Connect with us

Digital Business & Startups

Gründer will seit Jahren sein Startup loswerden – wer erlöst ihn?


Gründer will seit Jahren sein Startup loswerden – wer erlöst ihn?

Niemand wollte sein Zahnputztabletten-Startup kaufen, also machte er es zum Weltmarktführer – Jetzt bietet Gründer Axel Kaiser es erneut an.
Collage: Gründerszene/ mit Material von Denttabs

Seit rund einem Jahrzehnt versucht Axel Kaiser, sein Unternehmen loszuwerden. Zwei Versuche einen neuen Geschäftsführer zu installieren, scheiterten bereits, auch ein Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ brachte nicht den gewünschten Wandel und kaufen wollte sein Unternehmen bisher auch keiner, sagt Kaiser. Trotzdem – oder vielmehr gerade deshalb – machte der heute 62-Jährige weiter. Und das könnte sich auszahlen.

Nein, dies sei nicht noch eine Geschichte über einen Boomer, der keinen Nachfolger für sein Mittelstands-Geschäft finde, macht Kaiser gleich zu Beginn unseres Gesprächs deutlich. Bei ihm gehe es um etwas anderes. Um eine gute Idee, für die lange niemand offen zu sein schien. Und um einen Startup-Geschäftsführer, der vielleicht nie wirklich einer sein wollte. Kaiser kokettiert gerne damit, bezeichnet das, was er tut, als „absoluten Dilettantismus“. Doch um zu verstehen, wie Kaiser an diesen Punkt gekommen ist, muss die Geschichte von vorne erzählt werden.

Nieder mit der Zahnpasta



Source link

Digital Business & Startups

Die Bahnbranche tickt traditionell eher vorsichtig


#Interview

Bei Futurail dreht sich alles um autonome Züge. „In einem Jahr werden wir die ersten Pilotstrecken in Europa und den USA testen“, sagt Gründer Maximilian Schöffer. Kürzlich sammelte das Team 7,5 Millionen ein – unter anderem von Asterion Ventures.

“Die Bahnbranche tickt traditionell eher vorsichtig”

Das deutsch-französisches Startup Futurail, 2023 von Alex Haag, Patrick Dendorfer und Maximilian Schöffer gegründet, entwickelt “eine Autonomie-Plattform für selbstfahrende Züge”. Der französische Investor Asterion Ventures, Leap435 aus München, EIT Urban Mobility, Zero Infinity Partners und Heroic Ventures investierten zuletzt 7,5 Millionen Euro in das Unternehmen.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Schöffer einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Futurail erklären?
Stell dir vor, Züge könnten von alleine fahren, so wie ein Autopilot im Auto, nur eben auf Schienen. Wir bauen die System, das das möglich macht. Gerade gibt es nämlich viel zu wenig Lokführer, und das führt zu Ausfällen und Verspätungen. Mit unserer Technik können trotzdem mehr Züge fahren, sie sind pünktlicher, extrem sicher, und kosten weniger. Am Ende heißt das: weniger Stau, günstigere Tickets und weniger CO2 für unsere Enkelkinder. 

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Unser Geschäftsmodell ist ziemlich einfach: Wir integrieren unsere Autonomie-System in neue oder bestehende Züge und verdienen dann pro Zug eine jährliche Lizenzgebühr. Zudem kommen Projektumsätze, wenn wir unsere Technik bei Zugherstellern oder Bahnbetreibern einbauen. Langfristig ist das ein hochskalierbares SaaS-Modell – wir nennen es Driver-as-a-Service. 

Wie ist die Idee zu Futurail entstanden?
Wir drei Gründer haben schon vor Futurail an autonomen Autos und KI gearbeitet. Alex, unser CEO, war in Kalifornien für die Software des Tesla Autopiloten verantwortlich und hat später bei Audi die Self-Driving Unit (AID) von null auf 300 Mitarbeiter aufgebaut. Nach vielen Jahren in der Automobilbranche und dem Merger mit Argo AI wollte er etwas machen, das wirklich Impact auf Nachhaltigkeit hat. Robotaxis sind spannend, sie lösen allerdings nicht die großen Probleme. Die Bahn dagegen ist viel klimafreundlicher, nur stößt sie an ihre Grenzen: Es gibt einen massiven Lokführermangel, hohe Betriebskosten und zu viele Verspätungen. Die Lösung lag für uns auf der Hand: Autonomie in die Bahn bringen. Und wir sind überzeugt: Auch wenn Europa beim Thema autonome Autos den Anschluss verloren hat – im Bahnsektor ist der Zug noch nicht abgefahren. Genau hier können wir aus Europa heraus einen echten Global Champion aufbauen. 

Wie oder wo hast Du Deine Mitgründer kennengelernt?
Alex und Patrick kannten sich schon aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Argo AI. Ich hatte zuvor vier Jahre in einem Startup aus der Autonomous-Vehicle-Branche gearbeitet. Zusammengefunden haben wir dann über einen gemeinsamen Freund. Uns verbindet der gemeinsame Traum, Technologie sinnvoll einzusetzen, um Mobilität nachhaltiger und besser zu machen. 

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Die Bahnbranche tickt traditionell eher langsam und vorsichtig, während wir als Tech-Startup Geschwindigkeit und Agilität leben. Wir mussten zeigen, dass wir beides vereinen können – die strengen regulatorischen Anforderungen erfüllen und gleichzeitig mit Startup-Tempo Innovation vorantreiben. 

Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf Eurer Agenda?
Durch unsere Kundenprojekte in Europa und den USA entwickeln wir unseren FUTURAILDriver konsequent weiter. Der nächste große Meilenstein: Bis 2027 wollen wir das erste offiziell zugelassene System für autonome Zugfahrten in Rangierbahnhöfen und an Endhaltestellen auf die Schiene bringen und somit den Weg für den breiten Einsatz selbstfahrender Züge ebnen. 

Ihr konntet bereits Investorengelder einsammeln. Wie seid Ihr mit Euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Ein Mix aus Netzwerk, Timing und Überzeugungskraft. Einige Investoren kannten wir schon aus früheren Projekten, andere haben wir in den letzten zwei Jahren gezielt angesprochen und Schritt für Schritt Beziehungen aufgebaut. Am Ende hat sie vor allem überzeugt, dass wir ein echtes Deep-Tech-Produkt made in Europe entwickeln, das das Potential hat, eine ganze Branche komplett zu revolutionieren. 

Wo steht Futurail in einem Jahr?
In einem Jahr werden wir die ersten Pilotstrecken in Europa und den USA testen. Unser Team wird sich bis dahin verdoppelt haben, um genügend Kompetenz und Schlagkraft für unser großes Ziel 2027 – die Zertifizierung – aufzubauen. Und wir wollen klar gezeigt haben: Selbstfahrende Züge sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern Schritt für Schritt Realität.

WELCOME TO STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Futurail 



Source link

Weiterlesen

Digital Business & Startups

Der Wasserstoff zeigt, was Europas größtes Problem ist


Energieautarkie ist keine romantische Idee, sondern der Grundpfeiler von technologischer und politischer Souveränität.

Der Wasserstoff zeigt, was Europas größtes Problem ist

Wasserstoff ist nicht nur für die Mobilität von entscheidender strategischer Bedeutung
Getty Images / Pier Marco Tacca

Während China seinen Wasserstoffsektor mit industrieller Wucht aufbaut und die USA unter Präsident Trump große Teile ihrer Förderprogramme einkassieren, steckt die Wasserstoffindustrie in der EU im Moment in einer Warteschleife. Der Rückzug der USA aus grünen Technologien ist für Europa eigentlich eine historische Gelegenheit. Doch statt entschlossen zu investieren, verliert sich der Kontinent erneut in kleinteiligen Ausschreibungen, Zuständigkeitsfragen und politischen Bekenntnissen.

Es geht um Kontrolle

Denn wer die Energie kontrolliert, kontrolliert die Technologie. Ohne Energieunabhängigkeit keine Technologieführerschaft. Schon gar nicht in Zeiten, in denen KI-Rechenzentren massiven Energiebedarf haben. Europa kann keine globale Industrie gestalten, wenn es seine Energie weiter importiert. Noch immer basieren viele Strategien auf Wasserstoffimporten aus Nordafrika oder dem Nahen Osten – ein geopolitisches Risiko, das Europas industrielle Zukunft erneut in fremde Hände legt.

Die Abhängigkeit von billiger Energie aus Drittländern hat den Kontinent schon einmal in die Falle geführt: erst beim Gas, dann bei seltenen Erden, nun droht dasselbe beim Wasserstoff. Energieautarkie ist keine romantische Idee, sondern der Grundpfeiler von technologischer und politischer Souveränität.

China hat diese Lektion längst verstanden. Man baut komplette Wertschöpfungsketten. Von der Elektrolyse über die Speicherung bis zur industriellen Anwendung. Der Staat fördert die Produktion nicht nur finanziell, sondern zwingt Unternehmen zur Integration von H₂-Technologien in bestehende Strukturen. So entsteht eine industrielle Dynamik, die Europa nur mit konsequenter Industriepolitik kontern kann. In China gilt Wasserstoff als Schlüsseltechnologie – in Europa als Klimamaßnahme. Das ist der entscheidende Unterschied.

Dabei ist das Fundament für eine europäische Erfolgsgeschichte längst vorhanden. Gerade Startups treiben Innovationen voran, wo Konzerne zögern. Ein herausragendes Beispiel ist Enapter aus Deutschland. Das Unternehmen hat mit seinen modularen AEM-Elektrolyseuren gezeigt, wie sich grüne Wasserstoffproduktion dezentral und kosteneffizient realisieren lässt – ob für Fabriken, Quartiere oder Mikrogrids.

Startups bieten strategische Unabhängigkeit

Enapter exportiert bereits weltweit, während die Politik zu Hause noch über Förderquoten diskutiert. Das Startup beweist, dass technologischer Vorsprung nicht aus Subventionen entsteht, sondern aus Mut, Geschwindigkeit und einem klaren Fokus auf industrielle Umsetzung.

Für junge Unternehmen ist Wasserstoff derzeit das, was das Internet um die Jahrtausendwende war: ein neues Betriebssystem für ganze Industrien. Wer heute in Speichertechnik, Steuerungssoftware oder Infrastrukturplattformen investiert, schafft das Fundament für die nächste industrielle Revolution. Die EU müsste diesen Pionieren den Weg ebnen – durch schnellere Genehmigungen, steuerliche Anreize, offene Datenräume und einheitliche Standards.

Europa braucht eine Energiepolitik, die endlich Industriepolitik ist. Eine Politik, die erkennt, dass technologische Führerschaft nicht durch Konsultationen entsteht, sondern durch Fabriken, Netzwerke und Kapital. Solange Europa auf Import setzt, bleibt es abhängig – und Abhängigkeit bedeutet immer: Verzicht auf Gestaltungsmacht. Die Kontrolle über Energieflüsse ist die Voraussetzung für Innovation. Nur wer Energie produziert, kann Technologie exportieren.

Wasserstoff ist mehr als ein Energieträger. Er ist der Testfall, ob Europa überhaupt noch fähig ist, eine technologische Führungsrolle zu übernehmen. Wer nur reagiert, wird Kunde bleiben. Wer gestaltet, kann Märkte dominieren. Mit Unternehmen wie Enapter, mit Ingenieurskunst, Kapital und politischem Rückgrat könnte Europa tatsächlich zur globalen Wasserstoffmacht werden. Aber nur, wenn es endlich begreift, dass Energieunabhängigkeit die neue Währung der Innovation ist – und nicht die nächste Fußnote in einem Strategiepapier.



Source link

Weiterlesen

Digital Business & Startups

octonomy erhält 20 Millionen – Mimic bekommt 16 Millionen – The Icon League sammelt 15 Millionen


#DealMonitor

+++ #DealMonitor +++ Kölner KI-Startup octonomy erhält 20 Millionen +++ Robotik-Startup Mimic bekommt 16 Millionen +++ Kölner Kleinfeldliga The Icon League sammelt 15 Millionen ein +++

octonomy erhält 20 Millionen – Mimic bekommt 16 Millionen – The Icon League sammelt 15 Millionen

Im #DealMonitor für den 3. November werfen wir einen Blick auf die wichtigsten, spannendsten und interessantesten Investments und Exits des Tages in der DACH-Region. Alle Deals der Vortage gibt es im großen und übersichtlichen #DealMonitor-Archiv.

STARTUPLAND


SAVE THE DATE: Am 5. November findet unsere zweite STARTUPLAND statt. Es erwartet Euch wieder eine faszinierende Reise in die Startup-Szene – mit Vorträgen von erfolgreichen Gründer:innen, lehrreichen Interviews und Pitches, die begeistern. Mehr über Startupland

INVESTMENTS

octonomy
+++ Macquarie Capital Venture Capital, Capnamic, NRW.Bank und TechVision Fonds investieren 20 Millionen US-Dollar in octonomy. “Damit sichert sich das Unternehmen eine der höchsten Seed-Finanzierungen der letzten 24 Monate und zählt nur fünf Monate nach Markteintritt zu den vielversprechendsten deutschen Business-KI-Plattformen”, heißt es in einer Presseaussendung. Das Kölner KI-Startup, das 2024 von dem Seriengründern Sushel Bijganath und Oliver Trabert gegründet wurde, entwickelt KI-Agenten zur Automatisierung von Unternehmensprozessen. “Die KI bearbeitet Kunden-, Mitarbeiter- und Partneranfragen sowie komplexe Workflows rund um die Uhr in bis zu 30 Sprachen per Chat, E-Mail oder Telefon in menschlicher Qualität”, heißt es zum Konzept. Der Kölner Frühphaseninvestor Capnamic investierte zuvor bereits 5 Millionen in das Unternehmen. Rund 70 Mitarbeitende arbeiten derzeit für die Jungfirma. Mehr über octonomy

Mimic
+++ Elaia und Speedinvest investieren 16 Millionen US-Dollar in Mimic. “This heavily oversubscribed seed round also included participation from Founderful, 1st kind, 10X Founders, 2100 Ventures and Sequoia Scout Fund, bringing mimic’s total funding to over $20 million”, teilt das Unternehmen mit. Das Robotik-Startup aus Zürich, von Elvis Nava, Stefan Weirich, Stephan-Daniel Gravert und Benedek Forrai gegründet, entwickelt “KI-gesteuerte kollaborative Roboter mit humanoiden Händen”. Zum Konzept heißt es: “Intuitively automate your most complex and tedious manual labor tasks from retail to manufacturing”. Mehr über Mimic

The Icon League
+++ Der Münchner Investor HV Capital und Co. investieren 15 Millionen Euro in The Icon League. Hinter dem Kölner Unternehmen, 2023 gegründet, verbirgt sich eine Hallenfußball-Liga bei der immer 5-gegen-5 gespielt wird. Dabei setzt die Kleinfeldliga auf ein “Franchisemodell nach dem Vorbild der NBA und anderer US-Profiligen”. 14 Teams agieren dabei “als Franchises mit eigenen Marken, Sponsoren und Communities”. Neben HV Capital sind auch Jürgen Klopp, Thomas Hagedorn, Luigi Berlusconi, Roman Kirsch und Christophe Maire bei The Icon League investiert. Gründet wurde das Unternehmen von 360Media (Volker Struth, Sascha Breese und Marlene Lufen), dem deutschen Rapper Bausa, dem Streamer Elias Nerlich sowie Fußball-Weltmeister Toni Kross.  HV Capital hält nun rund 18 % am Unternehmen. David Fischer, bisher Partner bei HV Capital, wirkt künftig als The Icon League-Chef. SportsTech ist derzeit extrem angesagt! PadelCity sammelte kürzlich 5 Millionen ein. Wettbewerber Mitte konnte 3,5 Millionen einsammeln. Mehr über The Icon League

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): azrael74



Source link

Weiterlesen

Beliebt