Dollar ins Metaverse – Wo bleibt es?


close notice

This article is also available in
English.

It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Weiterlesen nach der Anzeige

„Unsere Vision ist, dass VR und AR in zehn Jahren die nächste große Computerplattform nach dem Smartphone sein werden“, schreibt Mark Zuckerberg in einem internen Memo, in dem er seine Strategie für den Weg dorthin darlegt und erläutert, warum dieser Wandel wichtig für das Unternehmen ist.

„Wir sind im Smartphone-Bereich verwundbar, weil Google und Apple die mobilen Plattformen kontrollieren“, so Zuckerberg. In der nächsten Computer-Ära wolle das Unternehmen daher eine stärkere strategische Position einnehmen. „Das können wir nur erreichen, indem wir eine bedeutende Plattform und zentrale Apps entwickeln.“

Das Memo beschreibt den heutigen Status quo, ist jedoch deutlich älter: Zuckerberg verfasste es 2015.

Zuckerberg hat sein Unternehmen seither in Meta umbenannt und exorbitante Summen in Reality Labs investiert, jene Abteilung, die VR- und AR-Produkte entwickelt. In der Hoffnung, dass sich die Technologien auf breiter Basis durchsetzen, aber auch aus Angst, die nächste große Computerwelle zu verpassen. Facebook hatte die Bedeutung des Smartphones erst spät erkannt, war an der mobilen Revolution fast gescheitert und geriet in Abhängigkeit von Apple und Google, die mit iOS und Android die Plattformen bestimmen, auf denen Facebook, Instagram und WhatsApp ihr Geschäftsmodell aufbauen.

Meta weist die Ausgaben für Reality Labs seit Ende 2020 in seinen Quartalsbilanzen aus. Im vergangenen Quartal summierten sie sich auf 83 Milliarden US-Dollar. Wie viel das Unternehmen in den Jahren zuvor investierte, ist nicht bekannt, aber nach Schätzungen des Metaverse-Analysten Matthew Ball (X-Link) hat die Summe im dritten Quartal 2025 die Schwelle von 100 Milliarden US-Dollar überschritten. Den Auftakt zu Metas milliardenschweren Investitionen bildete die Übernahme des Start-ups Oculus VR im Jahr 2014, für die Facebook drei Milliarden US-Dollar zahlte.

Weiterlesen nach der Anzeige


Diagramm, das das Gefälle zwischen Ausgaben und Umsätze der Reality Labs veranschaulicht.

Diagramm, das das Gefälle zwischen Ausgaben und Umsätze der Reality Labs veranschaulicht.

Zwischen Aufwand und Ertrag liegt ein tiefer Graben.

(Bild: Tomislav Bezmalinović / heise medien)

Den hohen Ausgaben stehen vergleichsweise geringe Einnahmen gegenüber: Bei rund 83 Milliarden US-Dollar an Aufwendungen seit Ende 2020 liegen die Erlöse aus VR und AR im gleichen Zeitraum bei etwa zehn Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Allein im vergangenen Quartal erwirtschaftete Meta rund 50 Milliarden US-Dollar durch sein Werbegeschäft.

Zuckerbergs Memo liegt zehn Jahre zurück. Was hat Meta seither erreicht?

Meta Quest, das zentrale VR-Produkt des Unternehmens, dominiert den Markt für VR-Headsets, stellt die größte VR-Plattform und erwirtschaftet den Großteil der Umsätze von Reality Labs. Metas Quasi-Monopol ist dabei auch das Ergebnis einer aggressiven Quersubventionierung von VR-Hardware, die unrealistische Preiserwartungen geschaffen und Mitbewerber vom Markt verdrängt hat.

Spiele sind nach wie vor der umsatzstärkste Anwendungsfall der Virtual Reality, bleiben aber eine Nische: In der Spielebranche machen sie weniger als ein Prozent des Umsatzes aus. Zudem hat die Krise der Spielebranche auch den VR-Markt erfasst, der in den vergangenen Jahren an Dynamik verloren hat. Das zeigte sich zuletzt an den MR-Headsets Quest 3 und Quest 3S, die nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen konnten.


Ein Jugendlicher mit orangem Pulli spielt mit Quest 3.

Ein Jugendlicher mit orangem Pulli spielt mit Quest 3.

Jugendliche bilden aktuell die aktivste VR-Nutzergruppe.

(Bild: Meta)

Positiv für Meta ist, dass Meta Quest heute vor allem Kinder und Teenager begeistert, jene Zielgruppe, die „Roblox“ zur größten Metaverse-Plattform mit rund 380 Millionen Nutzern gemacht hat. Eine Reichweite und Relevanz, die Meta mit seinem eigenen Proto-Metaverse „Horizon Worlds“ bislang vergeblich anstrebt. Die Hoffnung ruht nun auf den Vertretern der Generation Alpha, die mit Headsets aufwachsen, VR als selbstverständlichen Teil ihres Lebens begreifen und sich in virtuellen Welten sozialisieren. Für sie ist das Metaverse kein abstraktes Konzept mehr, sondern längst Realität.

Der Rest der Menschheit tut sich nach wie vor schwer. Zehn Jahre nach ihrem kommerziellen Neustart sucht Virtual Reality weiterhin nach einem Anwendungsfall, der sie für eine breite Masse unentbehrlich macht. Spiele sind es nicht, ebenso wenig Medienkonsum und Produktivität. Womöglich kann ein neuer Formfaktor das Interesse an VR wiederbeleben: Mit seinem nächsten Headset will Meta angeblich Größe und Gewicht der Geräte deutlich reduzieren.


Mann mit Vision Pro

Mann mit Vision Pro

Apple Vision wird als AR-Gerät vermarktet, ist jedoch ein herkömmliches VR-Headset ohne fundamentalen Unterschied zu Metas Produkten.

(Bild: Apple)

Eines ist klar: Ohne Metas beharrlichen Einsatz gäbe es heute keinen nennenswerten VR-Verbrauchermarkt, und VR wäre vorwiegend auf professionelle Anwendungen beschränkt. Ein Feld, in dem sie inzwischen fest etabliert ist und aus dem sie nicht mehr verschwinden wird. Apple Vision Pro und Samsung Galaxy XR wären ohne Metas jahrelange Vorarbeit ebenfalls kaum vorstellbar und haben der Produktkategorie zusätzliche Legitimität verliehen.

Auch wenn die Reality Labs vor allem durch VR-Headsets Sichtbarkeit erlangten, fließt mehr als die Hälfte der Investitionen in Augmented Reality und damit in ein Produkt, das noch gar nicht erschienen ist: Metas kommende AR-Brille. Auf einer Firmenversammlung begründete Zuckerberg die Kostenverteilung damit, dass Augmented Reality die anspruchsvollste Arbeit der Reality Labs sei, aber auch die mit dem größten langfristigen Potenzial.

Sieht man sich den ersten öffentlich gezeigten AR-Brillenprototyp genauer an, wird deutlich, warum die Entwicklung Milliarden verschlang: Meta Orion ist ein wahnwitziges Stück Technik, das zahlreiche Innovationen, maßgeschneiderte AR-Chips und den Aufbau komplett neuer Lieferketten erforderlich machte.


Frau mit Orion-Brille sieht ein Videocall-Fenster vor sich eingeblendet.

Frau mit Orion-Brille sieht ein Videocall-Fenster vor sich eingeblendet.

Meta Orion kombiniert ein Sichtfeld von rund 70 Grad mit einem Formfaktor, der annähernd dem einer herkömmlichen Brille entspricht.

(Bild: Meta)

Dieser Aufwand wäre gerechtfertigt, wenn die AR-Brille Zuckerbergs große Vision von 2015 erfüllt und eine neue Computer-Ära unter Metas Führung einleitet. Doch das ist ein großes Wenn. Auch wenn die erste AR-Brille laut Meta schon „in naher Zukunft“ erscheinen soll, dürfte bis zu einem massentauglichen Produkt noch ein weiteres Jahrzehnt vergehen.

Den Weg dorthin ebnet Meta mit Smart Glasses wie der Ray-Ban Meta-Brille. Die Nachfrage überraschte Meta und veranlasste Google und Apple, eigene Produkte dieser Art in die Entwicklung zu geben. Neu an der Produktkategorie ist der Formfaktor, der nicht nur echtes Massenmarktpotenzial eröffnet, sondern auch als ideale Hardware für das KI-Zeitalter gehandelt wird, mit Assistenzsystemen, die Nutzer sehend und hörend im Alltag begleiten und unterstützen und dabei zugleich nahezu unsichtbar bleiben. Der nächste Entwicklungsschritt sind Smart Glasses mit Heads-up-Display wie die Meta Ray-Ban Display, die eine Zwischenstufe auf dem Weg zur vollwertigen AR-Brille bilden.


Meta Ray-Ban Display mit illustrativ eingeblendetem Display.

Meta Ray-Ban Display mit illustrativ eingeblendetem Display.

Die Meta Ray-Ban Display blendet Informationen direkt ins Sichtfeld des Trägers ein. Das Display ist dabei für andere kaum zu erkennen.

(Bild: Meta)

Trotz anfänglicher Erfolge muss sich erst noch zeigen, wie groß das Interesse an Smart Glasses und AR-Brillen tatsächlich ist. Und wie sozialverträglich eine Technologie ist, die die Umgebung unablässig überwacht und Bildschirme direkt in die Augen der Nutzer projiziert.

Mark Zuckerberg formulierte in seinem Memo von 2015 drei Geschäftsziele für VR und AR. Das strategische Ziel verfehlte Meta: Zehn Jahre später haben weder VR noch AR geholfen, sich aus der Abhängigkeit von Google und Apple zu lösen. Auch das finanzielle Ziel wurde nicht erreicht: VR und AR bleiben stark investitionsbedürftig, ohne Aussicht auf zeitnahe Profitabilität. Das dritte, markenbezogene Ziel hingegen scheint hingegen greifbar: Meta durch VR und AR als Innovationsträger zu positionieren.


Mann mit Bart trägt eine Ray-Ban Meta-Brille.

Mann mit Bart trägt eine Ray-Ban Meta-Brille.

Mit der Ray-Ban Meta-Brille hat Meta ein Apple-Kunststück vollbracht: Technologie und Mode miteinander zu verschmelzen.

(Bild: Meta)

Sowohl bei VR als auch bei Smart Glasses nimmt Meta eine marktbeherrschende Pionierrolle ein, der Google, Samsung und Apple mit Verspätung folgen. Mit den Ray-Ban Meta-Brillen hat das Unternehmen eine neue Lifestyle-Kategorie geschaffen. Und auch bei Augmented Reality dürfte Meta ein Trendsetter werden, mit einem technologischen Vorsprung, der sich deutlich schwerer einholen lässt als in den anderen Produktkategorien.

VR und AR befinden sich auch nach zehn Jahren Entwicklung noch immer in einer Frühphase. Angesichts des quälend langsamen Fortschritts gibt sich Metas Forschungsleiter Michael Abrash ironisch und zitiert Hofstadters Gesetz: „Entwicklungen dauern immer länger, als man erwartet, selbst wenn man Hofstadters Gesetz berücksichtigt.“ Ob Metas milliardenschwere Wette aufgeht, dürfte sich daher erst in fernerer Zukunft zeigen.

Mark Zuckerbergs Memo lässt sich bei Scribd einsehen.


(tobe)



Source link

Weiterlesen

Beliebt