Digital Business & Startups

DHDL: Kam der Deal zwischen Capsello und Dümmel zustande?


Der 55-Jährige Zahnarzt Christian Flasch entwickelt nach einem Familienurlaub eine 5-in-one Zahnbürstenhalterung. Dümmel schlägt ein – doch kam der Deal auch nach der Show zustande?

Christian Flasch aus Schmelz, Saarland bei seinem Pitch vor den Löwen: Mittlerweile mache die Familie Druck, weil er bereits Jahre an Capsello bastelt und 100.000 Euro selbst investiert hat.
RTL / Bernd-Michael Maurer

In der jüngsten Folge der VOX-Gründershow Die Höhle der Löwen (Staffel 18) trat Zahnarzt Christian Flasch mit einem Produkt auf, bei dem man sich denkt: Warum ist da nicht schon früher jemand drauf gekommen? Capsello ist ein Beispiel dafür, wie aus der Lösung ein banales Alltagsproblems der Anfang eines erfolgreichen Startups werden kann.

Capsello ist ein multifunktionaler Zahnbürstenhalter und entwickelte sich schnell zum Favoriten des Abends. Janna Ensthaler, Judith Williams und Ralf Dümmel kämpfen um einen Deal. Wie ging es nach der Show für Capsello weiter? Und kam es zu einer Zusammenarbeit?

Die Idee: vom Familienurlaub in die Höhle

Bevor der Capsello-Gründer überhaupt pitchen darf, muss er im Startup-Battle in 60 Sekunden die Löwen so begeistern, dass er weiterpitchen darf. Dabei tritt er gegen die Gründer von Radanker, einen Fahrradständer zum Mitnehmen, an.

Flasch setzt sich durch. Der Zahnarzt aus dem Saarland überzeugt vor allem als Mann vom Fach. Denn Flasch kann auf jahrelange Praxis-Erfahrung zurückgreifen. Bereits 1995 machte er sein Staatsexamen, von 1996 bis 1998 war er Zahnarzt in der Bundeswehr und seit 1999 leitet er seine eigene Zahnarztpraxis.

Lest auch

„Alle sagten: Aus dem wird nichts“: Wie Höhle der Löwen-Investor Ralf Dümmel es zum Millionen-Unternehmer brachte

Dümmel sagt dazu nach der Show: „Ich liebe es, wenn echte Fachleute praktische Lösungen für alltägliche Probleme entwickeln. Und genau das verkörpert Christian für mich: Er ist nicht nur Zahnarzt, sondern ein echter Macher mit einem feinen Gespür für relevante Innovationen.“

Die Idee sei bereits vor acht Jahren im Familienurlaub entstanden, so der Gründer, als eine Zahnbürste von Flaschs Sohn auf den Boden fiel. Daraufhin entwickelte der 55-Jährige eine Lösung: ein hygienischer, belüfteter und multifunktionaler Zahnbürstenhalter, der gleichzeitig Reiseetui, Mundspülbecher, Zahnbox und Desinfektionshilfe ist.

Auch die Zahlen klingen vielversprechend:

  • 200.000 Vorbestellanfragen von Hotels, Drogerien und Händlern aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland
  • 100.000 Euro hatte Flasch bereits privat investiert
  • Produktionskosten: 6,50 € netto, Verkaufspreis: 14,95 €

Flasch forderte 80.000 Euro für 20 Prozent und betonte: „Ich bin Zahnarzt, aber ich brauche jemanden für Marketing, Vertrieb und Logistik.“

Die Reaktionen der Löwen: Von Skepsis bis Begeisterung

Trotz des überzeugenden Pitches bleibt allerdings ein Teil der Löwen zurückhaltend. Frank Thelen erklärt, dass er raus sei. Auch Carsten Maschmeyer ist nicht an einem Investment interessiert. Judith Williams hakt nach, ob Flasch seine Zahnarztpraxis für das Startup aufgeben würde. Daraufhin druckst der Gründer ein wenig herum und sagt: „Wenn ich einen Deal bekomme, muss ich mich wohl entscheiden.“

Am Ende holt sich Ralf Dümmel den Deal. Er bietet die geforderten 80.000 Euro für 20 Prozent, der Deal steht.

Lest auch

Es geht wieder los: Alles, was ihr über die 18. Staffel von „Die Höhle der Löwen“ wissen müsst

Was wurde aus dem Deal?

Doch, kam der Deal nach der Show zustande? Gibt Christian Flasch seine eigene Zahnarztpraxis auf?

Eine Pressemitteilung von Dümmels Management bestätigt: Ja, der Deal wurde finalisiert. Die Produktion erfolge weiterhin in Deutschland, das Patent sei gesichert und laut Dümmel sei die Marktlage günstig: „In Deutschland haben wir tatsächlich ein Aufbewahrungsproblem, wenn es um Zahnbürsten geht – und genau deshalb ist dieses Produkt so wichtig.“

Auf die Nachfrage, ob Flasch nun seine Praxis aufgebe, folgt eine klare Antwort aus dem Management: „Keine Sorge – der liebe Christian bleibt seiner Zahnarztpraxis weiterhin treu und hängt nicht die Bohrer an den Nagel.“

Inzwischen laufen bereits erste Produktionschargen, die Vermarktung über etablierte Handelskanäle ist in Vorbereitung. Auch eine Kinder-Variante von Capsello sei in Planung.

Dass Flasch nicht nur Zahnarzt, sondern auch leidenschaftlicher Tüftler ist und nun einen Investor wie Ralf Dümmel im Rücken hat, scheint sich auszuzahlen: Die Zahnbürstenbox ist inzwischen online für 9,99 Euro erhältlich – unter anderem bei Netto, Kaufland und Amazon.



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen