Digital Business & Startups

DHDL-Deal mit Dümmel steht – Deckenwunder-Gründer geben ihre Jobs vorerst auf


Stauraum neu gedacht: Mit Deckenwunder haben die Gründer Georg Pichler und Mario Jacobi einen Investor in „Die Höhle der Löwen“ überzeugt. So ging’s weiter.

Kompakter Stauraum an einer bislang ungenutzten Fläche – so beschreiben die beiden Gründer die Produktlösung von Deckenwunder.
Bernd Michael Maurer/ RTL

Vollgestopften Kellern und Garagen wollen sie den Kampf ansagen und Stehrümchen und Gerümpel an die Zimmerdecke verbannen. In Aufbewahrungsboxen, die an einem Schienensystem befestigt sind, kann eben dieser Krempel, der nicht im Alltag gebraucht wird, verstaut werden. Praktisch und platzsparend ist ihre Lösung, sagen die Gründer von Deckenwunder Georg Pichler (30) und Mario Jacobi (39), bei ihrem DHDL-Pitch in der Folge am 6. Oktober.

So funktioniert das Stauraum-System

Auf Schienen aus Stahl lassen sich die 63-Liter fassenden Aufbewahrungsboxen einschieben – bis zu 30 Kilo tragen die Boxen. Dabei ist das System modular erweiterbar und kann nach Bedarf an jedes Zuhause angepasst werden. 

Lest auch

  • BI plus
  • Die Höhle der Löwen

Fahrradlernweste bei DHDL: Was wurde aus dem Dümmel-Deal mit Little Biker?

Aus eigenem Bedarf nach mehr Stauraum sind die beiden Gründer aus Österreich auf die Idee gekommen: „Wir haben selbst erlebt, wie schnell Räume überfüllt sein können und wie ungenutzt der Platz an der Decke bleibt.“ Ihre Mission dabei: Ordnung, Platz und Lebensqualität schaffen. Ihr Design haben sie sich schützen lassen. Für ihren nächsten Schritt, das Produkt noch besser an potenzielle Kunden zu bringen, wollten sie 200.000 Euro und haben in ihrem DHDL-Pitch 20 Prozent der Unternehmensanteile angeboten.

Ziemlich beste Freunde

Vom Potenzial der Idee und auch vom Commitment der Gründer schienen einige Löwen allerdings erst wenig überzeugt. Für Georg Pichler ist Deckenwunder das zweite Unternehmen – seit 2017 liefert sein Unternehmen Bioferdl Obst- und Gemüsekisten an Firmen und Haushalte in sechs österreichischen Bundesländern im Abo-System aus. Auf der Suche nach einer geeigneten Verpackung lernte er Jacobi, Inhaber des Unternehmens Your Box, eines Startups für die Vermietung von Umzugskisten, kennen: „Wir sind seitdem ziemlich beste Freunde.“

Dass Mario Jacobi außerdem Geschäftsführer eines IT-Unternehmens ist und beide Gründer damit beruflich in andere Unternehmen eingebunden sind, löste Kritik aus. „Um ein Unternehmen aufzubauen, müsst ihr euch klar committen“, warf Frank Thelen ein. Auf die Nachfrage, wer hauptberuflich in das Startup einsteigen würde, erklärte Jacobi, dass er seine Geschäftsführertätigkeit zurückstellen würde. 

Darum sind drei Löwen raus

Das überzeugte die Löwen Carsten Maschmeyer und Thelen nicht: „Ich glaube, ihr unterschätzt, wie viel Arbeit das ist selbst so – sorry – eine blöde Kiste zu machen.“ Es mangele den beiden am „Killerinstinkt“, kritisierte Thelen, der für den erfolgreichen Aufbau eines Unternehmens nötig ist.

„Ich habe am meisten das Kämpfer-Gen bei euch vermisst“, die Höhle der Löwen sei schließlich kein Ort zum Plaudern, sagte Janna Ensthaler und war damit ebenfalls raus.

„Ihr braucht viel Hilfe“

Ihre letzte Chance – Vertriebsprofi Ralf Dümmel. Das Ding ist skalierbar, „aber wir müssen rein in die Köpfe; Bilder zeigen“, argumentierten die Gründer. Bisher hätten sie rund 280.000 Euro Umsatz in 14 Monaten gemacht. „Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen da draußen das Problem haben. Ich finde euer Produkt super, glaube aber, ihr braucht in verschiedenen Bereichen viel Hilfe“, sagte Dümmel.

Dümmel stellte ein Gegenangebot: 200.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile. Beide Gründer mussten darüber nicht lange nachdenken – ohne Zögern gingen sie den Deal mit Mister Regal ein.

Deal mit Dümmel

Wie es nach der Show weiterging, erzählten die Gründer im Gespräch mit Gründerszene.

„Wir waren etwas aufgeregt, aber sind sehr happy mit dem Pitch und mit unserem Deal“, sagte Georg Pichler rückblickend. Zusammen mit ihrem Deckenwunder-Team veranstalteten die Gründer ein Public Viewing im Lager des Startups, um die Montagabendshow zu verfolgen.

Der Deal fand nach der Show statt, bestätigte auch die DS-Unternehmensgruppe in einer Mitteilung. „Gerade in Zeiten, in denen Wohnraum knapp und teuer ist, braucht es Innovationen wie diese. Georg und Mario sind zwei leidenschaftliche Gründer, die direkt aus der Praxis kommen und genau wissen, worauf es im Alltag ankommt“, hieß es dazu in dem schriftlichen Statement von Ralf Dümmel.

Mit Ralf Dümmel hat Deckenwunder einen Investor gefunden.
Bernd Michael Maurer/ RTL

Bereits kurz nach der Aufzeichnung haben sich die beiden Gründer mit Dümmel vernetzt und ihn bei DS Produkte GmbH in Stapelfeld bei Hamburg getroffen. Mit der Hilfe des Investors und seines Teams konnten sie die Preise für das Stauraum-System anpassen und kundenfreundlicher gestalten, so die Gründer. 

Beide haben sich zunächst aus ihren Jobs ausgeklinkt, um sich auf ihr gemeinsames Startup zu fokussieren. „Unsere Prio liegt auf Deckenwunder“, erklärte Georg Pichler. Ob sie dafür ihre Jobs als Geschäftsführer und bei Bioferdl gänzlich aufgeben, ist aber noch unklar, sie lassen sich die Optionen offen. „Wie es weitergeht, in diese Glaskugel können wir noch nicht schauen“, so Pichler.



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen