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Die 24 wichtigsten Investoren in Europas Defense-Tech – komplette Liste

Mehr als eine Milliarde US-Dollar haben VCs 2024 in Europa in Defense-Tech Startups investiert. Innerhalb von vier Jahren hat sich die Summe der Investitionen damit mehr als verfünffacht. Das zeigt ein Report von Dealroom.
2025 dürften die Zahlen noch einmal deutlich größer ausfallen. Bereits in der ersten Jahreshälfte wurde die Milliarde laut Dealroom nämlich bereits fast geknackt, VCs investierten 971 Millionen Dollar in Defense – den weitaus größten Teil davon in Firmen aus Deutschland.
Im Juni schloss Helsing eine 600-Millionen-Euro-Runde (und erreichte dabei eine Bewertung von 12 Milliarden Euro). Im August folgte Quantum Systems mit einer 160 Millionen Euro-Runde und steigerte seine Bewertung dabei auf rund drei Milliarden. Platz Drei der größten Defense-Runden geht übrigens an Arx Robotics (Erweiterung der Series-A auf 42 Millionen Euro im Juli 2025).
Wo kommt das ganze Geld für Drohnen, Panzer und Militärsoftware eigentlich her?
Mittlerweile gibt es in Europa einige VCs und Funds, die sich ausschließlich auf Investitionen in Verteidigungsstartups verlegen, viele von gut vernetzten Männern aus Militär- und Startupkreisen gegründet. Es gibt aber auch potente Corporate VCs von Rüstungsfirmen, die strategisch investieren.
Und dann sind da auch die, die hinter vorgehaltener Hand innerhalb der Defense-Kreise als „die Touristen“ bezeichnet werden: agnostische Venture Capitalists, die Risikokapital in einem offenbar boomenden Markt anlegen wollen und deshalb vermehrt Interesse an Startups aus der Kategorie Dual-Use, Verteidigung oder „Resilienz“ zeigen. Ob die gut sind oder schlecht? Genau will man sich da in der Bubble nicht festlegen. Fakt ist: Startups brauchen zum Wachsen nun mal Geld.
Wir zeigen euch: Die 24 wichtigsten Defense-Investoren Europas – und wie eng sie miteinander verflochten sind.
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Bits & Pretzels Festival 2025: Das erwartet die Besucher
Bits & Pretzels gilt als eine der einflussreichsten Plattformen für Unternehmertum in Europa. Das Programm der diesjährigen Ausgabe ist bereits verfügbar.

Bits & Pretzels
Vom 29. September bis 1. Oktober 2025 findet während des Münchner Oktoberfests erneut das Festival Bits & Pretzels statt – diesmal unter dem Motto Connecting Europe. Erwartet werden 7500 Teilnehmer, darunter 1500 Investoren, mehr als 70 Prozent internationale Speaker sowie verschiedene europäische Wachstumsunternehmen. Die Mission des Festivals ist es, die Zusammenarbeit zwischen Startups, Investoren und politischen Entscheidungsträgern zu fördern und damit die nächste Phase der Innovationspolitik Europas mitzugestalten.
Was einst als bescheidenes Gründerfrühstück begann, hat sich zu einer der einflussreichsten Plattformen für Unternehmertum in Europa entwickelt. In diesem Jahr umfasst das Programm führende Stimmen aus Technologie, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Mit dabei: Niklas Zennström – der Unternehmer, der mit Skype die Kommunikation revolutionierte und mit Atomico eine der führenden Venture-Capital-Firmen in Europa aufbaute.
Thematisch widmet sich das Festival 2025 unter anderem Europas globalen Ambitionen im Bereich künstliche Intelligenz, der Rolle des Kontinents im Hinblick auf die New-Space-Initiative sowie dem Streben nach strategischer Autonomie und technologischer Souveränität. Das vollständige Programm ist bereits verfügbar.
Hier könnt ihr euch das Programm des Bits & Pretzels Festivals 2025 ansehen!
KI im Rampenlicht
Künstliche Intelligenz bleibt im Zentrum der öffentlichen Debatte und Bits & Pretzels rückt das Thema mit praxisnahen Anwendungen und strategischen Diskussionen in den Fokus. Europas innovativste KI-Startups – darunter Hugging Face, Mistral AI und Parloa – diskutieren auf der Bühne neben führenden Technologie-Experten und politischen Entscheidungsträgern wirtschaftliche Chancen, Regulierung und die neuesten Durchbrüche.

Bits & Pretzels
„Europa sollte sich bei KI nicht ausschließlich auf ethische Rahmenwerke und Fairnessdebatten konzentrieren“, sagte Bernd Storm van’s Gravesande, Mitgründer von Bits & Pretzels. „Die eigentliche Priorität besteht darin, KI als wirtschaftliches Werkzeug zu begreifen – eines, das Prozesse optimieren, Produkte verbessern und ganze Branchen transformieren kann. Bits & Pretzels bietet die Bühne, um diese Vision zu erkunden.“
Fokus auf die europäische Tech-Szene
Im Einklang mit dem Motto Connecting Europe rückt das diesjährige Festival die internationale Zusammenarbeit stärker denn je in den Vordergrund. Neue europäische Partnerländer und Gäste aus aller Welt werden dabei sein, sodass die Möglichkeit zum grenzüberschreitenden Dialog entsteht.
„Im Jahr 2025 setzen wir noch stärker darauf, die zentralen Akteure im europäischen Startup-Ökosystem zusammenzubringen“, sagte Mitgründer Andy Bruckschlögl. „In einem fragmentierten Markt wie Europa brauchen Startups und Scale-ups klare Antworten auf Fragen zur Skalierung und Finanzierung. Sie benötigen außerdem direkten Zugang zu Entscheidungsträgern – und den stellen wir bereit.“

Bits & Pretzels
Zu den Flaggschiff-Formaten von Bits & Pretzels zählen der Investor Summit, der mehr als 1500 Kapitalgeber – darunter über 300 Limited Partners – zusammenbringt, sowie der CIO Summit. Beide Events machen die Branchenführer zu den Hauptakteuren der Diskussion.
„Europa hat enormes unternehmerisches Potenzial. Jetzt ist es an der Zeit, dieses in reale wirtschaftliche Wirkung zu verwandeln“, sagte Mitgründer Felix Haas. „Damit das gelingt, brauchen wir Kapital, Exit-Möglichkeiten und eine Kultur, die unternehmerischen Mut belohnt. Genau dafür steht Bits & Pretzels.“
Von Gründern für Gründer
Das Motto der Veranstaltung mag sich von Jahr zu Jahr ändern, doch der Kern des Festivals bleibt derselbe: Startups eine starke Plattform zu bieten, um sich zu vernetzen, zu lernen und zu wachsen. In der Startup Exhibition können junge Unternehmen ihre Ideen präsentieren, strukturierte Networking-Formate bringen Gründer mit Investoren sowie Unternehmen zusammen und gezielte Sessions widmen sich den Themen Skalierung, Finanzierung und der internationalen Expansion. Zudem ermöglicht das Event persönliche Treffen, bei denen Startups Gespräche im Voraus planen und so ihre Zeit in München optimal nutzen können.

Bits & Pretzels
„Bits & Pretzels wurde von Gründern für Gründer aufgebaut“, sagte Mitgründer Andy Bruckschlögl. „Unsere Mission ist es jedes Jahr, Startups den Zugang und die Sichtbarkeit zu geben, die sie für ihren Erfolg brauchen.“
Noch mehr Einblicke in das Bits & Pretzels Festival 2025 – jetzt Programm entdecken!
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Wie wir ohne Investoren 25 Millionen Umsatz machen – sechs Lektionen
Mit Mozart Bett haben wir in nur drei Jahren ein E-Commerce-Unternehmen mit einem Umsatz von 25 Millionen Euro aufgebaut – komplett eigenfinanziert. Unser Erfolgsrezept: Bootstrapping, sperrige und komplexe Produkte wie Boxspringbetten und ein kompromisslos datengetriebener Ansatz. Bevor ich auf sechs zentrale Learnings eingehe, möchte ich Persönliches teilen: Eigenschaften, die mich als Mitgründer mehrerer E-Commerce-Unternehmen geprägt haben. Eigenschaften, die oft den Unterschied machen.
Erstens: Meine Verkaufs-DNA – der Wille, zu überzeugen, zu verhandeln und das Produkt zu vertreten. Zweitens ist es mein echtes Interesse an Menschen und ihren Motiven. Warum kaufen sie? Diese Frage beschäftigt mich seit meiner Kindheit. Drittens: Pragmatischer Optimismus. An den Erfolg glauben, aber stets brutal realistisch bleiben. Viertens: Finanzielle Weitsicht. Jede Entscheidung im Licht langfristiger Kapitalplanung treffen. Das Wichtigste: Erfolg ist immer Teamarbeit. Entscheidend ist deshalb, die richtigen Mitgründer zu finden – und gute Leute zu gewinnen und zu halten.
Andere Fähigkeiten musste ich mir erst erarbeiten. Ressourcen sparen. Prozesse schlank aufsetzen. Geduldig wachsen. Und: Demut lernen. Daten besiegen das Ego – diese Erkenntnis war für mich sehr wichtig. Rückschläge gehören dazu. Wichtig ist, nicht das schnelle Geld zu suchen, sondern ein stabiles Unternehmen aufzubauen.
Stress und Unsicherheit sind für Gründer Alltag. Ich begegne ihnen analytisch: Was ist schiefgelaufen? Was kann ich lernen? Wer wachsen will, muss auch durch die harten Phasen gehen. Unbequem? Ja. Aber nötig.
Heute teile ich sechs Erkenntnisse, die unser Wachstum nachhaltig und profitabel gemacht haben:
Bootstrapping: Unabhängigkeit schafft Freiheit
Wir wollten kein Geld von Dritten. Das war für uns die richtige Entscheidung. Wer finanziell unabhängig ist, kann frei entscheiden. Das bedeutete: Sofort Umsätze machen, Marketing und IT selbst lernen. Genau das zwang uns, schlank, konzentriert und systematisch zu arbeiten und Risiken besser zu steuern. Wir gründeten nicht in Berlin oder München, sondern in Nordhorn. Mitten in der Provinz, fernab der Startup-Hotspots, haben wir Mozart Bett aufgebaut, eines der erfolgreichsten E-Commerce-Unternehmen Deutschlands. Die Region ist dabei eine große Hilfe, denn sie bringt kluge Köpfe mit Bodenhaftung hervor. Und sie bietet Freiraum, etwas, das den Metropolen fehlt. Unsere Nähe zur Region wurde zu einem stabilen Fundament.
Data schlägt Ego
Ego-Entscheidungen sind riskant. Deshalb haben wir von Anfang an datenbasiert gearbeitet. Ob bei der Kundenansprache, dem Design unserer Anzeigen, der Auswahl der Marketingkanäle oder im Online-Shop: Daten waren unser Kompass.
Gerade im Marketing setzen wir alles konsequent datengetrieben um. Zuerst kam Meta, dann Google. Das wichtigste Learning: Einen Kanal erst sauber aufbauen, durchspielen und optimieren – erst dann folgt der nächste. Wir haben alles selbst gemacht und Know-how im Team aufgebaut. Dabei zählten nicht nur Sales. Wir priorisierten vorgelagerte KPIs: Wie oft wurden Stoffmuster bestellt? Wie oft wurden Entwürfe gespeichert? Diese Mikro-Conversions halfen uns, unsere Zielgruppen besser zu verstehen und sie gezielter anzusprechen.
Einen Fehler erkannten wir jedoch zu spät: Für starke Creatives braucht es viel mehr Produktbilder und Textvarianten. Gerade bei erklärungsbedürftigen Produkten wie Betten muss der Kunde alle Informationen erhalten, die er für eine sichere Kaufentscheidung benötigt. Unser Fokus lag klar auf Performance-Marketing und weniger auf klassischem Markenaufbau. Überraschend gut funktionierten ergänzende Kanäle wie Influencer, Affiliate-Programme und CRM, die wir alle inhouse steuerten. Unsere Überzeugung: Marketing und Vertrieb gehören zusammen. Ohne Vermarktung gibt es kein Wachstum – selbst beim besten Produkt.
Wir investierten viel in die Analyse. Wir begannen mit der Conversion Rate und arbeiteten uns dann tiefer vor, bis hin zu Klickzahlen, Stoffmuster-Bestellungen und gespeicherten Entwürfen. Erst wenn eine KPI “saß”, gingen wir zur nächsten über. Oft widersprachen unsere Daten der Intuition – und lagen trotzdem richtig. Deshalb gilt bei uns: Vertraue nur den Daten, die du selbst strukturiert und qualitätsgesichert hast. Die Qualität der Daten bestimmt die Qualität der Entscheidung.
Empfehlen kann ich AB Lyft, serverseitiges Tracking und Notion als zentrale Plattform. Unser größter Fehler? Dass wir Daten vertrauten, die wir nicht selbst aufgebaut hatten. Datenqualität ist keine einmalige Aufgabe, sondern eine Daueraufgabe. Und sie entscheidet darüber, wie skalierbar dein Geschäft ist.
Komplexe Produkte als Wettbewerbsvorteil
Viele Gründer schrecken vor erklärungsbedürftigen Produkten mit großem technischem und logistischem Aufwand zurück. Für uns war genau das der Reiz: Komplexität nicht als Hürde, sondern als strategischen Vorteil zu begreifen.
Schon in früheren Projekten hatten mein Team und ich mit Produkten wie Rollrasen, Hecken oder Holzelementen zu tun: sperrig, erklärungsbedürftig und nicht per Mausklick zu verkaufen. Doch genau darin liegt Potenzial: Wer solche Produkte erfolgreich digital vertreibt, erschließt Nischen.
Unsere Erfahrungen haben wir gezielt auf Boxspringbetten übertragen. Die Herausforderung, einen Shop für konfigurierbare und schwer zu versendende Produkte zu entwickeln, war für uns kein Hindernis, sondern Antrieb. Wir wollten nicht ins Fahrwasser von Amazon mit seinen standardisierten Abläufen, sondern suchten die operative Komplexität, um darin unseren Vorteil zu finden.
Was viele unterschätzen: Sperrige Produkte benötigen belastbare Logistikpartner und Systeme, die Bestellungen robust abwickeln. Betten müssen durch Treppenhäuser passen, Retouren sind teuer und sowohl Support als auch Buchhaltung wachsen mit dem Volumen. IT und Prozesse müssen mitziehen. Fehler kosten.
Unser Fazit: Wer sich auf schwer digitalisierbare Produkte spezialisiert, profitiert doppelt – durch SEO-Vorteile und echte Marktnischen. Entscheidend sind solide Margen. Das Geschäftsmodell muss sich bereits beim Erstkauf rechnen. Deshalb war für uns von Anfang an klar: Ohne exakte Kalkulation geht nichts.
Teamaufbau: Vertrauen vor Kontrolle
Vertrauen schlägt Kontrolle: Diese Erkenntnis war zentral beim Aufbau unseres Teams. Anfangs verließen wir uns auf unser persönliches Netzwerk, was Tempo brachte und half, auf einer Vertrauensbasis zu starten. Doch mit dem Wachstum des Unternehmens wurde klar: Wir brauchen Strukturen. Wir definierten Prozesse, Rollen und Zuständigkeiten – nicht, um zu kontrollieren, sondern um Verlässlichkeit zu schaffen.
Heute achten wir bei neuen Teammitgliedern vor allem auf drei Eigenschaften: Eigenmotivation, Lernfreude und Problemlösungskompetenz. Wer selbstständig denkt, Verantwortung übernimmt und Neues nicht scheut, ist für ein wachsendes Unternehmen Gold wert.
Unser Team wächst organisch mit. Es ist interdisziplinär aufgestellt und offen für Wechsel: Mitarbeiter können intern neue Rollen finden und sich weiterentwickeln. Das passt zu unserem Bootstrapping-Ansatz.
Langfristige Motivation entsteht durch Verantwortung, Vertrauen und Perspektiven. Und wenn es mal wehtut – was beim Wachsen dazugehört –, ist es gut, auf ein Team bauen zu können, das sich mit den Zielen identifiziert. Was dabei hilft: Regelmäßige Gespräche, lösungsorientierter Austausch und eine gemeinsame Kultur.
Technologie frühzeitig adaptieren
Technologie ist der Motor unseres Wachstums. Struktur ermöglicht Skalierung.
Mit unserer Killer-App, dem Konfigurator für Mozart Boxspringbetten, verschaffen wir uns einen echten Vorsprung. Kunden können ihr Bett schnell, einfach und verständlich individuell zusammenstellen. Die Kaufberatung ist präzise und führt zielsicher zur Entscheidung. Hinter der Oberfläche verbirgt sich eine schlanke, durchdachte IT-Struktur, die alle Bereiche abdeckt: Von der Bestellung über die Produktentwicklung bis hin zum Controlling. Alles greift ineinander.
Von Beginn an setzen wir auf Technologie. Wir nutzen KI-Systeme, planen mit Notion, testen per A/B-Methode und erreichen Kunden über ein datengetriebenes CRM.
Die wichtigste Lektion lautet: Hängt nicht an Tools. Was im D2C funktioniert, kann im B2B scheitern.
Wachstum braucht Struktur: Im Marketing haben wir die Aufgaben aufgeteilt, Prozesse definiert und diese digital abgebildet. Unsere Erkenntnis: Wer früh auf Technik setzt und mutig testet, entwickelt skalierbare Systeme. Standardisierte Abläufe schaffen die Basis – nicht nur für die IT, sondern für das gesamte Unternehmen.
Langsam und nachhaltig wachsen
Langsames, stetiges Wachstum ist oft nachhaltiger als übermäßiges Wachstum. Es ermöglicht eine bessere Steuerung der Finanzen und bewahrt uns vor gefährlichen Wachstumsschmerzen. Von Beginn an haben wir auf solide Liquidität und langfristige Rentabilität gesetzt. Das hat sich ausgezahlt. Der größte Hebel war dabei unser Umgang mit dem Cash-Cycle. Seine Steuerung war unsere größte Herausforderung – und zugleich unser Erfolgsrezept. Um die Kosten zu senken und liquide zu bleiben, setzten wir auf kreative Wege: Wir wuchsen schlank und gezielt, holten junge Talente über Praktika an Bord, bildeten sie aus und stellten sie später fest ein. Wer bei uns arbeitet, übernimmt Verantwortung, denn nur, wer Freiraum hat, kann Spitzenleistungen erbringen. Auch beim Einkauf gingen wir strategisch vor. Preise und Zahlungsziele verhandelten wir mit Blick aufs Ganze. Und wir erinnerten unsere Produkt- und Engineering-Teams regelmäßig daran, dass Wirtschaftlichkeit im Design beginnt.
Was wir aus Fehlern gelernt habe
Nicht alles lief rund – im Gegenteil. Hier sind meine sechs größten Gründerfehler:
- Marketingkosten unterschätzt
Erklärungsbedürftige Produkte treiben die Kosten pro Kunde schnell nach oben. Das kam unerwartet. - Skalierung ist komplex
Ein Shop ist schnell aufgebaut. Doch mit dem finanziellen Wachstum wächst auch der Aufwand – und zwar massiv. - Eigene Sichtbarkeit anfangs vernachlässigt
Ich habe meine Rolle als Marke ignoriert. Dabei schafft Sichtbarkeit Vertrauen, zieht Talente an und stärkt die Marke. - Bootstrapping ist hart
Ohne Fremdkapital kostet jeder Fehler das Doppelte. Es gibt keinen echten “Crash”, aber Dauerstress. - Das Team wurde zu spät vergrößert
Wachstum braucht Köpfe, Hände und Prozesse. Wir haben zu lange gezögert. - Das Kaufmännische anfangs unterschätzt
Controlling, Liquidität und Planung haben wir zu spät ernst genommen. Dabei sind sie der Grundstein für Stabilität.
Was wir gern früher gewusst hätten: Man muss nicht der Erste sein. Nur besser. Wir haben unsere Nische nicht neu erfunden, aber neu gedacht. Wir haben sie einfacher gemacht. Wir haben Kunden zu Mitgestaltern gemacht. Und Glück? Es gibt es – für die, die bereit sind. Wer viel testet, hat mehr Chancen. Wer Chancen erkennt, kann zur rechten Zeit wachsen.
Fazit: E-Commerce schlägt Erfahrung – Daten liefern die besseren Marktkenntnisse
Wer ein Unternehmen gründet, braucht Geduld, Durchhaltevermögen und ein Gespür für Daten. Wer konsequent danach handelt, wächst nicht nur schnell, sondern vor allem nachhaltig und bleibt unabhängig. Besonders Gründer aus klassischen Branchen wie dem Möbelhandel oder dem Gartenbau stehen vor einer Wahl: Entweder sie bleiben Katalogversender – oder sie gestalten den Wandel selbst. Letzteres ist schwer. Es fehlen digitale Standards, es gibt viele Herausforderungen: hohe Kapitalbindung, lange Anlaufphasen, wenig Daten, hohe Retourenquoten. Doch wer die Strukturen durchschaut und technologische sowie operative Exzellenz erreicht, ist im Vorteil. Unsere zentrale Erkenntnis: Wer E-Commerce versteht, ist den klassischen Branchengrößen überlegen, sofern Technik und Daten stimmen. Besonders hilfreich sind datenbasierte Marktanalysen. Sie zeigten uns früh, wo Potenzial lag. So konnten wir aus einer analogen Branche ein digitales Vorzeigeunternehmen machen.
Über den Autor
André Jonker ist ein Seriengründer aus Leidenschaft. Der 31-jährige Betriebswirt hat gemeinsam mit seinem Team mit Mozart Bett bewiesen, wie man ein Online-Business ohne fremdes Kapital in nur drei Jahren auf einen Umsatz von 25 Millionen Euro bringt. Sein Erfolgsrezept: schlanke Prozesse, eine starke Marke und tiefes Digital-Know-how. Jonker ist Mentor bei der Founders League und gibt sein Wissen an junge Unternehmer weiter. Oft stellt er dabei fest, dass zwischen Potenzial und Erfolg im E-Commerce eine Lücke klafft. Diese schließt er mit Rat, Netzwerk und einem Gespür für Synergien. Sein Stil ist praxisnah, erprobt und auf nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Man kennt ihn aus Podcasts wie dem K5-Talk und “E-Commerce, Why Not?” von Snocks, in denen er offen und bodenständig Einblicke gibt. Er ist ein Macher, der lieber Klartext spricht, als Buzzwords zu dreschen.
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Digitalminister Karsten Wildberger auf KI-Festival
Digitalminister Wildberger will Bürokratie abbauen, Gründungen beschleunigen und mehr Startups in staatliche Projekte holen. Wie? Das verrät er auf dem KI-Festival in Berlin-Mitte.

Unter dem Motto Bing Bang findet am 10. und 11. September in Berlin-Mitte das nach eigenen Angaben größte KI Festival Europas statt. Passend zum Urknall heißen die verschiedenen Bühnen Pluto, Mars, Earth und Jupiter. Auf Letzterer hat Karsten Wildberger, Deutschlands erster Digitalminister, der wie andere Minister Stand jetzt irgendwie auch für Startups zuständig ist, zur Mittagszeit seinen Auftritt.
Der Saal Jupiter ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Luft steht und es ist heiß. Das Publikum wundert sich, wie ausgerechnet bei einem Technologie-Festival die Klimatisierung ausfallen kann.
In seiner kurzen Rede macht Wildberger deutlich: Deutschland muss im KI-Rennen schneller werden. Der Digitalminister sieht in der Künstlichen Intelligenz den „Schalter, den wir im Kopf umlegen müssen“, um die jungen Talente Deutschlands zu fördern. Sein Ziel ist klar: „Wäre es nicht schön, wenn wir in drei Jahren viermal so viele KI-Startups wie heute hätten?“
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Kurz darauf kündigt Wildberger ein in der Vergangenheit bereits vielfach diskutiertes Digitalisierungsprojekt an, das es ermöglichen soll, in Deutschland künftig digital und innerhalb von 24 Stunden zu gründen. Erste Pilotprojekte würden bereits laufen, unter anderem mit Schleswig-Holstein. Es erklingt ein kurzes, aber bekräftigendes „Juchu“ aus dem sonst ruhigen Publikum. Kritisch merkt der Moderator an, dass das in anderen europäischen Ländern (Estland zum Beispiel) bereits seit Jahren möglich ist. Woran hakt es in Deutschland?
Der Grund, warum das hierzulande bisher nicht funktioniere, liege laut Wildberger an den föderalen Strukturen und der komplizierten Bürokratie. Er kritisiert, dass es in 11.000 Kommunen rund 6.000 unterschiedliche Prozessvarianten gebe. Das sei kein Föderalismus, sondern „Wildwuchs“.
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Neben schnelleren Gründungen will Wildberger – auch das ein bekanntes Vorhaben – Startups künftig stärker in staatliche Digitalisierungsprojekte miteinbeziehen: „Ab Oktober starten wir konkrete Projekte zur Digitalisierung von Verwaltungsleistungen mit Künstlicher Intelligenz. Dabei wollen wir gezielt Startups einladen, ihre Lösungen einzubringen, etwa mit Sprachmodellen, Regelwerken oder agentischer KI.“
Nicht zuletzt betont Wildberger, dass die Bundesregierung eine klare Strategie zur digitalen Souveränität verfolge: europäische Cloud-Lösungen und Open-Source-KI sollen gezielt gefördert werden. „Der Bund passt seine Ausschreibungen an und startet bald zwei Cloud-Projekte, bei denen auch starke europäische Anbieter dabei sein sollen,“ so Wilderger. Und weiter: „Der Staat wird dabei als wichtiger Kunde auftreten. Im Oktober gehen diese Projekte in die Umsetzung.“
Ein bisschen Mutmache ist auch dabei. Wildberger betont, es gehe jetzt darum, „Freiräume für Startups“ zu schaffen. Mit weniger Bürokratie und mehr Zugang zur Verwaltung, um die Innovationskraft Deutschlands zu entfesseln.
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