Datenschutz & Sicherheit
BSI: Checkliste für Vorgehen bei geknackten Konten
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat zusammen mit dem Programm polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) eine Checkliste veröffentlicht, die Privatanwendern helfen soll, wenn ihre Zugänge von Kriminellen übernommen wurden.
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Die Checkliste liegt als PDF auf der Webseite des BSI vor. Darin warnt die Behörde vor den Auswirkungen: Kriminelle können dann nicht nur in gekaperten Konten hinterlegte Daten wie Anschrift oder Kreditkarteninformationen einsehen und missbrauchen, sondern etwa illegale Waren verkaufen oder Spam versenden. Besonders kritisch seien demnach geknackte E-Mail-Accounts. Das ermöglicht glaubwürdigere Kommunikation mit potenziellen weiteren Opfern, aber oftmals seien die auch hinterlegt, um Passwörter für andere genutzte Dienste zurückzusetzen.
Das BSI gibt Hinweise, wie Betroffene geknackte Konten erkennen können. Bei nicht mehr möglichem Zugriff könnte etwa das Passwort zurückgesetzt worden sein. Oder der Anbieter hat den Zugang wegen verdächtiger Aktivitäten blockiert. Weitere Punkte erklären, wie in diesem Fall am besten vorzugehen ist. Außerdem liefert die Checkliste noch Tipps zum besseren Schutz für Konten. Es findet sich etwa die Aktivierung von Zwei-Faktor-Authentifizierung – an zweiter Stelle nach der Umstellung auf Passkeys.
Umfrageergebnisse „Cybersicherheitsmonitor 2025“
Dass solch eine Handreichung nötig ist, unterstreichen die Ergebnisse des „Cybersicherheitsmonitors 2025“. Dabei handelt es sich um eine „Computer Assisted Web Interviewing (CAWI)“-Umfrage von BSI und ProPK unter 3061 Personen der deutschsprachigen Bevölkerung ab 16 Jahren, die vom 3. bis 7. Februar 2025 durchgeführt wurde. Demnach erlebte fast jede zehnte Person, die im vergangenen Jahr von Cyberkriminalität betroffen war, einen Fremdzugriff auf einen Online-Account (8 Prozent).
Karin Wilhelm, Expertin für Verbraucherschutz beim BSI, sagte dazu: „Ein Ernstfall kann schnell überfordern: Viele Menschen wissen im ersten Moment nicht, wie sie reagieren sollten. Gerade im Falle des E-Mail-Kontos kann schnelles Handeln jedoch weiteren Schaden abwenden. Behalten Cyberkriminelle unbefugten Zugang zu dem Konto, können sie sensible Daten auslesen, E-Mails an hinterlegte Kontakte verschicken oder auch Passwörter und Anmeldeverfahren bei weiteren Benutzerkonten zurücksetzen. Darum ist es so wichtig, sofort aktiv zu werden. Die Checkliste soll Betroffene handlungsfähig machen.“
Das BSI bietet weitere hilfreiche Materialien an. Die Behörde hat etwa im September kostenlose Arbeitsblätter für Lehrkräfte und Eltern veröffentlicht, mit denen Jugendliche über Cyberrisiken aufgeklärt werden können.
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(dmk)