Connect with us

Künstliche Intelligenz

Ladesäulenbetreiber will Kabeldiebe mit GPS aufspüren


Der britische Ladeinfrastrukturbetreiber InstaVolt hat angekündigt, die Kabel, mit denen Elektroautos an Ladesäulen angeschlossen werden, künftig mit GPS-Trackern auszustatten. Grund ist, dass die Kabel häufig gestohlen werden.

Zusammen mit dem britischen Unternehmen Trackit247 will InstaVolt die Diebe stoppen: Trackit247 entwickelt Systeme, um Fahrzeuge, Maschinen, Ausrüstung oder auch persönliche Gegenstände zu überwachen. Diese Technik werde künftig auch in die Ladekabel seiner Ladestationen integriert, teilte das InstaVolt mit.

Der Tracker sendet alle drei Sekunden einen Echtzeitstandort. Zudem ist er auf seinen Einsatzort programmiert. Wird er aus dem zugewiesenen Bereich entfernt, wird automatisch ein Kontrollzentrum per SMS, E-Mail und Telefon benachrichtigt. Mithilfe der Trackingtechnik könne der Standort des Diebes ermittelt und die Polizei dorthin dirigiert werden, erläuterte InstaVolt.

Kabeldiebstahl sei inzwischen ein großes Problem, sagte InstaVolt Delvin Lane der BBC. In der Zeit zwischen November 2023 und April dieses Jahres sei dem Unternehmen dadurch ein Schaden von 410.000 britischen Pfund, umgerechnet etwa 470.000 Euro, entstanden.

Auch hierzulande werden die Kabel entwendet, wie etwa der Energieversorger und Ladeinfrastrukturbetreiber EnBW berichtet. Schwerpunkte seien Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Der Schaden für einen Diebstahl beziffert EnBW ja nach Standort auf 5.000 bis 8.000 Euro. Die betroffene Ladesäule ist ein bis zwei Wochen nicht nutzbar.

Die Beute ist überschaubar: Zwar ist der Kupferpreis derzeit relativ hoch. Schrotthändler zahlten rund acht Euro pro Kilogramm Kupferkabel ohne Isolierung, berichtete die Wirtschaftszeitung Handelsblatt vor einigen Monaten, für „Material aus dubioser Quelle“ aber wahrscheinlich deutlich weniger. Ein Ladekabel enthält zwischen vier und zehn Kilogramm.

Nach dem Handelsblatt-Bericht rüsten sich die Ladesäulenbetreiber mit unterschiedlichen Maßnahmen: besonders schnittfeste Kabelhüllen, Videoüberwachung an besonders gefährdeten Standorten, oft kombiniert mit Bewegungsmeldern. Auch hierzulande sind erste GPS-Tracker im Einsatz. Tesla integriert in seine Kabel nicht abwaschbare Farbe, die herausspritzt, wenn die Kabelhülle beschädigt wird.

Einige Ladesäulenbetreiber ersetzen inzwischen die Leiter aus Kupfer durch solche aus Aluminium. Dessen physikalische Eigenschaften sind zwar schlechter. Dafür ist das Material weniger attraktiv als Beute: Für das Kilogramm Alt-Aluminium gibt es lediglich 40 Cent. Das könnte Kabeldiebe abschrecken, Vandalismus gegen Ladestationen hingegen weniger.


(wpl)



Source link

Künstliche Intelligenz

Im Test: Kompakte Drucker-Scanner-Kombi für den Schreibtisch


Wenn es um kleine und günstige Laserdrucker etwa fürs Homeoffice geht, halten sich viele Hersteller bedeckt, denn große und teurere Modelle fürs Büro bringen mehr Profit. HP bediente dagegen schon immer auch den Einsteigermarkt mit vergleichsweise günstigen Modellen. Verdient wird in diesem Marktsegment an den ziemlich teuren Ersatzkartuschen. Der HP Laserjet M234dw gehört zu HPs älterer M200-Serie, aus der wir schon 2022 das Modell LaserJet M234sdwe getestet hatten, einen Drucker, der ohne einen HP+-Cloudzugang und Bearbeitung von Druck- und Scandaten auf US-Servern gar nicht funktionierte.

Für den von uns getesteten LaserJet M234dw gilt das nicht mehr. Obwohl Windows beim Erkennen des Druckers automatisch die App HP Smart installiert, die auch die HP-Website als erstes empfiehlt, braucht es diese Datenkrake mit Anmeldezwang nicht mehr. HP bietet mittlerweile ein Softwarekomplettpaket mit Treiber, dem offline arbeitenden Scanprogramm HP Scan und sogar wieder der Offline-Texterkennung IRIS OCR an, mit der das Scanprogramm auf dem Rechner des Nutzers durchsuchbare PDFs erstellen und lokal speichern kann.

Der M234dw braucht mit nur 37 Zentimeter Breite nicht viel Platz, vorn ragen nur das offene Papierfach und die ausgezogene Ablage darüber heraus. Für die 150-Blatt-Zufuhr liefert HP eine transparente Abdeckung als einfachen Staubschutz mit, die den Papiervorrat nach vorn aber offen lässt. Zum Scannen und Kopieren gibt es oben auf dem Gerät einen einfachen Flachbettscanner. Die Abdeckklappe hat in den hinteren Scharnieren kein Spiel und deckt daher das Scannerglas bei dickeren Büchern oder Akten nicht ganz ab. Die Glasoberfläche schließt mit dem Gehäuserand bündig ab, sodass sich eine Vorlage einfach nach vorn vom Scanner schieben lässt – praktisch. Auf der Rückseite liegt die Stromzufuhr in Form einer Kaltgerätebuchse, sowie Anschlüsse für Ethernet und USB. Die USB-Buchse war beim M234sdwe 2022 noch verklebt mit einem Hinweis, man solle WLAN und die HP-Smart-App verwenden. Bei unserem Testmuster ist die Buchse ab Werk frei zugänglich.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Im Test: Kompakte Drucker-Scanner-Kombi für den Schreibtisch“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

ServiceNow in der Formel 1 künftig KI-beschleunigt


Das Formel-1-Team von Aston Martin Aramco arbeitet seit 2023 mit dem US‑Softwareunternehmen ServiceNow zusammen, um IT‑Abläufe zu beschleunigen sowie Daten zu sammeln und für die Entwicklung zu nutzen. In Zukunft plant das Team, generative KI einzusetzen, um Prozesse zu automatisieren.

Zum Kerngebiet von ServiceNow gehören die klassischen Tickets in den automatischen E-Mails vom Kundendienst. Mittlerweile verbinden die Werkzeuge von ServiceNow unternehmensinterne Informationsquellen, um sogenanntes „Tribal Knowledge“ – also Wissensinseln – in Abteilungen zu überwinden. Bis Ende 2025 will der Anbieter ein KI-Paket veröffentlichen.

Mit ServiceNow ITOM Discovery (IT Operations Management) und der Configuration Management Database (CMDB) verwaltet das Team von Aston Martin Aramco seine IT-Umgebung. Die Plattform diene dem Team als Hauptinformationsquelle. „Wir sind ein Unternehmen mit vielen beweglichen Teilen. Deshalb brauchen wir einen zentralen Ort, an dem wir alle Informationen finden können“, sagt Rebecca Adams von Aston Martin Aramco.

Über die IT‑Service‑Management‑Software ServiceNow ITSM können Mitarbeiter von Aston Martin Aramco via Mobil-App Serviceanfragen an die Now-Plattform stellen. Mit der Now-Platform laufe auch das On- und Offboarding neuer Teammitglieder automatisiert ab. Neue Mitarbeiter erhalten am ersten Arbeitstag die nötigen Zugänge und Geräte in einer einzigen Oberfläche, statt sich durch verschiedene Systeme wie Intranet, Wiki und Sharepoint-Ordner arbeiten zu müssen. Temporäre Verträge laufen automatisch aus.

Erst jüngst hat ServiceNow seine KI-Plattform um die „AI Experience“ und das Plattform-Update „Zürich“ erweitert. Die AI Experience, ein dialogorientierter Zugang zur Unternehmens-KI, soll ab Ende 2025 zur Verfügung stehen. Neben Sprache, Text und Bild will ServiceNow auch kontextabhängige Agenten einbinden, die sich über den „AI Control Tower“ steuern lassen.

Zu den neuen Komponenten zählen KI-Sprachagenten, die mündlich gestellte Anfragen bearbeiten, AI Web Agents, die Aufgaben in Drittanbieter-Apps und im Web erledigen, und die visuelle AI Lens, die Formulare oder Dashboards auf dem Monitor in Aktionen münden lassen können. Der AI Data Explorer soll Daten aus unterschiedlichen Quellen verbinden. AI Lens sei seit wenigen Tagen verfügbar, die übrigen Komponenten sollen bis Ende 2025 folgen.



Das KI-Tool AI Lens soll Formulare oder Dashboards auf dem Monitor in Aktionen umsetzen.

(Bild: ServiceNow)

Statt nur interne Informationen will der Anbieter in Zukunft auch Kundendaten verwalten: ServiceNows CRM-System soll künftig Vorschläge machen, Folgeaktionen anstoßen und Routineaufgaben übernehmen, statt nur Kundeninteraktionen zu dokumentieren. Vertrieb und Kundenservice sollen damit schneller und individueller auf Anfragen reagieren können.

Das Zürich-Plattform-Release – es stammt aus einer Implementation im Kanton Zürich – bringt neue Entwicklerwerkzeuge wie den „Build Agent“, der Anwendungen nach Eingabe in natürlicher Sprache erstellt, sowie eine „Developer Sandbox“ für risikoarme Entwicklung. Ein Beispiel-Prompt für einen Agenten wie bei Aston Martin Aramco könnte lauten: „Erstelle eine Onboarding-App, die Aufgaben an HR, IT und Facility-Management verteilt.“

Mit der „Vault Console“ können Administratoren sensible Daten klassifizieren, beispielsweise personenbezogene Daten in Tickets. Die „Machine Identity Console“ verwaltet Bots und API-Integrationen in einer Übersicht, um unautorisierte Zugriffe zu finden und zu verhindern.



Die „Machine Identity Console“ fasst API-Integrationen unternehmenswert zusammen, um Missbrauch aufzudecken und zu verhindern.

(Bild: ServiceNow)

Mit „agentischen Playbooks“ will ServiceNow den nächsten Schritt hin zu autonomen Workflows gehen. Dabei übernehmen KI-Agenten definierte Aufgabenketten, führen Aktionen aus und holen bei Bedarf menschliche Entscheidungsträger hinzu. Im Kreditkarten-Support kann so ein agentisches Playbook beispielsweise einen KI-Agenten anleiten, die Identität einer Person zu prüfen, die Karte zu sperren, eine Ersatzkarte zu veranlassen und den Kunden zu benachrichtigen. Das soll interne Abläufe beschleunigen und Fehler reduzieren. Alle Funktionen des Zürich-Plattform-Release sind laut ServiceNow ab sofort allgemein verfügbar.



Mit „agentischen Playbooks“ übernehmen KI-Agenten definierte Aufgabenketten beispielsweise in der Interaktion mit Kunden.

(Bild: ServiceNow)

Transparenzhinweis: Der Autor wurde von ServiceNow zum Fabrikbesuch von Aston Martin Aramco eingeladen. ServiceNow hat die Reisekosten übernommen. Vorgaben zu Art und Umfang unserer Berichterstattung gab es nicht.


(akr)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Mähroboter Lymow One im Test: Rasenpanzer meistert Steigungen von bis zu 45°


Ketten wie ein Panzer, GPS, 4G und Kameras sowie echte Mähbalken statt filigraner Klingen: Der Lymow One ist ein Kraftprotz, hat aber noch Luft nach oben.

Der Lymow One ist gemacht für große Flächen und steile Hänge. Für viel Grip setzt er auf Raupenketten aus Gummi, die Navigation übernehmen RTK-Positionierung, Kameras, Ultraschallsensoren sowie 4G-Funk und für ordentliches Durchsetzungsvermögen sorgt ein Mähwerk mit echten Mähbalken wie beim typischen Schieberasenmäher. Damit kommt er überall durch. Der Mäher arbeitet ohne Begrenzungskabel und verspricht hohes Tempo und viel Flächenleistung auf großen Arealen. Gesteuert wird alles bequem per App und gemessen an der angedachten Mähfläche ist der Rasenpanzer nicht mal teuer. Und wer Lymow als Firma nicht kennt, darf zumindest bei der Expertise der Unternehmensgründer beruhigt sein: Sie sind 2022 von Branchenriese Narwal gekommen und haben entsprechende Erfahrung zumindest mit Saugrobotern. Zudem stehen sie weiterhin im regen Austausch mit dem ehemaligen Unternehmen. Schön oder zu schön, um wahr zu sein?

Design und Verarbeitung

Das Gehäuse des Lymow One wirkt kantig und zweckmäßig, aber ausreichend modern. Zusammen mit den Ketten und dem weit vorhängenden Mähdeck erinnert das Aussehen insgesamt an eine Pistenraupe, die Skiabfahrten präpariert. Der Rahmen unter dem Kunststoffkleid besteht laut Hersteller aus Aluminiumdruckguss und soll besonders stabil und verwindungssteif sein. Die Abdeckung in Anthrazit, Hellgrau und Silber ist robust und gegen Spritzwasser geschützt. Die Schutzklasse IPX6 erlaubt entsprechend den Einsatz auch bei Regen. Wie immer darf zur Reinigung zwar ein einfacher Gartenschlauch, aber kein Hochdruckstrahler verwendet werden.

Der Mäher ist groß und vor allem schwer: 78 × 56 × 32 cm sind eine Ansage und 35,2 kg erst recht. Angst um das eigene Grün ist da wohl nachvollziehbar, denn das ist richtig viel für einen Mähroboter. Vierrad-angetriebene Modelle wie ein Mammotion Luba 2 (Testbericht), der ebenfalls gut klettern kann und für große Flächen ausgelegt ist, wiegen gerade mal die Hälfte. Allerdings gibt es Entwarnung, zumindest in der Theorie: Das Gewicht verteilt sich wegen der breiten Auflagefläche der Raupenketten auf mehr Fläche, der Bodendruck pro Quadratzentimeter ist deutlich niedriger als bei einem gleich schweren Radmodell. Zudem hilft die Extra-Traktion auf weichem Untergrund und am Hang. Die offizielle Angabe zur Steigfähigkeit liegt entsprechend bei satten 100 Prozent, das entspricht 45 Grad Steigung. Der zuvor genannte Luba 2 kommt „nur“ auf 80 Prozent.

Lymow One – die Pistenraupe unter den Mährobotern: Mäht Flächen bis 60.000 m², Schnittbreite 40 cm, Mähgeschwindigkeit bis 1 m/s, mäht pro Stunde bis zu 930 m²

Wer schnell große Flächen mähen will, braucht nicht nur hohe Geschwindigkeit, sondern auch ein möglichst breites Mähdeck. Entsprechend beträgt die Schnittbreite des Lymow One satte 40,5 cm. Es sitzt vorn, ist mit einem Bumper versehen und schwimmend gelagert sowie motorisch verstellbar. Es passt sich Bodenwellen an und lässt sich zur Reinigung hochfahren und um 90 Grad umklappen. Das erleichtert die Pflege. Auch die beiden omnidirektionalen Stützräder in 45-Grad-Ausrichtung zur Fahrtrichtung werden motorisch an die gewünschte Höhe angepasst. Schnittgut wird zudem über Kanäle mittels Lüftern ausgeblasen und gleichmäßig verteilt. Verklumpung von feuchtem Gras soll so verhindert werden.

Der große Akku sitzt geschützt hinter einer rückseitigen Klappe und kann manuell ohne Werkzeug schnell gewechselt werden. Wer „mal eben“ die Wiese bei einem Freund mähen will, muss die Ladestation nicht mitnehmen, sondern nur die RTK-Antenne. Ein zweites Netzteil für das RTK-Modul liegt bei und erleichtert die Montage am optimalen Standort. Alternativ wird die Antenne mit der Ladestation verbunden und man kommt dann mit nur einem Ladegerät aus. Im Gegensatz zu den Vorserienmodellen liegt dem Verkaufsmodell inzwischen ein deutlich schnellerer 10-A-Lader bei. Neben zwei hellen LEDs, mit deren Hilfe der Lymow One auch nachts Objekte mittels seiner Kameras gut erkennen soll, gibt es noch zwei bunte „Positionslampen“. Sie leuchten normalerweise grün, wechseln bei Fehlern aber auf rot. Die Farb-LEDs können deaktiviert werden.

Der Lymow One mit Kettenantrieb bewältigt Hänge mit einer Steigung von bis zu 45°.

Inbetriebnahme und App

Die Einrichtung des Lymow One beginnt mit der Positionierung der RTK-Antenne. Wie immer ist dafür freie Sicht zum Himmel wichtig, Abstand zu Gebäuden, großen Pflanzen oder Bäumen ist essenziell. Danach wird die Ladestation platziert, der Roboter aktiviert sowie die Lymow-App heruntergeladen. Als erster Schritt in der App wird der Roboter angelernt, was mit wenigen Klicks problemlos funktioniert. Dann folgt die Kartierung. Aktuell klappt das ausschließlich manuell, eine automatische Erkennung von Rasenflächen gibt es bisher nicht. Schlimm ist das nicht, da das bislang bei keinem Mähroboter ordentlich klappt – zumindest an den Randbereichen.

Stattdessen wird der Lymow One für das Erstellen der Mähbereiche wie ein RC-Auto entlang der Ränder gesteuert. Die Steuerung erfolgt im Querformat und wie bei Mammotion mit zwei virtuellen Steuerelementen. Sie ist angenehm direkt, ohne zu sensibel zu sein. Der Mäher merkt sich so die Rasengrenzen und erstellt daraus die Karte. Für No-Go-Zonen wie Beete oder einen Teich geht es genauso weiter, außerdem verlangt der Lymow One wie die Konkurrenz Verbindungskorridore, sofern mehr als eine Rasenfläche angelegt ist. Anders als bei Wettbewerbern mussten wir dem Mäher beim ersten Anlernen auch die Position der Ladestation mitteilen, obwohl wir ihn daraus gestartet haben. Der Grund ist wie oben angedeutet, dass er grundsätzlich auch ohne auskommt.

Die Verbindung zwischen Smartphone und Roboter erfolgt über Bluetooth, WLAN oder 4G. Letzteres hilft auf großen Grundstücken oder bei schwachem WLAN. In der App gibt es zum Marktstart alle wichtigen Grundfunktionen, darunter auch das Bearbeiten von Grenzbereichen der Rasenflächen. Das ist mehr, als manche Konkurrenten selbst zwei Jahre nachdem erste drahtlose Mähroboter für Endverbraucher auf den Markt kamen, bieten. Nutzer dürfen wie besprochen Zonen anlegen, Sperrbereiche definieren und bei mehreren Mähzonen die Reihenfolge der Arbeit festlegen. Insgesamt können 80 Mähzonen mit unglaublichen 60.000 m² Fläche angelegt werden – klingt so, als habe Lymow noch einiges vor.

Weitere Einstellungsmöglichkeiten beziehen sich auf die Ausrichtung der Mähbahnen, die in Echtzeit grafisch geändert und angezeigt werden können – bei Mammotion dauert das immer etwas. Neben geraden Bahnen sind Schachbrettvarianten in frei wählbarem Winkel und Bahnenüberlappung zueinander möglich. Es gibt zudem einen Randmodus mit konfigurierbaren Runden, bei denen die Hinderniserkennung per Kamera abgeschaltet ist. Dadurch soll der Lymow One auch unter überhängenden Zweigen und Ästen fahren können, ohne sie über die Kamera als feste Hindernisse zu erkennen. Das Erstellen von Zeitplänen, Start per Knopfdruck und Pausen bei Regen sind ebenfalls schon drin. Für letzteres verlässt sich der Lymow One sowohl auf seinen Regensensor als auch auf eine in die App eingebundene Wetter-App.

Updates sollen weitere Funktionen ergänzen und die ganze App „runder“ machen. Gut so, denn im Testbetrieb wirkte sie an einigen Stellen noch wenig intuitiv. So muss man Aufgaben etwa über einen Extra-Menüpunkt und nicht direkt auf der Hauptseite abbrechen. Außerdem vergisst der Mäher beim manuellen Zurücksenden zur Ladestation trotz entsprechender Aufforderung seine begonnene Aufgabe. Zudem weisen die abgefahrenen Bahnen in der App immer wieder schmale, ungemähte Bereiche aus. In der Realität fährt er aber überlappend. Nicht zuletzt verlangt der Lymow One für Änderungen an Mähhöhe oder Geschwindigkeit immer erst einen Stopp, dann einen Wechsel in den Kartenbearbeitungsmodus und erst dann können die Einstellungen angepasst werden – für jede Mähzone einzeln wohlgemerkt. Auch bei der Bedienlogik hapert es bisweilen leicht. So muss der Nutzer bei der Auswahl von Teilflächen nicht erst die Flächen, sondern erst den „Mähen“-Button und danach die Teilflächen aussuchen. Die Markierung der ausgewählten Mähfläche mittels einer feinen grünen Umrandung ist dabei kaum zu erkennen.

Das ist alles nicht wirklich schlimm, aber hier hat Lymow noch etwas Arbeit vor sich. Allerdings betrifft das meiste eher Quality-of-Life-Features, schon jetzt ist der Rasenpanzer im Alltag problemlos bedienbar und mäht fehlerfrei.

Der Lymow One arbeitet ohne Begrenzungskabel, er verlässt sich stattdessen auf GPS und RTK sowie seine 3D-Kamera und Ultraschallsensoren.

Navigation und Hindernisvermeidung

Der Lymow One arbeitet ohne Begrenzungskabel, er verlässt sich stattdessen auf GPS und RTK sowie seine 3D-Kamera und Ultraschallsensoren. Der Hersteller nennt eine RTK-Abdeckung bis 1 km um die Antenne. Ohne GPS-Empfang kann er zur Not bis zu 150 m² oder bis zu 10 Minuten nur per Kameras mähen. Das reicht zum Überbrücken kurzer GPS-Verschattung locker. Zur Orientierung kommen zudem fünf Ultraschallsensoren zum Einsatz. Zusammen mit IMU-Daten, anhand derer der Mäher Drehungen, Beschleunigung und Lage erkennt, steuert er so theoretisch zuverlässig und zentimetergenau.

In der Praxis führt das tatsächlich sogar zu sehr genauer Navigation. Wir haben den Lymow One wie unsere anderen Testmodelle so angelernt, dass er nach Möglichkeit am Rand kaum Abstand zu festen Hindernissen wie Mauern oder Büschen hat – das funktioniert erstaunlich gut. Von seinem angelernten Pfad wich der Rasenpanzer dabei nicht ab, sodass man ihn tatsächlich zentimetergenau anlernen kann. Bemerkenswert: Selbst bei schwachem GPS-Signal bleibt die Navigation präzise. Die Mähfläche neben dem Haus, die wegen starker GPS-Verschattung Mährobotern der ersten Generation ohne zusätzliche Kameraunterstützung noch arg zu schaffen machte, stört den Lymow One nicht spürbar.

Ein kleines Problem mit der Genauigkeit gab es bei uns anfangs trotzdem. Der Lymow One fährt jedes Mal die Ränder in eine andere Richtung ab: einmal mit und einmal gegen den Uhrzeigersinn. In den Fällen, in denen er entgegen der angelernten Richtung fuhr, war er bisweilen einige Zentimeter weniger genau als andersherum. Grund ist laut Lymow ein Bug, bei dem das programmierte Zentrum des Mähers nicht ganz mit seinem physischen Zentrum übereinstimmt – eine Kleinigkeit, die inzwischen behoben wurde. Das zeigt einerseits, wie komplex ein solcher Mähroboter tatsächlich ist und andererseits, wie schnell der Hersteller auf Probleme reagiert.

Die Hinderniserkennung reagiert dank 3D-Kamera und Ultraschallsensoren auch ohne Kontakt über den Bumper und erkennt dabei Hindernisse ab 5×5 Zentimeter Größe. Die Erkennungsrate lässt sich in der App anpassen. Auf hoher Sensibilität klappte die Erkennung einwandfrei, Bäume, Spielzeug, Gartenschlauch und auf dem Rasen liegendes Werkzeug wurden zuverlässig erkannt und umkurvt. Igel sollten damit nicht unter die Ketten (oder schlimmer noch: die Mähbalken) kommen. Dennoch raten wir dringend vom Nachtmähen ab, das der Hersteller für seine Tagesleistung von stolzen 7000 m² einplant und entsprechend mit LED-Lampen unterstützt. Derzeit gibt es schlichtweg keine Mähroboter, die zu 100 Prozent sicher Hindernissen (und damit auch Tieren wie Igeln, Schlangen oder Kröten) ausweichen.

Im Test kehrte der Mäher von Update zu Update zuverlässiger zur Ladestation zurück. Benötigte er dafür anfangs noch mehrere Anläufe, klappte das gegen Ende des Testzeitraums meist direkt oder beim zweiten Anlauf. QR-Markierungen an der Station helfen dem Mäher anhand seiner Kameras dabei, weshalb er auch bei Tag immer die LED-Leuchten für die Rückkehr zur Ladestation aktiviert.

Mähleistung im Alltag

Die Schnitthöhe lässt sich offiziell zwischen 30 und eigentlich 100 mm einstellen, bei uns ging die Skala in der App nur bis 95 mm. Ist die Einstellung der Höhe von Mähdeck und Stützrädern abgeschlossen, geht es zügig voran. Die Geräuschkulisse bei dieser Einstellung ist uns allerdings direkt negativ aufgefallen, zumal die Justierungen von Deck und Stützrädern auch recht langsam und nacheinander vonstattengehen. Das klingt in etwa wie eine E-Meise (elektrischer Hubwagen), die eine Palette anhebt – wenn auch nicht ganz so laut. Wem das schon zu laut ist, der sollte sich beim Einschalten der beiden Mähmotoren auf einiges gefasst machen. Denn selbst auf der untersten Drehzahl von 3000 RPM übertrifft der Mäher 70 Dezibel problemlos; schraubt man den Antrieb auf maximale 6000 RPM hoch, klingt das fast wie ein startender Düsenjet. Für eine typische deutsche Wohnsiedlung mit enger Bebauung ist das definitiv nichts, und wer den Lymow One entgegen unserer Warnungen doch auch nachts auf Maximaldrehzahl fahren lassen will, riskiert wohl schnell einen Polizeieinsatz wegen Ruhestörung.

Zum Mähen normalen Rasens reicht aber auch die unterste Drehzahl der Mähbalken locker aus. Das Schnittbild ist ausreichend gleichmäßig, kommt aber nicht an das teppichartige Ergebnis eines mit Rasierklingen bewährten Kärcher RCX 6 (Testbericht) heran, der ebenfalls für große Flächen und starke Steigungen ausgelegt ist. Mehr Bahnüberlappung erhöht die Überdeckung und verbessert die Flächendeckung, verlängert aber die Einsatzzeit. Zudem sieht das Schnittbild auf niedrigerer Mähhöhe auch darum besser aus, weil die breiten Ketten weniger Gras beim Überfahren platt drücken können. Das hinterlässt nämlich stets sichtbare Spuren. Nasses Gras verschlechtert wie immer die Schnittqualität, entsprechend empfiehlt sich eine Regenpause. Wegen der speziellen Lüfter, die das geschnittene Gras zu beiden Seiten ausblasen, verklumpt im Gegensatz zu anderen Mähern aber selbst dann nichts.

Randmähen funktioniert wegen der hohen Genauigkeit wie erwähnt gut. Dank des Randmodus, in dem der Mäher bis zu drei Bahnen entlang der Grenzen fährt, klappt das auch unter überhängenden Pflanzen gut, da Kameras und Ultraschallsensoren abgeschaltet sind und der Roboter stur die angelernten Grenzen abfährt. Gleichzeitig bedeutet das natürlich auch, dass die Objekterkennung dann abgeschaltet ist – das kann für Tiere oder Kinder potenziell gefährlich sein.

Mit einer Spitzenleistung von 1200 W hat der Lymow One selbst mit verwilderten Wiesen kein Problem – stecken bleibt er nicht so schnell, sofern es trocken ist. Auf feuchtem Untergrund kommen aber auch die Ketten des Mähers an ihre Grenzen – Gummi rutscht bei Nässe nicht nur bei Reifen, sondern auch in dieser Form. Bei trockenem Grund verlieren Hänge mit dem Rasenpanzer entsprechend schnell ihren Schrecken. Zumindest, wenn es sich nicht um kleine Hügel mit unmittelbaren Übergängen von Ebene zu Anstieg handelt – an denen löst dann nämlich meist der Bumper am Mähdeck aus und der Roboter versucht es erst gar nicht weiter oder er benötigt mehrere Anläufe aus unterschiedlichen Winkeln. Echte Hänge stören den Mäher hingegen bis zur angegebenen Steigung nicht, die Ketten bringen enorm viel Grip auch in echten Steillagen. Das Befahren von Steigungen von mehr als 45° verhindert der integrierte Neigungssensor, auch wenn der Grip bisweilen noch ausreichend wäre. Der Mäher stoppt dann kurz und wechselt die Richtung.

Grundsätzlich verteilen die breiten Ketten, wie eingangs erwähnt, das hohe Gewicht des Lymow One gut auf eine größere Fläche. Auf normalem, vollem Rasen halten sich daher in der Regel keine sichtbaren Spuren. Plattgewalztes Gras richtet sich nach dem Mähen wieder auf und Drehungen reißen die Grasnarbe nicht auf. Anders sieht das auf weichem Boden oder dünner Grasnarbe aus, wie sie etwa in Bereichen mit wenig Licht unter Bäumen vorkommt. Hier entstehen nicht nur sichtbare Kettenspuren, sondern beim Wenden kann die Oberfläche auch beschädigt werden. Denn beim Erreichen eines Bahnenendes gibt es mehrere Möglichkeiten, wie der Lymow One wieder umdreht. Je nachdem, in welchem Winkel der Rasenpanzer zur Grenze anfährt, kann er eine Mehrpunkt-Wende wie ein Auto hinlegen. Alternativ dreht er auf der Stelle, wobei eine Kette vorwärts und die andere rückwärts dreht. Hier ist die Belastung für den Rasen schon höher. Als im Test am problematischsten stellte sich die dritte Wendungsmethode heraus. Dabei stoppt der Lymow One die innen liegende Kette, während er mit der äußeren Kette die Drehung ausführt. Die stehende Kette ist dann in Verbindung mit dem Gewicht das Problem: Sie reißt auf weichem Grund den Boden mehr oder weniger stark auf.

Hohe Flächenleistung ist eines der zentralen Ziele des Lymow One. Der Hersteller nennt bis zu 930 m² pro Stunde und bis zu 2300 m² pro Ladung. Ausgelegt auf einen Arbeitstag sind mit dem neuen 10-A-Lader und entsprechend kurzen Ladezeiten bis zu 7000 m² möglich. Abhängig von Schnitthöhe, Drehzahl, Bahnabstand, Geschwindigkeit und Topografie des Geländes dürfte diese Maximalfläche aber in den meisten Gärten niedriger ausfallen.

Während des Tests sind zudem weitere Dinge aufgefallen – eines davon könnte zu Problemen führen. So bemerkten wir unregelmäßiges Knacken der Ketten, was nach Angaben der Entwickler von Lymow entweder an zu hoher oder niedriger Spannung liegen könnte. Welche Spannung die richtige ist, konnte man indes nicht sagen. Zudem ist das Spannen der Ketten vergleichsweise aufwendig, da nicht nur der Akku entnommen, sondern auch der Unterbau abgeschraubt werden muss. Hier wäre eine selbst spannende Kette sinnvoll gewesen, echte Probleme gab es im mehrwöchigen Testzeitraum trotz des Knackens nicht. Tipp: regelmäßig prüfen, ob die Spannung beider Ketten zumindest gefühlt gleich ist. Außerdem sollte man sie wegen der offenen Konstruktion gelegentlich auf Verschmutzung überprüfen, die zu teilweisem Blockieren der Ketten führen kann. Dann fährt der Roboter nicht mehr geradeaus, sondern pendelt ständig von links nach rechts.

Und dann ist da noch das Problem, dass der Roboter auf einer nicht ganz waagerecht stehenden Ladestation wieder herunterrollen kann, wodurch das Laden abgebrochen wird. Hier erscheint eine Software-Lösung denkbar.

Der wechselbare Akku bietet eine Kapazität von 15.000 mAh bei 35,2 V – das ergibt rund 528 Wh. Zudem ist in 90 Minuten wieder aufgeladen.

Akku

Lymow verwendet für den Akku seines Rasenpanzers LFP-Zellchemie und gibt eine Lebensdauer von bis zu 2500 Zyklen an. Die Kapazität liegt bei stolzen 15.000 mAh bei 35,2 V – das ergibt rund 528 Wh. Damit soll der Mäher auf eine Laufzeit von bis zu drei Stunden kommen. Das Testgrundstück mit zwei Mähzonen und nur etwa 400 m² Rasen mähte er damit problemlos am Stück, anschließend waren allerdings nur noch rund 40 Prozent Akku übrig. Die Messer liefen dabei auf 3000 RPM, die Geschwindigkeit war mit 0,4 m/s moderat. Nach rund 2,5 Stunden war der Mäher damit fertig. Hochgerechnet kommt der Mäher so aber lange nicht auf die angegebenen maximalen 930 m²/h. Das mag mit anderen Geschwindigkeiten besser passen, darunter leidet ggf. aber das Schnittbild.

Die Ladezeiten sind mit dem 10-A-Lader und etwa 90 Minuten von 10 auf 90 Prozent ordentlich. Mit dem 2,5-A-Lader dauerte es zuvor erwartungsgemäß etwa viermal länger und damit zu lang. Ein Wechselakku ist als Zubehör erhältlich und kostet knapp 430 Euro. Für sehr große Areale ist das praktisch, weil Nutzer Ladezeiten ignorieren können.

Preis

Der Lymow One wird ausschließlich über den Hersteller verkauft. Die unverbindliche Preisempfehlung für Europa liegt bei 2999 Euro. Der Hersteller bietet aktuell (Stand 10/2025) Vorbestellpreise in Höhe von 2129 Euro plus Versand an. Der Versand soll am 30. Oktober starten.

Angebote zu Mährobotern ohne Begrenzungskabel aus unserer Bestenliste finden sich wie Modelle unter 1000 Euro in folgender Tabelle.

Fazit

Der Lymow One ist ein Spezialist für große, anspruchsvolle Grundstücke in Hanglage. Hier macht ihm kein anderer aktueller Mähroboter etwas vor. Die Kombination aus Kettenantrieb, RTK-Navigation und echtem Mulchdeck liefert handfeste Vorteile, der Rasenpanzer kämpft sich zur Not auch durch wilde Wiesen. Steile Bereiche und weichen Boden meistert der Mäher zumindest bei trockenem Grund souverän. Die Navigation ist zudem zentimetergenau, solange die Antenne sauber platziert ist. Außerdem ist er auch noch ziemlich schnell und schafft große Areale in vergleichsweise kurzer Zeit.

Einschränkungen gibt es derzeit noch bei der App. Das betrifft einerseits die Bedienlogik, außerdem fehlen noch einige Quality-of-Life-Features – beides ist vom Hersteller leicht nachzureichen. Schwieriger wird es bei der Lautstärke und dem Umstand, dass der Lymow One stellenweise bei Drehungen weichen Untergrund aufreißt. Die Lautstärke allein verbietet ihn für den typischen Reihenhausgarten in Deutschland, außerdem braucht es bei normalen Nutzrasen nicht zwingend Mähbalken. Vielleicht sollte Hersteller Lymowtech alternativ ein Mähdeck mit Klingen und ohne (oder mit deutlich leiseren) Lüftern ins Angebot aufnehmen. Damit hätte der Rasenpanzer auch in kleineren Gärten zumindest als Männerspielzeug seine Daseinsberechtigung.

So bekommt der Lymow One nur drei Sterne, für passende Hanggärten auf dem Lande fünf und folgerichtig im Schnitt vier Sterne. Geländegängige Alternativen sind Modelle wie Mammotion Luba 2 AWD (Testbericht), Sunseeker X7 (Testbericht) oder der baugleiche Kärcher RCX 6 (Testbericht). Für kleinere, steile Gärten sind die Modelle Mammotion Luba Mini AWD Lidar (Testbericht) und der Mammotion Luba Mini AWD (Testbericht) empfehlenswert.



Source link

Weiterlesen

Beliebt