Künstliche Intelligenz
Fahrprofil im Visier: Wie Carsharing-Anbieter ihre Nutzer überwachen
 
Die Verheißung des Carsharings ist die grenzenlose Freiheit auf vier Rädern, ohne die Last eines eigenen Autos. Doch die Realität holt viele Nutzer ein und weckt den Verdacht, dass das Versprechen der Anbieter zunehmend von Spitzelei und fragwürdigen Strafgebühren überschattet wird. Das trübt die Attraktivität des Modells fürs Fahrzeugteilen.
Der Fall des Hamburger Marketingexperten Engin Buldak, über den der Spiegel berichtet, ist exemplarisch: Nach einer 16-minütigen Fahrt mit einem geliehenen Auto erhielt er eine ominöse „Verwarnung“ wegen „auffälligen Fahrverhaltens“. Miles Mobility, der größte Carsharing-Anbieter Deutschlands, drohte ihm bei einem Wiederholungsfall eine Strafe von 250 Euro an – ohne konkrete Beweise oder Details. Buldak, der seit 14 Jahren unfallfrei fährt, fühlt sich laut dem Bericht zu Unrecht beschuldigt und bevormundet. Er bezweifelt die Genauigkeit der eingesetzten Messtechnik. Die Art und Weise, wie Carsharing-Anbieter mit den Daten umgingen und ihren Kunden konfrontativ gegenüberträten, sei „ungeheuerlich“.
Sensoren als heimliche Kontrolleure
Solche Fälle häufen sich. Dahinter steckt Technik, die nicht alle begeistert: Moderne Carsharing-Fahrzeuge sind mit unzähligen Sensoren ausgestattet, die eigentlich Assistenzsysteme beflügeln sollen. Dazu kommen oft an der Windschutzscheibe angebrachte Telematik-Boxen, die scheinbar auch verdächtige Fahrdaten an die Zentralen der Anbieter sowie gegebenenfalls an Kfz-Versicherer übermitteln. Starkes Beschleunigen, Driften, aber auch Rauchen oder Vapen im Auto werden erkannt und führen zu teils drastischen Gebühren.
Ein Blick in die Allgemeinen Geschäfts- und Mietbedingungen von Miles zeigt eine ganze Liste solcher Strafpauschalen: 250 Euro für „aggressives Fahrverhalten“, 150 Euro für eine „Sonderreinigung“ und 100 Euro für Rauchen etwa. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg kritisiert diese nicht sofort ins Auge stechenden Zusatzgebühren laut dem Spiegel. Oliver Buttler, Abteilungsleiter für Verbraucherrecht, hält die Höhe der Gebühren oft für unverhältnismäßig und rechtlich unzulässig. Er rät Betroffenen, sich gegen solche Forderungen zur Wehr zu setzen.
Datenschutz droht, auf der Strecke zu bleiben
Eine Miles-Sprecherin verteidigte das Vorgehen der Firma. Die Sensordaten sollten eine „unsachgemäße Fahrweise“ erkennen und die Kunden ermahnen. Die angedrohten Strafen dienten „als Druckmittel für mehr Vertragstreue“ und sollten bei erheblichen Verstößen auch Kosten für die potenzielle Außerbetriebnahme der Fahrzeuge kompensieren.
Dass die für Carsharing eingesetzten Autos umfassend getrackt werden, gilt prinzipiell seit vielen Jahren als problematisch. Zum Teil entstehen sekundengenaue Bewegungsprofile, wobei der Datenschutz sprichwörtlich auf der Strecke zu bleiben droht. Eigentlich wollten die EU-Verkehrsminister aber schon mit der Amsterdamer Erklärung von 2016 bei der Nutzung von Fahrzeuginformationen einen wirksamen Schutz der Privatsphäre garantiert wissen und zugleich auf eine höhere Verkehrssicherheit hinarbeiten.
Miles stand 2023 selbst unter Verdacht, seit 2019 Parkgebühren in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro nicht an das Land Berlin abgeführt zu haben. Der Anbieter habe die GPS-Daten der Fahrzeugstandorte manipuliert, so der Vorwurf, um die Zahlungen zu umgehen.
Das Park-Dilemma: Wer ist verantwortlich?
Immer wieder sorgt auch das Abstellen der Fahrzeuge für Streit. Die Anbieter pochen auf die sogenannte 48-Stunden-Regel, nach der der letzte Nutzer dafür verantwortlich ist, dass das Auto zwei Tage lang legal parken darf. Dies führt zu fragwürdigen Situationen, in denen Kunden für Bußgelder und Abschleppkosten belangt werden, obwohl einschlägige Verfahren später eingestellt worden sind.
Grundsätzlich gilt Carsharing als Erfolgsmodell. Mit über 5,5 Millionen registrierten App-Anwendern und 297 Anbietern boomt der Markt. Doch die steigende Anonymität, die mit dem vollständig digitalen Anmelde- und Mietprozess einhergeht, zieht auch schwarze Schafe an. Sportliche Spritztouren, Vandalismus und Diebstahl gelten für manche Nutzer als Kavaliersdelikt. Einige Anbieter reagieren darauf, indem sie jüngere Fahrer am Wochenende ausschließen.
(mack)
Künstliche Intelligenz
Übernahme durch Konsortium: EA will kreative Kontrolle behalten
 
Die Investment-Firma von Trump-Schwiegersohn Jared Kushner und der saudi-arabische Staatsfonds: Der geplante EA-Kauf durch ein Konsortium weckt bei Angestellten und Gamern Sorgen vor Einflussnahme. In einer FAQ, die EA an Mitarbeiter verteilt, spielt der US-amerikanische Spielepublisher diese Bedenken herunter: Man werde auch nach dem Deal die kreative Kontrolle behalten.
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„Das Konsortium glaubt an unsere Vision, unsere Führung und die Stärke unserer Teams. Es investiert in EA, weil es davon überzeugt ist, dass wir einzigartig positioniert sind, um die Zukunft der Unterhaltung anzuführen“, schreibt EA in dem Dokument, das der Journalist Stephen Totilo veröffentlicht hat. „EA wird die kreative Kontrolle behalten, und unsere bewährte kreative Freiheit sowie unsere Player-First-Werte bleiben uneingeschränkt bestehen.“
Das Dokument gibt weitere Lippenbekenntnisse: So werde es unmittelbar keine Entlassungen durch die Übernahme geben. Eine absolute Job-Garantie sieht anders aus – zumal EA in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Mitarbeiter entlassen oder für andere Projekte abgezogen hat.
20 Milliarden US-Dollar Schulden
Das Konsortium will Electronic Arts für 55 Milliarden US-Dollar kaufen und privatisieren. Bei den Käufern handelt es sich um den saudi-arabischen Staatsfonds (Public Investment Fund, PIF) sowie Silver Lake und die Investmentfirma Affinity Partners, die von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gegründet wurde. Die Transaktion soll in den kommenden sechs bis neun Monaten abgeschlossen werden. Die Summe von 55 Milliarden US-Dollar teilt sich auf in ein Eigenkapital-Investment von 36 Milliarden US-Dollar und einen Schuldenanteil von 20 Milliarden US-Dollar.
Dieser Schuldenanteil bedeute nicht, dass EA nicht wachsen kann, schreibt die Firma in den FAQ. Man werde auch als Privatfirma Wachstumsgelegenheiten annehmen und möglicherweise Firmen dazukaufen. Zudem werde man als private Firma mehr wirtschaftliche Freiheit genießen, um langfristige Projekte zu verfolgen. „Als privates Unternehmen kann EA einen längerfristigen Investitionshorizont verfolgen und hat mehr Spielraum, mutige Strategien umzusetzen, ohne auf vierteljährliche Reaktionen des Marktes Rücksicht nehmen zu müssen“, schreibt EA in der FAQ.
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(dahe)
Künstliche Intelligenz
Waymo erhöht Tempo im Wettlauf mit Tesla
 
Im Wettlauf mit dem Branchenkonkurrenten Tesla beschleunigt die Robotaxi-Firma Waymo den Ausbau ihres Geschäfts in den USA. Für kommendes Jahr wird der Start in drei neuen Städten angepeilt: San Diego, Las Vegas und Detroit. Die Schwesterfirma von Google gilt als führend beim autonomen Fahren ohne Mensch am Steuer und kommt nach jüngsten verfügbaren Angaben auf mehr als 250.000 Fahrten mit Passagieren pro Woche.
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Tesla-Chef Elon Musk hat jedoch große Ambitionen, den Elektroauto-Vorreiter zur Nummer eins bei Robotaxis zu machen. Musk behauptet, dass neuere Serienfahrzeuge von Tesla alles Nötige an Bord hätten, um autonom unterwegs zu sein – und dabei nur mit Kameras auskämen. Waymo und andere Robotaxi-Entwickler wie die Amazon-Tochter Zoox setzen dagegen für mehr Sicherheit zusätzlich auch auf teurere Laser-Radare, die die Umgebung der Fahrzeuge abtasten.
Tesla fährt günstiger, aber mit Aufpassern
Musks Ansatz hätte einen offensichtlichen Kostenvorteil, allerdings stellt sich die Frage nach dem Kundenvertrauen in die günstigere Technik. Bisher brachte Tesla nur eine kleine Anzahl Robotaxis im texanischen Austin auf die Straße, wo der Konzern seinen Sitz hat. Zur Sicherheit fährt dabei ein Aufpasser von Tesla im Beifahrersitz mit.
Im Silicon Valley dürfen die Wagen autonom nur mit einem Sicherheitsfahrer am Steuer unterwegs sein. Musk sagte jüngst, Tesla werde bis Jahresende in Austin teilweise auf die Begleitperson auf dem Beifahrersitz verzichten können. Auch wolle der Konzern seinen Robotaxi-Dienst bis dahin in acht bis zehn US-Städten an den Start bringen.
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Waymos fahrerlose Wagen befördern unterdessen Passagiere in San Francisco, Los Angeles, Phoenix, Atlanta und Austin. Für die nächste Zeit ist der Start in Miami und der Hauptstadt Washington angekündigt. International hat Waymo bereits London und Tokio im Blick.
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(afl)
Künstliche Intelligenz
Ikea-Bilderrahmen zum E-Paper-Schaufenster für Smart-Home-Daten umbauen
 
Ein typisches Smart Home erzeugt durch zahlreiche Sensoren und Aktoren eine Unmenge an Daten. Diese Daten zu ordnen, fällt oft schwer, weshalb viele Smart-Home-Systeme konfigurierbare Dashboards bereitstellen. Nutzer greifen per Browser oder Handy-App auf die Informationen zu. Das Warten auf das Starten einer App zur Anzeige von Daten ist jedoch nicht die beste Lösung, gerade wenn es mal schnell gehen soll.
Praktischer und schneller wäre es, wichtige Daten direkt auf einen Blick zu sehen, ohne erst das Handy zu zücken oder den Laptop starten zu müssen.
- Datenvisualisierung für Smart-Home-Anwendungen
 - Ikea-Bilderrahmen als Display-Basis
 - Aufbau und Einsatz des E-Paper-Bilderrahmens
 
Checkliste
Zeitaufwand: 8 Stunden
Kosten: 40 Euro
Werkzeug
- 3D-Drucker
 - Lötkolben
 - Seitenschneider
 - Abisolierzange
 - Multimeter
 - Torx Schraubendreher
 
Material
- Ikea Ribba- oder Ikea-Rödalm-Bilderrahmen
 - 7.5″-Monochrom-E-Paper-Display, 800 × 480 Pixel
 - E-Paper-Driver-Board für Seeed Studio XIAO
 - Seeed Studio XIAO ESP32-C3
 - Kippschalter Schwarz (Maße 21 × 15 × 13 mm)
 - MAX17043 LiPo „Battery-Gauge“-Breakout-Board
 - 2 14500-LiPo-Zellen, 2 AA-Zellenhalterungen
 - 12 M2-Gewindeeinsätze (zum Einschmelzen in die Bauteile)
 - 4 M2×6-Torx-Senkkopfschrauben
 - 4 M2×10-Torx-Senkkopfschrauben
 - 4 M2×12-Torx-Senkkopfschrauben
 - citca 10 cm transparente Klebestreifen
 - Litze
 - Lötzinn
 - Filament
 - JST-PH-Verbindungskabel (Anschluss der Akkus an den MAX17043)
 - USB-C-Kabel
 - USB-Netzteil (optional für Netzbetrieb)
 
Eine Lösung bietet der Umbau eines Ikea-Bilderrahmens. Der ursprünglich für dieses Projekt verwendete Ribba-Rahmen ist zwar nicht mehr lieferbar, doch viele Haushalte besitzen dieses ehemals beliebte Modell noch. Das Nachfolgemodell Rödalm ist ebenfalls gut zum Umbau geeignet und bei Ikea aktuell im Programm.
          
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