Künstliche Intelligenz
KI-Update kompakt: ChatGPT, OpenAI & AMD, Anthropics Petri, Dragon Copilot
OpenAI präsentiert ein Ökosystem rund um ChatGPT
OpenAI will ChatGPT zu einem digitalen Ökosystem ausbauen, das Nutzer nicht mehr verlassen müssen. Auf den Dev Days stellte das Unternehmen neue App-Integration vor: Externe Anbieter können ihre Dienste direkt in den Chatbot einbauen. Zillow, Canva, Spotify und Booking.com gehören zu den ersten Partnern.

Die Strategie erinnert an frühere Versuche mit Erweiterungen und GPTs, die sich nicht durchsetzten. OpenAI bietet Entwicklern nun ein neues Software Development Kit und ein AgentKit. Außerdem gibt es eine API für Sora 2, die neue Version des Videogenerators mit Ton und Social Media Feed. Für das Voice Model und gpt-image kommen kostengünstige Mini-Versionen.
OpenAI kauft AMD-GPUs für Milliarden US-Dollar
OpenAI wird über fünf Jahre mehrere Millionen AMD-GPUs kaufen, beginnend 2026 mit der Instinct MI450. Die Gesamtkapazität beträgt sechs Gigawatt. Die AMD-Chips sollen für Inferenz genutzt werden, also das Ausführen fertiger KI-Algorithmen. Für das Training kauft OpenAI weiterhin Nvidia-GPUs im Umfang von zehn Gigawatt.
OpenAI wird damit AMDs größter GPU-Kunde. Die Börse reagierte stark: AMDs Aktie stieg um über 30 Prozent und hält sich seitdem stabil. AMD profitiert vom wachsenden Bedarf an KI-Hardware jenseits von Marktführer Nvidia.
OpenAI legt Vorschläge für KI-Politik in Europa vor
OpenAI hat gemeinsam mit der Organisation Allied for Start-ups 20 politische Vorschläge zur KI-Förderung in Europa vorgelegt. Im Kern fordert OpenAI einheitliche Regeln statt nationaler Unterschiede und eine Schonfrist für kleine Unternehmen bis 2030.
Der Ansatz „Relentless Harmonisation“ soll fragmentierte Vorschriften abbauen, die grenzüberschreitende KI-Projekte erschweren. Viele Empfehlungen liegen nahe an den Interessen großer Technologieanbieter: vereinfachte Zugangsbedingungen, beschleunigte Verfahren, weniger regulatorische Reibung. Eine Vereinheitlichung würde OpenAI den Marktzugang in Europa deutlich erleichtern.
Google startet AI Mode in Deutschland
Google bringt seinen AI Mode nach Deutschland. Die Funktion nutzt das speziell auf Suche abgestimmte Modell Gemini 2.5, das Echtzeitsuche und Knowledge Graph verknüpft. Für komplexe Fragen sammelt und analysiert das System mehr Informationen als normale Suchanfragen.
Der AI Mode funktioniert wie ein Chatbot, ist aber für die Suche optimiert. Nutzer können Fragen zu Bildern stellen und Folgekonversationen führen. Anders als die bereits verfügbaren AI Overviews liefert der Modus keine Linklisten, sondern nur KI-generierte Antworten.
Google zahlt bis zu 30.000 Dollar für KI-Sicherheitslücken
Google führt ein spezielles Bug-Bounty-Programm für KI-Produkte ein. Forscher erhalten bis zu 20.000 Dollar für schwere Sicherheitslücken in Flaggschiff-Produkten wie der Suche, Gemini-App oder Workspace-Apps. Mit Bonus-Multiplikatoren können Belohnungen bis zu 30.000 Dollar erreichen.
Parallel stellte Googles Deepmind den KI-Agenten CodeMender vor, der Schwachstellen in Code erkennt und automatisch behebt. Das System prüft Änderungen durch interne Tools und lässt derzeit noch Menschen alle Patches vor der Implementierung überprüfen. Google will so die Sicherheit seiner wachsenden KI-Infrastruktur verbessern.

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.
Anthropic testet KI-Modelle automatisch auf Risiken
Anthropic hat das Open-Source-Tool Petri zur automatischen Sicherheitsprüfung von KI-Modellen veröffentlicht. Das System nutzt KI-Agenten, um problematische Verhaltensweisen wie Täuschung oder Machtstreben zu testen. Ein Auditor-Agent führt mehrstufige Gespräche, ein Judge-Agent analysiert die Ergebnisse.
In einer Pilotstudie testete Anthropic 14 führende KI-Modelle mit 111 Szenarien. Claude Sonnet 4.5 und GPT-5 schnitten am besten ab, während Gemini 2.5 Pro, Grok-4 und Kimi K2 hohe Täuschungsraten zeigten. Besonders aufschlussreich war ein Whistleblowing-Test: Modelle gaben manchmal auch harmlose Informationen preis, beeinflusst von narrativen Mustern statt ethischem Verständnis.
Forschende veröffentlichen größten offenen Datensatz für KI-Agenten
Ein Team von MIT, IBM und University of Washington hat TOUCAN veröffentlicht, den bislang größten offenen Datensatz für KI-Agenten. Er enthält 1,5 Millionen echte Werkzeug-Interaktionen mit 495 realen Model Context Protocol-Servern und über 2.000 Tools, von Web-Suche bis zu Finanz- und KI-Diensten.
Anders als frühere Datensätze basiert TOUCAN auf tatsächlichen API-Ausführungen statt Simulationen. Das bildet realistische Fehler, Verzögerungen und Kontextabhängigkeiten ab. Code und Datensatz liegen unter permissiver Lizenz auf GitHub und Hugging Face vor.
Deloitte erstattet Australien Geld wegen KI-Halluzinationen
Die Beraterfirma Deloitte erstattet der australischen Regierung einen Teil der Bezahlung für einen Prüfbericht zurück. Der Bericht über ein automatisiertes System zur Kürzung von Sozialleistungen enthielt KI-halluzinierte Erfindungen. Deloitte räumt ein, ein generatives Sprachmodell eingesetzt zu haben, das falsche Fußnoten erzeugte und nicht existente Quellen erfand.
Das verwendete System war eine von Microsoft bereitgestellte Instanz von GPT-4o von OpenAI, die das australische Arbeitsministerium lizenziert hat. An den grundsätzlichen Aussagen des Prüfberichts hält Deloitte fest. Der ursprüngliche Bericht wurde inzwischen durch eine bereinigte Version ersetzt.
Microsofts KI-Assistent Dragon Copilot startet in deutschen Kliniken
Nach einer mehrmonatigen Pilotphase ist Microsofts KI-Assistent Dragon Copilot für deutsche Kliniken und Praxen verfügbar. Das System protokolliert Arztgespräche automatisch und soll den Dokumentationsaufwand reduzieren. Patienten werden vorher über die Aufzeichnung informiert.
Microsoft ist nicht allein auf diesem Markt: Der dänische Anbieter Corti bereitet seinen Deutschland-Eintritt vor, Zoom hat einen spezialisierten KI-Assistenten für das Gesundheitswesen angekündigt. Deutsche Forschungseinrichtungen arbeiten ebenfalls an solchen Lösungen. Gesetze treiben die Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern voran und schaffen einen begehrten Markt für IT-Anbieter.
Brasilianische Polizei stoppt Millionenbetrug mit Gisele Bündchen-Deepfakes
Brasilianische Ermittler haben eine Betrügergruppe ausgehoben, die mit KI-gefälschten Videos von Model Gisele Bündchen und anderen Prominenten über 3,2 Millionen Euro erbeutet hat. Die Gruppe produzierte Deepfake-Videos und lockte Opfer über Instagram-Anzeigen zum Kauf von Produkten, wobei nur Versandkosten berechnet wurden.
Die Polizei vollstreckte Haftbefehle in fünf Bundesstaaten und fror Vermögenswerte ein. Die meisten Opfer verloren nur geringe Beträge und zeigten die Straftaten nicht an. Eine Polizeisprecherin sprach von „statistischer Immunität“ für die Kriminellen, die deshalb ohne Angst in großem Stil agierten.
Jeff Bezos plant KI-Rechenzentren im Weltraum
Amazon-Gründer Jeff Bezos will in 10 bis 20 Jahren die ersten Gigawatt-Rechenzentren im Orbit errichten. Der Vorteil: ununterbrochene Solarenergie ohne Dunkelheit oder Wolken. Die Komponenten und Wartung würden mit Schwerlastraketen seines Unternehmens Blue Origin transportiert.
Der Strombedarf von Rechenzentren soll sich laut Internationaler Energieagentur bis 2030 auf 945 Terawattstunden verdoppeln, etwa Japans Stromverbrauch. Das Konzept hat aber Schwächen: Hardware müsste vor Weltraumstrahlung geschützt werden, und die Wartung durch Roboter in großem Umfang ist fraglich.

(igr)
Künstliche Intelligenz
Canva verschenkt Affinity: Wie sich die Grafiksuite für Profis eignet
Das australische Softwareunternehmen Canva hat die Grafiksuite Affinity kostenlos freigegeben. Das ist ein Paukenschlag, denn der größte Konkurrent Adobe genießt seit langem ein Quasimonopol auf professionelle Anwendungen für Bildbearbeitung, Vektorgrafik und Schriftsatz.
Im März 2024 hatte Canva die Software vom britischen Hersteller Serif übernommen. Affinity Photo, Affinity Designer und Affinity Publisher kosteten zuletzt jeweils 85 Euro, etwas mehr als ein Monat Adobe Creative Cloud. Nun sind alle drei Einzelprogramme in einer gemeinsamen Oberfläche unter dem schlichten Titel „Affinity“ erschienen; die Arbeitsbereiche „Pixel“, „Vektor“ und „Layout“ repräsentieren die früheren Einzelprogramme.
Viele Nutzer klagen über den Abozwang bei Adobe; nun bekommen sie Affinity kostenlos. Genügen die Anwendungen den Ansprüchen professioneller Grafiker oder erschöpft sich der Funktionsumfang im Einsatz für Heimanwender? Das zeigt der Test.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Canva verschenkt Affinity: Wie sich die Grafiksuite für Profis eignet“.
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Künstliche Intelligenz
iX-Workshop: Microsoft 365 Copilot für IT-Administratoren
KI-gestützte Tools wie Microsoft 365 Copilot bieten neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung. Als IT-Fachleute stehen Sie vor der Herausforderung, diese Technologien sicher und effizient zu implementieren und zu verwalten.
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Vorbereitung, Lizenzierung, Integration und Konfiguration
In diesem Workshop Microsoft 365 Copilot für IT-Administratoren erhalten Sie eine Einführung in die grundlegenden Konzepte und die Architektur von Microsoft 365 Copilot und lernen die Anforderungen und die Lizenzierung sowie die Updatekanäle und Netzwerkanforderungen kennen. Darüber hinaus behandelt der Workshop die administrative Integration und Konfiguration von Microsoft 365 Copilot, einschließlich Einstellungen, Anbindung an Microsoft 365 Services, technische Vorbereitung von Exchange, OneDrive, SharePoint und Teams sowie das Zusammenspiel mit Entra ID. Neben allgemeinen administrativen Empfehlungen spielen Datenschutz- und Sicherheitsaspekte eine zentrale Rolle.
Interaktiver Workshop mit Praxisübungen
Der nächste Workshop findet am 8. Dezember 2025 statt und bietet eine ausgewogene Mischung aus Theorie und Praxis. Neben theoretischen Konzepten erhalten Sie praktische Übungen, um das Gelernte in realen Szenarien anzuwenden, Probleme zu lösen und Best Practices kennenzulernen.
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Dezember 08.12.2025 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr |
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Februar 05.02.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 08. Jan. 2026 |
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April 15.04.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 18. Mrz. 2026 |
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Juli 24.07.2026 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 26. Jun. 2026 |
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November 17.11.2025 |
Online-Workshop, 09:00 – 17:00 Uhr 10 % Frühbucher-Rabatt bis zum 20. Okt. 2026 |
Durch den eintägigen Workshop führt Cloud-Architekt Aaron Siller, ein erfahrener IT-Berater mit Schwerpunkt auf Microsoft Cloud-Technologien wie Azure, Microsoft 365 und Intune. Er unterstützt Unternehmen bei der Migration von traditionellen On-Premise-Anwendungen zu Microsoft 365 und der Azure-Cloud.

(ilk)
Künstliche Intelligenz
Warnungen vor KI-Blase: Nvidias Rekordzahlen beruhigen Finanzmärkte doch nicht
Die Euphorie über die unerwartet guten Geschäftszahlen von Nvidia hat die Finanzmärkte nur vorübergehend stimuliert, die großen US-Aktienindizes beendeten den Donnerstag im Minus. Sogar die Nvidia-Aktien sackten schließlich wieder ab und gaben den Großteil der Gewinne wieder ab. Der Bitcoin verlor inzwischen sogar über 7 Prozent seines Werts und wird gegenwärtig nur noch für etwa 86.000 US-Dollar gehandelt. Laut der Finanzagentur Bloomberg handelte es sich um den dramatischsten Richtungswechsel an einem Handelstag seit dem Frühjahr, Händler und Händlerinnen würden nach einer Erklärung suchen. Besonders häufig wurde darauf verwiesen, dass Sorgen um eine KI-Blase durch die Nvidia-Zahlen eben nicht ausgeräumt wurden.
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Das Rätselraten folgte einem Tag, der eigentlich unerwartet gut angefangen hatte. Grund waren die Geschäftszahlen von Nvidia, der Halbleiterhersteller konnte seinen Umsatz im jüngsten Quartal um 62 Prozent auf 57 Milliarden US-Dollar steigern. Das war deutlich mehr als erwartet, und in der Folge machten die Nvidia-Aktien einen Sprung um mehr als 4 Prozent. Auch für den Rest sah es anfangs gut aus, bevor die Stimmung plötzlich kippte. Der Handelstag endete für Nvidia mit einem Minus von über 3 Prozent, auch andere Tech-Aktien sackten ab, besonders heftig traf es beispielsweise AMD mit einem Tagesverlust von fast 8 Prozent. Auch Intel-Aktien gaben mehr als 4 Prozent ab.
Wie schon so oft in den vergangenen Wochen hatten die Entwicklungen an den Finanzmärkten aber noch heftigere Folgen für die Kryptowährungen. Nachdem der Bitcoin erst zum Wochenbeginn erstmals seit Monaten wieder unter die Marke von 90.000 US-Dollar gefallen war, ging es jetzt noch einmal merklich nach unten. Aktuell tendiert der Preis um 86.000 US-Dollar, 7 Prozent weniger als noch 24 Stunden zuvor. Eigentlich hatte sich der Preis zuletzt bei etwa 92.000 US-Dollar eingependelt. Die Entwicklungen von Donnerstag verdeutlichen, dass die Sorgen um eine KI-Blase, die womöglich platzen könnte, keineswegs allein durch die anhaltenden immensen Geschäftserfolge von Nvidia vertrieben werden können.
(mho)
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