Künstliche Intelligenz

Ladesäulenbetreiber will Kabeldiebe mit GPS aufspüren


Der britische Ladeinfrastrukturbetreiber InstaVolt hat angekündigt, die Kabel, mit denen Elektroautos an Ladesäulen angeschlossen werden, künftig mit GPS-Trackern auszustatten. Grund ist, dass die Kabel häufig gestohlen werden.

Zusammen mit dem britischen Unternehmen Trackit247 will InstaVolt die Diebe stoppen: Trackit247 entwickelt Systeme, um Fahrzeuge, Maschinen, Ausrüstung oder auch persönliche Gegenstände zu überwachen. Diese Technik werde künftig auch in die Ladekabel seiner Ladestationen integriert, teilte das InstaVolt mit.

Der Tracker sendet alle drei Sekunden einen Echtzeitstandort. Zudem ist er auf seinen Einsatzort programmiert. Wird er aus dem zugewiesenen Bereich entfernt, wird automatisch ein Kontrollzentrum per SMS, E-Mail und Telefon benachrichtigt. Mithilfe der Trackingtechnik könne der Standort des Diebes ermittelt und die Polizei dorthin dirigiert werden, erläuterte InstaVolt.

Kabeldiebstahl sei inzwischen ein großes Problem, sagte InstaVolt Delvin Lane der BBC. In der Zeit zwischen November 2023 und April dieses Jahres sei dem Unternehmen dadurch ein Schaden von 410.000 britischen Pfund, umgerechnet etwa 470.000 Euro, entstanden.

Auch hierzulande werden die Kabel entwendet, wie etwa der Energieversorger und Ladeinfrastrukturbetreiber EnBW berichtet. Schwerpunkte seien Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Der Schaden für einen Diebstahl beziffert EnBW ja nach Standort auf 5.000 bis 8.000 Euro. Die betroffene Ladesäule ist ein bis zwei Wochen nicht nutzbar.

Die Beute ist überschaubar: Zwar ist der Kupferpreis derzeit relativ hoch. Schrotthändler zahlten rund acht Euro pro Kilogramm Kupferkabel ohne Isolierung, berichtete die Wirtschaftszeitung Handelsblatt vor einigen Monaten, für „Material aus dubioser Quelle“ aber wahrscheinlich deutlich weniger. Ein Ladekabel enthält zwischen vier und zehn Kilogramm.

Nach dem Handelsblatt-Bericht rüsten sich die Ladesäulenbetreiber mit unterschiedlichen Maßnahmen: besonders schnittfeste Kabelhüllen, Videoüberwachung an besonders gefährdeten Standorten, oft kombiniert mit Bewegungsmeldern. Auch hierzulande sind erste GPS-Tracker im Einsatz. Tesla integriert in seine Kabel nicht abwaschbare Farbe, die herausspritzt, wenn die Kabelhülle beschädigt wird.

Einige Ladesäulenbetreiber ersetzen inzwischen die Leiter aus Kupfer durch solche aus Aluminium. Dessen physikalische Eigenschaften sind zwar schlechter. Dafür ist das Material weniger attraktiv als Beute: Für das Kilogramm Alt-Aluminium gibt es lediglich 40 Cent. Das könnte Kabeldiebe abschrecken, Vandalismus gegen Ladestationen hingegen weniger.


(wpl)



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