Künstliche Intelligenz
Code-Leak: Apple Watch mit mehr Biometrie?
Die Apple Watch verfügt derzeit über keine spezifischen Funktionen zur biometrischen Identifizierung. Nutzer legen die Uhr an und tippen ihre PIN ein. Dann ist sie, solange sie nicht vom Handgelenk genommen wurde, entsperrt; kann etwa für Apple-Pay-Zahlungen verwendet werden oder sammelt und zeigt Fitness- und Gesundheitsdaten. Wer die PIN kennt, kann also die Uhr einsetzen, ohne weiteres körperliches Merkmal wie Fingerabdruck (Touch ID auf iPhone, iPad, Mac) oder Gesicht (Face ID auf iPhone, iPad). Das ist nicht ungefährlich, da man von der Apple Watch aus auf zahlreiche Daten des iPhone zugreifen kann, mit dem die Computeruhr standardmäßig gekoppelt ist. Offenbar ist sich auch Apple der Problematik bewusst und plant nun erstmals Biometrie für die Watch. Das berichtet die US-Ausgabe der Macworld.
Codename „AppleMesa“
In interner Software des Konzerns sei Code aufgetaucht, der nahelegt, dass der Fingerabdrucksensor Touch ID auf zukünftige Apple-Watch-Modelle gelangen könnte, schreibt der Code-Leak-Experte Filipe Esposito in der Meldung. Strings in der Software referenzieren demnach „AppleMesa“ für Apple-Watch-Modelle für das Jahr 2026. Das wiederum ist der interne Codename für Touch ID. Laut Esposito ist der Code explizit für den internen Gebrauch gedacht, entsprechend scheint die Technik noch im Prototypstatus zu sein. Treiber für Touch ID gibt es beispielsweise noch nicht für watchOS.
Zudem wären die im September 2025 erwarteten neuen Modelle – also Apple Watch Series 11, Ultra 3 und womöglich SE 3 – keinesfalls mit der Technik ausgerüstet, so der Bericht. Hinzu kommen Fragen der Umsetzung. Touch ID könnte theoretisch direkt im Apple-Watch-Bildschirm verbaut werden, allerdings nutzt Apple in keinem Gerät einen solchen Fingerabdrucksensor. Stattdessen befindet sich dieser entweder in einem Knopf (früher iPhone-Home-Button, derzeit im MacBook) oder in einer länglichen Taste (iPad). Letzteres wäre auch für den Seitenknopf der Apple Watch geeignet, sollte der Platz ausreichen.
Andere biometrische Ideen
Schlauer wäre es eigentlich, nicht Touch ID für die Apple Watch zu verwenden, sondern andere biometrische Merkmale. So könnten Apples Puls-, Sauerstoffmessungs- und/oder 1-Kanal-EKG-Sensoren genutzt werden – diese sind längst in der Watch und sollten sich mit speziellen Algorithmen für eine eindeutige Identifikation nutzen lassen.
Die Macworld schreibt weiter, dass Apple für die 2026er-Computeruhren eine neue Chip-Generation plant – die sogenannte Watch8-Familie. Apple Watch Series 9, 10 und 11 (plus Ultra 3) sei die alte „Watch7“-Generation zugeordnet. Der neue Chip soll schneller sein als der Vorgänger, intern wird er T8320 genannt (statt aktuell T8310).
(bsc)