Künstliche Intelligenz
Arduino Nano R4: Kompakt, kompatibel, kraftvoll
Mit dem Nano R4 bringt Arduino ein leistungsfähiges, aber winziges Entwicklungsboard auf den Markt, das direkt an Maker, Bildungseinrichtungen und professionelle Entwickler gerichtet ist. Das neue Board basiert wie die UNO R4 Boards auf einem 32-Bit-Mikrocontroller und Industrie-tauglichen Features – und bleibt dabei voll kompatibel zu bisherigen Arduino-Nano-Projekten.
Herzstück des Nano R4 ist der RA4M1-Mikrocontroller von Renesas. Der ARM-Cortex-M4 bietet mit 256 KB Flash und 32 KB RAM deutlich mehr Leistung als die bisherigen 8-Bit-Nanos. Auch bei den Schnittstellen legt das Board zu: Neben 21 digitalen I/O-Pins (davon sechs PWM-fähig) stehen acht analoge Eingänge, DAC, CAN-Bus, ein OpAmp sowie zwei I²C- und ein SPI-Bus zur Verfügung. Der Qwiic-Anschluss (ähnlich wie Groove) erleichtert die Integration von Sensoren, und eine programmierbare RGB-LED sorgt für visuelles Feedback im Betrieb.
(Bild: Arduino)
Trotz dieser Ausstattung bleibt das Board mit 45 × 18 mm äußerst kompakt. Durch das einseitige Komponentendesign und castellated Pins kann der Nano R4 nicht nur in Breadboards, sondern auch direkt in eigene Platinen integriert werden – ideal für die Entwicklung serienreifer Produkte. Varianten mit und ohne verlötete Header sind erhältlich (ab 13,40 €), der Versand ist ab 50 € Bestellwert kostenlos (innerhalb Deutschlands und ausgewählter EU-Länder).
Für Ein- und Umsteiger besonders interessant: Der Nano R4 ist weitgehend kompatibel mit dem klassischen Arduino Nano (A000005) sowie mit Sketches für den UNO R4 Minima. Bestehende Projekte können mit minimalem Aufwand übernommen werden – vorausgesetzt, man nutzt die Arduino-API und verzichtet auf AVR-spezifische Befehle.
(Bild: Arduino)
Zusätzlich zum Board selbst hat Arduino auch passendes Zubehör veröffentlicht, neu darunter den Nano Motor Carrier oder den Connector Carrier. Dazu neue Module aus der Reihe der Modulino-Serie, zum Beispiel Thermo und Distance.
Der Nano R4 ist damit für eine breite Palette an Anwendungen geeignet – vom schnellen Prototyping über Lehrprojekte bis hin zu Embedded- und IoT-Systemen, bei denen es auf geringen Platzbedarf und Zuverlässigkeit ankommt.
(caw)
Künstliche Intelligenz
Study Mode: OpenAI führt Lernmodus für ChatGPT ein
Schüler und Schülerinnen, Studierende und einfach Interessierte nutzen ChatGPT bereits zum Lernen. Nun führt OpenAI eine neue Lernerfahrung ein, wie das Unternehmen ankündigt. Im Study Mode werden Schritt für Schritt die Ergebnisse erklärt. Man wolle ein tieferes Verständnis erreichen.
Die Funktion ist ab sofort auch auf Deutsch verfügbar, man muss dafür angemeldet sein. Auch mit einem Free-Konto lässt sich der Studiermodus nutzen. Erst in den kommenden Wochen bekommen Menschen mit einem Edu-Konto Zugriff, also einem Abo aus dem Education-Bereich.
Lernen unterstützen
OpenAI will laut Mitteilung mit ChatGPT echtes Lernen unterstützen, statt einfach Lösungen anzubieten, ohne das Verständnis von Lernenden zu fördern. Die Antwort: der Study Mode. Er ist interaktiv gestaltet, man bekommt auch beim Fragestellen Hilfe. Antworten werden Schritt für Schritt gegeben, je nach Fragestellung werden diese in Zwischenüberschriften aufgeteilt. Man kann an jeder Stelle tiefer einsteigen. Wer mag, kann sein Wissen auch in einem Quiz testen. Der Modus ist multimodal, es können also auch Bilder verarbeitet werden. heise online hat eine Demo des Modus bekommen. Die Antworten sind gewohnt wie von ChatGPT gewohnt höflich, leicht zu verstehen und nachvollziehbar.
Zudem ist auf Wunsch die Memory-Funktion aktiviert. Das heißt, auch im Lernmodus kann ChatGPT bedenken, auf welchem Niveau ein Fragender eine Antwort benötigt. Sei es beispielsweise ein Biologiestudent, der Fragen zu einer Hausarbeit hat oder doch eher ein Abiturient, der generellere Hilfe benötigt. Memory ist das Gedächtnis von ChatGPT, das sich Fakten merkt, wenn man das möchte und diese in jede neue Frage einbezieht.
ChatGPT verändert die Lehre
Der Study Mode basiert auf angepassten Systemanweisungen, die OpenAI gemeinsam mit Lehrkräften und Wissenschaftlern sowie Pädagogen entwickelt habe. „Diese Anweisungen fördern grundlegende Lernverhaltensweisen wie aktive Beteiligung, das Management der kognitiven Belastung, Förderung von Metakognition und Selbstreflexion, Neugier und die Bereitstellung hilfreicher und konstruktiver Rückmeldungen.“
Schon jetzt ist ChatGPT für viele Lernende eine große Hilfe, Lehrende müssen sich allerdings mit den neuen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler oftmals erst noch zurechtfinden. Die Bewertung etwa von Hausarbeiten, bei denen nun ein KI-Chatbot ausgeholfen hat, ist nicht mehr mit gleichen Maßstäben zu benoten wie in Zeiten vor ChatGPT und Co. Aber auch Wikipedia war einst eine solche Herausforderung. Für Lernende ist etwa auch Youtube ein seit einiger Zeit häufig genutzter Nachhilfelehrer. Das Bildungssystem muss sich diesen neuen technischen Möglichkeiten anpassen.
(emw)
Künstliche Intelligenz
Top 10: Die besten Smartphones im Test – Xiaomi ist Testsieger der Bestenliste
Xiaomi 14 Ultra
Nachdem im vergangenen Jahr die Ultra-Serie von Xiaomi hierzulande ein limitiertes Liebhaberstück war, bringt der Hersteller das 14 Ultra im großen Rahmen zurück. Die Grenzen zwischen Kamera mit Handy oder Handy mit Kamera sind dabei fließend.
- tolle Rückseite mit Kunstleder
- super Verarbeitung
- spitzenmäßige Kamera
- richtig schnell
- viel Speicher
- optionales Photography Kit mit Zusatzakku
- sehr hoher Preis
- Kameramodul steht sehr weit vor
- fehlende Standards wie eSIM, UWB und Aura
Xiaomi 14 Ultra im Test
Nachdem im vergangenen Jahr die Ultra-Serie von Xiaomi hierzulande ein limitiertes Liebhaberstück war, bringt der Hersteller das 14 Ultra im großen Rahmen zurück. Die Grenzen zwischen Kamera mit Handy oder Handy mit Kamera sind dabei fließend.
Das Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) war seinerzeit ein herausragendes Smartphone, bei dem schon damals die Kamera im Vordergrund stand. Hinzu kamen Spielereien wie ein kleines Zusatz-Display neben der Kamera auf der Rückseite und natürlich tolle Smartphone-Hardware sowie ein schickes Design. Bei den Quasi-Nachfolgern Xiaomi 12 Pro (Testbericht) und Xiaomi 13 Pro (Testbericht) lag der Fokus neben der Kamera eher auf einem runden Gesamtpaket. Bei letzterem hat der chinesische Konzern bereits mit dem Kameraspezialisten Leica zusammengearbeitet. Das ist auch beim letztjährigen Xiaomi 13 Ultra der Fall, das allerdings erst sehr spät und dann auch nur stark limitiert in Deutschland verfügbar war.
Beim neuen Xiaomi 14 Ultra treibt es der Hersteller auf die Spitze und verpasst dem Gerät nicht nur wieder eine riesige Kameraeinheit auf der Rückseite, sondern packt die Technik in ein Kunstledergewand, das an eine Spiegelreflexkamera erinnert. Gekrönt wird dieser Eindruck vom optionalen Photography Kit, das nicht nur mit einer Schutzhülle, sondern zusätzlich mit Wechsel-Zierringen um die ohnehin schon riesige Kameraeinheit sowie einem Zusatzakku daherkommt, der die typische Form einer Kompaktkamera verstärkt. Eine Trageschlaufe ist natürlich auch dabei. Wir haben uns beides angeschaut und klären im Test, ob das Xiaomi 14 Ultra der neue heilige Gral für Smartphone-Fotografen ist.
Wie sieht das Xiaomi 14 Ultra aus?
Vorne Smartphone, hinten Kamera – das ist die kurze, aber treffende Zusammenfassung des Designs beim Xiaomi 14 Ultra. Das Display ist an den Rändern etwas weniger als bei den Vorgängern gerundet, beim Übergang zum schwarzen Metallrahmen spürt man ausschließlich die ab Werk aufgebrachte Schutzfolie. Die Rückseite bietet zwei Highlights, von denen man eins sieht und eins zusätzlich fühlt. Unübersehbar ist die riesige Kameraeinheit mit Leica-Schriftzug, die satte 7 Millimeter aus dem Gehäuse hervorsteht. Darin integriert sind vier Linsen und einige Sensoren, der gesamte Aufbau der Kameraeinheit erinnert stark an das Objektiv einer „echten“ Kamera. Das fühlbare Highlight der Rückseite ist ihr Material. Denn der weiche und griffige, künstliche Werkstoff erinnert haptisch und optisch an Leder. Solches Kunstleder wird häufig bei klassischen Kameras verwendet.
Auf die Spitze getrieben wird das Auftreten des Xiaomi 14 Ultra als Kamera mit dem optionalen Photography Kit. Das besteht aus einer Schutzhülle, die ebenfalls aus dem griffigen Kunstleder besteht, aber über eine modernere, gleichmäßige Oberflächenstruktur verfügt. Zudem bietet die Hülle die Möglichkeit, einen von zwei enthaltenen Zierringen aus Aluminium zu installieren, von denen einer kupferfarben, der andere hingegen deutlich dicker als das Original ist. Letzterer betont die ohnehin riesige Kameraeinheit zusätzlich. Zusammen mit dem ebenfalls im Kit enthaltenen Zusatzakku, der dem typischen Handgriff einer Kamera nachempfunden ist, wirkt das Xiaomi 14 Ultra dann noch mehr wie eine Bridge- oder Kompaktkamera. Die Verarbeitung ist insgesamt tadellos, lediglich die Schutzhülle des Foto-Kits setzt auf Kunststoff im Metalllook statt echtes Metall – das will nicht so ganz zum hochwertigen Rest passen. Mit dem Kit wiegt das Smartphone dann übrigens satte 323 Gramm, ohne sind es „nur“ 220 Gramm. So oder so: Leicht geht anders.
Alle Bilder zum Xiaomi 14 Ultra im Test
Ist das Display des Xiaomi 14 Ultra gut?
Knapp über 6,7 Zoll misst der OLED-Screen des Xiaomi 14 Ultra, Schutz bietet Xiaomis eigenes Shield Glass. Dank LTPO-Technik unterstützt der Touchscreen eine variable Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz und damit eine gute Mischung aus flüssiger Bewegung, etwa beim Scrolling, und guter Energieeffizienz. Unterstützung für Dolby Vision und HDR10+ sowie entsprechend eine Darstellung von 68 Mrd. Farben ist ebenfalls dabei. Ab Werk ist eine stromsparende Full-HD+-Auflösung eingestellt, die Nutzer aber auf maximale 3200 × 1440 Pixel hochschrauben dürfen. Ohne Lupe sieht man den Unterschied aber so gut wie gar nicht.
Das Display wirkt stets knackig und kontrastreich. Farben werden auf Wunsch intensiv, aber weitestgehend realistisch dargestellt. Wie immer bietet Xiaomi dem Anwender zahllose Einstellmöglichkeiten, um die Wiedergabe noch mehr den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Dafür gibt es diverse Vorgaben, unter anderem ein Lesemodus oder eine Anpassung an das Umgebungslicht. Natürlich ist auch eine automatische Helligkeitssteuerung vorhanden, mit der das Panel des Xiaomi 14 Ultra unter Sonnenlicht auf immerhin 985 cd/m² kommt. Das ist vielleicht nicht ganz auf dem Niveau eines Samsung Galaxy S24 Ultra (Testbericht), aber trotz allem ziemlich gut und macht selbst bei direkter Sonneneinstrahlung kaum Probleme mit der Ablesbarkeit. Der Screen ist eines Spitzenhandys absolut angemessen. Das muss er für die Paradedisziplin, die Kamera, des 14 Ultra auch sein, schließlich dient er dort als Sucher.
Hat das Xiaomi 14 Ultra die beste Kamera?
Xiaomi verwendet für die Hauptkamera einen Sensor mit 50 Megapixel von Sony. Der LYT 900 bietet eine große Fläche von 1 Zoll, dazu eine variable Blende von Leica mit f/1.63 bis f/4.0. Ein optischer Bildstabilisator (OIS) ist ebenfalls dabei. Hinzu kommen drei weitere Linsen mit je ebenfalls 50 Megapixel: Weitwinkel mit f/1.8 (Sony IMX858), ein Teleobjektiv mit 3facher optischer Vergrößerung, OIS und f/1.8 sowie ein weiteres Teleobjektiv mit 5facher Vergrößerung, OIS und f/2.5.
Das Zusammenspiel von Leica-Optik und Sony-Sensoren liefert erstklassige Resultate. Fotos sehen bei Tag und Nacht mit jeder der vier Linsen richtig gut aus, erstaunlich gelungen ist die Abstimmung der vier Kameras untereinander. So sind Farb- und Helligkeitseinstellungen sehr ähnlich – ein Umstand, der sicherlich auch durch die Wahl von vier Kameras mit identischer Megapixelzahl begünstigt wird. Natürlich gibt es im Detail Qualitätsunterschiede. So sinkt die Qualität der fünffachen Vergrößerung bei sehr wenig Licht stärker als etwa bei der sehr lichtstarken Hauptkamera. Zudem bietet der Ultraweitwinkel die typischen Verzerrungen und weniger scharfen Bereichen an den Rändern, die diese Linsenart fast immer hat. Licht oder dessen Abwesenheit sind wie gewohnt ein grundsätzliches Problem. In Relation zu fast allen anderen Smartphones schlägt sich das Xiaomi 14 Ultra aber hervorragend.
Besonders beeindruckend ist die Hauptlinse. Bildschärfe, Kontraste und Farben gefallen, hinzu kommt ein schön natürlicher Look. So schafft die Linse auch ohne Zusatzeinstellungen ein schön sämiges, natürliches Bokeh im Hintergrund. Wer mehr will, kann eine der zahllosen Zusatzeinstellungen nutzen, die von Leica-Filtern über „Straßenfotografie“ (in der Kamera-App Schnellschuss genannt) bis zu stufenloser Einstellbarkeit der Tiefenschärfe dank der variablen Blende im Porträt-Modus gehen. Nachts knipst die Hauptlinse ebenfalls sehr natürliche Bilder. Hier sorgt der Nachtmodus nicht für übertriebene Aufhellung, sondern zusätzliche Schärfe, sofern die Hand beim Auslösen halbwegs ruhig gehalten wird. Weitwinkel und 5-fach-Zoom lassen gerade bei wenig Licht bei der Bildschärfe in der Vergrößerung erkennbar nach, liegen aber immer noch im Spitzenfeld. Im Vergleich mit Nachtchampion Google Pixel 8 Pro (Testbericht) liegt das Xiaomi 14 Ultra qualitativ mal leicht vorn, mal hinter dem Pixelphone. Die Unterschiede sind aber nicht gravierend.
Bei Tageslicht ist hingegen gerade der 5-fach-Zoom beeindruckend. Details und Kontraste werden scharf abgebildet, ohne zu stark nachbearbeitet zu wirken. Das ist schon fast erschreckend gut. Die Schärfe bleibt auch bei leichtem digitalem Zoom noch ordentlich. Der 120-fache Zoom ist zwar ähnlich wie bei Samsungs 100-fachem Spacezoom beeindruckend, wirklich scharfe Aufnahmen sollte da aber niemand erwarten.
Beeindruckend sind nicht nur Fotos, auch Videos punkten mit toller Qualität und vielen Einstellmöglichkeiten. So sorgt der Master-Cinema-Modus für eine enorme Bildstabilisation und einen besonders großen Dynamikumfang, im normalen Videomodus sind Aufnahmen mit 8K und (spannender) 4K/120 drin. Das bieten kaum andere Smartphones. Der Ton gefällt bei Videos ebenfalls, vier Mikrofone nehmen dabei Surround-Sound und „Aufnahmen in Studioqualität“ auf – das ist natürlich eine Übertreibung des Herstellers, aber der Ton klingt einfach gut.
Alle Originalaufnahmen mit der Kamera des Xiaomi 14 Ultra
Fotos mit der Selfiekamera sehen beim Xiaomi 14 Ultra ebenfalls richtig gut aus. Bei halbwegs ordentlichem Licht ist der Detailgrad der Aufnahmen klasse, der Hintergrund geht in ein leichtes Bokeh über, das im Porträt-Modus angepasst und auf Wunsch dramatisch verstärkt werden darf. Im Vergleich zum Xiaomi Mi 11 Ultra (Testbericht) ist das ein großer Schritt nach vorn. Videos nimmt die Frontcam mit 4K/60 auf.
Die Kamera des Xiaomi14 Ultra ist im Hinblick auf Qualität und Funktion vielleicht nicht in allen Bereichen immer zweifelsfrei neue Nummer Eins, insgesamt aber immer ganz oben mit dabei und stellt in einigen Teilbereichen die neue Messlatte dar.
Hardware – wie schnell ist das Xiaomi 14 Ultra?
An der Geschwindigkeit des Xiaomi 14 Ultra wird niemand ernsthaft etwas auszusetzen haben. Denn Antrieb ist der aktuell schnellste Chip für Android-Phones, der Snapdragon 8 Gen 3 von Qualcomm. Der ist im Gegensatz zur eigentlich gleichen Lösung im Samsung Galaxy S24 Ultra (Testbericht) nicht speziell angepasst und erreicht in Benchmarks wie Work 3.0 bei PCmark oder Wildlife bei 3DMark dank Spitzentakt bis 3,3 GHz fast identische Ergebnisse wie der Konkurrent aus Korea. In PCmark sind das 17.650 Punkte, in 3Dmark fast 5000.
Im Zusammenspiel mit dem tollen Display mit 120 Hz ist das Xiaomi 14 Ultra in jeder Lebenslage eine Wucht. Scrolling durch Listen oder Menüs, Multitasking, Browser mit zahllosen offenen Tabs – es gibt nichts, was das 14 Ultra an seine Grenzen bringen könnte. Warm wird das Gerät dabei höchstens in Benchmarks. Anteil an der hohen Leistung hat natürlich auch der schnelle Speicher des Smartphones. Der Hersteller installiert stolze 16 GB DDR5X-RAM und 512 GB UFS-4.0-Speicher für Daten – beides ist ziemlich fix. Die Stereolautsprecher sind insgesamt recht laut und klar, ihnen fehlt es wie immer etwas an Tieftönen. Der Fingerabdrucksensor reagiert schnell und zuverlässig. Weitere Daten lassen sich der Tabelle entnehmen:
Während das Meiste auf höchstem Niveau liegt, überrascht das Gerät an anderer Stelle. Denn es bietet zwar Dual-SIM-Fähigkeit, setzt dabei allerdings auf zwei physische Karten statt wenigstens eine eSIM wie der Rest der Smartphone-Elite. Auch neue Standards wie UWB (Ultra Wide Band) oder Auracast fehlen. UWB dient der präzisen Ortung und schnellen Datenübermittlung im Nahbereich, Auracast ist ein Bluetooth-Standard, der die Kopplung von vielen Geräten gleichzeitig erlaubt. Wie wichtig einem das ist, sollte sich jeder Interessent daher vor dem Kauf gut überlegen.
Grundsätzlich finden wir das Fehlen solcher „Kleinigkeiten“ nicht weiter dramatisch, zumal das im Alltag nur unter ganz speziellen, seltenen Umständen auffallen dürfte. Mit Blick auf die sehr hohe UVP des Gerätes von knapp 1500 Euro und dafür, dass es sich eben um das absolute Spitzenmodell des Herstellers handelt, finden wir es allerdings etwas schade.
Welche Software verwendet Xiaomi im 14 Ultra?
MIUI ist tot, es lebe HyperOS. Genau damit wird das Xiaomi 14 Ultra ausgeliefert und stünde kein anderer Name des auf Android 14 basierenden Betriebssystems in den Einstellungen des Handys, so würden das vermutlich nur die wenigsten bemerken. Denn erwartungsgemäß fallen die vom Hersteller versprochenen Entschlackungen und Beschleunigungen des neuen OS bei der Spitzen-Hardware des Smartphones nicht ins Gewicht, das 14 Ultra rennt ohnehin in jeder Lebenslage.
Nervig sind hingegen die häufigen Werbeeinblendungen von HyperOS (und zuvor MIUI). Wer etwa den Musikplayer von Xiaomi angewählt hat, bekommt ständig Vorschläge für Titel – oben in der Benachrichtigungsleiste, wo eigentlich wichtige Dinge aufploppen sollten. Bisweilen gibt es sogar formatfüllende Werbung, die erst nach Ablauf eines mehrsekündigen Timers weggeklickt werden dürfen – das ist aufdringlich und nervig und sollte dem Käufer eines 1500 Euro teuren Spitzenmodells nicht zugemutet werden. Ein Unding! Immerhin lässt sich die Werbung in den erweiterten Einstellungen der jeweiligen Apps deaktivieren.
Bei Updates hat sich Xiaomi nun auf 5 Jahre neue Android-Versionen und Sicherheitsupdates festgelegt. Das kommt nicht ganz an die 7 Jahre von Google und Samsung heran, ist aber trotzdem ordentlich.
Wie lange hält der Akku des Xiaomi 14 Ultra durch?
Xiaomi baut in das 14 Ultra einen 5000-mAh-Akku ein, der sich mittels des mitgelieferten (!) Netzteils mit 90 Watt per Kabel und satten 80 Watt per Induktion laden lässt. Diese volle Leistung liegt allerdings nur an, wenn der Nutzer im Unterpunkt Akku des Hauptmenüs den Punkt „Ladegeschwindigkeit erhöhen“ aktiviert. Xiaomi spricht hierbei keine Warnung wegen schnellerem Altern des Akkus aus, sondern erwähnt lediglich, dass sich das Smartphone während der Nutzung der vollen Ladegeschwindigkeit erwärmen könnte. Warum ist diese Funktion dann nicht ab Werk aktiviert, wenn es keinen echten Nachteil gibt?
Mit dieser Boostfunktion lädt das Xiaomi 14 Ultra in wenig mehr als einer halben Stunde von null auf 100 Prozent, kabellos dauert es rund eine Dreiviertelstunde. Im Akkutest von PCmark, dem Battery Test, stürzte die Software des Benchmarks leider mehrfach ab, sodass wir an dieser Stelle keinen konkreten Wert nennen können. Während des Tests verhielt sich das Smartphone aber unauffällig, die Akkulaufzeit schien weder besonders hoch, noch schlecht zu sein. Einen typischen Tag übersteht das 14 Ultra problemlos, wer auf ausufernde Fotosessions geht, sollte definitiv über das Photography Kit nachdenken, das einige Extra-Stunden Akkulaufzeit verspricht.
Da wir optisch keinen nennenswerten Unterschied bei der Bildschärfe ausmachen konnten, haben wir die voreingestellte Full-HD+-Auflösung beibehalten. Bei aktivierter 1440p-Auflösung dürfte die Akkuausdauer noch einmal etwas weiter sinken.
Preis
In Deutschland bietet Xiaomi das 14 Ultra in Schwarz und Weiß zur UVP von knapp 1500 Euro an. Im Handel ist es für 1400 Euro erhältlich. Dafür gibt es 16/512 GB Speicher, eine andere Version wird hierzulande nicht angeboten. Das Photography Kit mit integriertem 1500-mAh-Akku gibt es für knapp 200 Euro (Preisvergleich).
Fazit
Das Xiaomi 14 Ultra ist zwar nicht in allen Belangen immer und überall die Nummer eins, aber das Gesamtpaket ist besonders (aber nicht nur) für die Zielgruppe (Hobby)Fotograf einfach klasse. Zu den wenigen Negativpunkten gehören fehlende Standards wie eSIM, UWB und Auracast, außerdem trägt die riesige Kameraeinheit wortwörtlich ziemlich dick auf. Das ist eigentlich alles kein Beinbruch, bei einem Spitzenmodell für stolze 1500 Euro hätte das aber ruhig dabei sein dürfen.
Auf der Habenseite stehen aber nahezu alle anderen Bereiche des Kamera-Smartphones. Dazu gehören schickes Design mit außergewöhnlicher Kunstlederrückseite, tolle Verarbeitung, enorm schnelle Hardware mit viel Speicher und nicht zuletzt die grandiose Kamera. Auch auf sie trifft zwar zu, dass sie nicht in allen Details unangefochten Spitzenreiter ist, insgesamt ist sie aber richtig klasse.
Gute Smartphones gibt es natürlich auch für weniger Geld. Wir haben Bestenlisten für nahezu alle relevanten Preisbereiche, die wir in regelmäßigen Abständen aktualisieren.
Wer zu seinem neuen Smartphone einen passenden Tarif sucht, wird vielleicht im Tarifrechner von heise.de fündig. Hier gibt es verschiedene Vergleichsrechner für Prepaid, monatlich kündbare und sogar kostenlose Tarife. Der Rechner umfasst dabei übergreifend alle Angebote, die derzeit in Deutschland verfügbar sind.
Künstliche Intelligenz
iOS 18.6 und macOS 15.6: Bugfixes und vereinfachtes Sideloading
Großer Update-Reigen bei Apple: Der Hersteller hat am Dienstagabend iOS und iPadOS in frischer Version 18.6 sowie macOS 15.6 Sequoia, watchOS 11.6, tvOS 18.6 und visionOS 2.6 freigegeben. Parallel steht iPadOS 17.7.9 für bestimmte ältere iPad-Modellreihen, die sich nicht mehr auf iPadOS 18 aktualisieren lassen, zum Download bereit. iOS 17 erhält keine Updates mehr. Mac-Nutzer, die bislang nicht auf macOS 15 umgestiegen sind, erhalten macOS 14.7.7 Sonoma oder macOS 13.7.7 Ventura.
Weniger Hürden für andere App-Marktplätze
Die neuen Versionen enthalten wichtige Fehlerbehebungen und Sicherheitspatches, wie Apple mitteilte. Eine Liste mit den konkret gestopften Sicherheitslücken liefert der Konzern voraussichtlich im weiteren Verlauf des Abends nach. In iOS und iPadOS soll zudem ein Bug in der Fotos-App ausgeräumt werden, der das Teilen von Rückblicken verhindern konnte.
Apple muss in der EU zudem die Installation von Apps, die außerhalb des App Stores vertrieben werden, massiv erleichtern. Seit vergangenem Jahr unterstützt iOS zwar Sideloading, allerdings hat Apple das ursprünglich durch viele Schritte und lästige Hürden erschwert, sodass so mancher Nutzer den Versuch frustriert aufgegeben haben dürfte.
Von über 10 runter auf weniger als vier Schritte: Die Installation von App-Marktplätzen soll nun deutlich simpler sein.
(Bild: Apple)
Ab iOS 18.6 ist das Einspielen von App-Marktplätzen, die direkt von einer Webseite des Anbieters geladen werden, deutlich simpler gestaltet: Nutzer müssen die Installation eines App-Ladens nur noch einmalig per Face ID erlauben. Auch der Download einzelner Apps von der Entwickler-Website soll etwas simpler werden, wie Apple schon im Vorfeld mitteilte. Hier sind zwar weitere Schritte erforderlich, die Installationsprozedur wird von iOS aber klarer beschrieben.
Apps können Sideloading-Apps verlinken
In Zukunft können aus dem App Store geladene Apps ihren Nutzern zudem die Installation weiterer Apps direkt aus dem Web anbieten, auch das war in iOS lange vollkommen undenkbar. An den grundsätzlichen Sideloading-Einschränkungen ändert sich aktuell nichts: Alle Apps werden weiterhin von Apple geprüft und für den Direktvertrieb von Apps im Web gibt es hohe Hürden für Entwickler. App-Marktplätze unterliegen zusätzlichen Apple-Vorgaben.
iOS 18.6 & Co sind voraussichtlich das vorletzte größere Update für die derzeit noch aktuellen Betriebssystemversionen. Die für Herbst angesetzten Upgrades iOS 26, iPadOS 26 und macOS 26 tragen dann einheitlich das Folgejahr als Zahl im Namen und kommen im Liquid-Glass-Design – mit neuen Funktionen.
(lbe)
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