Digital Business & Startups
Berliner KI-Startup voraussichtlich mit 1,3 Milliarden Euro bewertet
N8n beeindruckte längst mit seiner Investorenliste; gleich zu Beginn hat der Gründer Jan Oberhauser Sequoia für sich gewonnen. Nun soll es auf dem Weg zum Unicorn sein.
Deutschlands neuestes Unicorn könnte ein KI-Startup werden. Keines allerdings, das erst vor wenigen Monaten an den Start ging, wie etwa Lovable.
Wie die Financial Times zuerst berichtete, soll das Berliner Software-Startup N8n derzeit Gespräche mit Investoren über eine weitere Finanzierungsrunde führen. Dabei soll die Bewertung bei mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) liegen. Besonders erstaunlich: Die Verhandlungen finden demnach nur wenige Monate nach der letzten Runde im März statt, bei der das Unternehmen noch mit rund 300 Millionen Euro bewertet wurde. Insidern zufolge könnte N8n in der aktuellen Runde mehr als 100 Millionen US-Dollar einwerben.
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KI, die alltägliche Prozesse automatisiert
N8n entwickelt Plattformen zur Automatisierung von alltäglichen Geschäftsprozessen mittels Künstlicher Intelligenz. Damit will das Startup Unternehmen und deren Mitarbeitern dabei helfen, bestimmte Aufgaben, die immer wieder erledigt werden müssen, zu automatisieren. Dafür können verschiedene Programme miteinander verbunden werden, beispielsweise Slack, Google Sheets oder Telegram.
Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen mehr als 230.000 aktive Nutzer, darunter Firmen wie Delivery Hero und Stepstone, und konnte den wiederkehrenden Umsatz (ARR) auf etwa 40 Millionen US-Dollar steigern.
Dass N8n das Potenzial hat, groß zu werden, hätte man an der Investorenliste schon früh ablesen können: Der Silicon-Valley-VC Sequoia Capital etwa ist schon lange an Bord, ebenso HV Capital und Felicis Ventures, Firstminute Capital aus London und der kalifornischen Frühphasen-VC Harpoon Ventures.
Gründer aus dem Allgäu
Der Gründer Jan Oberhauser ist im Allgäu aufgewachsen, produzierte jahrelang Spezialeffekte für Filme. Er bezeichnet sich selbst als „Nerd“, seit seinem 14. Lebensjahr bringt er sich das Programmieren bei – und 2019 gründete er N8n.
Auf die Idee für N8n kam Oberhauser während seiner Arbeit an den Filmen. Zunächst habe er alle Spezialeffekte selber hergestellt, dann aber automatisiert. „Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich immer wieder dieselben Dinge programmiert und vereinfacht habe“, sagt der Gründer. Es gebe zwar einige Programme, die Ähnliches anbieten, die seien aber alle nicht gut genug.
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