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Gemini for Home: Google bringt generative AI ins Smart Home


Google stellt „Gemini for Home“ vor und ersetzt damit den Google Assistant auf den smarten Geräten der Google-Home- und Nest-Serie. Alle Google-Geräte des letzten Jahrzehnts erhalten ein Update. Zudem hat das Unternehmen neue Geräte für Home vorgestellt, auf Gemini ausgelegt. Den Anfang machen Kameras, ein Speaker folgt 2026.

Smart Displays, Lautsprecher, Kameras und Türklingeln profitieren

Gemini soll dabei nicht einfach nur ein Ersatz für den Sprachassistenten Google Assistant auf den Smart Displays und Lautsprechern des Unternehmens dienen, sondern pro-aktiv und multimodal agieren, um bessere und richtige Konversationen zu ermöglichen. Der Wechsel auf Gemini verbessert aber auch die Intelligenz von Geräten im Zuhause wie Kameras und Türklingeln und die Google-Home-App selbst.

Geräte, auf denen Gemini for Home verfügbar ist (Bild: Google)

Zudem erhält Gemini neue, natürlicher klingendere Stimmen, die eine fließendere Antwort ermöglichen. Dass Gemini weit leistungsfähiger als der Google Assistant ist, ist dabei wenig überraschen, auch wenn Google selbst zugibt, dass es auch für sie nicht ganz einfach war, Gemini im Smart Home so umzusetzen, dass nicht nur generative AI funktioniere, sondern auch die Grundlagen des Smart Homes wie das Stellen eines Timers oder das Musikspielen, ohne AI-Halluzinationen. Ein Problem, über das auch Amazon bei Alexa Plus gestolpert war. Gemini for Home nutzt künftig auch Echtzeitinformationen etwa zum Wetter für seine Antworten und erinnert sich an vorhergehende Fragen, so dass man an diese nahtlos anknüpfen kann, ohne den Inhalt zu wiederholen.

Fortlaufende Konversation mit Gemini Live

Mit Gemini Live und dem Befehl „let’s chat“ kann zudem eine fortlaufende Konversation gestartet werden, in deren Verlauf kein Aufweckwort mehr benötigt wird. Dabei kann man Gemini auch jederzeit ins Wort fallen und die Antwort unterbrechen, um eine Rückfrage zu stellen. Auch das Erstellen von ganzen Gute-Nacht-Geschichten über die generative KI ist so möglich, die über den Smart Speaker vorgelesen wird.

Automationen per Sprache und komplexere Befehle

Die gesamte Interaktion wird durch Gemini zudem natürlicher, da Befehle an den Sprachassistenten im Smart Home nun nicht mehr so eindeutig als solche formuliert werden müssen. Zudem lassen sich Befehle verknüpfen und differenzieren, wodurch auch ein „Schalte alle Lichter außer die Bürolichter aus“ möglich wird. Automationen lassen sich künftig auch einfach per Sprache erstellen, indem man Gemini sagt, was man mit der Automation steuern möchte. Ein Befehl könnte beispielsweise „Erstelle eine Automation, die jeden Tag bei Sonnenuntergang das Gartenlicht einschaltet und die Haustür verriegelt“ lauten. Auch ein „Schalte heute Abend verschiedene Lichter an und aus, damit es so aussieht als wäre jemand zuhause“ soll künftig möglich sein.

Man kann Gemini auch sagen, was man plant zu tun: Ein „Hey Google, ich werde gleich kochen, kannst du das Licht einschalten“ wird deshalb das Licht in der Küche aktivieren. Und anstatt jede Zutat einzeln aufzuführen, die auf die Einkaufsliste gesetzt werden soll, kann man Gemini nun einfach sagen, dass alle Zutaten für ein bestimmtes Essen auf die Liste gesetzt werden sollen.

Auch Musik lässt sich nun starten, indem man beschreibt, welchen Song man hören möchte, wenn man den Titel nicht genau kennt.

Bessere Benachrichtigungen bei Kameras

Wie Amazon will auch Google bei Kameras die Benachrichtigungen mit mehr Inhalt füllen, indem die Kameras Events verstehen und interpretieren können, statt nur „Bewegung erkannt“ zu senden. Eine AI-Erläuterung erklärt deshalb künftig auch den Inhalt des Videos, damit in den Benachrichtigungen schon zu erkennen ist, was vor der Kamera geschehen ist.

Die neue Google-Home-App (Bild: Google)

Wichtige Events lassen sich zudem in einer Tageszusammenfassung abrufen und man kann Gemini fragen, was heute zuhause passiert ist. Zudem kann die gesamte Videohistorie per Sprache durchsucht werden, wobei auch Anfragen wie „Wann sind die Kinder heute nach hause gekommen“ oder „habe ich das Gartentor geschlossen“ möglich sind.

Start als Early Access im Oktober

Gemini for Home startet im Oktober als Early Access. Es steht für alle Smart Displays, Kameras, Lautsprecher und Video-Türklingeln des letzten Jahrzehnts zur Verfügung. Lautsprecher und Smart Displays werden dabei voraussichtlich Ende des Monats in den Early Access integriert. Um an der Testphase teilzunehmen, muss man den Early Access in den Zuhaue-Einstellungen in der Google-Home-App aktivieren.

Alle Funktionen nur mit Abo

Parallel führt Google ein neues Abo ein, Google Home Premium. Denn alle Funktionen wie Gemini Live, die AI-Benachrichtigungen von Kameras und die Tageszusammenfassung gibt es nur im kostenpflichtigen Abonnement, das zugleich Nest Aware ersetzt. In den USA kostet das neue Abo 10 US-Dollar pro Monat.

Neue Google-Home-App

Mit dem Start von Gemini for Home hat Google auch die Home-App komplett überarbeitet. Sie startet nun nicht nur schneller und stürzt seltener ab, sondern alle Nest-Geräte können nun auch vollständig in der Home-App konfiguriert und genutzt werden. Die Live-Vorschau von Kameras lädt zudem 30 Prozent schneller und schlägt 40 Prozent seltener fehl.

Die neue Google-Home-App

Die neue Google-Home-App (Bild: Google)

Die App bietet künftig drei Tabs (Home, Aktivität und Automationen) und eine Suchleiste oben. Zudem lässt sich in der App per Swipen navigieren, um schneller zwischen den Inhalten wechseln zu können. Der Aktivitäts-Tab zeigt für alle Geräte eine chronologische Historie, was im Zuhause passiert ist. Zudem lässt sich die bereits erwähnte Tageszusammenfassung aufrufen.

Über einen komplett neuen Editor sollen Automationen nicht nur leistungsfähiger, sondern auch deutlich einfacher zugänglich sein.

Die neue Home-App startet heute und wird nach und nach in allen Märkten und auf allen Geräten ausgerollt.

Zwei neue Nest-Kameras

Zum Start von Gemini for Home kommen zudem zwei neue Nest-Kameras von Google auf den Markt, die speziell für Gemini optimiert wurden: die Nest Cam Indoor Wired (3. Gen) und Nest Cam Outdoor Wired (2. Gen). Sie bieten en 2K-HDR-Video mit 30 FPS und einem größeren Sichtfeld (152° diagonal) und ermöglichen unter anderem, dass für Benachrichtigungen automatisch auf den relevanten Bildausschnitt gezoomt wird, so dass man schon in der Vorschau erkennt, was im Bild wichtig ist. Die Cam Outdoor ist nach IP56 gegen Staub und Wasser geschützt.

Nest Cam Outdoor (2. Gen)

Nest Cam Outdoor (2. Gen) (Bild: Google)

Die neue Nest Cam Outdoor Wired startet in Deutschland für 149,99 Euro, die Nest Cam Indoor Wired für 99,99 Euro.

Nest Cam Indoor (3. Gen)

Nest Cam Indoor (3. Gen) (Bild: Google)

Neuer Google-Home-Lautsprecher kommt 2026

Ein neuer Google-Home-Lautsprecher soll hingegen erst im Frühjahr 2026 für 100 US-Dollar folgen. Er soll speziell auf Gemini und natürliche Gespräche ausgelegt sein und bietet ein 360° Audio. Zudem ist er Heimkino-geeignet, so dass zwei Lautsprecher als Paar mit einem Google Home Streamer gekoppelt und als TV-Lautsprecher dienen können.



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