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Doppel-Deal für Blissand bei DHDL – doch Glagau zieht nach der Show zurück
Im DHDL-Staffelfinale entscheidet sich das Blissand-Gründerduo für einen Doppel-Deal mit Dümmel und Glagau, obwohl Judith Williams ein besseres Angebot gemacht hat.
Es ist das Grande Finale der 17. Staffel von „Die Höhle der Löwen“. Und es wird nochmal spannend. Drei Löwen und zwei Angebote. Dana Adyani-Fard und Thomas Greussing begeistern die Löwen mit ihrem Auftritt. Am Ende entscheiden sie sich die Blissand-Gründer für ihren Wunschlöwen Nils Glagau und Mr. Regal Ralf Dümmel. Judith Williams, die ein deutlich besseres Angebot vorgelegt hat, geht leer aus. „Ihr glaubt immer, zwei Löwen sind besser als einer, es ist nicht so“, sagt sie enttäuscht.
Wie Gründerszene aus dem Investorenumfeld erfahren hat, ist der Deal nach der Show zustande gekommen. Allerdings nur mit einem Löwen. Ralf Dümmel.
Deutsche haben Angst vorm Zahnarzt
Adyani-Fard und Greussin pitchen mit Blissand ein multifunktionales Mundgel, das Zahnfleisch mit natürlichen Nährstoffen versorgen und Entzündungen bekämpfen soll. Die Löwen sollen ihnen die Türen öffnen, vor allem in die Apotheken. Weswegen Orthomol-Chef Glagau auch ihr Wunschlöwe ist. Dafür verlangen sie 200.000 Euro im Gegenzug für zehn Prozent der Firmenanteile. Das würde einer Unternehmensbewertung von zwei Millionen Euro entsprechen.
In Deutschland haben viele Menschen Angst vor einem Zahnarztbesuch. Laut Techniker Krankenkasse fühlen sich 60 Prozent der Deutschen unwohl beim Zahnarzt, acht Prozent der Bevölkerung geben an, aus Angst gar nicht erst zum Zahnarzt zu gehen. Auch Dümmel gehörte früher zu den Betroffenen. Wie er in der Show verrät, habe sich seine Angst allerdings gelegt.
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Blissand setzt genau da an. Denn mithilfe des Mundgels, das sowohl vorbeugend als auch bei Symptomen verwendet werden kann, sollen Entzündungen am Zahnfleisch bekämpft werden. Ganz ohne Besuch beim Zahnarzt.
„So ein Gründerteam trifft man selten“
Das Gel besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Kamille, Grüntee-Extrakt, Lotuswurzel-Extrakt und Minze. Die Viskosität des Gels entsteht durch Hyaluronsäure. Dadurch haftet das Gel am Zahnfleisch. Auf diese Formel haben die Blissand-Gründer ein Patent angemeldet, wie sie in der Show erklären.
„Natürliche Inhaltsstoffe, made in Germany und eine Anwendung, die jeder hinkriegt: Für mich ist das einfach mega und hat gewaltiges Potenzial, den Dental-Markt ordentlich aufzumischen“, so Dümmel nach der Show.
Neben dem Produkt sind die Löwen vor allem von dem Gründerteam beeindruckt. „Ihr seid genau die Gründer, für die ich hier gerne sitze“, sagt Glossybox-Gründerin Janna Ensthaler. Adyani-Fard arbeitet seit über 17 Jahren als Zahnärztin und hat bei führenden Dentalanbietern wie Dentsply Implants und GC-Germany klinische Studien geleitet.
Die Business-Fähigkeiten bringt Greussin mit, der 20 Jahre lang in Marketing und Vertrieb gearbeitet hat. Unter anderem als CMO bei Verivox und Microsoft. „So ein Gründerteam trifft man selten“, so Glagau.
Große Visionen – online und offline
Zum Zeitpunkt der TV-Aufnahme hat Blissand noch nichts verkauft. Aber die Gründer haben große Visionen. Sie wollen ihr Produkt in der Apotheke, in Drogeriemärkten und auf ihrer eigenen Website verkaufen. Im ersten Jahr rechnen sie mit einem Umsatz von einer halben Million und einem jährlichen Wachstum von 33 Prozent. Die Löwen scheinen das als realistisch zu erachten, Rückfragen gibt es keine.
Doch, wie üblich in „Die Höhle der Löwen“ gibt es an der Bewertung was auszusetzen. „Wir haben ein Problem mit eurer Firmenbewertung“, setzt Dümmel an, bevor er gemeinsam mit Glagau den Gründern ein Angebot unterbreitet. Für 200.000 Euro verlangen die beiden 24 Prozent der Firmenanteile. Die beiden Löwen geben sich selbstbewusst, sie könnten Türen öffnen sowohl im Handel als auch in der Apotheke und wollen den Gründern helfen „die Zukunft mitzugestalten“.
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Keine Einigung mit Nils Glagau
Doch da sind sie nicht allein. Auch Beauty-Expertin Judith Williams ist von ihrem Mehrwert überzeugt: „Ich wäre nicht Judith Williams, wenn ich nicht wüsste, wir sind besser“, sagt sie selbstbewusst. Das Problem sei es ihrer Meinung nach nicht, das Blissand-Produkt in den Handel zu bringen. Viel wichtiger sei Storytelling. Und da kann sie helfen. „Ich will euch so dringend haben, dass ich euch ein besseres Angebot mache“, sagt sie und bietet 200.000 Euro für 15 Prozent der Anteile.
Doch Adyani-Fard und Greussin wollen mit Blissand unbedingt in die Apotheken. Daher machen sie Glagau und Dümmel ein Gegenangebot. 200.000 Euro für 20 Prozent der Anteile. Die Löwen schlagen ein. Allerdings konnten sich die beiden Gründer im Nachgang zur Show nur mit Dümmel einigen. „Aus strategischen Gründen“ konnte keine gemeinsame Lösung gefunden werden, heißt es von Glagau. Ob Blissand es auch ohne Glagau in die Apotheken schafft, bleibt abzuwarten. Aktuell wird das Produkt über den eigenen Onlineshop vertrieben.