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Die Technik von ARC Raiders (PC) im Ersteindruck
ARC Raiders erfreut sich aktuell großer Beliebtheit bei Spielern auf Steam. ComputerBase hat sich die Technik des Multiplayer-Extraction-Shooters genauer angesehen und einige Analysen zum Unreal-Engine-5-Spiel angestellt. Das Spiel weicht dabei vom „Standard-UE5-Spiel“ ab und geht in Teilen eigene Wege.
Mit UE5, aber nicht mit allen UE5-Features
ARC Raiders erfreut sich aktuell großer Beliebtheit auf Steam. Der Multiplayer-Extraction-Shooter mit PvP- und PvE-Elementen erreicht sechstellige Spielerzahlen und die Stimmung ist allgemein gut. ComputerBase wirft entsprechend einen Blick auf die PC-Version und geht auf die Besonderheiten genauer ein. Was dieser Artikel nicht ist, ist ein Benchmark-Test – dieser war aus terminlichen Gründen in dieser Woche leider schlichtweg nicht möglich.
Das hat ARC Raiders technisch zu bieten
ARC Raiders nutzt die Unreal Engine 5.3.2.0, nichtsdestoweniger unterscheidet sich die Technik deutlich von den übrigen UE5-Titeln.
RTXGI neben Lumen für die Beleuchtung
So wird zum Beispiel zwar die klassische Lumen-Beleuchtung unterstützt, darüber hinaus gibt es aber auch Nvidias RTX Global Illumination, auf der der Fokus des Spiels liegt. Dabei handelt es sich um eine komplexere Variante mit Hardware-Raytracing, die grafisch ein besseres Ergebnis erzielen soll – und trotz des Namens auch auf AMD Radeon sowie Intel Arc lauffähig ist.
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Ja und ich bleibe dabei
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Ja, aber ich habe es nur ausprobiert und zurück gegeben
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Nein, aber habe ich vor
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Nein und habe ich auch nicht vor
ARC Raiders ist ein reines Multiplayer-Spiel und dem sind sich die Entwickler auch bewusst. Trotz der Integration von RTXGI haben sie viel unternommen, um die Leistung auf Kosten der Bildqualität zu optimieren. Die meisten anderen UE5-Spiele entscheiden sich dagegen für die bestmögliche Optik.
Auf Nanite wird verzichtet
Auf Nanite verzichten die Entwickler zum Beispiel, was sich zwar positiv auf die Leistung auswirkt, aber optische Einbußen nach sich zieht. Die Geometrie fällt sichtbar weniger aufwendig aus. Kein Wunder, es kommen schlicht deutlich weniger Polygone zum Einsatz, was sich unter anderem am Boden, der Vegetation und den Gebäuden bemerkbar macht.
Auch die Beleuchtung arbeitet trotz RTXGI im Schongang. Das Spiel arbeitet dabei vor allem mit entfernungsabhängigen Schatten- sowie Beleuchtungstricks, sodass nur auf kurzer Distanz die beste Qualität verwendet wird, bei mittlerer und weiter Entfernung dagegen eine deutlich simplere Variante. So kommen dann trotz der theoretisch guten Beleuchtung schnell Screenspace-Technologien zum Einsatz, was auf Kosten der Qualität geht, aber dafür gut für die Framerate ist. Darüber hinaus werden auf RT-Reflexionen verzichtet, es kommen Screenspace-Alternativen zum Einsatz.
Upsampling ist umfassend verfügbar
ARC Raiders unterstützt als Super-Resolution-Upsampling DLSS 4 in der CNN- und der Transformer-Variante. Darüber stehen FSR 3.1, FSR 4 per Treiber-App, XeSS sowie TAAU und TSR und damit eigentlich alle modernen Varianten zur Verfügung. Auch Frame Generation ist mit von der Partie, DLSS FG, DLSS MFG und FSR FG werden geboten. Nur XeSS FG fehlt.
Leistung ging vor, aber…
ARC Raiders ist unter den Unreal-Engine-5-Spielen daher zweifelsohne eines der weniger spektakulären Spiele, was als Multiplayer-Titel aber eine richtige Entscheidung ist – denn Performance steht dort deutlich mehr im Fokus als Bildqualität. Dennoch sind manche Entscheidungen suboptimal.
Dass zum Beispiel sämtliche Schatten bei mittlerer Sichtweite in Bewegung die Detailstufe wechseln, sieht nicht nur unschön aus, sondern ist auch sehr ablenkend. Das ist schwerwiegender als die im Vergleich simple Optik, hier wäre eine Alternative mehr als nur schön gewesen.
Ersteindrücke zu Optik und Leistung
DLSS 4 (und FSR 4?) liegen weit vorne
Einen detaillierten Upsampling-Vergleich gibt es dieses Mal nicht, einen Ersteindruck hingegen schon: DLSS 4 liefert potenziell die beste Bildqualität aller Upsampling-Methoden – zumindest wenn FSR 4 ignoriert wird, denn AMDs AI-basiertes Upsampling konnte sich die Redaktion nicht in dem Spiel ansehen. Gegenüber XeSS, FSR 3.1, TAAU und TSR erzeugt DLSS 4 aber ein klar besseres Bild.
Jedoch hat DLSS 4 auch seine Probleme. Wasser wird zum Beispiel immer mal wieder mit einigen Grafikfehlern dargestellt, eine Schwäche, die DLSS 4 generell hat. Darüber hinaus bekommt auch DLSS 4 nicht alle Grafikelemente beruhigt, ARC Raiders scheint einige sehr hochfrequente Objekte zu verwenden.
Alle anderen Upsampling-Varianten – potenziell mit Ausnahme von FSR 4, das bleibt noch offen – haben primär ein Problem: Sie sind sowohl im Stillstand als auch in Bewegung deutlich unschärfer als DLSS 4. Letzteres wirkt allerdings tendenziell auch ein wenig überschärft, das kommt vielleicht noch oben drauf. Darüber hinaus kommen die restlichen Upsampler zusätzliche Probleme mit den hochfrequenten Objekten, diese flimmern noch intensiver.
Nvidia RTXGI ohne echten Vorteil
Arc Raiders unterstützt auch Software Lumen, dazu muss im Grafikmenü die Option „RTX Global Illumination“ auf „Statisch“ gestellt werden. RTXGI ist bei den „dynamischen“ Optionen von „Dynamisch – Niedrig“ bis hin zu „Dynamisch – Episch“ aktiv, wobei die Dynamisch-Optionen einen Einfluss auf die verschossenen Strahlen haben.
RTXGI läuft in ARC Raiders allerdings nur mit angezogener Handbremse und entsprechend sind die optischen Vorteile auch nur gering – zumal Lumen eben auch schon Raytracing, wenn auch in einer sehr simplen Form ist. Schlussendlich liefert RTXGI zwar ein besseres Bild als Lumen, doch wird dies zumindest in einem schnellen Multiplayer-Match schlicht nicht auffallen.
Dafür kostet RTX Global Illumination aber auch nicht allzu viel Geschwindigkeit. Auf einer GeForce RTX 5090 reduziert sich die Framerate in Ultra HD in Kombination mit DLSS Quality um etwa 14 Prozent, wobei dieser Wert je nach Testszene ein wenig schwankt. Da ARC Raiders aber ein reiner Multiplayer-Titel ist, ist es ratsam, das Feature für die zusätzliche Performance abzuschalten.
Erste Performance-Eindrücke
Ausführliche Benchmarks zu ARC Raiders kann ComputerBase an dieser Stelle leider nicht liefern, einen kleinen Eindruck aber durchaus geben. Auf einer GeForce RTX 5090 läuft das Spiel in Ultra HD mit maximalen Grafikeinstellungen sowie DLSS 4 Quality mit einer Framerate von etwa 120 bis 160 FPS – das ist abhängig von der laufenden Karte sowie der dortigen Umgebung.
Damit benötigt das Spiel weniger Rechenleistung als die meisten anderen Spiele mit der Unreal Engine 5, die mit dieser Hardware in denselben Einstellungen mit rund 60 bis 100 FPS laufen – aber eben auch eine deutlich hübschere Grafik aufweisen.
Die Messwerte zeigen jedoch, dass spätestens mit dem Einsatz von Upsampling alle aktuellen Grafikkarten in ihren jeweiligen Auflösungen ein gut spielbares Ergebnis erzeugen können, ohne dass die Grafikdetails angepasst werden müssen. Nicht ausgeschlossen werden kann jedoch, dass ARC Raiders auf AMD Radeon oder Intel Arc merklich langsamer läuft. Dies müsste separat getestet werden. Jedoch ist davon auszugehen, dass Radeon-Karten ähnlich wie die GeForce-Probanden agieren – Intel Arc ist dagegen immer mal wieder eine Wundertüte und hat mit der UE5 generell eher ein paar Probleme.
Schlussworte
Die Entwickler von ARC Raiders haben einen Fokus gesetzt: Performance anstatt Bildqualität. Und das ist auch genau die richtige Entscheidung als Multiplayer-Spiel.
Die Geschwindigkeit ist spürbar besser als bei fast allen anderen Unreal-Engine-5-Titeln. Gezaubert haben die Entwickler jedoch nicht, denn die Grafikqualität ist auch klar schlechter. Sie haben schlicht einen anderen Fokus gesetzt, der für ihr Spiel vorzuziehen gewesen ist.
Das bedeutet aber nicht automatisch, dass ARC Raiders mit absurd hohen FPS läuft (Valorant lässt grüßen). In Verbindung mit Upsampling sollten zwar auf allen aktuellen Grafikkarten gut spielbare Frameraten im knapp dreistelligen Bereich erreicht werden, mehr gibt es dann aber nicht ohne weitere, nochmal aggressivere Einstellungen.
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