Digital Business & Startups
Eine Woche ohne Essen, ohne Internet: Warum ich mich radikal zurückziehe
2011 hat René Ruhland gemeinsam mit seinem Bruder Marc das E-Commerce-Unternehmen My Poster gegründet, das er bis heute als CEO führt. Besonders die ersten Jahre waren hart für den Gründer. 2014 rutschte Ruhland schließlich in ein Burnout und erlebte eine Art Teufelskreis von körperlichen und psychischen Reaktionen seines Körpers. Einen Ausweg fand er über das sogenannte Nullfasten. Dabei verbringt der Gründer mehrere Tage in einem abgeschiedenen Hotel – ohne feste Nahrung und ohne Fernseher oder andere digitale Medien. Seit 2014 wiederholt der vierfache Vater diese Auszeit fast jedes Jahr. Im Gespräch mit Gründerszene berichtet er von seinen Erfahrungen. Ein Protokoll.
Körper und Geist auf Reset
2014 war ich an einem Punkt, an dem klar war: so geht es nicht mehr weiter. Ich hatte ein Burnout, dazu kam noch ein Hörsturz und eine Autoimmunerkrankung, die einfach nicht besser wurde. Und im Prinzip war es so, dass, egal, was ich versucht hatte: Ich kam einfach nicht runter. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr selbst regulieren. Und dann habe ich irgendwo vom Nullfasten gelesen und was das alles mit dem Körper macht. Also dachte ich: Ausprobieren kann ich es ja mal.
Über das Nullfasten
Beim Nullfasten wird für einen begrenzten Zeitraum komplett auf Nahrung verzichtet. Menschen nehmen in dieser Zeit nur Wasser und Brühe zu sich.
Viele berichten im Zuge des Nullfastens von einem gesteigerten Wohlbefinden nach der anfänglichen Umstellungsphase – sie fühlen sich klarer im Kopf und energiegeladener. Aus spiritueller Sicht wird Fasten seit Jahrhunderten als Weg zur „inneren Reinigung“ praktiziert. Die bewusste Auseinandersetzung mit Verzicht kann zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit Essen führen. Manche Studien deuten außerdem auf positive Effekte wie Autophagie hin, einen Prozess, bei dem der Körper defekte Zellen abbaut und recycelt.
Aber Nullfasten kommt nicht ohne gesundheitliche Risiken. Unter anderem verliert der Körper während dieser Zeit nicht nur Fett, sondern auch Muskelmasse. Es kann zu Mangelerscheinungen, Kreislaufproblemen, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen kommen. Nullfasten kann zudem gefährlich sein für Menschen mit Diabetes, Herzerkrankungen, Essstörungen, Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche. Selbst gesunde Menschen sollten es nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen.
Rund um das Nullfasten kursieren zudem zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten. Hier sind die drei häufigsten:
- Mythos 1: Nullfasten „entgiftet“. Viele glauben, dass Fasten den Körper von „Giftstoffen“ befreit. Tatsächlich verfügt unser Körper über eigene Entgiftungsorgane – Leber, Nieren und Darm – die kontinuierlich arbeiten, unabhängig davon, ob wir fasten oder nicht. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Nullfasten diese Organe in ihrer Funktion unterstützt oder besondere „Schlacken“ ausleitet.
- Mythos 2: Fasten reinigt den Darm. Die Vorstellung, der Darm müsse „gereinigt“ werden, ist medizinisch nicht haltbar. Ein gesunder Darm reguliert sich selbst. Das Fehlen von Nahrung kann sogar die Darmflora negativ beeinflussen, da nützliche Darmbakterien Ballaststoffe als Nahrung benötigen.
- Mythos 3: Der Stoffwechsel wird angekurbelt. Das Gegenteil ist der Fall: Bei längeren Fastenphasen schaltet der Körper in einen Sparmodus und drosselt den Stoffwechsel, um Energie zu sparen. Dies erschwert nach dem Fasten das Halten des Gewichts und begünstigt den Jo-Jo-Effekt.
Ich habe mich dann in ein spezielles Fastenhotel eingebucht, mitten im Nirgendwo. Dort gibt es sehr spartanisch eingerichtete Zimmer, kein Fernsehen, kein Internet, nichts. Aber eine wunderschöne Landschaft. Also habe mich von meiner Frau und meinen Kindern verabschiedet und bin hingefahren. Das Handy habe ich zu Hause gelassen.
Die ersten zwei bis drei Tage waren wahnsinnig hart. Ich machte ja nicht nur den Entzug von Nahrung durch, sondern auch von jeglicher digitalen Technologie. Mein Leben ist sonst ein einziger Wahnsinn. Als Unternehmer und Vater von vier Kindern ist eigentlich nie Ruhe. Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, geht‘s erst richtig los. Und auf einmal war das alles weg. Das war ja auch der Plan.
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Diese Gründerinnen bekommen 5 Millionen Dollar für ihr Startup
Es begann mit einer gemeinsamen Leidenschaft: Geschwindigkeit. An der Stanford University lernten sich Anna-Julia Storch und Leonie Freisinger kennen – zwei Ingenieurinnen, die sich für Autos, Flugzeuge, Maschinen und Roboter begeistern. Heute wollen sie mit ihrem Startup Dryft die Produktionsplanung der Industrie neu erfinden. Und dafür haben sie gerade fünf Millionen Euro eingesammelt.
Was Stanford sie lehrte und ihre 3 wichtigsten Tipps
Ihre Zeit in Stanford habe sie geprägt, sagen beide Gründerinnen. Besonders drei Dinge seien hängen geblieben.
1. First Principle Thinking: „Man lernt in Stanford, Probleme von Grund auf neu zu denken, anstatt nur das inkrementell zu verbessern, was es schon gibt“, sagt Anna-Julia Storch zu Gründerszene.
2. Eine brutale Ehrlichkeit: „Work-Life-Balance gibt es nicht. Gründer sein ist etwas Extremes, da gibt es keine Balance.“
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+++ Accessful +++ The Exploration Company +++ Celonis +++ Zalando +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ Startup der Woche: Accessful +++ EQT Ventures-Director Jenny Dreier wechselt zu The Exploration Company +++ Große Herausforderungen bei Celonis +++ Über die bewegte Geschichte des Modegiganten Zalando +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Montag, 17. November).
#STARTUPLAND: SAVE THE DATE

The next unicorn? You’ll meet it at STARUPLAND
+++ Du hast unsere zweite STARTUPLAND verpasst? Dann trage Dir jetzt schon einmal unseren neuen Termin in Deinen Kalender ein: STARTUPLAND 2026 findet bereits am 18. März statt. Sichere Dir jetzt schon Dein Ticket zum Sparpreis
#STARTUPTICKER
Accessful
++++ Die Jungfirma Accessful ist unser Startup der Woche! Beim Startup aus Berlin, von Stefan Anlang und Samuel Abramov gegründet, handelt es sich um “eine KI-gestützte Plattform zur automatisierten technischen Optimierung von PDF-Dokumenten – ganz ohne manuellen Aufwand”. Die Technologie “spart bis zu 96 % Prüf- und Korrekturaufwand und unterstützt euer Team bei der BFSG- und WCAG-Erfüllung”, so das Team. Mehr neue Startup gibt’s in unserem Startup-Radar
The Exploration Company – Jenny Dreier
+++ Jetzt ist es ein Trend! Nach Project A-General Partner Uwe Horstmann (jetzt Chef des umtriebigen DefenseTech-Startups Stark) und HV Capital-Partner David Fischer (jetzt Chef von The Icon League) wechselt nun auch Jenny Dreier, zuletzt Director bei EQT Ventures, die Seiten. Die Investorin heuert beim deutsch-französischen NewSpace-Startup The Exploration Company, einem Investment von EQT Ventures, an. “If you’ve talked to me at any point in the last years, this will not come as a surprise. I rarely stopped talking about the momentum of European SpaceTech, the bold vision of The Exploration Company, and Hélène’s relentless ambition”, teilt Dreier via Linkein in mit. Das deutsch-französische NewSpace-Startup (München, Bordeaux), 2021 von der ehemaligen Airbus-Managerin Hélène Huby gegründet, “entwickelt, produziert und betreibt Nyx, ein modulares und wiederverwendbares Orbitalfahrzeug, das in der Umlaufbahn aufgetankt werden kann”. Balderton Capital, Plural, Bessemer Venture Partners, NGP Capital und Co. investierten zuletzt 150 Millionen Euro in The Exploration Company. Insgesamt sammelte das Unternehmen bereits rund 195 Millionen ein. (Linkedin) Mehr über The Exploration Company
Celonis
+++ Lesenswert! Das Software-Unicorn Celonis steht vor großen Herausforderungen. “In acht Verfahren streitet das Milliarden-Start-up vor Gericht mit dem Konzern SAP. Celonis-Chef Carsten Thoma gibt sich betont entspannt – und sieht die Firma auf Kurs im KI-Boom” – berichtet Manager Magazin. Zur Erinnerung: Celonis wurde zuletzt mit 13 Milliarden US-Dollar beweret. Das Decacorn, 2011 gegründet, unterstützt Unternehmen dabei, Prozessabläufe zu verstehen und zu verbessern. (Manager Magazin) Mehr über Celonis
Zalando – Robert Gentz
+++ Lesenswert! Zalando-Gründer Robert Gentz spricht im Interview mit Gründerszene über die bewegte Geschichte des Berliner Modegiganten. ” Innerhalb von vier Jahren sind wir von null auf 3000 Mitarbeitende gewachsen. Wir haben damals Wetten abgeschlossen, die ich mit dem Wissen von heute wahrscheinlich nicht eingegangen wäre – aber dieser Glaube daran, dass es funktionieren wird, war entscheidend”, erzählt Gentz. (Gründerszene) Mehr über Zalando
Jupus
+++ Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Direkt nach dem Aufwachen checke ich am Handy die über Nacht eingegangenen Nachrichten und erledige Dringendes sofort. Am Schreibtisch angekommen: Kaffee, kurzer Lage-Check”, erzählt René Fergen, Gründer des Kölner Statups Jupus. Mehr über Jupus
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ Chiphersteller FMC erhält 100 Millionen +++ LegalTech Omnilex sammelt 4,5 Millionen ein +++ Wolters Kluwer kauft LegalTech Libra (90 Millionen) +++ Amadeus Fire übernimmt EduBites +++ MYMY catering und Feedr fusionieren. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Praktikum im VC: Earlybird-Personalerin über Bewerbung, Lebenslauf & No-Gos
Earlybird Venture Capital gehört zu den renommiertesten VCs Europas. Der 1997 gegründete Investor mit Standorten in Berlin, München und London verwaltet mehrere Fonds – von Digital West über Health bis hin zu Space-Tech – und setzt dabei auf ein handverlesenes Team von rund 45 Mitarbeitern.
Doch wie schafft man den Einstieg in dieses exklusive Umfeld? Der Weg ins Investment-Team führt fast immer über ein Praktikum – und der Auswahlprozess ist deutlich anspruchsvoller, als viele denken: Case-Study, Interviews, Scorecards. Was muss in eurem Lebenslauf stehen? Wie läuft der Bewerbungsprozess wirklich ab? Und welche Fehler sind fatal? Wir haben mit Theresa Bruckner, Head of People & Culture bei Earlybird, gesprochen – und sie gibt detaillierte Einblicke, die ihr für eure Bewerbung kennen solltet.
Karriere im Investment-Team: So bekommt ihr eine Zusage bei Earlybird
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