Digital Business & Startups
Bewertung könnte auf 3 Milliarden Euro steigen
Quantum Systems ist im Mai 2025 zum Unicorn aufgestiegen. Laut Handelsblatt-Informationen könnte das bayerische Drohnen-Startup bald 3 Milliarden wert sein.
Im Mai 2025 ist Quantum Systems zum ersten deutschen Unicorn 2025 aufgestiegen. Im Rahmen einer Series-C-Finanzierungsrunde hatte das bayerische Drohnen-Startup 160 Millionen Euro eingesammelt. „Das bringt unser Gesamtfinanzierungsvolumen auf 310 Millionen Euro und macht uns offiziell zum Unicorn“, schrieb das Unternehmen damals in einem Post auf Linkedin.
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Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom Risikokapitalgeber Balderton und dem bayerischen Rüstungszulieferer Hensoldt. Weitere Investoren sind Airbus Defence and Space, Bullhound Capital, die Schweizer VC-Firma LP&E AG sowie bereits bestehende Geldgeber wie HV Capital, Project A, Palantir-Mitgründer Peter Thiel, DTCP, Omnes Capital, Airbus Ventures, Porsche und Notion.
Unternehmensbewertung möglicherweise verdreifacht
Nach Informationen des Handelsblatts soll das Startup nur wenige Monate nach Abschluss seiner Series-C-Finanzierungsrunde möglicherweise vor einer weiteren Kapitalerhöhung durch bestehende Investoren stehen. So soll der Londoner Risikokapitalgeber Balderton Interesse signalisiert haben.
Drei mit den Verhandlungen vertraute Personen sollen dem Handelsblatt berichtet haben, dass eine neue Finanzierungsrunde im mittleren dreistelligen Millionenbereich zur Diskussion stehe. Damit könnte die Unternehmensbewertung auf bis zu drei Milliarden Euro steigen.
Auf Nachfrage von Gründerszene heißt es von Quantum Systems: „Wir befinden uns derzeit in keiner neuen Finanzierungsrunde.“
Investitions-Boom im Defense-Tech-Bereich
Quantum Systems profitiert derzeit vom Aufschwung in der Verteidigungsbranche. Im ersten Halbjahr 2025 flossen mit 946,3 Millionen Euro fast 30 Prozent mehr in europäische Verteidigungs-Startups als im Vorjahr.
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Ein Großteil davon ging allerdings an ein einzelnes Unternehmen: Das deutsche Defense-Tech Helsing hat im Juni eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 600 Millionen Euro abgeschlossen. Zudem plant die Bundeswehr umfangreiche Beschaffungen im Bereich autonomer Systeme, wobei Quantum Systems als möglicher Auftragnehmer gehandelt wird.
Einsatz in der Ukraine
Quantum Systems entwickelt Drohnen mit senkrechter Start- und Landefähigkeit sowie integrierten Kamerasystemen, die sowohl im zivilen Bereich – etwa in der Landwirtschaft, der Überwachung von Infrastrukturen oder der Logistik – als auch im militärischen Kontext eingesetzt werden.
Florian Seibel, Michael Kriegel, Tobias Kloss und Armin Busse haben das Startup 2015 gegründet. Spätestens seit dem Einsatz seiner Drohnen im Ukraine-Krieg hat sich Quantum als ein zentraler Akteur unter den deutschen Defense-Tech-Startups etabliert.
Auch auf internationaler Ebene ist Quantum Systems präsent: Das Unternehmen mit Sitz in Gilching bei München betreibt Niederlassungen in Los Angeles, Australien, der Ukraine, Bukarest und seit Kurzem auch in Spanien. Zudem hat Quantum den britischen Wettbewerber Nordic Unmanned UK übernommen.
Zukunft: Multi-Domänen-Firma
Für die Zukunft verfolgt das Unternehmen ehrgeizige Pläne: Man wolle sich zu einer „Multi-Domänen-Firma“ entwickeln, erklärte Co-CEO Sven Kruck im Interview mit dem Handelsblatt.
Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die strategische Zusammenarbeit mit Airbus: Gemeinsam soll ein umfassendes Ökosystem für die Luftaufklärung entstehen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Softwareplattform Mosaic, die unbemannte Systeme über Luft, Land und See hinweg vernetzen soll. Darüber hinaus sind auch Unterwasserdrohnen für marine Einsätze in Planung.
AR