Künstliche Intelligenz
Gematik-Geschäftsführerin: Elektronische Patientenakte ist „KI-ready“
Inzwischen können laut Gematik-Geschäftsführerin Brenya Adjei rund 80 Prozent der Praxen die elektronische Patientenakte (ePA) nutzen. Auf dem Weg dahin seien 600 Tickets gelöst und Hunderte Interviews geführt worden. Zudem habe die elektronische Medikationsliste erste Leben gerettet. Damit sei schon jetzt der Nutzen der ePA gegeben, auch wenn noch wenige Versicherte die Akte aktiv nutzen. Das sagte sie in einer Diskussionsrunde „ePA – Zwischen Datenschutz, Digitalisierung und Versorgung“ auf dem „Big Bang KI“-Festival, auf dem sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft trafen.
Laut Arne Orschulik, der unter anderem für die elektronische Patientenakte bei der Techniker Krankenkasse zuständig ist, sei die „ePA für alle ein riesiger Schritt“. Man sei aber noch ganz am Anfang. 11 Millionen Versicherte bei der TK verfügen bereits über eine ePA, aber bis sie alle nutzen, dauere es noch. Die großen Anschreibeaktionen der Kassen seien kostspielig gewesen. Speziell für die nächsten Generationen sei die ePA hilfreich, da dann alle Informationen ab der Geburt vorhanden seien: „Für mich ist die ePA noch nicht hundertprozentig das, was sie für Kinder sein kann, die jetzt beispielsweise geboren werden“, sagte Orschulik.
Nach Sicht von Bahman Afzali, Hausarzt und Gründer des Praxisverwaltungssystems Docport, werde die ePA bereits in der Praxis genutzt. Afzalis Patienten laden Dokumente herunter. „Wir merken hier und da auch schon, dass das Ganze Leben rettet“, so Afzali, gerade bei Patienten mit geringer Gesundheitskompetenz. Dank der Medikationsliste können Ärzte sehen, was andere Ärzte verordnen. Insgesamt müsse man sich darauf einstellen, dass Patienten mehr Verantwortung tragen wollen.
Kritik an den Informationsschreiben der Krankenkassen übte Michaela Schröder vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Es brauche daher „dringend“ weitere Informationen. Viele Verbraucher hätten die Schreiben als Werbung verstanden und weggeschmissen. Weiterhin gebe es Kritik an der nicht immer funktionierenden und komplizierten Anmeldung. Ebenfalls gibt es Fragen zum Nutzen, auch von gesunden Verbrauchern, die sich etwa für die Impfübersicht oder den Mutterpass interessieren. „Die meisten Menschen wollen eigentlich nur, dass es funktioniert und sie sich darauf verlassen können. Die wollen nichts lesen, die wollen nicht tausendmal irgendwas klicken und die wollen sich nicht damit großartig beschäftigen.“
Was passiert mit den Daten?
Das sei auch bei der Datensicherheit so, sie wollen sich einfach darauf verlassen können. Ebenso würden die Versicherten ein feingranulares Berechtigungsmanagement fordern, wonach Versicherte selbst entscheiden können, welcher Arzt welches Dokument sehen kann. Das Berechtigungsmanagement gab es in früheren Versionen bereits und wurde mit der neuen ePA abgeschafft.
„Die ePA ist unglaublich sicher. Natürlich, mit viel krimineller Energie findet man immer irgendwo irgendwie einen Weg. Das kann ich nicht leugnen, aber die Leute haben kein Problem damit, auf Instagram, auf Facebook und sonstwo ihre Sachen zu posten“, so Orschulik. Ihn würde es „mehr stören, wenn auf meinem Konto 3000 Euro fehlen, als wenn möglicherweise irgendwo […] ein kleiner Datenabfluss“ sei.
ePA „KI-ready“
Adjei erklärte, dass es einerseits Beschwerden wegen des Datenschutzes gibt und gleichzeitig aufgrund weniger Nutzerzahlen gemeckert wird. Sie sieht die bisherigen Errungenschaften positiv. Ein Vorteil, dass es die ePA noch nicht so lange gibt, sei, dass die ePA „state of the art“ ist und auch schon KI-ready. Bei anderen Ländern würde das zu Neid führen. Auch der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach hatte im Zusammenhang mit der ePA von der „Gnade der späten Geburt“ gesprochen. Insgesamt, bevor es weitere Funktionen gibt, müsse die ePA Adjei zufolge erst einmal an „Stabilität im Grundsystem“ gewinnen.
Noch nutzen viele Sektoren die ePA nicht, bemängelte Afzali. Viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nähmen bislang nicht teil. Krankenhäuser sind, wie Kassenärzte auch, ab dem 1. Oktober verpflichtet, die ePA zu befüllen. Sanktionen gibt es allerdings frühestens ab 2026.
Künstliche Intelligenz
US-Regierung will KI-Rechenzentren viel schneller ans Stromnetz anschließen
Die US-Regierung hat die dafür zuständige Bundesbehörde angewiesen, große Stromverbraucher wie Rechenzentren drastisch schneller an das Elektrizitätsnetz anzuschließen, als das bislang der Fall war. Das geht aus vorgeschlagenen Regeländerungen von US-Energieminister Chris Wright hervor, laut denen die dafür nötige Prüfung künftig maximal 60 Tage dauern darf. Der Schritt wäre eine „grundlegende Änderung für einen Prozess, der sich aktuell über Jahre hin ziehen kann“, ordnet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg die Bedeutung ein. Das Vorhaben könnte demnach helfen, den stark wachsenden Strombedarf von der KI-Branche zu stillen, aber auch zu weiteren Problemen bei der Stromversorgung in den USA führen.
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Voraussetzungen für beschleunigte Prüfung
Wright begründet die Pläne in dem Brief an die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) mit dem Ziel, eine „neue Ära amerikanischer Prosperität“ einleiten zu wollen. Dafür bräuchten große Verbraucher – „darunter KI-Rechenzentren“ – die an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sind, eine zeitnahe, ordnungsgemäße und diskriminierungsfreie Möglichkeit dafür. Genau das müsse nun sichergestellt werden, die Behörde soll seine Vorschläge deshalb bis Ende April prüfen und umsetzen. Vorgesehen ist etwa, dass die beschleunigte Prüfung erfolgt, wenn die Betreiber eigene Stromerzeugung zur Verfügung stellen oder einwilligen, ihren Verbrauch in Zeiten hoher Nachfrage zu senken.
Solch ein Schritt sei von der Tech-Branche in den USA sehnlichst erwartet worden, führt Bloomberg weiter aus. Zuletzt war immer öfter die Frage aufgeworfen worden, wie der massive Strombedarf der für die KI-Entwicklung nötigen Rechenzentren gestillt werden soll, ohne dass die Strompreise für alle massiv steigen. Der Energiehunger hat zuletzt auch für ein neu erwachtes Interesse an Atomstrom geführt, Microsoft lässt beispielsweise das stillgelegte Kernkraftwerk auf Three Mile Island wieder in Betrieb nehmen. Bloomberg meint noch, dass die geplante Regeländerung der US-Regierung auf Widerstand der US-Bundesstaaten stoßen könnte, wo der Energiehunger bereits konkrete Folgen hat, etwa für die Strompreise.
(mho)
Künstliche Intelligenz
KI im Büro: Excel, Präsentationen und E-Mails mit KI erstellen
Der Fachdienst heise KI PRO veranstaltet am 11. November 2025 von 16 bis 17 Uhr ein Webinar zum praktischen Einsatz von KI-Tools für alltägliche Büroaufgaben. Die einstündige Veranstaltung vermittelt, welche Möglichkeiten aktuelle KI-Systeme wie Claude, ChatGPT, Microsoft Copilot und Google Gemini für die Arbeit mit Tabellen, Präsentationen und Textdokumenten in Microsoft Office und Google Workspace tatsächlich bieten.
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Die Teilnehmenden erfahren, wie verschiedene KI-Tools Excel-Tabellen mit funktionsfähigen Formeln generieren, PowerPoint-Präsentationen erstellen und Word-Dokumente aufbereiten. Dabei werden die unterschiedlichen Ansätze der Plattformen verglichen und gezeigt, welches Tool für welche Aufgabe am besten geeignet ist.
Realistische Einordnung statt überzogener Versprechen
Das Webinar geht kritisch mit den Möglichkeiten der KI-Werkzeuge um. Viele KI-Lösungen bleiben noch hinter den Erwartungen zurück und liefern Ergebnisse mit schwankender Qualität. Die Veranstaltung bietet daher Orientierung, welche Tools und Workflows tatsächlich gute Ergebnisse produzieren.
Das Webinar richtet sich an Büroangestellte und Wissensarbeiter, die ihre täglichen Aufgaben effizienter gestalten möchten, sowie an Führungskräfte, die KI-gestützte Arbeitsabläufe einführen wollen. Grundkenntnisse in Office-Anwendungen sind hilfreich, Erfahrung mit KI-Tools ist nicht erforderlich.
Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz für das Webinar und lernen Sie, welche KI-Tools Ihren Büroalltag wirklich verbessern können.
Zur Anmeldung bei heise academy

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Umweltplakette für E-Autos und Plug-in-Hybride könnte entfallen
Bislang brauchen auch Plug-in-Hybride und Elektroautos eine Umweltplakette, wenn sie in Umweltzonen legal genutzt werden. Das gilt unabhängig davon, ob sie ein E-Kennzeichen haben oder nicht. Genau das soll sich nun ändern: Das Bundesumweltministerium arbeitet an der Abschaffung der Umweltplaketten für Autos mit einem E-Kennzeichen. Das geht aus einer Auskunft des Ministeriums an die beiden CDU-Abgeordneten Anna Aeikens und Benedikt Büdenbender hervor, die der dpa vorliegt.
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Voraussetzung: E-Kennzeichen
Das Ministerium plane „eine Ausnahme der Fahrzeuge mit E-Kennzeichen von der Plakettenpflicht“, schreibt der Parlamentarische Staatssekretär Carsten Träger aus dem Umweltministerium den beiden Abgeordneten. „Wir werden das Rechtsetzungsverfahren so zügig wie möglich vorantreiben.“ E-Kennzeichen sind nicht vorgeschrieben, können aber je nach Kommune Vorteile mit sich bringen wie kostenfreies Parken oder das Recht zur Nutzung von Busspuren. Beantragen können sie Besitzer reiner Elektroautos, aber auch für bestimmte Plug-in-Hybride gibt es sie.
„Dass wir hier mit dem Wegfall der Umweltplakettenpflicht einen unnötigen Kostenpunkt und bürokratischen Mehraufwand abbauen, entlastet nicht nur neue Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter, sondern spart auch hohen Verwaltungsaufwand bei der Ausstellung der Plaketten und ebenso der Ahndung möglicher Ordnungswidrigkeiten in diesem Zusammenhang“, argumentiert Aeikens. Büdenbender betonte, um die Elektromobilität voranzubringen, seien nicht nur Förderprogramme wichtig, sondern auch der Abbau überflüssiger Bürokratie. Die beiden Abgeordneten hatten sich für den Wegfall der Pflicht eingesetzt. Die Idee ist nicht neu: Schon vor knapp drei Jahren hatte die CSU einen Anlauf in diese Richtung unternommen.
Bußgeld: 80 Euro
Derzeit gibt es in der Bundesrepublik 35 Umweltzonen, die zum Teil eine Reihe von Städten oder Orten umfassen. Die Einfahrt ist in der Regel nur mit einer grünen Plakette erlaubt. Wer ohne Plakette in eine Umweltzone fährt, dem droht ein Bußgeld von 80 Euro. In Deutschland waren zum 1. Juli 2025 rund 1,8 Millionen Elektroautos zugelassen und mehr als eine Million Plug-in-Hybride. Insgesamt sind in Deutschland 49,5 Millionen Pkw zugelassen.
„Grüne Plakette zeigt kaum noch Wirkung“
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Die grüne Umweltplakette wird für Autos mit ehemals vergleichsweise geringerem Schadstoff-Ausstoß vergeben. „Da derzeit über 90 Prozent der zugelassenen Autos die Abgasstandards für eine grüne Plakette erfüllen, erzielen die Umweltzonen mit ihren derzeitigen Kriterien kaum noch Wirkung“, schreibt das Umweltbundesamt auf seiner Website. Plaketten bekommen Autobesitzer bei Kfz-Zulassungsbehörden oder bei Abgasuntersuchungsstellen wie Tüv und Dekra oder auch berechtigten Werkstätten. In manchen Städten sind Online-Anträge möglich. Die Kosten liegen laut ADAC zwischen 5 und 20 Euro.
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(mfz)
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