Künstliche Intelligenz

Bambu Lab P2S: Smarter, schneller, präziser – ein 3D-Drucker für Maker


Wenn Bambu Lab ein neues Gerät ankündigt, schaut die Maker-Community inzwischen so gespannt hin wie Technikfans bei einem Apple-Event. Der P2S, Nachfolger des populären, aber nicht perfekten, P1S, wurde in den sozialen Kanälen entsprechend gefeiert und die Präsentation war strategisch getaktet mit Teasern und einem festen Enthüllungstermin – Dienstag der 14 Oktober. Der chinesische Hersteller hat zahlreiche Detailverbesserungen in ein vertrautes, aber überarbeitetes Gehäuse gepackt – eine gezielte Modernisierung für anspruchsvolle Bastler und kleine Fertigungsbetriebe.

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Das Herzstück ist der neue PMSM-Servo-Extruder. Statt klassischer Stepper-Motoren nutzt Bambu Lab eine geschlossene Regelschleife, die den Materialfluss 20.000-mal pro Sekunde überwacht. Bis zu 8,5 kg Extrusionskraft – rund 70 Prozent mehr als beim Vorgänger – soll für stabile Linien auch bei hohen Geschwindigkeiten sorgen. Die Sensorik soll Abrieb oder Verstopfungen frühzeitig erkennen, was primär bei abrasiven Filamenten von Vorteil ist.

Das neue Luftmanagement wechselt zwischen Kalt- und Wärmemodus. Für PLA oder PETG wird Frischluft von außen zugeführt; für technische Kunststoffe hält ein Wärmespeichermodus rund 50 °C im Bauraum. Ein Aktivkohlefilter reduziert Geruch und Partikel – praktisch in geschlossenen Werkstätten. Das System reagiert adaptiv auf Geometrie und Material, um Fadenbildung und Warping zu vermeiden.



(Bild: Bambulab.com)

Mit einer KI-Fehlererkennungsfunktion soll der P2S typische Probleme wie „Spaghettidruck“, verstopfte Düsen oder Luftdrucke automatisch erkennen. Eine integrierte Neural Processing Unit analysiert die 1080p-Kamerabilder und prüft vor Druckstart, ob Düse, Bett und Parameter passen. Das soll Fehldrucke und Materialverluste spürbar reduzieren.



(Bild: Bambulab.com)

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Während viele Nutzer in Foren und frühen YouTube-Reviews den P2S bereits als nahezu perfekten Allrounder loben, sind die Reaktionen nicht durchweg euphorisch. Positiv hervorgehoben werden vor allem die verbesserte Zuverlässigkeit und die spürbar ruhigere Extrusion – einige Maker berichten von konsistenteren Oberflächen bei hohen Geschwindigkeiten und deutlich weniger Nacharbeit. Kritik gibt es jedoch an Bambu Labs zunehmend geschlossenem System: Anpassungen tiefer in der Firmware oder alternative Slicer-Profile sind nur eingeschränkt möglich, was in der Community für gemischte Gefühle sorgt. Auch der Ersatzteil- und Reparaturprozess wird teilweise als zu stark an den Hersteller gebunden kritisiert.

Zum Preis von 519 Euro (749 Euro mit AMS 2 Pro für Mehrfarben- und Trockenfilamentdruck) gelingt Bambu Lab erneut der Spagat zwischen Hobby und Pro-Niveau. Insgesamt demonstriert der P2S, wie weit der Desktop‑3D‑Druck inzwischen gereift ist – weg vom Bastelprojekt, hin zu kontrollierter Prozessstabilität und präziser Reproduzierbarkeit. Für die Maker‑Community bedeutet das schnellere, verlässlichere Drucke und eine klar erkennbare Annäherung an professionelle Fertigungsstandards.


(mch)



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