Künstliche Intelligenz
Bundeswettbewerb KI für Schüler: Vom preisgekrönten Projekt zur Marktreife
Die diesjährige Ausgabe des vom Tübingen AI Center ausgetragenen Bundeswettbewerbs KI (BWKI) geht in die heiße Phase. Alle Projekte sind eingereicht und begutachtet, die zehn Finalistinnen und Finalisten stehen fest. Bereits jetzt zeigen sich die Organisatoren zufrieden: Teilgenommen haben an die 350 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 20 Jahren und damit etwa 40 Prozent mehr als im Vorjahr; der Großteil ist 16 bis 18 Jahre alt. Auch Teilnehmer von deutschen Schulen aus Brasilien, Kolumbien und Peking sind mit von der Partie, an der deutschen Botschaftsschule in Peking gibt es sogar eine BWKI-AG.

Seit dem Jahr 2019 gibt es den Bundeswettbewerb KI (BWKI). Die Initiatoren sind Forschende des Tübingen AI Centers.
Das Tübingen AI Center ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Kompetenzzentrum der Universität Tübingen und des Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme. Der Hauptförderer der Initiative ist die Carl-Zeiss-Stiftung.
Der BWKI bietet neben seinem Wettbewerb auch einen kostenlosen KI-Kurs für alle Interessierten an. Schulen, die diesen Kurs besonders viel nutzen, habe die Chance „KI-Schule des Jahres“ zu werden.
Sein Thema kann jeder nach Gusto und Interesse wählen, einzige Bedingung: Es soll dem Wohle der Gesellschaft dienen und einen konkreten praktischen Nutzen haben. Dementsprechend groß ist das Themenspektrum, wie BWKI-Sprecher Sören Drabesch im Interview mit c’t erklärt. Und das Konzept scheint auch in anderer Hinsicht aufzugehen: Nicht wenige Jugendliche bleiben danach am Ball und versuchen, ihre zwar funktionierenden, aber noch unfertigen Systeme zu perfektionieren oder gar zur Marktreife zu bringen. Zwei davon stellen wir im Folgenden vor.
Man darf also gespannt sein, welche Ideen die Jury in diesem Jahr am meisten überzeugen – und was später einmal daraus wird. Alle zehn Auserwählten dürfen am 14. November 2025 zum Finale reisen und ihre Projekte präsentieren. Es findet diesmal nicht in den heimischen Gefilden der Veranstalter statt, sondern im Frankfurter Museum für Kommunikation, das künstliche Intelligenz als Schwerpunktthema für das Jahr 2025 auserkoren hat. Dort werden vier Preise vergeben: außer dem Hauptpreis auch „AI for Good“ für ein besonders nachhaltiges Projekt, „No risk, no fun!“ für einen besonders innovativen Ansatz sowie der Publikumspreis, über den die Öffentlichkeit ab sofort abstimmen darf.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Bundeswettbewerb KI für Schüler: Vom preisgekrönten Projekt zur Marktreife“.
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Künstliche Intelligenz
Rumble kauft deutschen Cloudanbieter Northern Data
Die US-Videoplattform Rumble übernimmt den deutschen Cloudanbieter und Rechenzentrums-Betreiber Northern Data. Das gaben beide Unternehmen am Montag bekannt. Im Rahmen der Übernahmevereinbarung wird die selbst ernannte „Freedom-First“-Technologieplattform, auf der u. a. der Social-Media-Dienst Truth Social von US-Präsident Donald Trump gehostet wird, allen Aktionären von Northern Data ein freiwilliges öffentliches Aktienumtauschangebot unterbreiten. Northern Data soll nach Abschluss des Angebots von der Börse genommen werden.
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Jeder Aktionär von Northern Data, der das Angebot annimmt, erhält 2,0281 neu ausgegebene Rumble-Aktien der Klasse A im Austausch für jede Northern Data-Aktie, erklärte Rumble in einer Mitteilung. Die Aktientransaktion hat demnach einen Wert von rund 767 Millionen US-Dollar (663 Millionen Euro). Northern Data kündigte an, dass es seinen Aktionären einen zusätzlichen Bonus in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (rund 173 Millionen Euro) in bar zahlen werde, wenn es gelingt, das Krypto-Mining-Geschäft in Form eines Rechenzentrums in Corpus Christi vor Abschluss der Transaktion zu diesem Wert zu verkaufen.
Erstes Übernahmeangebot höher bewertet
Die Aktionäre von Northern Data müssen sich alles in allem aber mit weniger zufrieden geben als noch im Sommer angekündigt. Das von Rumble Anfang August unterbreitete Übernahmeangebot war mit 1,17 Milliarden US-Dollar (rund eine Milliarde Euro) bewertet worden. Rumble wolle, so hieß es noch vor drei Monaten, 2,319 eigene Aktien für jeden Anteilsschein von Northern Data bieten.
„Ein wichtiger Ankerkunde“ des fusionierten Unternehmens nach Abschluss der Transaktion wird das Kryptowährungsunternehmen Tether, Betreiber des gleichnamigen Stablecoins, heißt es weiter. Im Februar war Tether mit 775 Millionen US-Dollar bei Rumble eingestiegen und hält derzeit 48 Prozent der Anteile. Auch der Tech-Milliardär Peter Thiel und Narya, eine von JD Vance, dem aktuellen US-Vizepräsidenten, mitgegründete Beteiligungsfirma, gehören zu den Investoren bei Rumble. Tether wiederum ist mit 54 Prozent zudem Mehrheitsaktionär bei Northern Data.
Ausbau zu weltweitem Anbieter von Cloud-Diensten
Durch die nun angekündigte Übernahme von Northern Data erhält Rumble 22.400 der begehrten Nvidia-Grafikprozessoren (GPUs) und ein global verteiltes Netzwerk von Rechenzentrumsstandorten. „Nach Abschluss der Transaktion wird Rumble sein Cloud-Geschäft durch die Übernahme eines der größten GPU-Bestände in Europa sowie eines Rechenzentrumsgeschäfts skalieren und ausbauen können“, heißt es dazu in der Ankündigung von Rumble.
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Da Northern Data über einen der größten GPU-Cluster in Europa verfüge und Rumble eine starke Markenposition in den USA habe, werde der Deal dem fusionierten Unternehmen bedeutende Möglichkeiten eröffnen, so Rumble. Angekündigt werden „Investitionen in Datenkapazitäten in Europa, globale Expansion und verstärkte Investitionen in den USA, um den weltweit wachstumsstarken KI-Markt zu erschließen“.
„Die Ergänzung unseres bestehenden Video- und Cloud-Portfolios um GPUs und Rechenzentren ist nur der Anfang“, so Chris Pavlovski, Vorsitzender und Chief Executive Officer von Rumble. „Unsere Vision ist es, dieses Ökosystem durch neue Vertikalen weiter auszubauen, darunter Finanzdienstleistungen wie Rumble Wallet, KI-Chatbots und -Agenten, Produktivitätssuiten mit E-Mail und Speicher sowie neue Web-Navigationslösungen.“
(akn)
Künstliche Intelligenz
Amazonas-Aufforstung: Google-Deal mit brasilianischem Startup
Kurz vor Beginn der 30. Weltklimakonferenz (COP30) am heutigen Montag in der brasilianischen Amazonas-Metropole Belém hat sich Google bereiterklärt, die Wiederaufforstung des Amazonas-Regenwaldes mitzufinanzieren. Der US-Tech-Konzern kauft dafür von dem brasilianischen Wiederaufforstungs-Startup Mombak CO₂-Zertifikate. Dadurch sollen 200.000 Tonnen CO₂-Emissionen ausgeglichen werden. Darüber berichtete zuerst die Nachrichtenagentur Reuters.
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Die Übereinkunft vervierfacht das Volumen einer Pilot-Abnahmevereinbarung zwischen Google und Mombak vom September 2024. Es ist der bislang größte Deal für CO₂-Zertifikate, so Reuters. Zum Kapitalwert des Deals äußerten sich beide Unternehmen nicht.
Ausgleich für energieintensive Rechenzentren
Angesichts der enormen Investitionen in energieintensive KI-Rechenzentren weltweit suchen Big-Tech-Unternehmen nach Möglichkeiten, die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima durch den Handel mit CO₂-Zertifikaten zu mildern. Der Zertifikatehandel ist ein marktbasiertes Klimaschutzinstrument. Jede Tonne ausgestoßenen Kohlendioxids entspricht demnach einem Emissionszertifikat. Der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen wird also mit Kosten belegt, die gehandelt werden können. Ziel es ist es, wirtschaftliche Anreize zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels zu schaffen. Diese Form des grünen Kapitalismus wird von Sozialwissenschaftlern durchaus kritisch gesehen. Sie verweisen darauf, dass Instrumente wie Emissionshandel oder Nachhaltigkeitszertifikate gegenüber dem Klimawandel weitgehend wirkungslos geblieben sind. Die weltweiten Emissionen sinken kaum oder steigen sogar.
Ein Großteil der Treibhausgasemissionen von Google stammt aus Strom, den das Unternehmen für seine Rechenzentren und Büros einkauft. Diese sogenannten marktbasierten Scope-2-Emissionen haben sich laut dem aktuellen Umweltbericht des Unternehmens von 2020 bis zum vergangenen Jahr auf 3,1 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent mehr als verdreifacht.
Weideland zu Dschungel
Bislang habe sich Google von Waldschutz-Zertifikaten, den sogenannten REDD+-Zertifikaten, ferngehalten, sagt Randy Spock, Leiter der Abteilung für Emissionszertifikate und CO₂-Entfernung bei Google, gegenüber Reuters. Diese Zertifikate belohnen den Erhalt von Waldgebieten in Entwicklungsländern, die andernfalls zerstört würden. Durch mutmaßliche Betrugsfälle und Verbindungen zu illegalen Abholzungen in Brasilien sind diese Zertifikate aber in Verruf geraten. Studien ergaben zudem, dass nur ein kleiner Prozentsatz der CO₂-Zertifikate von ausgewählten REDD+-Projekten tatsächlich mit vermiedenen Emissionen verknüpft waren. „Der Grund, warum wir unsere Investitionen in Mombak vervierfacht haben, ist, dass sie einen sehr glaubwürdigen Ansatz verfolgen“, so Spock.
Mombak verfolgt nach eigenen Angaben die Strategie, Weideland wieder in Dschungel zu verwandeln. Sein Unternehmen profitiere von einer „Flucht in die Qualität“, so Mombak-Geschäftsführer Gabriel Silva gegenüber Reuters. „Früher kauften Käufer Emissionszertifikate, wussten aber nicht, was sie kauften. So wurden sie in minderwertige, manchmal betrügerische Projekte verwickelt.“ Anerkannte Wiederaufforstungsprojekte wie jene von Mombak erzielen heute zum Teil den zehnfachen Preis für ihre REDD+-Zertifikate als andere Projekte.
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Einmal abgeholzter Regenwald aber kann selbst durch Wiederaufforstungsprojekte nicht 1:1 wiederhergestellt werden. Ein wichtiges Klimaschutzinstrument ist deshalb ein Stopp der Abholzung des Regenwaldes. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erklärte in einem Gastbeitrag in der Tageszeitung Frankfurter Allgemeine, seine Regierung habe in den vergangenen zwei Jahren die Abholzung im Amazonasgebiet bereits halbiert. Zudem kündigte er vor der Klimakonferenz in Belém die Schaffung einer Initiative zum Erhalt der Wälder an, die Tropical Forests Forever Facility (TFFF), ein milliardenschwerer Fonds, über den der Schutz der Regenwälder langfristig finanziell entlohnt wird. Brasilien wird eine Investition in Höhe von einer Milliarde US-Dollar in die TFFF leisten. In den kommenden Jahren sollen Förderstaaten insgesamt 25 Milliarden US-Dollar in den Fonds investieren; weitere 100 Milliarden US-Dollar sollen von privatwirtschaftlichen Investoren kommen.
(akn)
Künstliche Intelligenz
ESA will Astronautennahrung aus Luft und Urin herstellen
Die Versorgung von Astronauten auf mehrjährigen Missionen zum Mars oder einer dauerhaften Mondbasis stellt die Raumfahrt vor große logistische Herausforderungen. Jedes Kilogramm Nahrung, das von der Erde mitgenommen werden muss, verteuert die Mission erheblich. Die ESA setzt nun auf eine unkonventionelle Lösung: das Pilotprojekt HOBI-WAN (Hydrogen Oxidizing Bacteria In Weightlessness As a source of Nutrition) soll Proteine quasi „aus dem Nichts“ erzeugen.
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Möglich werden soll das durch ein Verfahren namens Gasfermentation, das bereits auf der Erde vom finnischen Unternehmen Solar Foods unter dem Produktnamen „Solein“ kommerziell entwickelt wird. Dabei wandeln spezialisierte Mikroorganismen (Xanthobacter-Bakterien) Kohlendioxid, Wasserstoff und Stickstoff in essbare Proteine um. Das Ergebnis ist ein gelbliches Pulver, das zu einem hohen Anteil aus Protein besteht und dem Geschmack nach neutral sein soll.
Auf der Erde nutzt das Verfahren Kohlendioxid aus der Atmosphäre, im Weltraum würde das ausgeatmete CO₂ der Astronauten recycelt. Der benötigte Stickstoff soll aus einer besonders ungewöhnlichen Quelle stammen: Astronauten-Urin. Harnstoff, der Hauptbestandteil des Urins, enthält gebundenen Stickstoff, der sich für die Mikroorganismen aufschließen lässt. Wasserstoff würde durch Elektrolyse von Wasser gewonnen, wobei der entstehende Sauerstoff gleichzeitig die Atemluft auffrischen könnte.
Technische Hürden im Orbit
Die Übertragung des Verfahrens in die Schwerelosigkeit ist allerdings alles andere als trivial. In der Mikrogravitation verhalten sich Flüssigkeiten und Gase völlig anders als auf der Erde. Das HOBI-WAN-Projekt soll diese Probleme systematisch erforschen. Zunächst werden irdische Tests vorgenommen, bei denen die Bedingungen einer Weltraummission simuliert werden. Später könnten Experimente auf der Internationalen Raumstation ISS folgen. Von einem einsatzfähigen System trennen die Forscher noch Jahre der Entwicklung.
„Für Langzeitmissionen jenseits des Erdorbits ist Autonomie bei der Nahrungsmittelproduktion entscheidend“, betont die ESA. Ein geschlossenes System, das Abfallprodukte recycelt und daraus neue Nahrung erzeugt, könnte bestimmte bemannte Missionen erst möglich machen.
Eine Mars-Mission würde nach heutigen Planungen mindestens drei Jahre dauern. Konventionelle Nahrungsmittel in ausreichender Menge mitzuführen, würde enorme Masse und Volumen beanspruchen. Selbst auf der ISS ist die Crew auf regelmäßige Versorgungsflüge angewiesen.
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Gegenüber dem Anbau von Pflanzen, der ebenfalls erforscht wird, hat die Gasfermentation einen großen Vorteil: Sie benötigt keine großen Anbauflächen und kein natürliches Licht. Die Mikroorganismen arbeiten in kompakten Bioreaktoren und könnten theoretisch rund um die Uhr Proteine produzieren.
Gaumenfreuden im All?
Ob Astronauten das Proteinpulver tatsächlich als schmackhafte Bereicherung empfinden werden, bleibt abzuwarten. Die ESA erforscht parallel auch andere unkonventionelle Proteinquellen, darunter Insekten. Solein lässt sich vielseitig verarbeiten – als Zutat in Teigwaren, Protein-Shakes oder als Fleischersatz.
Das HOBI-WAN-Projekt ist Teil einer umfassenderen ESA-Strategie zur Vorbereitung bemannter Missionen ins tiefe All. Neben der Nahrungsproduktion arbeitet die Agentur an Lebenserhaltungssystemen, Strahlenschutz und psychologischen Aspekten langer Raumflüge.
(mki)
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