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Powerbank Ecoflow Rapid Pro im Test: Riesen-Akku, lädt schnell & liefert 140 W


Die Ecoflow Rapid Pro 27K bietet 140 W Ladeleistung und knapp 100 Wh Kapazität. Dazu kommt ein Farbdisplay und App-Steuerung.

Als Premium-Powerbank hält sich die Ecoflow Rapid Pro 27K im oberen Preissegment auf. Mit einer Kapazität von 99,54 Wh und einer maximalen Ausgangsleistung von 140 W über USB-C zielt sie so auf anspruchsvolle Nutzer ab. Das integrierte Farbdisplay, die App-Anbindung und das ausziehbare USB-C-Kabel heben sie zudem von der Masse ab. Besonders beeindruckend verspricht die Ladegeschwindigkeit zu sein: Mit dem optionalen Desktop Charger soll die Powerbank in nur 20 Minuten von 0 auf 80 Prozent laden.

Neben den vier USB-C-Anschlüssen bietet die Powerbank eine Gesamtausgangsleistung von 300 W. Das bedeutet, dass mehrere Geräte gleichzeitig mit hoher Geschwindigkeit geladen werden können. Die App-Steuerung ermöglicht zusätzliche Einstellungen wie Lade- und Entladelimits. Wie gut die Ecoflow Rapid Pro 27K in der Praxis abschneidet und ob sie den Premium-Preis von 130 Euro rechtfertigt, zeigen wir im Test.

Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.

Ausstattung & Verarbeitung

Das Gehäuse besteht vollständig aus Kunststoff, fühlt sich aber wertig an. Mit Abmessungen von 166 × 55 × 58 mm und einem Gewicht von 699,4 g ist die Powerbank nicht gerade kompakt. Die graue Grundfarbe wird von einer glänzenden, schwarz-transparenten Vorderseite unterbrochen. Diese Oberfläche zieht Fingerabdrücke und Kratzer magisch an – die Powerbank sieht dadurch schnell unschön und unsauber aus. Das integrierte Farbdisplay zeigt Akkustand, Temperatur, Akkugesundheit mit Anzahl der bisherigen Ladezyklen und die bisher „verladene“ Kapazität. Die Farbgebung der Bedienoberfläche in Orange-Beige erinnert an die 80er Jahre – nicht im positiven Sinne.

Das ausziehbare USB-C-Kabel mit 60 cm Länge ist praktisch gedacht, der Einrollmechanismus fühlt sich aber bei Weitem nicht so hochwertig und zuverlässig an wie bei Anker, etwa bei deren Prime 165W Powerbank. Das flache Kabel verknotet sich gerne und der Mechanismus läuft nicht sauber, teils muss man fester ziehen oder beim Einrollen nachhelfen. Immerhin kann auch das Kabel die vollen 140 W übertragen. Die Bedienung erfolgt über eine Rauf-/Runter-Wipptaste sowie eine OK-Taste.

Die Powerbank lässt sich per WLAN und Bluetooth Low Energy mit Ecoflows App verbinden. Dort sieht man Statusinfos wie Akkustand, aktuelle Ausgangs- und Eingangsleistung sowie die Leistung pro Port oder via Pogo-PIN. Der schonende Lademodus erlaubt ein Ladelimit zwischen 80 und 100 Prozent per Schieberegler sowie ein Entladelimit zwischen 0 und 20 Prozent. Zusätzlich lassen sich Bildschirmeinstellungen wie Helligkeit und Screen Timeout anpassen sowie Firmware-Updates durchführen. Das Gehäuse ist bis 1 Meter sturzsicher und feuerfest nach V0-Standard zertifiziert.

Anschlüsse & Ladestandards

Die Powerbank bietet vier Ausgänge: ein ausziehbares USB-C-Kabel sowie drei feste USB-C-Ports (C1, C2, C3). USB-C1 und das integrierte Kabel liefern beeindruckende 140 W bei maximal 28 V und 5 A – das ist Power Delivery 3.1 Standard. Die Ports C2 und C3 schaffen jeweils 65 W bei maximal 20 V und 3,25 A. Alle Anschlüsse unterstützen neben Power Delivery auch Quick Charge 3.0, AFC, Apple 2.4A, BC1.2, SCP, FCP und UFCS.

Die konkreten Spannungsstufen lauten: 5 V bei 3 A, 9 V bei 3 A, 12 V bei 3 A, 15 V bei 3 A, 20 V bei 5 A sowie die besondere Ladestufe mit 28 V bei 5 A am USB-C1-Port und Kabel. Die 65-W-Ports erreichen maximal 20 V bei 3,25 A.

Bei PPS zeigt sich Ecoflow bisher nicht geübt in der transparenten Kommunikation. Auf der Unterseite der Powerbank fehlt jeglicher Hinweis auf PPS-Unterstützung. Die Herstellerwebsite erwähnt PPS zwar, aber ohne die entscheidenden Details zu Spannungsbereichen und Stromstärken. Bei PPS sind aber genau die konkreten Spezifikationen die entscheidenden Parameter, die darüber entscheiden, ob die Powerbank das eigene Handy schnell lädt oder nicht. Mit unserem PD-Listener konnten wir die tatsächlichen PPS-Bereiche auslesen – und die sind eine Enttäuschung.

Der sonst so starke USB-C1-Port mit seinen 140 W kann bei PPS nur magere 5 bis 11 V bei 5 A liefern. Das ist sehr schwach und könnte bei aktuellen Smartphones wie dem Google Pixel 10 Pro XL (Testbericht) für reduziertes Ladetempo sorgen. Die wichtige 21-V-Ladestufe beherrschen nur die beiden langsameren 65-W-Ports USB-C2 und C3 – hier aber nur bei maximal 3 A. Gut aufgestellte Lader bieten hier mehr Stromstärke. Insgesamt ist die PPS-Implementierung keine Katastrophe, für eine High-End-Powerbank dieser Preisklasse aber doch recht mager. Bei Smartphones von Apple, Google oder Samsung, die häufig die 21-V-Stufe nutzen, könnte man Probleme bekommen.

Nachfolgend zeigen wir alle Anschlüsse und deren Spezifikationen in einer Tabelle zusammengefasst:

140W 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/5A, 28V/5A 5-11V bei 5A
65W 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/3,25A 5-21V bei 3A
65W 5V/3A, 9V/3A, 12V/3A, 15V/3A, 20V/3,25A 5-21V bei 3A

Pass-Through-Laden wird unterstützt, abhängig vom Strombedarf der angeschlossenen Geräte. Die Gesamtausgangsleistung beträgt 300 W, wenn alle Ports gleichzeitig genutzt werden. Pro Port verändert sich die Ausgangsleistung in diesem Fall wie folgt:

Bis zu 140W 140W
Bis zu 65W 65W
C1: bis zu 140W
Kabel: bis zu 140W
280W
C1: bis zu 140W
C2/C3: bis zu 65W
205W
C2: bis zu 65W
C3: bis zu 65W
130W
C1: 140W
Kabel: 95W; C2/C3: 65W
300W

Praxistest

Im Ladetest entladen wir die Powerbank bei 100 bis 140 W komplett. Von den angegebenen 99,54 Wh können wir 82,695 Wh nutzen. Das entspricht einer Effizienz von 83 Prozent – ein überdurchschnittlich guter Wert. Die meisten Powerbanks erreichen nur 70 bis 75 Prozent.

Die Temperaturentwicklung ist vorbildlich. Selbst nach 45 Minuten Dauerlast bei maximaler Leistung übersteigt die Oberflächentemperatur nicht 40 Grad. Das spricht für ein durchdachtes Wärmemanagement. Im Alltag bleibt die Powerbank auch bei intensiver Nutzung angenehm kühl.

Die Ladegeschwindigkeit der Powerbank selbst ist beeindruckend, wenn man den optionalen Desktop Charger (Test folgt) nutzt. Über die Pogo-Pins auf der Unterseite lädt sie mit enormen 320 W und erreicht in nur 20 Minuten 80 Prozent Kapazität. Über USB-C sind es immer noch 140 W am C1-Port oder bis zu 280 W bei gleichzeitiger Nutzung mehrerer Eingänge. Nach 300 Ladezyklen garantiert Ecoflow noch 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität.

Preis

Mit einem aktuellen Preis von 130 Euro bei Amazon ist die Ecoflow Rapid Pro 27K nicht günstig, für die starke Ausstattung aber fair. Der optionale Desktop Charger, um die 320-W-Aufladung der Powerbank nutzen zu können, kostet zusätzliche 140 Euro.

Da Online-Preise häufig schwanken, insbesondere beim Thema Powerbanks, lohnt sich auch ein Blick auf unseren Bestpreis-Link, der immer zum aktuell günstigsten Angebot weiterleitet – so findet man auch später immer den aktuell besten Preis.

Fazit

Die Ecoflow Rapid Pro 27K ist eine leistungsstarke Premium-Powerbank mit beeindruckender Ladegeschwindigkeit. Die 320 W über Pogo-Pins sind Spitzenklasse. Mit 83 Prozent Effizienz und 300 W Gesamtausgangsleistung überzeugt sie im Praxistest. Das Farbdisplay und die App-Steuerung sind nützliche Extras.

Schwächen zeigt sie bei der PPS-Unterstützung. Der stärkste Port bietet nur 5 bis 11 V, was für moderne Smartphones zu wenig sein kann. Das ausziehbare Kabel funktioniert noch nicht optimal. Die glänzende Front zieht Fingerabdrücke an. Für 130 Euro erwarten wir hier mehr Perfektion.

Trotzdem ist die Ecoflow Rapid Pro 27K für Power-User eine Empfehlung. Wer häufig unterwegs ist und schnelles Nachladen benötigt, findet hier eine hervorragende High-End-Powerbank. Die Kombination aus hoher Kapazität, extremer Ladegeschwindigkeit und guter Effizienz macht sie zur Premium-Wahl.



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Samsung erhöht RAM-Preise um bis zu 60 Prozent


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Der KI-Boom lässt unter anderem den Preis für bestimmte Speicherchips von Samsung, dem weltweit größten Hersteller von Speicherchips, steigen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich dabei auf zwei mit den Preiserhöhungen vertraute Personen. Einige Riegelpreise hätten sich um bis zu 60 Prozent im Vergleich zum September erhöht. Das hat potenziell auch Auswirkungen auf die Preise weiterer Produktkategorien wie Notebooks und Smartphones.

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Laut dem Bericht folgt die Preiserhöhung auf eine Entscheidung Samsungs, die offizielle Bekanntgabe der Preise für Lieferverträge im Oktober zu verschieben, wobei Preisdetails normalerweise monatlich bekannt gegeben werden. Die steigenden Preise für die DDR5-Speicherchips, die hauptsächlich in Servern verbaut werden, dürften den Druck auf große Unternehmen, die Dateninfrastrukturen aufbauen, weiter erhöhen, meint Reuters.

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Viele der größten Serverhersteller und Rechenzentrumsbetreiber „akzeptieren mittlerweile, dass sie bei weitem nicht genug Produkte bekommen werden. Die Preisaufschläge sind extrem“, sagte Tobey Gonnerman, Präsident des Halbleitervertriebs Fusion Worldwide, gegenüber Reuters. Die Vertragspreise von Samsung für 32-GByte-DDR5-Speichermodule stiegen Gonnerman zufolge im November auf 239 US-Dollar, gegenüber 149 US-Dollar im September.

Zudem hob Samsung auch die Preise für 16-GByte- und 128-GByte-DDR5-Chips um etwa 50 Prozent auf 135 Dollar respektive 1194 Dollar an. Die Preise für 64-GByte- und 96-GByte-DDR5-Chips sind um mehr als 30 Prozent gestiegen, heißt es weiter.

Glaubt man den Aussagen der TrendForce-Analystin Ellie Wang, könnte Samsung die vierteljährlichen Vertragspreise im Zeitraum Oktober bis Dezember um 40 bis 50 Prozent erhöhen, was über dem für die gesamte Branche erwarteten Durchschnitt von 30 Prozent liegen würde. „Sie sind wirklich zuversichtlich, dass die Preise steigen werden. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Nachfrage derzeit sehr stark ist und alle an langfristigen Vereinbarungen mit den Lieferanten arbeiten“, sagte sie Reuters. Diese Vereinbarungen würden Wang zufolge entweder für 2026 oder für 2026 und 2027 zusammen gelten.

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Berichte über Preiserhöhungen für Speicherriegel kursieren schon eine Weile: Erst vergangene Woche hieß es, dass die Hersteller Samsung, SK Hynix und Micron ihre RAM-Preise anheben und ihre Fertigungslinien wegen der hohen Nachfrage nach LPDDR5X- und HBM3/HBM4-Speicher umstellen würden.

Dabei soll nicht nur der KI-Boom die Speicherpreise in die Höhe schießen lassen. Auch das Support-Ende von Windows 10 würde die Nachfrage nach gewöhnlichem DDR5-SDRAM für Desktop-PCs und Mini-PCs sowie nach LPDDR5X für flache Notebooks erhöhen. Ebenso bei Smartphones dürfte der Speicherpreis zu höheren Gesamtkosten führen, wie Ende Oktober bereits von Xiaomi zu lesen war: Die Kosten für Speicherchips seien deutlich stärker gestiegen als erwartet, und das könnte sich noch verschärfen. Der Kostendruck habe sich auch auf die Preisgestaltung der eigenen Produkte übertragen, schrieb Xiaomi-Präsident Lu Weibing auf der chinesischen Microblogging-Seite Weibo. Bei Smartphones anderer Hersteller wird sich das voraussichtlich ähnlich äußern.


(afl)



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Digitale Souveränität: Nein! – Doch! – Oh!


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Im Berliner und Brüsseler Politikbetrieb herrscht regelmäßig Heißluftalarm: Schlagworte surren dann durch die Luft, angeblich wichtige Themen werden hyperventiliert. Unabhängigkeit, Autarkie, Souveränität – all das sind Worte, die nach Stärke klingen sollen. Und doch Schwäche meinen. Mit jedem politischen Personalwechsel wird festgestellt: Wir sind gar nicht unabhängig von anderen.

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Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.

Nicht bei Halbleitern, nicht bei Netzwerkausrüstern, nicht bei der Energie, nicht bei KI, nicht bei Alltagssoftware. Immer, wenn dann etwas schiefgeht, öffnet sich eine Schublade für Verantwortungsträger, in der ein Sprechzettel liegt: „Es wird eine wesentliche Aufgabe der nächsten Jahre sein, unsere Souveränität durch Innovation zu sichern – auch und gerade unsere digitale Souveränität.“ Das sagte Friedrich Merz bei der Akademie der Technikwissenschaften im Oktober.

Vielleicht keine schlechte Idee, sie hatte nur schon mal jemand. „Wir müssen unsere eigene digitale Souveränität stärken, aber ohne globale Wertschöpfungsketten zu kappen und selbst in Protektionismus zu verfallen.“ Das sagte sein Amtsvorgänger Olaf Scholz 2022 auf der Republica. 2021 wollte Ursula von der Leyen Europa „fit für das digitale Zeitalter“ machen – und dabei, natürlich, die digitale Souveränität stärken. Und Emmanuel Macron stellte 2020 fest: „Die Handlungsfreiheit Europas erfordert wirtschaftliche und digitale Souveränität.“

Noch etwas früher fragte jemand anderes: „Wie können wir sozusagen unsere digitale Souveränität erhalten?“ Es war Angela Merkel. „Wir haben eine staatliche Souveränität; und man hätte auch in bestimmten Bereichen ganz gerne eine digitale Souveränität. Dabei ist es so, dass wir neidlos anerkennen müssen, dass uns in bestimmten Bereichen die Weltentwicklung ein Stück davonläuft.“ Was sie als Herausforderung begriff – die zu bewältigen die Aufgabe gewesen wäre.

In solchen Momenten deutlicher Spontanerkenntnis temporär Verantwortlicher – Merkel 2014 in Folge der NSA-Affäre, Macron bei seiner EU-Militärstrategierede 2020, Scholz in Folge von Coronakrisen-Lieferkettenkrise und Huawei-Diskussion, Merz aufgrund der Probleme mit der Trump-Administration und China – werden Louis-de-Funes-Memes unter Mitarbeitern von Abgeordneten und Ministerien versandt: Nein! – Doch!- Oh! Die französische Originalsequenz („Non! – Si! – Oh!“) hat, das sei angemerkt, nicht annähernd die gleiche Bekanntheit erlangt wie die deutsche Synchronisation.

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Es wäre falsch, der Politik dabei die alleinige Verantwortung für die Situation zuzuschieben. Denn: den Löwenanteil an zu großen Abhängigkeiten verantworten andere, insbesondere die Wirtschaft. Immerhin ist es ihr Geschäftsrisiko, wenn Prozesse nicht mehr funktionieren.

Und doch gibt die Politik jene Regeln vor, die einzuhalten sind. Mit der an diesem Donnerstag endlich verabschiedeten NIS2-Umsetzung etwa. Mit der werden nun endlich weitreichende Regeln eingeführt, wie nicht vertrauenswürdige Hersteller aus nicht vertrauenswürdigen Herkunftsländern mit ihren nicht vertrauenswürdigen Produkten an neuralgischen Stellen nicht mehr verbaut werden dürfen. Das scheint eine dem Grunde nach hervorragende Idee. Noch besser wäre gewesen, damit nicht erst einmal eine kleine Ewigkeit zu warten.

Und natürlich ist sie unvollständig. Denn hier wird wieder nur ein Teilsegment adressiert. Nirgendwo zeigt sich das systematische Problem so deutlich wie in dem Teil des Energiesektors, der einzeln betrachtet klein ist: Elektroauto, Heimspeicher, Wechselrichter, sie alle können – und sollen oft auch – vernetzt sein. Und jeder einzelne Privathaushalt mit seinem Auto, seiner Solaranlage, seinem Batteriespeicher ist rechtlich unkritisch. Hier gibt es keine kritischen Komponenten, selbst wenn alle am identischen Updateserver hängen.

Ähnliches gilt bei der Software: Natürlich ist die Souveränität Deutschlands nicht durch die Abhängigkeit einer einzelnen Stelle von Microsoft-Software, einem bestimmten Cloudanbieter oder einer Firewall-Lösung gefährdet. Erst die Summe an Einzelbetroffenheiten macht die großflächige, wahre Betroffenheit in der Souveränitätsfrage aus. Und viele Unternehmen haben noch nicht einmal eine Idee, von was sie abhängig sind.

Aus Sicht politisch Zuständiger etwa würden Chipfabriken helfen, digital unabhängiger zu werden. Fachleute weisen auf nötige Vorprodukte, Spezialchemie, Wafer, Lithografiemaschinen hin. Und auf Leiterplatten, bei denen der Weltmarkt ebenfalls geografisch stark fokussiert ist. Ohne die geht kein Chip in irgendein Produkt.

Schon vor vier Jahren veröffentlichte das Wirtschaftsministerium eine Schwerpunktstudie, um kritische Abhängigkeiten besser zu erkennen. Was seitdem tatsächlich passiert ist?

Tatsächlich geben sich etwa US-Konzerne große Mühe, dem Problem irgendwie zu entkommen, dass sie in Deutschland und Europa gute Geschäfte machen wollen, aber gleichzeitig immer US-Recht unterliegen. Chinesische Anbieter beteuern, dass sie doch nur Geld verdienen wollten, und es doch vollkommen unlogisch wäre, ein gutes Geschäft durch staatliche Interessen zu gefährden. Und deutsche und europäische Unternehmen verschweigen gern, dass auch sie einem gewissen Erpressungspotenzial unterliegen: Das China- oder USA-Geschäft ist, je nach Branche und Unternehmen, von ausgeprägter Bilanzrelevanz.

In dieser Gemengelage richtet die Bundesregierung am Dienstag einen recht speziellen Gipfel aus: den Europäischen Gipfel zur digitalen Souveränität 2025. Als deutsch-französische Inititative gestartet, soll er eine Einladung auch an andere EU-Mitgliedstaaten sein. Für den Bundeskanzler Friedrich Merz geht es dabei vor allem um wirtschaftliche Chancen. Für Emmanuel Macron geht es um ein französisch-deutsches Aufbruchsignal. Und deutsche Unterstützung für knallharte, französische Interessen.

Denn wenn alle EU-Staats- und Regierungschefs zusammensitzen, zuletzt Ende Oktober kommen dabei Sätze heraus wie dieser: „Angesichts des geopolitischen Wandels, des raschen technologischen Wandels und des zunehmenden globalen Wettbewerbs um Innovation, Talente und Investitionen ist es von entscheidender Bedeutung, den digitalen Wandel in Europa voranzubringen, seine Souveränität zu stärken und sein eigenes offenes digitales Ökosystem auszubauen.“

Das klingt gar nicht so schlecht, könnte man denken. Bloß: Bislang hat es gerade einmal dazu gereicht, ein paar Vorzeigeprojekte zu starten. Eine quelloffene Kollaborationslösung für den Arbeitsplatz der Verwaltung ist fein, beeindruckt aber längst nicht alle auf diesem Planeten. Das ortsgetreue Ersetzen von On-Premise-Rechenzentren durch geolokalisierte, mit US-Betriebsmitteln ausgestattete KI-Clouds wird Deutschland und Europa ebenfalls höchstens punktuell voranbringen.

Was fehlt, ist die zündende Idee, wie es wirklich zu Skaleneffekten kommen kann: Wo kann Europa sich so viel besser und unverzichtbar machen, dass andere sich hier eine Abhängigkeit wünschen müssen? Das kleine, vorab gegebene Versprechen, dass der Staat als Ankerkunde künftig europäische Unternehmen stützen wollen würde, ist kein ausreichender Plan. Und rechtlich auch noch lange nicht in trockenen Tüchern. Aber niemand würde von Friedrich Merz wirklich mehr zum Thema erwarten.

Wenn am Dienstag dann Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und der Bundeskanzler ihre Sprechzettel zücken und die Lage der digitalen Souveränität bemängeln, aber Besserung versprechen, dann wird es maßgeblich darauf ankommen, was ab Mittwoch wirklich passiert. Wenn denn überhaupt etwas passiert. Während die Welt immer vernetzter und digitaler wird, wird Europa immer abhängiger. Nein! – Doch! – Oh!


(nen)



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Battle of the NASen: Zwei Raspi-NAS im Vergleich


Netzwerkspeicher alias Network Attached Storage (NAS) bekommt man ab etwa 160 Euro in allerhand Bauformen. Synology, QNAP, Asustor, Ugreen und viele weitere Hersteller kombinieren kompakte Hardware mit einfach zu bedienender, aber proprietärer Software. Wer hingegen Wert auf quelloffenen Code legt, wird in den Sortimenten selten fündig. Besonders im unteren Preissegment sieht man meist ARM-CPUs ohne öffentliche Dokumentation, bei denen der Tausch des Betriebssystems schwer bis unmöglich ist. Doch der Raspberry Pi kann auch für ein NAS als rettende Alternative herhalten, nötig sind nur passende PCIe-Adapter beziehungsweise Basisplatinen für das Raspberry Pi Compute Module – also das Aufsteckplatinchen.

Zwei dieser Optionen fanden wir besonders interessant und haben sie unter die Lupe genommen: Das CM4-NAS-Double-Deck von Waveshare und die NVMe Base Duo von Pimoroni. Ersteres nimmt ein Compute Module 4 (CM4) sowie zwei 2,5-Zoll-SATA-SSDs auf, der andere ist ein Unterflur-Adapter für den Raspberry Pi 5 B, der per Flachbandkabel an dessen PCIe-Anschluss gesteckt und mit zwei NVMe-SSDs bestückt wird. Beide sind also reine Flash-NAS, die für Magnetfestplatten ungeeignet sind.

  • Aus der vierten Raspberry-Generation taugt nur das Compute Module für den NAS-Betrieb.
  • Durch SSDs liegt die Leistungsaufnahme bei wenigen Watt.
  • Die Software OpenMediaVault macht den Raspi mit wenigen Klicks zum Netzwerkspeicher.

Während der Pimoroni-Adapter den Raspberry-Pi-Fußabdruck beibehält und lediglich das schlichte Gehäuse etwas dicker aufträgt, um Platz für den Adapter zu schaffen, hat Waveshare ein eigenes Gehäuseformat samt Platine entwickelt und ein 2-Zoll-Farbdisplay als Statusanzeige ergänzt.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Battle of the NASen: Zwei Raspi-NAS im Vergleich“.
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