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Alles, was man zu Akku-Rasenmähern wissen muss: Mähbreite, Akkulaufzeit & Co.


Viele Rasenmäher verzichten dank Akkus auf Benzinmotor und Stromkabel. Worauf es beim Kauf von Akku-Rasenmähern ankommt, verraten wir im Ratgeber.

Kaum wird das Wetter schöner und man setzt sich entspannt auf den Balkon, ertönen auch schon wieder Laubbläser, Heckenscheren und Rasenmäher. Früher lärmten sie mit viel PS und verpesteten die Luft mit ihren Zweitaktmotoren. Die leiseren Elektro-Varianten waren wenig beliebt, weil die wortwörtlich lange Leitung stets im Weg und umständlich zu handhaben war. Das führte nicht selten dazu, dass das Rasenmähen vorzeitig endete – etwa, wenn das Kabel versehentlich durchtrennt wurde.

Seit einigen Jahren ist die Lithium-Ionen-Technik jedoch weit genug fortgeschritten, dass sich damit nach den Akkuschraubern auch akkubetriebene Trennschleifer, Bohrmaschinen, Bandsägen, aber eben Rasenmäher und andere Gartengeräte versorgen lassen. Die Rasenmäher können teilweise auch gleich mulchen, was das Entsorgen des Grasschnitts erspart, der stattdessen als Dünger auf dem Rasen bleibt.

Während die Geräte anfangs jeweils eigene Akkus hatten, die teils auch fest eingebaut waren, haben sich inzwischen austauschbare Akkus durchgesetzt, die in unterschiedlichen Geräten einsetzbar sind. Damit muss man theoretisch nur einen Satz Akkus und Ladegeräte für alle Geräte anschaffen und bereithalten – das spart Platz, Geld und schont die Umwelt. Wir stellen in diesem Ratgeber verschiedene Anbieter von Akku-Rasenmähern vor und zeigen, was es beim Kauf der Geräte zu beachten gilt.

Rasenmäher

Ein Akku, zwei oder doch mehr?

Zunächst einmal sind die Mäher inzwischen meist mit einem oder zwei Akkus für Spannungen von 18/20 oder 36/40 V ausgestattet. Es gibt auch Modelle, die direkt mit einem einzelnen Akku für 36 oder 40 V bestückt werden, doch passen diese dann nicht in andere akkubetriebene Gartenwerkzeuge und sind deshalb nicht mehr oft zu finden.

Da die Akkus inzwischen häufig in mehreren unterschiedlichen Geräten ihren Einsatz finden, ist es zunächst einmal sinnvoll, eine Grundausstattung mit Akku (einem oder zwei je nach Gerät) und Ladegerät anzuschaffen. Dies ist normalerweise günstiger als Rasenmäher, Ladegerät und Akkus getrennt zu kaufen.

Ein Akku reicht schon aus, um mehrere Geräte der gleichen Marke wie etwa Einhell zu betreiben.

Beabsichtigt man dann im „fliegenden Wechsel“ entladene Akkus gegen frisch geladene auszutauschen, um auch größere Gärten ohne lange Pause mähen zu können, sind zusätzliche Akkus, gegebenenfalls auch mit höherer Kapazität, hinzu kaufbar. Für diese werden dann keine weiteren Ladegeräte benötigt, da sie problemlos auf die bereits gekaufte Ladestation desselben Herstellers passen. Einzelne Akkus nachzukaufen ist natürlich auch sinnvoll, wenn die mitgelieferten Exemplare nach einigen Jahren keine Leistung mehr bringen.

Kauft man sich dagegen noch weitere akkubetriebene Gartengeräte derselben Marke, kann man kostensparend umgekehrt zu einer Ausführung ohne mitgelieferte Akkus und Ladegeräte greifen. Im Folgenden stellen wir mehrere Marken und deren Akku-Systeme vor:

Einhell: Power-X-Change

Eines der in Deutschland umfassendsten Systeme mit bereits über 300 akkubetriebenen Geräten hat Einhell mit dem Power-X-Change-System: Hier gibt es 18-Volt Lithium-Ionen-Akkus unterschiedlicher Kapazitäten, die in den entsprechenden Geräten entweder einzeln oder paarweise – dann hintereinandergeschaltet mit 36 Volt – nutzbar sind.

Auch andere Gartengeräte wie der Akku-Laubbläser von Einhell werden durch das Power-X-Change-System betrieben

Man kann sie ebenso in Spezialgeräten anderer Marken, die Teil des Systems sind, verwenden. Darunter Industrie-Drehmomentschrauber, Staubsauger, kleinere E-Bikes sowie Scooter und sogar ein Kinder-E-Auto. Selbst Campingwagen von Knaus Tabbert können so über Nacht versorgt werden. Natürlich hat Einhell auch diverse Rasenmäher im Angebot.

Gardena: Power for all Alliance

Der Gartenspezialist Gardena steht dem mit einem vergleichbaren, aber zu Einhell inkompatiblen 18-V-System gegenüber. Gemeinsam mit Bosch ruft der Hersteller zur Power for all Alliance auf und deckt so herstellerübergreifend über 150 Geräte und 11 Marken ab.

Neben Rasenmähern und -trimmern gibt es unter anderem Heckenscheren, Kettensägen, Baumscheren und Laubsauger. Rasenmäher können hier teilweise auch Kanten schneiden und es sind Ersatzteile für mindestens sieben Jahre erhältlich – vom Fangkorb bis zum Hinterrad. Man kann die Produkte also auch längerfristig nutzen, wenn Verschleißteile ausfallen und ersetzt werden müssen. Ein Beispiel für einen Akkumäher ist er Gardena Powermax 30/18V (Testbericht).

Gardena Powermax 30/18V

Gardena selbst bietet zwar keine Heimwerker-Werkzeuge an, dafür deckt Bosch diese Sparte ab. Die Akkus der Gardena-Geräte sind so auch in Staubsaugern, Hochdruckreinigern, aktuell 78 Elektrowerkzeugen und 50 Gartengeräten von Bosch verwendbar. Die Akkus der Power for all Alliance passen außerdem in Gartengeräte von Gloria und Flymo (gehört ebenso wie Gardena zum Husqvarna-Konzern, welcher auch mit Geräten unter eigenem Namen am Markt ist) sowie Werkzeuge, Lampen und Baustellenradios anderer Marken – darunter Rapid, Perfectpro und Wagner.

Makita, Black & Decker und Stihl

Andere Hersteller wie Makita, Black & Decker und Stihl nutzen inzwischen ebenfalls solche Bausteinsysteme. Black & Decker verwendet das Powerconnect-System mit 18-V-Akkus und 36-V-Akkus. Makita hingegen verwendet 18-V-LXT-Akkus, die entweder mit 18 V oder im 18-V-Doppelpack mit 36 V insgesamt 360 Elektrowerkzeuge und Gartengeräte des Herstellers versorgen. Das AK-System von Stihl besteht aus den drei 36-V-Akkus AK 10 (72 Wh), AK 20 (144 Wh) und AK 30 S (180 Wh). Diese versorgen neben Rasenmähern unter anderem auch Heckenscheren, Kettensägen und Laubbläser mit Strom. Auch Marken von Discountern wie Ferrex von Aldi, Parkside von Lidl oder AGT von Pearl verwenden eigene Akkus, die geräteübergreifend im jeweiligen Ökosystem funktionieren.

Selbst die Akkus von Discounter-Marken wie Lidls Parkside sind geräteübergreifend nutzbar.

Man sollte sich vor der Entscheidung für ein Ökosystem ansehen, ob dieses alle Geräte zu bieten hat, die man derzeit und eventuell auch künftig benötigt. Zu Bedenken ist, dass nur die zwei größten Systeme von Einhell und Gardena auch zu Fremdfabrikaten kompatibel sind. Die Parkside-Akkus von Lidl/Parkside sehen denen von Einhell zwar sehr ähnlich, haben aber andere Anschlüsse und sind nicht austauschbar.

Klein oder groß?

Ist ein größeres Top-Modell überhaupt passend für den eigenen Garten? Wenn dieser klein ist, nicht unbedingt, da es Platz belegt, mehr Geld kostet und schlecht durch Engstellen kommt. Das kleinste Modell im großen Apfelbaumgarten ist dagegen auch fehl am Platz. Die Schnittbreiten beginnen bei 22 cm und enden bei 50 cm. Hier kann man sich auf die Empfehlungen der Hersteller verlassen, um das zum eigenen Garten passende Modell zu finden. Es lohnt sich zudem, wenn man ein bestimmtes Gerät im Auge hat, mit dem Zollstock die Schnittbreite auf dem eigenen Rasen abzubilden. So kann man sich einen guten Eindruck verschaffen, ob diese ausreichend ist oder man doch lieber auf die nächstgrößere Variante wechselt.

Gardena Handymower 22/18V

Unabhängig von der Schnittbreite unterscheiden sich die Modelle der verschiedenen Hersteller auch in ihrer Ausstattung – ein Aspekt, den man vor dem Kauf unbedingt berücksichtigen sollte. Besonders relevant ist dabei die Frage der Aufbewahrung: Wer einen geräumigen Geräteschuppen besitzt, kann problemlos auch größere und sperrigere Geräte unterbringen. Steht jedoch nur wenig Platz zur Verfügung, sind kompakte, zusammenklappbare oder von vornherein platzsparend konstruierte Rasenmäher mit schlankem Design klar im Vorteil.

Manche Akku-Rasenmäher wie der Gardena Handymower 22/18V (Testbericht) verfügen beispielsweise nicht über einen Auffangkorb und sind speziell für das Mulchen ausgelegt. Je nach Beschaffenheit und Layout des Gartens ist zudem eine Kombination mehrerer Geräte denkbar, um sowohl großflächig als auch für Engstellen das richtige Mähwerkzeug parat zu haben.

Mähen oder Mulchen?

Beim Mulchen entfällt das Problem, den Grasschnitt sammeln, kompostieren oder entsorgen zu müssen: Das abgeschnittene Gras verbleibt einfach auf dem Rasen. Das spart Zeit und Mühe und ist zudem gut für den Rasen.

Ein Mulchmäher schneidet die Halmspitzen ab und schreddert sie gleichzeitig klein. Bodenorganismen bauen anschließend die liegengebliebene Mulchmasse ab. Der Rasenschnitt gelangt so – als natürlicher Dünger – wieder in den Nährstoffkreislauf zurück. Im Sommer entzieht man dem Rasen zudem weniger Nährstoffe und Feuchtigkeit. Das spart Geld bei Düngung und Bewässerung. Allerdings mag nicht jeder Gartenbesitzer Mulch in seinem Rasen.

Je nach Beschaffenheit und Gesundheit des Rasens lohnt es sich zu überlegen, vom normalen Mähen auf das Mulchen umzusteigen.

Manche Rasenmäher von Einhell beispielsweise können zwischen Normal- und Mulchbetrieb umschalten. Allerdings sind Mulchmesser normalerweise anders konstruiert als Schnittmesser – regulärer Grasschnitt ist grober – und auch das Mähdeck ist anders konstruiert. Das Schnittgut soll beim Mulchen möglichst lange im Mähdeck gehalten und mehrfach zerkleinert werden, bevor es auf dem Rasen landet. In einem normalen Mäher soll es dagegen möglichst schnell mit Schwung im Grasfangkorb landen und nicht den Auslass verstopfen.

Ob man lieber regulär mäht oder doch mulcht, hängt am Ende von der eigenen Präferenz sowie der generellen Beschaffenheit und Gesundheit des Rasens ab. Musste man diesen bisher regelmäßig düngen und wieder aufpäppeln, ist ein Umstieg auf die Mulch-Methode eventuell sinnvoll, da so das Düngen bereits Teil des Mähprozesses ist. Verwendet man den Rasen im Garten regelmäßig, kann das herumliegende feuchte Gras natürlich schnell stören.

Montage & Bedienung

Die Mäher sind meist schon zusammengebaut, mit Ausnahme des Griffs, um den Transport in normalen Paketgrößen zu ermöglichen. Die Schnittmesser lassen sich im Normalfall austauschen oder nachschärfen, sind aber bereits fest montiert.

Je nach System kann der Akkuwechsel knifflig sein und sollte am besten vor dem ersten Einsatz geübt werden. Außerdem sind die Sicherheitssysteme zu beachten: Die Geräte lassen sich üblicherweise nur mit zwei Händen einschalten, eine für den Einschaltknopf und eine für den Sicherheitsbügel am Griff. Lässt man diesen los, geht der Mäher wieder aus. Dies soll verhindern, dass man sich die Finger verletzt, weil das Gerät unbeabsichtigt beim Entleeren oder Reinigen einschaltet.

Die meisten Rasenmäher kommen fast komplett montiert an. Nur der Griff muss dann noch angebracht werden.

Es gibt normalerweise noch einen zusätzlichen Sicherheitsschlüssel, der in den meisten Fällen auch aus dem Gerät entnehmbar ist. Ohne diesen kann man den Akku-Rasenmäher ebenfalls nicht einschalten. Dies soll zudem auch verhindern, dass etwa spielende Kinder das Gerät versehentlich einschalten. Allerdings verlegt man einen so entnommenen Sicherheitsschalter leicht und kann dann das Gerät nicht mehr benutzen. Sinnvoll und noch sicherer ist es deshalb, den Akku bei Nichtbenutzung zu entnehmen und im Haus bei angenehmer Zimmertemperatur zu verstauen. Dies ist ohnehin zu empfehlen, weil man ihn so vor dem nächsten Einsatz laden kann und die Zimmertemperatur den Akku schont, der sonst bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen gerne mal an Leistung verliert und einen Schaden davon trägt.

Unterschiedlich komfortabel sind Funktionen wie die Schnitthöheneinstellung. Bei manchen Mähern gibt es hierfür Schiebeschalter mit etlichen Stellungen, bei anderen muss man den Rasenmäher umdrehen, um die Schnitthöhe manuell an den Rädern anzupassen. Im Normalfall sollte man hier eine mittlere Einstellung nutzen; den Rasen zu kurz zu schneiden, tut ihm und bei auch nur geringfügigen Unebenheiten ebenso dem Akku-Rasenmäher nicht gut. Hat man länger nicht gemäht und deshalb hochgewachsenes Gras, sollte man zunächst die höchste Einstellung wählen, damit sich der Mäher nicht so schwertut und erst beim nächsten Schnitt wieder auf die Normaleinstellung zurückschalten.

Fazit

Akku-Rasenmäher sind heute eine sinnvolle Anschaffung für den eigenen Garten. Sie arbeiten deutlich leiser und umweltfreundlicher als Benzinmodelle und lassen sich dank fehlender Stromkabel deutlich einfacher manövrieren. Hinzu kommt, dass viele Hersteller auf durchdachte, geräteübergreifende Akku-Systeme setzen, die nicht nur praktisch, sondern auch kostensparend sind. Theoretisch lässt sich mit einem einzigen Akku eine Vielzahl an Haushaltsgeräten und Werkzeugen betreiben. Die Wahl des passenden Akku-Ökosystems hängt daher stark von den verfügbaren Produkten und den persönlichen Anforderungen ab.

Makita und Einhell bieten besonders umfangreiche Produktpaletten innerhalb ihrer Systeme. Gardena wiederum punktet mit seiner markenübergreifenden „Power for All Alliance“, über die sich unter anderem auch Bosch-Geräte betreiben lassen – und umgekehrt.

Bei der Auswahl des passenden Rasenmähers spielen vorwiegend die Größe des Gartens und der vorhandene Stauraum eine entscheidende Rolle. Für größere Rasenflächen empfiehlt sich ein Modell mit entsprechend großer Schnittbreite, um den Zeitaufwand gering zu halten. In kleinen oder verwinkelten Gärten hingegen ist ein kompakter Mäher von Vorteil, der sich leicht steuern lässt und nicht zur Geduldsprobe wird.

Wer zudem regelmäßig mulchen möchte, sollte gezielt nach einem Modell suchen, das sowohl für den klassischen Schnitt als auch für den Mulchbetrieb ausgelegt ist.



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EU-Kommission: Temu mit „hohem Risiko für illegale Produkte“


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It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die EU-Kommission wirft dem chinesischen Onlinemarktplatz Temu vor, seinen Pflichten aus dem Digital Services Act (DSA) unzureichend nachzukommen. Das ist das vorläufige Ergebnis einer Untersuchung, die die Kommission im Oktober 2024 eingeleitet hatte. Das Unternehmen hat noch Gelegenheit, auf die Vorwürfe zu reagieren – überzeugt das nicht, kann es teuer werden.

Im Rahmen der mehrmonatigen Untersuchung haben die EU-Beamten unter anderem auf „Mystery Shopping“ gesetzt und inkognito eingekauft. Beim Marktplatzanbieter Temu bestehe für europäische Verbraucher ein „hohes Risiko“, auf illegale Produkte zu treffen, teilte die EU-Kommission am Montag mit. So hätten die Aufsichtsbehörden bei verdeckten Käufen unter anderem Babyspielzeug und Elektronik über den Marktplatz erhalten, die nicht den EU-Regeln entsprächen.

Der Vorwurf, den die EU-Kommission dem Anbieter nun macht: „Temu ist weit davon entfernt, die Risiken für die Nutzer so zu adressieren, wie es der Digital Services Act erfordert“, sagt EU-Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen. Verbraucher würden online shoppen, weil sie darauf vertrauten, dass Produkte den EU-Binnenmarkt-Regeln entsprächen, so Virkkunen.

Die EU-Kommission sieht also den Anfangsverdacht bestätigt, dass Temu Risiken nicht ausreichend adressiere. Jeder Anbieter, der mehr als 45 Millionen monatliche Nutzer in der EU hat, muss nach dem Digitale-Dienste-Gesetz prüfen, welche spezifischen Risiken von ihm ausgehen. Derzeit gelten 24 Anbieter, von Marktplätzen über Suchmaschinen bis hin zu sozialen Netzwerken und Pornoplattformen als besonders groß im Sinne des Gesetzes. Seit Mai 2024 zählt auch Temu dazu.

Die Anbieter sind unter anderem dazu verpflichtet, solche Risiken zu beschreiben und darzulegen, wie sie diesen wirksam begegnen. Temu soll dabei nach Auffassung der EU-Kommission Risiken zum einen nicht adäquat eingeschätzt haben, zum anderen aber auch nicht angemessen auf Hinweise reagiert haben. Ein Firmensprecher kündigte an, dass Temu „weiterhin uneingeschränkt mit der Kommission zusammenarbeiten“ wolle.

Mit den nun vorliegenden vorläufigen Ergebnissen ist zumindest dieser Teil des DSA-Verfahrens deutlich näher an eine Entscheidung gerückt. Andere wichtige Aspekte des Verfahrens, etwa ob Temu unzulässig Verbraucher mit sogenannten Dark Pattern beeinflusst, werden unabhängig davon weiter untersucht. Die Ergebnisse dazu folgen.

Sollten Temus Anwälte den vorläufigen Ergebnissen der EU-Kommission nichts entgegenzusetzen haben, könnte die gegen das hinter Temu stehende Unternehmen Whaleco Technology eine Strafe in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes aussprechen. Bislang jedoch nutzte die EU-Kommission bei festgestellten DSA-Verstößen den möglichen Strafrahmen nur sehr zurückhaltend.


(vbr)



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heise meets … Amazon-Technikchef: „Entwickle dich weiter oder stirb!“


Für die Jüngeren unter uns, die mit dem Internet aufgewachsen sind, ist Amazon nur ein Handelsriese, den es schon immer gab. Das war jedoch nicht immer so. Die Anfänge des Unternehmens waren deutlich bescheidener, wie Vogels im Podcast „heise meets…“ erzählt.

Bevor er zu Amazon kam, war er Akademiker und habe verschiedene Unternehmen in den USA beraten. Eines Tages hat Amazon ihn eingeladen, einen Vortrag zu halten.

Er dachte „Amazon? Das ist eine Buchhandlung. Wie schwer kann das schon sein, einen Webserver und eine Datenbank zu betreiben?“, erinnert sich Vogels an seinen ersten Kontakt mit dem Unternehmen.


heise meets... Der Entscheider-Podcast

heise meets... Der Entscheider-Podcast

heise meets…. Der Entscheider-Talk – von Entscheidern für Entscheider – immer aktuell und nah am Geschehen.
Sie können uns auf allen Podcast Kanälen hören.
Wählen Sie Ihren Kanal aus.

Doch bei seinem ersten Blick hinter die Kulissen sei er „völlig überwältigt“ gewesen. Diese Leute hatten Systeme in einer Größenordnung aufgebaut, an die er nie zuvor gedacht habe.

Ihm sei schnell klar geworden, dass die gesamte Architektur von Amazon „hausgemacht“ gewesen sei. „Es gab keine kommerzielle Technologie, die in der Größenordnung von Amazon funktionieren konnte. Definitiv nicht in jenen Tagen.“

Eine der größten Herausforderungen seien Datenbanken gewesen. „Ende der 90er- und Anfang der 2000er-Jahre waren relationale Datenbanken das Standardwerkzeug zum Speichern von Daten. Und alles wurde in diese gezwungen“, erzählt Vogels.

„Im Grunde wurde die Zuverlässigkeit und der Umfang von Amazon durch den Umfang ihrer Datenbanken bestimmt. Und Datenbanken waren dieser Aufgabe nicht gewachsen, um ehrlich zu sein.“

Zudem habe es zu dieser Zeit den Begriff „E-Commerce“ noch gar nicht gegeben. „Es gab kein Buch, in dem stand, so implementiert man einen Online-Buchladen“, so Vogels.

Viele Dinge, die heute zum Standard in Webshops gehören, habe Amazon erst entwickeln müssen – von Empfehlungen über Kundenrezensionen bis hin zu Produktvergleichen.

Doch auch die Architektur im Hintergrund musste demnach völlig neu gedacht werden, um mit den Anforderungen Schritt halten zu können. Die Zuverlässigkeit der gesamten Website sei von der Zuverlässigkeit der Datenbanken bestimmt worden.

„Die Jungs, die für diese Datenbanken verantwortlich waren, die DBAs, wurden extrem konservativ, weil sie zur Verantwortung gezogen wurden, wenn etwas schiefging, und nicht die Front-End-Entwickler“, erklärt Vogels.

Um dieses Problem zu lösen, hätten einige Amazon-Ingenieure bereits 1998 ein Manifest über verteiltes Rechnen geschrieben, in dem sie eine serviceorientierte Architektur vorschlugen. Doch dabei seien Fehler gemacht worden, räumt Vogels ein.

„Es gab kein Buch über Serviceorientierung. Das Wort gab es nicht“, erzählt er. „Wir hatten eine datengesteuerte Dekomposition mit drei großen Datensätzen: Kunden, Artikel als Katalog und Bestellungen.“

Der gesamte Code, der mit dem Kundendatensatz arbeitete, wurde in einem Dienst zusammengefasst. Schon bald habe er die gleichen Probleme wie der Monolith gehabt.

Letztlich habe man deshalb begonnen, die Dienste weiter in einzelne Funktionen aufzuteilen. Das war die Geburtsstunde der Microservices. Doch auch hier habe sich schnell gezeigt, dass die Produktivität der Entwickler nicht den Erwartungen entsprach, weil jeder seine eigene immer komplexere Rechenumgebung verwalten musste.

„Wir begannen mit dem Aufbau einer Shared-Services-Umgebung, die Datenbank, Computing und Storage umfasste. Die Ingenieure mussten sich also nicht mehr um die Verwaltung kümmern“, so Vogels. Daraus entstanden die Amazon Web Services (AWS), wie wir sie heute kennen.

Dass Amazon Web Services heute nicht nur die eigene IT-Infrastruktur ist, sondern auch für andere Unternehmen angeboten wird, sei letztlich eine logische Konsequenz gewesen.

In den frühen 2000er-Jahren war es populär, eine API bereitzustellen, um zu sehen, welche Art von Innovation passiert, erzählt Vogels. Viele Unternehmen hätten tolle Sachen auf Basis solcher Schnittstellen entwickelt, seien dann aber an den Kosten für die eigene IT-Infrastruktur gescheitert.

Das Fazit von Werner Vogels lautet deshalb: „Evolve or die“ – entwickle dich weiter oder stirb. Unternehmen müssten sich immer wieder neu erfinden und weiterentwickeln, um langfristig am Markt bestehen zu können. Das gelte auch für Amazon selbst.

Ein vollständiges Transkript der aktuellen Podcast-Episode von heise meets gibt es unter den Shownotes bei Podigee zu lesen.


(vbr)



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Qi2.2.1: Ugreen packt drahtloses Laden mit 25 Watt in Powerbank


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Der Zubehörhersteller Ugreen hat die nach eigenen Angaben „weltweit erste Qi2.2-zertifizierte Powerbank“ vorgestellt. Mit diesem Akkupack sollen sich Geräte kabellos mit einer Leistung von bis zu 25 Watt aufladen lassen – sofern sie es unterstützen.

Bislang unterstützte der kabellose Ladestandard Qi2 bis zu 15 Watt; mit dem jüngst vom Wireless Power Consortium (WPC) angekündigten Update auf Qi2.2.1 sind nun bis zu 25 Watt möglich. Damit erreicht Qi2.2.1, das auch als „Qi2 25W“ bezeichnet wird, die Geschwindigkeit des aktualisierten MagSafe-Ladegeräts, das Apple im September letzten Jahres zusammen mit dem iPhone 16 eingeführt hatte.

Ugreens Magflow Magnetic Power Bank besitzt eine Kapazität von 10.000 mAh und verfügt über ein integriertes, aber nicht einrollbares USB-C-Ladekabel, das bei Nichtgebrauch als Lanyard genutzt werden kann. Ferner sind ein zusätzlicher USB-C-Anschluss zum gleichzeitigen Laden mehrerer Geräte und ein kleines Display an Bord, das unter anderem die verbleibende Kapazität anzeigt.

Da das Wireless Power Consortium den Qi2.2-Standard noch nicht finalisiert hat, macht Ugreen noch keine genauen Angaben zum Marktstart. Auf der Produktseite ist lediglich von einem Start im Laufe des dritten Quartals 2025 die Rede. Auf Anfrage bei der deutschen Agentur des Unternehmens hieß es, man könnte gegen August mit weiteren Informationen rechnen – passend zur IFA. Auch Preise nennt der Hersteller bislang nicht.

Während Ugreen hinsichtlich der Verfügbarkeit noch schmallippig ist, verrät der Hersteller immerhin ein paar weitere Details zum aktualisierten Ladestandard: So soll Qi2.2.1 ein stärkeres „magnetisches Array für eine genauere magnetische Ausrichtung“ besitzen, die Überhitzung verhindern und die Ladeeffizienz steigern. Ferner spricht der Hersteller von einer breiteren Kompatibilität und Ladestabilität mit Geräten, die das Magnetic Power Profile (MPP) unterstützen.


Ugreen Powerbank – Zeichnung hebt stärkere Magnete von Qi2 25W hervor

Ugreen Powerbank – Zeichnung hebt stärkere Magnete von Qi2 25W hervor

Der neue Qi2-Standard soll unter anderem stärkere Magnete für eine bessere Arretierung beim Laden besitzen.

(Bild: Ugreen)

Laut Ugreen ist der neue Standard zudem bereit „für zukünftige High-Power-Profile“, mit denen Tablets, Laptops und IoT kabellos mit Strom versorgt werden sollen. Zuletzt hieß es, dass Qi2.2 künftig bis zu 50 Watt Ladeleistung liefern soll.

Von offizieller Seite gibt es noch keine Details, welche Geräte Ugreens Qi2-25W-Powerbank unterstützen. Angesichts dessen, dass Apples iPhone-16-Serie schon kabelloses Laden mit 25 Watt bietet – wohlgemerkt nur über den im Herbst 2025 eingeführten Ladepuck – ist nicht auszuschließen, dass sie auch über Ugreens Lösung mit 25 Watt betankt werden können.

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Auf Android-Seite sind selbst Smartphones mit voller Qi2-Integration Mangelware – nur das HMD Skyline besitzt vollen Qi2-Support mitsamt einem Magnetring zur Arretierung der Powerbank oder anderen Zubehörs. Andere Geräte von Herstellern wie Samsung oder Oneplus sind nur Qi2-ready – die magnetische Komponente müssen Nutzer über eine Schutzhülle nachrüsten.

Laut des WPC hätten 14 Geräte, Empfänger und Sender kürzlich in einer limitierten Markteinführung die Qi2-25W-Zertifizierungsprüfung abgeschlossen. Eine vollständige Zertifizierungsprüfung stehe „für mehrere Hundert Geräte offen, die darauf warten, getestet zu werden“. Gerüchteweise soll Googles Pixel-10-Serie, die am 20. August vorgestellt wird, Qi2 unterstützen und mit einer eigenen Zubehörlinie auf den Markt kommen. Außerdem wird gemunkelt, dass Samsung über eine vollständige Qi2-Unterstützung nachdenkt.


(afl)



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