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Crowdfunding startet demnächst: Offener E-Book-Reader Diptyx kommt mit zwei Bildschirmen

Während E-Book-Reader immer größer werden und mit Farbdarstellung um ihre Käufer buhlen, gehen die Macher des Diptyx einen anderen Weg: Dieser soll mit zwei Displays einem Buch ähnlicher sein und vollständig auf den Open-Source-Gedanken setzen. Die Crowdfunding-Kampagne für den ungewöhnlichen Reader soll demnächst starten.
Zwei Displays, aber kleiner als ein Taschenbuch
Damit dürfte der Diptyx nach dem Mooink V erst der zweite E-Book-Reader mit zwei Bildschirmen sein. Die einzelnen Panels besitzen dabei jeweils eine vergleichsweise geringe Diagonale von 5,83 Zoll, bieten gemeinsam jedoch ausreichend Fläche für die Darstellung von Texten. Geschlossen bleibt das Gerät mit einer Größe von 120 × 150 × 14 mm besonders kompakt und erinnert damit stärker an ein klassisches Taschenbuch als viele aktuelle Lesegeräte. Aufgeklappt wächst die Größe auf 226 × 150 × 14 mm.
Die Displays lösen jeweils mit 640 × 480 Pixeln auf, was einer Pixeldichte von 137 ppi entspricht. Eine Vordergrundbeleuchtung ist nicht vorhanden, was die Einsatzmöglichkeiten einschränkt.
Weniger performante Hardware
Im Inneren des Diptyx arbeitet ein ESP32-S3-N16R8, ein Modul für Mikrocontroller, das integriertes WLAN im 2,4-GHz-Band sowie Bluetooth 5.0 bietet. Der Controller selbst verfügt über 16 MB externen Flash-Speicher und 8 MB PSRAM und wird von den Entwicklern mit 512 MB RAM und 2 GB internem Speicher für das Betriebssystem und eigene Inhalte kombiniert. Letzterer wird auf einer SD-Karte untergebracht, was zwar die Nutzung verschiedener Systeme und Firmwares ermöglicht, aber den Reader deutlich langsamer als herkömmliche Lesegeräte werden lassen dürfte. Für die Energieversorgung sorgen zwei Akkus mit jeweils 1.500 mAh Kapazität, die kombiniert für eine genügend große Laufzeit sorgen sollen.
Offene Software bietet viel Anpassungsmöglichkeiten
Das Hauptaugenmerk legen die Entwickler beim Diptyx auf die Firmware, die vollständig quelloffen entwickelt wird und speziell auf die Nutzung als Lesegerät zugeschnitten ist. Im Auslieferungszustand unterstützt die Software jedoch ausschließlich das Epub-Format und bietet zudem keine DRM-Funktionen, was die anfängliche Nutzung weiter einschränkt. Durch die Offenheit besteht jedoch grundsätzlich die Möglichkeit, weitere Formate oder Funktionen nachzurüsten, sofern sich Entwickler finden, die entsprechende Erweiterungen beitragen. Es scheint, als würden die Initiatoren die Arbeit auf die Community auslagern wollen. Ob sich diese Strategie auszahlen wird, bleibt abzuwarten. Die Installation von zusätzlichen Applikationen in Form einer Art App-Store ist hingegen unwahrscheinlich, da hierfür vermutlich direkt eine Android-Basis gewählt worden wäre.
Inhalte sollen entweder über den USB-C-Anschluss oder direkt über die SD-Karte ihren Weg auf den Diptyx finden. Die einfache Bauweise soll darüber hinaus eine hohe Reparaturfreundlichkeit gewährleisten, was insbesondere bei langlebigen Geräten mit offenen Systemen ein wichtiges Argument darstellt.
Crowdfunding-Aktion soll demnächst starten
Wie viel der Diptyx kosten wird und wann er auf den Markt kommt, ist bisher nicht bekannt. In Kürze soll jedoch die Finanzierungsrunde auf der Crowdfunding-Plattform Crowd Supply anlaufen, über die Interessenten den Reader unterstützen und vorbestellen können.