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Künstliche Intelligenz

Großer Cyberangriff: Bundesregierung bestellt Russlands Botschafter ein


Die Bundesregierung hat einen großen Cyberangriff und eine Desinformationskampagne im Bundestagswahlkampf Russland zugeordnet. Der russische Botschafter sei deshalb ins Auswärtige Amt einbestellt worden, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Dabei sei ihm deutlich gemacht worden, dass die Bundesrepublik die russischen „sehr genau“ beobachte und dagegen vorgehe, zitiert die Tagesschau den Sprecher noch.

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Der Spiegel berichtet, dass es bei der fraglichen Cyberattacke um den Angriff auf die Deutsche Flugsicherung (DFS) im August 2024 handelt. Nachdem schon damals von Hinweisen auf eine Beteiligung der Gruppierung APT28 alias „Fancy Bear“ gegeben hat, könne der Cyberangriff nun klar dieser Gruppe zugeordnet werden, die dem russischen Geheimdienst GRU unterstehen soll, zitiert das Nachrichtenmagazin einen Sprecher des Ministeriums. Außerdem lasse sich jetzt „verbindlich sagen“, dass Russland versucht habe, die jüngste Bundestagswahl und fortlaufend die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik „zu beeinflussen und zu destabilisieren“.

Dabei geht es konkret um die Kampagne „Storm 1516“, die seit 2024 läuft und vor allem auf die Beeinflussung westlicher Wahlen abzielt. Im Fokus standen vor der Bundestagswahl unter anderem der Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck und der damalige Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU). Zwei Tage vor der vorgezogenen Wahl am 23. Februar 2025 hatte die Bundesregierung mitgeteilt, die deutschen Sicherheitsbehörden hätten Hinweise, dass Fake-Videos über angebliche Manipulationen bei Stimmzetteln Teil einer russischen Desinformationskampagne seien.

Der Sprecher des Auswärtigen Amts sagte der dpa, Russland bedrohe mit den Aktionen „ganz konkret unsere Sicherheit, nicht nur durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sondern auch hier bei uns in Deutschland“. Er fügte hinzu, die Bundesregierung werde in Abstimmung mit europäischen Partnern „eine Reihe von Gegenmaßnahmen ergreifen, um Russland einen Preis für sein hybrides Agieren aufzuzeigen.“


Update

12.12.2025,

12:52

Uhr

Hintergrundinformationen ergänzt


(mho)



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„Die schrecklichste Zeit des Jahres“: McDonald’s entfernt KI-Weihnachtswerbespot


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McDonald’s Niederlande hat einen am 6. Dezember auf YouTube veröffentlichten, mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellten Weihnachtswerbespot von der Videoplattform für die Öffentlichkeit entfernt. Viele Nutzer kritisierten das Werbevideo als zu zynisch. Auch der Einsatz von KI bei der Produktion kam nicht gut beim Publikum an.

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Der etwa 45 Sekunden andauernde Werbespot von McDonald’s Niederlande zeigt überspitzt auf, was alles in der Vorweihnachtszeit schiefgehen kann und bezeichnet die Weihnachtszeit als die „schrecklichste Zeit des Jahres“. Den mittels KI-generierten Missgeschicken im weihnachtlichen Umfeld, darunter etwa Unfälle bei der Weihnachtsdekorierung und Probleme beim Transport von Massen an Weihnachtsgeschenken, stellt McDonald’s die angeblich heimelige Atmosphäre seiner Restaurants entgegen – frei nach dem Motto: Kommt zu uns, wenn ihr eine ruhige Weihnachtszeit verbringen wollt.

Bei vielen Zuschauern kam das aber nicht gut an. Sie kritisierten den verächtlichen Umgang mit Weihnachten und zusätzlich, dass die Werbung mit aneinandergereihten, zwischen sechs und zehn Sekunden andauernden KI-Clips erstellt wurde. Die Figuren darin seien „gruselig“, der Werbefilm insgesamt „schlecht geschnitten“. Außerdem würden KI-Produktionen Schauspielerinnen und Schauspieler arbeitslos machen.

Das von der niederländischen Werbefirma TBWA\Neboko für die Herstellung des Werbespots angeheuerte Produktionsunternehmen The Sweetshop verteidigte die Produktion, wie Futurism schreibt. Die Herstellung habe sieben Wochen gedauert, Mitarbeiter hätten in der Zeit nur wenig geschlafen, es seien Tausende Takes erstellt worden, „die dann in der Bearbeitung genauso gestaltet wurden wie bei jeder anderen hochwertigen Produktion“. Es sei „kein KI-Trick“, sondern „ein Film“, heißt es von der Geschäftsführerin von The Sweetshop Melanie Bridge laut Futurism.

Aufgrund der Kritik an dem Werbespot entschloss sich McDonald’s Niederlande jedoch, den Werbefilm drei Tage nach der Veröffentlichung bei YouTube auf „privat“ zu stellen und vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Gegenüber BBC News erklärte McDonald’s Niederlande, dass das Video die stressigen Momente widerspiegeln sollte, die während der Weihnachtszeit auftreten können. Wie McDonald’s aber feststellte, sei Weihnachten für viele Menschen nicht „die schrecklichste Zeit des Jahres“, sondern „die schönste Zeit des Jahres“. Deshalb habe man den Clip zurückgezogen.

Die Kritik an der Produktion von Werbung mithilfe von KI scheint bei McDonald’s Niederlande zumindest angekommen zu sein: „Dieser Moment dient als wichtige Lernerfahrung, während wir den effektiven Einsatz von KI erforschen“, heißt es von der Fast-Food-Kette. Nach einem Verzicht auf KI in eigenen Werbespots hört sich das allerdings nicht an, wohl auch, weil Werbung damit schneller und preiswerter produziert werden kann.

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(olb)



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Time Magazine: „KI-Architekten“ sind „Person des Jahres“


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Das Time Magazine aus den USA hat die „KI-Architekten“ zur „Person des Jahres“ ernannt und mit einem von zwei Titelbildern deutlich gemacht, wer damit gemeint ist. In Anlehnung an das fast 100 Jahre alte, weltberühmte Foto „Lunch atop a Skyscraper“ zeigt es Meta-Chef Mark Zuckerberg, AMD-Chefin Lisa Su, Elon Musk, Nvidia-Chef Jensen Huang, OpenAI-Chef Sam Altman und andere Verantwortliche aus der KI-Industrie auf einem Stahlträger über New York. Das zweite Cover zeigt die zwei riesigen Buchstaben AI (die englische Abkürzung für Künstliche Intelligenz) aus Computerteilen und umhüllt von einem Baugerüst.

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I guess it’s fitting that it’s a reimagined, worse version of someone else’s artwork

[image or embed]

— Thor Benson (@thorbenson.bsky.social) 12. Dezember 2025 um 05:00

2025 sei das Jahr gewesen, „in dem das volle Potenzial von KI deutlich geworden ist und klar wurde, dass es kein Zurück und keinen Ausstieg gibt“, begründet die Redaktion die Entscheidung. Man habe beobachten können, wie KI die medizinische Forschung und die Produktion beschleunigt sowie „das Unmögliche möglich gemacht“ habe. Es sei schwer, etwas zu lesen oder anzusehen, ohne mit Neuigkeiten über den rasanten Fortschritt der Technik oder die dafür verantwortlichen Menschen konfrontiert zu werden, schreibt das Magazin – in einer Art selbsterfüllender Prophezeiung. Niemand habe KI und die Auswirkungen der „technologischen Revolution“ ignorieren können, seien es Chefs und Chefinnen oder Eltern.

Die US-Zeitschrift kürt seit fast 100 Jahren eine Person des Jahres, angefangen hat sie 1927 mit dem Piloten Charles Lindbergh. Ausgewählt werden dabei Menschen oder Gruppen, die die Gesellschaft nach Meinung der Redaktion jeweils am stärksten geprägt haben – unabhängig ob zum Guten oder zum Schlechten. So landete 1938 Adolf Hitler auf der Titelseite, 1939 und 1942 war Joseph Stalin jeweils „Mann des Jahres“. Auch Personen aus der IT landeten schon auf dem begehrten Cover, 1999 wurde Amazon-Gründer Jeff Bezos ausgewählt, 2010 Mark Zuckerberg. 2006 wurden zudem die „privaten Gestalter“ des Internets zur Person des Jahres gekürt, auf der Titelseite gab es damals lediglich einen Spiegel.


(mho)



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Social Media erst ab 16: Ein Irrweg


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Jugendliche und Creator sind klug. Stoßen sie an Grenzen, sollen sich an Regeln halten, sogar an Verbote, finden sie andere Wege zu ihrem Ziel, wenn es ihnen wichtig ist. Das passiert offensichtlich auch gerade in Australien. Und es zeigt, dass das Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige zumindest am Ziel vorbeischießt.

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Seit Mittwoch haben tausende Jugendliche keine Konten mehr auf den gängigen Social-Media-Plattformen. Und mit ihnen sind auch viele Follower der Influencer und Creator weggebrochen. Beide Seiten klagen über den Verlust.

Viele Creator haben sich über Jahre hinweg eine Gemeinschaft aufgebaut. Das ist ein Vollzeitjob für die meisten. Wer Creator belächelt, soll mal versuchen, jeden Tag Content zu liefern, der spannend genug ist, sodass tausende Menschen folgen. Dazu gehören Videoschnitt, Bildbearbeitung, Vorbereitung, Skripte schreiben, Talent und eine Menge Einsatz und Muße, damit alles so schön easy peasy aussieht.


Ein Kommentar von Eva-Maria Weiß

Ein Kommentar von Eva-Maria Weiß

Eva-Maria Weiß hat an der Universität Wien Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienpsychologie studiert und arbeitet seither als Journalistin.

Follower sind die Währung: Die Anzahl entscheidet auch darüber, wie viel Geld Creator bekommen – wahlweise von Kooperationspartnern oder durch angezeigte Werbung in und zwischen den Videos, Reels, Shorts, Beiträgen. Das unterscheidet sich ja nach Plattform.

Man muss nun kein Mitleid haben, Creator werden in der Regel gut bezahlt. Weil Creator aber eben besonders kreativ sind, haben sie schon jetzt eine Idee, wie sie ihre Fans und Follower zurückgewinnen können. Sie wechseln einfach die Plattform und schreiben ihnen Mails. Mails und Newsletter sind nämlich nicht verboten. Und Creator sowie die Werbebranche sind flexibel und passen sich schnell an die neuen Bedingungen an.

Das heißt, Jugendliche unter 16 Jahren werden im Zweifel nach wie vor genauso mit Werbung zugeballert, wie sie es vorher bei Social Media auch schon wurden. Das ist nicht das einzige Problem der Plattformen, aber die verzerrte Werbewelt ist auf jeden Fall auch ein Problem, das Auswirkungen auf die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat. Zumindest an dieser Stelle zeigt sich das Verbot also bereits jetzt als ziemlich unwirksam. Der neu gefundene Kanal würde sich zudem erstmal jeglicher Kontrolle entziehen. Vorgaben für Newsletter gibt es nicht in der Form, wie es zumindest in der EU Vorgaben für Social-Media-Plattformen gibt.

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Der von der EU eingeschlagene Weg erscheint mir sinnvoller. Sie nimmt Social-Media-Unternehmen in die Pflicht, sodass diese Maßnahmen ergreifen müssen, um Jugendliche zu schützen. Es gelten Regeln, an deren Umsetzung es allerdings manchmal hapert. Daran sollten wir arbeiten.

Jugendliche unter 16 Jahren dürfen Social Media beispielsweise eigentlich gar nicht ohne die Erlaubnis ihrer Eltern nutzen. In der Praxis interessiert das leider viel zu selten. Personalisierte Werbung ist für Minderjährige auch nur sehr eingeschränkt erlaubt – das ergibt sich aus der DSGVO.

Der Digital Services Act besagt, dass die Plattform-Anbieter Minderjährige schützen müssen. Auch das klingt erstmal sehr vage, aber es gibt bereits Ansätze, die sich nur mal durchsetzen müssten – die sicherlich auch von Regulierern mit mehr Nachdruck gegenüber den Anbietern durchgesetzt werden müssten. Dazu zählen sogenannte Teen-Konten, die alle anbieten (müssen), die aber bisher nicht verpflichtend für Jugendliche sind. Eltern, die sich sorgen, dass ihre Kinder von Erwachsenen mit bösen Absichten angeschrieben werden, sollten sich um diese Einstellungen kümmern. Bei Teen-Konten gibt es keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme, wenn nicht beide Konten einander folgen.

Bei Teen-Konten werden zudem Bildschirmzeiten begrenzt, Eltern können sehen, was die Kinder machen, Inhalte werden zum Teil angepasst. Da ist vieles noch ausbaufähig, aber es gibt schon eine Menge Möglichkeiten. Meta schlägt vor, dass es bereits auf Geräteebene eine Altersverifikation geben sollte, die dann für alle Apps und Dienste gilt – Jugendliche hätten dann beispielsweise auch keinen Zugriff mehr auf Apps für Deepfakes oder fragwürdige Spiele. Sinnvoll. Wenn Meta dann auch noch alle Hasskommentare löscht, die eigentlich eh verboten sind, kämen wir dem Ziel einer besseren Social-Media-Welt schon ein Stück weit näher.

Wir sollten nicht verbieten, sondern überlegen, wie wir Social Media hilfreich und sicher machen können, was wir Kindern an die Hand geben müssen, damit es ihnen gut geht: für 15-Jährige genauso wie für 16-Jährige und eigentlich auch 45-Jährige, die zu oft bei LinkedIn sind.

Erst wenn wir das ausgeschöpft haben, aufgeklärt haben, Eltern sich um das grundsätzliche Online-Verhalten ihrer Kinder kümmern, und wir trotzdem noch immer feststellen, dass Social Media ein Problem ist, können wir erneut über ein Verbot sprechen. In der Diskussion sollten wir aber auch nicht vergessen, dass die Plattformen kein ausschließlicher Moloch sind. Jugendliche finden dort Inspiration, sie finden Gleichgesinnte für jede noch so seltene Eigenheit, sie finden Inhalte, die sie interessieren, die ihnen beim Lernen helfen, die politisch sind und die manchmal auch einfach saulustig sind.


(emw)



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