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Ehang stellt neues autonomes Flugtaxi vor


Das chinesische Unternehmen Ehang hat ein autonomes Flugtaxi vorgestellt, das für längere Strecken in Ballungsräumen wie etwa dem Jangtse-Delta konzipiert ist. Mit seinem elektrischen Antrieb startet und landet das Ehang VT35 senkrecht (eVTOL steht für ‚electric vertical take-off and landing‘). Es fliegt autonom und kann zwei Passagiere befördern.

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Das eVTOL ist 8,26 Meter lang, 3 Meter hoch und hat eine Spannweite von 8,16 Metern. Das maximale Startgewicht liegt bei 950 Kilogramm. Acht elektrisch betriebene Rotoren ermöglichen das senkrechtes Starten und Landen. Für den Horizontalflug verfügt das VT35 über Tragflächen. In der Luft übernimmt ein elektrischer Druckpropeller den Vortrieb. Die Reisegeschwindigkeit soll gut 210 km/h betragen. Voll beladen kommt es laut Ehang 200 Kilometer weit, bei einer Flugzeit von etwa einer Stunde.

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The EHang VT35 – a next-generation long-range pilotless passenger eVTOL

Das VT35 sei für die Personenbeförderung in niedrigen Höhen in der Stadt sowie für interurbane Korridore gedacht (Urban Air Mobility, UAM), teilte Ehang mit. Das Unternehmen hat im April die Genehmigung für UAM-Dienste in Guangzhou (Kanton) in der Provinz Guangdong im Südosten des Landes und in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui erhalten. Dort ist zunächst das Fluggerät EH216-S eVTOL im Einsatz. Das VT35 kann die dafür gebauten Vertiports nutzen.

„Das VT35 wird zusammen mit dem auf den städtischen Raum ausgerichteten EH216-S ein umfassendes intelligentes Luftmobilitätsnetzwerk bilden“, sagte Huazhi Hu, Gründer und Chef von Ehang, bei der Vorstellung am Montag.

Das VT35 soll dabei auf kurzen bis mittlere Strecken in urbanen Räumen eingesetzt werden. Als Beispiele nennt das Unternehmen die großen Ballungsräume wie das Jangtse-Delta, das Perlfluss-Delta oder die Region Peking-Tianjin-Hebei einsetzen. Weitere Einsatzmöglichkeiten sieht es auf Inselgruppen.

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Die Standardversion des VT35 soll in China 6,5 Millionen Yuan kosten, umgerechnet knapp 790.000 Euro.


(wpl)



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Nachrichtendienstechefs: „Stehen schon heute im Feuer“


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Martin Jäger ist als neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) erst seit wenigen Tagen im Amt und schon eine Hauptfigur der öffentlichen Anhörung des Parlamentarischen Kontrollgremiums für die Nachrichtendienste (PKGr) des Bundestages am Montag in Berlin. Jäger kennt viele Facetten der Politik, war zuletzt Botschafter in der Ukraine. Nun soll er den Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik in einer Zeit führen, die vor allem durch das Vorgehen Russlands geprägt ist. Dass es kein Krieg, aber auch kein echter Frieden mehr sei, beschreibt er daher so: „Wir stehen schon heute im Feuer.“

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Der Dienst, der für die Bundesrepublik Deutschland die Lizenz zum Kundschaften und Abhören im Ausland, aber nicht zum Töten hat, muss sich dabei aber an Recht und Gesetz halten. Und das – siehe NSA-Affäre – gelang in der Vergangenheit längst nicht immer so, wie es seine Auftraggeber aus Bundesregierung und Parlament gerne gesehen hätten. Genau diese Fragen kommen nun wieder auf den Tisch. Denn der BND, immerhin der Nachrichtendienst des größten EU-Staates, sieht dringenden Überarbeitungsbedarf bei seinen Handlungsmöglichkeiten. Schon die Ampelkoalition wollte das Nachrichtendienstrecht weiter reformieren.

Auch Sinan Selen hätte gerne mehr Befugnisse, wie er an diesem Montagmorgen im Bundestag vorträgt. Der bisherige Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) hat jahrelange Erfahrung – unter anderem mit der Zuständigkeit für Spionageabwehr, Extremismus und Cyberthemen beim Kölner Inlandsdienst. Das Bild der Realität, das er zeichnet, ist in Teilen durchaus düster: „Buchstäblich überschreitet Russland brandgefährliche Grenzen“, schildert er mit Blick auf die Brandsätze in Luftfracht. Und sagt: „Es passiert, wir können es sehen und wir dürfen es nicht zulassen.“

Die Gemengelage, in der die deutschen Nachrichtendienste agieren, ist kompliziert. Auf der einen Seite, das aber ist in der öffentlichen Anhörung im Bundestag kein Thema, steht die Frage im Raum, wie verlässlich die Partnerdienste in den USA unter ihrer neuen Führung bleiben können und sollen. Auf der anderen Seite stehen Russlands Aktionen. Wenn Deutschland eine Kampfbrigade der Bundeswehr dauerhaft nach Litauen verlegt, dann muss neben dem BND auch der Militärische Abschirmdienst mögliche Gefahren identifizieren und möglichst unterbinden – er ist eine Art Verfassungsschutz für die Bundeswehr. Dessen Präsidentin Martina Rosenberg beschreibt eine ganze Palette an Herausforderungen, vor denen das deutsche Militär steht: Sabotageakte, Desinformationskampagnen, Drohnenüberflüge über militärische Liegenschaften. Das alles verursache in Europa Unsicherheit, sagt die Präsidentin des MAD. Auch Cyberangriffe auf militärische Netzwerke sehe man immer wieder, die das Ziel hätten, die Einsatzfähigkeit zu beeinträchtigen.

Die Abgeordneten des Kontrollgremiums von CDU, CSU, SPD und Grünen – bislang hat das Parlament keine Linken- und AfD-Vertreter in das Gremium gewählt – nutzten die Befragung auch dafür, die Meinungen der Präsidenten zur geplanten weiteren Reform des Rechts der Nachrichtendienste öffentlich zu erforschen. Und da gibt es eine ganze Vielzahl an Begehrlichkeiten.

Während die Zuständigkeiten der Dienste untereinander relativ klar abgegrenzt sind, beklagen alle drei an diesem Morgen, welchen Herausforderungen sie gegenüberstehen würden – auch, weil ihre Gegenüber sich eben nicht an Regeln halten oder diese gar gezielt umgehen würden. „Russland hat den Kalten Krieg nicht vergessen“, konstatiert BfV-Präsident Sinan Selen, und folgert: „Die Instrumente, die damals zur Anwendung kamen, sind weiterhin vorhanden und werden auch weiterhin genutzt.“ Das schließe alle Varianten von Einflussnahme ein, etwa auch im kriminellen Milieu, was sich bei Cyberangriffen bereits zeige.

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Aber auch andere Akteure wie etwa Extremisten würden alle Grenzen überschreiten – und dabei käme ihnen die Technologie auch noch zuhilfe. Menschen, die in einem „sehr fluiden Meinungsbildungsprozess“ seien, oft seien das junge Menschen, würden mit „diesen Narrativen geradezu beschossen“, schildert Selen. Die für Werbeertragsmaximierung genutzten Algorithmen würden zu Radikalisierungsprozessen in wenigen Wochen bis Monaten vom Erstkontakt bis zum Tatentschluss führen.

Immer jüngere Menschen würden angesprochen – von Extremisten, aber auch fremden Mächten. Eine Schlussfolgerung des Verfassungsschutzpräsidenten: Es brauche andere Rechtsvorschriften. Zum einen, was die Auskunftspflichten von Anbietern angehe, wo es um Geschwindigkeit und Antwortverhalten gehe, was notfalls auch erzwungen werden müssen könne. Zum anderen aber auch, um Plattformbetreiber zum Unterdrücken radikalisierender Inhalte notfalls zwingen zu können. Auch bei Desinformation spielten die eine zentrale Rolle. „Wir versuchen in einem frühem Stadium mit Plattformprovidern eine Weiterverbreitung zu unterbinden, wenn wir staatliche Einflussnahme attribuieren können“, schildert Selen – das verstoße nämlich im Regelfall auch gegen deren AGB.

Vor allem die Schnittstellen zu anderen Diensten sind aus Sicht der Dienste ein Problem. Der BND sieht sein Angebot im Partnerkreis für nicht relevant genug an: „Das ist kein diplomatischer Sitzkreis, sondern etwas, das auf Gegenseitigkeit beruht. Sie bekommen Informationen, weil sie Informationen weitergeben können“, sagte BND-Präsident Martin Jäger. Der BND müsse deshalb mehr wertige Informationen generieren können. Ähnlich argumentierte grundsätzlich auch BfV-Präsident Sinan Selen. Unterschiedliche Rechtsrahmen zwischen europäischen Partnern würden bislang öfter eine Hürde darstellen, sowohl bei Daten als auch beim operativen Zusammenwirken, etwa bei Cyberabwehr-Themen.

„Wir haben enorm viele Daten“, schilderte Martin Jäger in der Sitzung. „Was wir jetzt tun: die Daten aus zahlreichen Beschaffungsarten in einen Pool zu tun und sie dann mit KI-Modellen entsprechend auszuwerten. Und das ist schon begonnen worden.“ Allerdings nur testweise, der Regelbetrieb müsse vom Kanzleramt als Aufsicht noch genehmigt werden. Dass sich mit KI Personal bei den Diensten einsparen ließe, da winkten sowohl Selen als auch Jäger sofort ab – es verändere nur das Anforderungsprofil.

Jäger hofft aber auf deutlich verbesserte Erkenntnisse, wenn eigene Daten aus der menschlichen und der technischen Aufklärung mit der von Dritten gemeinsam analysiert werden können: „Das macht aber natürlich nur Sinn, wenn wir diese Daten auch für eine Zeit vorhalten können. Gerade die Daten, die wir von Partnern bekommen, denn wir wissen gar nicht, welche Gold-Nuggets in unseren Daten enthalten sind, wenn wir nicht die technischen Möglichkeiten haben.“ Die Zusammenführung strukturierter und unstrukturierter Daten sei Voraussetzung für Gesamtbild, erläuterte BfV-Chef Sinan Selen die Inlandsnachrichtendienstperspektive. Oft ermögliche erst eine retrograde Betrachtung das Erkennen von Netzwerkstrukturen – also die Analyse älterer Daten. Hier sehen beide auch rechtlich Handlungsbedarf. Wann die CDU-, CSU- und SPD-Bundesregierung ihre Pläne vorlegt, ist noch offen.

Bei der Nutzung großer Datensammlungen stoßen BND, BfV und MAD allerdings auf ein anderes Hindernis: Von AWS, Azure und ähnlichen Cloudanbietern und den marktüblichen KI-Clouddienstleistern müssen in vielen Fällen Abstand halten, auch wenn diese genutzt würden, wo es möglich sei. Er könne nur empfehlen, dass die eigenen, europäischen Möglichkeiten ausgebaut werden sollten. „Diese Diskussion beobachten wir auch bei anderen europäischen Partnern“, erklärte Selen.

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(nie)



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Trumps Zolldrohungen: Viele Anleger verlieren, mögliche Insider gewinnen


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Freitagnacht fielen Kurse an den Finanzmärktem binnen weniger Stunden erheblich. Auslöser waren offenbar erneut von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zölle gegen China, dieses Mal in Höhe von 100 Prozent. Die Aktien von US-Riesen wie Nvidia verloren rund sechs Prozent. Der S&P-500-Index der 500 größten börsennotierten US-Firmen sackte zwischenzeitlich um fast drei Prozent ab. So breit gestreute Bewegungen sind ungewöhnlich.

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Trumps späte Zollankündigung um 22:50 Uhr deutscher Zeit schlug noch nicht sofort auf die Börsen durch, da Anleger selbst in den USA nur wenige Stunden Zeit im nachbörslichen Handel zum Verkaufen hatten. Dieser nachbörsliche Handel läuft bis 2 Uhr nachts deutscher Zeit, dann schließen Börsen übers Wochenende bis Montag.

Solche Pausen gibt es bei Kryptobörsen nicht. Kryptowährungen zeigten am Wochenende eine starke Reaktion: Von Freitagnachmittag bis Sonntag sank die Gesamtmarkt-Kapitalisierung von rund 3,6 Billionen Euro auf unter 3,2 Billionen – ein Minus von 12 Prozent. Die größte Kryptowährung Bitcoin sank in der Spitze um mehr als 15 Prozent, Ethereum um 20 Prozent.

Kleinere Kryptowährungen traf es teils noch härter. Dogecoin etwa landete zwischenzeitlich bei einem Minus von 60 Prozent, XRP bei –30 Prozent. Kursgraphen geben die kurzfristigen Crashes nicht wieder, da sie den Wert zum Tagesende nehmen.

Inzwischen haben sich die Finanzmärkte wieder ein gutes Stück erholt. Der erwähnte S&P-500-Index steht gegenüber Freitag noch bei einem Minus von 1,2 Prozent. Bitcoin kratz wieder an der Marke von 100.000 Euro, Etherum überschreitet die 3500 Euro. Gerade im Wochenvergleich sieht es bei vielen Kryptowährungen allerdings noch schlecht aus. Ethereum etwa steckt dort bei –10 Prozent.

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Nur einige ausgewählte Anleger profitierten erheblich von dem kurzen Crash. Für Schlagzeilen sorgten etwa zwei Adressen auf Hyperliquid, eine dezentralisierte Kryptobörse für Derivate. Die Zeitpunkte der Käufe und Verkäufe waren ungewöhnlich gut gewählt, sodass Vorwürfe des Insider-Handels laut werden. Jemand mit Vorabkenntnis der Zoll-Ankündigung könnte davon profitiert haben. Insider-Handel ist auch in den USA verboten, aber oft schwer nachweisbar.

Die erste verdächtige Adresse überwies in der Nacht von Donnerstag auf Freitag 80 Millionen US-Dollar. Der Account wettete auf fallende Bitcoin-Kurse und setzte dafür auf Leerverkäufe.

Entsprechende Shorts kaufte er bis 22:49 Uhr deutscher Zeit, also bis eine Minute vor Trumps Zollankündigung und über die ursprüngliche Drohung „massiver Zölle“ um 16:57 Uhr hinweg. Bis Mitternacht machte er rund 88 Millionen Dollar Gewinn. Inzwischen hat der Account weitere Short-Positionen eröffnet.


Screenshot eines Kursgraphen

Screenshot eines Kursgraphen

Gewinn durch Bitcoin-Shorts. Vor Trumps angekündigten Zöllen war der Account im Minus. Der Höchststand lag bei 88 Millionen Dollar Gewinn.

(Bild: hyperdash.info)

Eine zweite Adresse überwies Donnerstagnachmittag 30 Millionen Dollar und wettete damit auf fallende Ethereum-Kurse. Die letzte Short-Transaktion tätigte der Account um 21:58 Uhr deutscher Zeit. Er machte 72 Millionen Dollar Gewinn. Seit August liegt der Gewinn des Accounts bei gut 104 Millionen Dollar.

Einige Beobachter vermuten, dass hinter beiden Adressen derselbe Nutzer stecken könnte. Daher kursiert die Gewinnsumme von 192 Millionen Dollar, inklusive der früheren Ethereum-Gewinne seit August.


(mma)



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Top 10: Das beste Fat-E-Bike für Herbst & Winter im Test – Testsieger Himiway


E-Bike Engwe E26 im Test

Fette Reifen, Federgabel, hydraulische Scheibenbremsen, 150 kg Zuladung und satte 140 km Reichweite – das klingt großartig für ein E-Bike, zumal es auch noch bezahlbar ist. Ob das martialische Gesamtpaket auch gut ist, überprüfen wir im Test.

VORTEILE

  • bequeme Gangübersetzung der 7-Gang-Shimano-Schaltung
  • Hydraulische Scheibenbremsen vorn und hinten
  • hervorragendes Licht samt Bremslicht
  • hohe Zuladung bis 150 kg
  • Reichweite mit 80 km ordentlich

NACHTEILE

  • hohes Gewicht von rund 35 kg
  • bei unserem Testmodell Vordergabel „weich“
  • Motor reagiert wegen Bewegungssensor etwas verzögert

Fette Reifen, Federgabel, hydraulische Scheibenbremsen, 150 kg Zuladung und satte 140 km Reichweite – das klingt großartig für ein E-Bike, zumal es auch noch bezahlbar ist. Ob das martialische Gesamtpaket auch gut ist, überprüfen wir im Test.

Fatbikes sind weniger für die trockene Straße, sondern viel mehr für Sand und Matsch gedacht. Mit den breiten Reifen finden sie auch dort noch Grip, wo normale Mountainbikes längst kapituliert haben. Dennoch gibt es immer wieder Modelle, die für den deutschen Straßenverkehr zugelassen sind und entsprechend Reflektoren, Beleuchtung und einen auf 250 Watt begrenzten Elektromotor bieten.

Genau so ein Bike haben wir uns mit dem Engwe N26 angeschaut – der Version des X26, die für Europa gedacht und bei der etwa der Gasgriff deaktiviert ist. Die bloßen Daten klingen vielversprechend und der erste Eindruck ist es ebenfalls, die Optik ist hingegen Geschmackssache. Spötter könnten anmerken, dass das fette E-Bike in der gelben Farbgebung an eine Hummel auf Steroiden erinnert. Aber das ist natürlich subjektiv. Im Camouflage-Look würde das Fatbike aber wohl problemlos als Combat-Bike für die US-Army durchgehen – oder für die Chinesische Volksbefreiungsarme, schließlich kommt das Rad aus dem Land der aufgehenden Sonne. Ob es sich auch im Abendland gut schlägt, haben wir im Test überprüft.

Optik und Verarbeitung

Das Engwe N26 kommt wie gewohnt teilmontiert zum Kunden. Der muss zuvor allerdings mit einem ziemlich großen und deutlich schwereren Lieferkarton als sonst hantieren – satte 43,5 Kg bringt der auf die Waage, das ist enorm. Den Großteil des Gewichts bringt das N26 selbst auf, es wiegt allein schon 35 Kg. Der Rest sind neben dem Karton selbst zu montierende Anbauteile wie Schutzbleche und Gepäckträger, auch das Vorderrad sowie die Beleuchtung wollen installiert werden. Dabei hilft ein Satz Werkzeug, das der Hersteller gleich mitschickt.

Für den Zusammenbau ist eine Anleitung mit dabei. Die ist allerdings mehr schlecht als recht, sie lässt viele Detailfragen offen. Käufer mit einem Minimum an gesundem Menschenverstand sollten den Aufbau dennoch in guten 30 Minuten hinbekommen, am besten mit einem zusätzlichen Helfer. Wichtig: Soweit möglich sollten alle relevanten Schrauben noch einmal angezogen werden – auch die vormontierten. Bei uns etwa fehlte dem Rücklicht vermeintlich eine Mutter, sie lag lose im Lieferkarton. Eine Luftpumpe ist nicht im Lieferumfang enthalten, die rund 2 Bar für die Reifen lassen sich am einfachsten mit einer elektrischen Pumpe (Bestenliste) ins Gummi schießen.

Unser Bike hatte übrigens noch ein anderes Problem „out of the Box“: Die Hydraulikflüssigkeit für die hintere Bremse war ausgelaufen, sodass kaum Bremswirkung vorhanden war. Ersatz lag dem Bike natürlich nicht bei, komplette Sets zum Entlüften und Nachfüllen gibt es aber günstig bei Amazon. Außerdem ist die Befestigung der enorm großen Frontlampe etwas frickelig, sie dauerhaft und gerade zu installieren, ist etwas fummelig.

Die Verarbeitung stellt sich beim Aufbau vor allem als eines heraus: robust. Alles ist schwer und massiv, das Bike wirkt, als könne man damit auch noch die Zombie-Apokalypse überstehen. Dabei ist auch im Detail alles schick: Der Alurahmen weist ordentliche Schweißnähte auf und die strahlend gelbe Lackierung (der Hersteller nennt sie bezeichnenderweise Hummel-Gelb) ist tadellos.

Der Look ist im aufgebauten Zustand einfach nur martialisch. So fette Reifen (26 × 4 Zoll), ein Gepäckträger, der aussieht, als könnte eine ganze Artistenfamilie darauf eine Pyramide bilden und ein Rahmen, der wirkt, als könne man darin auch einen fetten V8-Motor hängen – das ist alles andere als zurückhaltend. Das gilt dann anschließend auf Asphalt auch für das Rollgeräusch der extrem breiten Stollenreifen, mehr dazu in den kommenden Kapiteln. Übrigens: Reflektoren in Pedalen, Rücklicht und Speichen sind dabei, vorn fehlt allerdings ein weißer Reflektor.

Lenker und Display

Der Lenker ist passend zum restlichen Bike breit und bequem. Er ist weitestgehend zusammengebaut und muss nur noch ans Fatbike geschraubt werden. Lediglich die Klingel benötigt weitere Schraubarbeit. Die gummierten Handgriffe des Lenkers bieten viel Grip und sind dank ausreichend breiter Handballenauflage bequem. Etwas weicher dürften sie aber ruhig noch sein. Rechts gibt es Hinterradbremse, Gangschaltung und Gasgriff, wobei letzterer ab Werk ohne Funktion ist.

Links installiert der Hersteller neben der Vorderradbremse zudem die Steuerung der Elektronik. Hier darf der Nutzer eine von 5 Unterstützungsstufen wählen, das Bike an- und ausschalten sowie das Licht bedienen und durch mehrere Funktionen der Anzeige wie Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeit wechseln. Die Klingel findet hier ebenfalls Platz. Relativ mittig ist das erstaunlich große und farbige LCD installiert, das Unterstützungsstufe, Geschwindigkeit und gefahrene Kilometer auch bei hellem Sonnenlicht noch ausreichend gut ablesbar darstellt. Der Lenker kann in Grenzen in der Höhe verstellt werden. Durch längeres Drücken der Minus-Taste wird übrigens eine Unterstützung zum Schieben des schweren E-Bikes aktiviert, die auch als Anfahrhilfe bis 6 km/h genutzt werden kann.

Schaltung, Bremsen, Sattel und Federgabel

Engwe installiert beim N26 eine einfache 7-Gang-Schaltung von Shimano, die bei uns ab Werk tadellos funktionierte. Gut gefallen hat uns dabei der große Unterschied vom kleinsten zum größten Gang. Damit kann das hohe Gewicht des Rades auch ohne Motor-Unterstützung erstaunlich gut aus dem Stand in Bewegung gesetzt werden und auch bei der maximal unterstützten Geschwindigkeit von 25 km/h strampelt man sich nicht tot. Die Trittfrequenz liegt dann gerade einmal bei 40 bis 45 u/min.

Die Federgabel bietet einen Federweg von etwas knappen 75 Millimeter, funktionierte im Test aber gut. Bei einem Fahrer von etwas über 100 kg Gewicht wirkte sie nicht schwammig, sondern federte Unebenheiten gut weg. Sie kann auf Wunsch blockiert werden und bietet Einstellungsmöglichkeiten ohne Werkzeug. Etwas anders ist das bei der Federung, die Engwe beim N26 in die Sattelstütze installiert. Sie wirkte gerade anfangs recht hakelig, sorgte aber zusammen mit dem breiten und eher weich gepolsterten Sattel für bequemes Fahren.

Die beiden hydraulischen Scheibenbremsen kommen je mit 180-Millimeter-Scheiben und arbeiten am N26 richtig gut. Ganz ohne Einstellung kommt man direkt aus dem Karton aber nicht aus, bei uns haben sie leicht geschliffen. Gepackt haben sie aber von Beginn an sehr gut, die Dosierbarkeit ist ebenfalls ordentlich.

Der Heckmotor

Der Motor des Engwe N26 hat eine Nennleistung von 250 Watt und kommt in der Spitze auf 500 Watt. Er benötigt eine Spannung von 48 Volt und bietet ein Drehmoment von 70 Newtonmeter. Das sind beeindruckende Werte, so ganz glauben wir die 70 Nm aber nicht. Dennoch beschleunigt der Heckmotor den Fahrer schnell auf 25 Kilometer pro Stunde und auch kleinere Steigungen sind kein Problem. Starke Anstiege schafft das N26 aber nicht ohne Geschwindigkeitsverlust. Die Elektronik bietet keinen Drehmoment-, sondern einen Bewegungssensor. Der regelt etwas langsam und schaltet daher den Motor erst nach fast einer kompletten Umdrehung der Pedalerie hinzu – gerade, wenn man vor dem Bremsen nicht heruntergeschaltet hat, stört das. Zudem läuft er ebenso lange nach, was allerdings vom Fahrer manuell durch das Betätigen der Bremse sofort unterbrochen werden kann.

Die fünf Unterstützungsstufen regeln leider nicht die Kraft des Motors, sondern die maximale Endgeschwindigkeit. In Anbetracht des hohen Gewichts des Fatbikes finden wir das aber nur bedingt schlimm – kaum jemand dürfte das N26 über einen längeren Zeitraum hinweg mit reiner Muskelkraft betreiben wollen. Allerdings sehen wir kaum Anwendungsfälle für die einzelnen Geschwindigkeitsstufen, bei denen Stufe 1 bis 10 km/h, 2 und 3 bis 15 km/h, Stufe 4 bis 20 km/h und erst Stufe 5 Unterstützung bis 25 km/h erlaubt.

Fahren

Beim Fahren machte das Engwe N26 eine sehr gute Figur, auch wenn nicht alles Gold ist, was (gelb) glänzt. So ist etwa der so stabil wirkende Gepäckträger nur für 25 kg gedacht und das hohe Gewicht des Rades (satte 35 kg) macht es insgesamt etwas unhandlich. Das ist natürlich bei einem Fatbike zu erwarten, sollte aber Interessenten klar sein. Hinzu kommt ein Abrollgeräusch auf Asphalt, das zu dem eingangs genannten Hummel-Gedanken (und der Namensgebung des Herstellers für die Farbe Gelb) passt. Denn das klingt wie ein wütender Hummelschwarm und lenkt unweigerlich Blicke auf Fahrer und Bike.

Ansonsten fällt vor allem der ausreichend kräftige Motor sowie die hohe Bequemlichkeit auf, die das N26 bietet. Ob das Bike die versprochenen 150 kg Zuladung dauerhaft verträgt, können wir zwar nicht überprüfen, der Motor erweckt aber den Eindruck, auch solch vergleichsweise hohes Gewicht gut zu bewältigen. Entsprechend ist sogar das Ziehen eines kleinen Anhängers denkbar. Der kann natürlich nicht mit genommen werden, wenn es im Wald über Stock und Stein geht. Dem Bike selbst hingegen macht das nichts aus – auch nicht in Herbst und Winter bei Schlamm und Dreck. Dabei sind die Schutzbleche aus dem Lieferumfang eine große Hilfe, will man anschließend nicht wie das Ding aus dem Sumpf aussehen.

In freier Wildbahn spielen Federung, Motorleistung, Grip der breiten Stollenreifen und die generelle Ergonomie des Rades gut zusammen. Sind die Reifen nicht zu hart aufgepumpt, steigt der Komfort sogar noch weiter. Zu weit darf der Druck aber nicht fallen, denn dann wird das Fahrverhalten vor allem in Kurven schnell schwammig. Die breiten Reifen bieten übrigens nicht nur in freier Natur Vorteile, auch im urbanen Dschungel können sie hilfreich sein. Straßenbahnschienen etwa sind hier keine Gefahr und auch die Bordsteinkante verliert einen Teil des typischen Fahrrad-Schreckens.

Das Licht des Engwe N26 ist großartig, die breiten Reifen bügeln mit der Federgabel viele Unebenheiten einfach weg

Sehr gut hat uns die Beleuchtung des Bikes gefallen. Die vordere Lampe ist sehr hell und bietet breite und weite Ausleuchtung. Die kleine rote Rückleuchte ist ebenfalls sehr hell, sie dient außerdem als Bremslicht bei Betätigung der Bremsen – klasse! Die Beleuchtung ist direkt mit dem Akku des N26 verbunden und muss separat über die Bedieneinheit auf der linken Lenkerseite eingeschaltet werden.

Akku und Reichweite

Der Akku des Engwe lässt sich zum Laden durch ein Schloss gesichert entnehmen und in der Wohnung laden – praktisch. Alternativ kann er dabei aber auch im Rad verbleiben. Mit seinen 768 Wh ist er passend zum schweren Bike ziemlich kräftig, der Hersteller verspricht eine Reichweite von bis zu 140 Kilometern – das ist stark. Je nach Art der Fahrtstrecke, äußeren Umständen wie Temperatur und Wind sowie dem Gewicht des Fahrers (im Test etwas über 100 kg) halten wir eher eine Fahrtstrecke von 70 bis 80 Kilometern mit einer Akkuladung für realistisch. Das ist trotzdem ein guter Wert, der den meisten Radlern reichen dürfte. Eine komplette Ladung dauert anschließend rund 6 Stunden.

Preis

Das Engwe E26 kostet direkt beim Händler 1399 Euro. Wer lieber bei Amazon kauft, zahlt ebenfalls 1399 Euro.

Fazit

Der Auftritt ist martialisch, die Ausstattung richtig gut – das Engwe N26 ist ein tolles Fatbike. Denn die hohe Zuladung von 150 Kg, die angegebene Reichweite von bis zu 140 km, hydraulische Scheibenbremsen und ein Motor mit stolzen 70 Nm klingen insgesamt klasse. Tatsächlich stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis.

So ist die realistische Reichweite eher um 70 bis 80 km zu finden und der Motor leistet gefühlt eher 50 oder 60 statt der angegebenen 70 Nm. Außerdem wäre ein Drehmoment-Sensor statt eines Bewegungssensors toll gewesen, und die Federgabel vorn ist mit nur 75 Millimeter Federweg auch etwas knapp bemessen. Toll sind aber etwa das hervorragende Licht inklusive Bremslicht, die guten Bremsen, die angenehme Übersetzung im höchsten Gang, der gute Grip der Reifen, der ausreichend starke Motor und generell der tolle optische Auftritt. Insgesamt ist das Fatbike für gemäßigte Steigungen im Wald und in der Stadt eine richtig gute Wahl, das N26 bietet viel für vergleichsweise wenig Geld.



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