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Guter Mini-PC zum starken Preis: Bosgame P4 Plus mit Ryzen 7 für 225 € im Test


Der Bosgame P4 Plus bietet viel Leistung zum kleinen Preis: Bereits ab 225 Euro gibt es das Mittelklasse-System mit Ryzen 7, USB-C-Port, Wi-Fi 6E und 2x LAN.

Die Mittelklasse bei den Mini-PCs ist hart umkämpft und viele Hersteller werfen zahlreiche Modelle in den Ring. Dabei robbt diese Preisklasse kostenseitig immer weiter Richtung 200 Euro herunter – wofür auch Systeme, wie der Bosgame P4 Plus verantwortlich sind. Denn mit seinem Ryzen 7 5825U, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) sowie einer 512 GB großen NVMe-SSD kostet er aktuell lediglich 225 Euro. Das ist für diese Ausstattung ein absoluter Kampfpreis, zumal der PC auch anschlussseitig überzeugt. Was er sonst kann und wie gut er am Ende wirklich ist, zeigen wir im Test.

Das Testgerät hat uns Bosgame zur Verfügung gestellt.

Ausstattung: Welche Hardware bietet der Bosgame P4 Plus?

Der Bosgame P4 Plus setzt wie viele günstige Mini-PCs auf den Ryzen 7 5825U, der Anfang 2022 vorgestellt wurde und auf acht Kerne bei 16 Threads setzt. Die CPU ist im 7-nm-Prozess bei TSMC gefertigt, auf Basis der Zen-3-Architektur (Barcelo-U). Er taktet zwischen 2,0 und 4,5 GHz und kommt mit einer TDP (thermischen Verlustleistung) von 15 Watt sowie einer maximalen Betriebstemperatur von 95 Grad. Als integrierte Grafikeinheit verrichtet eine Radeon RX Vega 8 mit einem Takt von bis zu 2000 MHz ihren Dienst.

Beim Speicher setzt Bosgame auf wahlweise 16 oder 32 GB an DDR4-RAM. In unserem Fall ist es die 32-GB-Variante, die sich aus zwei 16 GB große SO-DIMM-Module von Vickter Electronics, die mit 3200 MT/s arbeiten. Schnellerer DDR5-RAM wird chipseitig vom Speichercontroller nicht unterstützt. Die in unserem System 1 TB große NVMe-SSD mit PCIe-4.0 kommt von Kingston. Sie liest mit 3653 MB/s und schreibt mit 2872 MB/s. Das ist ordentlich, aber nicht herausragend.

Die Anschlussausstattung ist gut, neben vier USB-A-Buchsen gibt es einmal USB-C (Daten und Bild), 2x 2,5G-LAN sowie HDMI und Displayport. Insbesondere für den niedrigen Preis kann sich das sehen lassen, hier sparen viele Konkurrenten an der Auswahl. Die Stromversorgung kann nicht per USB-C erfolgen, sondern über einen klassischen Rundhohlstecker vom mitgelieferten 65-W-Netzteil. Drahtlos stehen Wi-Fi 6E sowie Bluetooth 5.2 zur Verfügung, was ebenfalls für diesen Preisbereich sehr gut ist. Als WLAN-Controller kommt ein Intel AX210 zum Einsatz.

Performance: Wie schnell ist der Bosgame P4 Plus?

Der Bosgame P4 Plus gehört im Bereich der Mini-PCs zu den Mittelklasse-Modellen. Im Bürobenchmark PCmark 10 zeigt er dies auch mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 5714 Punkten mit Spitzen bei 5558 und 5816 Punkten. Damit liegt er fast auf Augenhöhe mit dem ähnlich ausgestatteten Aliwava U58 (Testbericht). Im Benchmark 3Dmark Time Spy kann er diesen sogar leicht übertreffen und erreicht 1552 Punkte insgesamt, welche sich aus 1362 GPU-Punkten und 7458 CPU-Punkten zusammensetzen.

Weiter geht es mit dem CPU-Benchmark Cinebench 2024, wo der P4 Plus im Single-Core auf 86 Punkte und im Multi-Core auf 599 Punkte kommt. Beim Cross-Plattform-Benchmark Geekbench schafft das System 1957 Punkte (Single-Core) und 8305 Punkte (Multi-Core).

Kommen wir zu der Spieleleistung, wo der Bosgame P4 Plus sicher kein Paradebeispiel wird, das ist aber auch für den Preisbereich nicht zu erwarten. Wir testen in Full HD. Anno 1800 läuft mit niedrigen Optionen und mit dem aktivierten Upsampler FSR (AMD Fidelity FX Super Resolution) im Modus „Ausgewogen“ zwischen 26 und 32 FPS. Im grafisch weniger ansprechenden Modus „Leistung“ werden daraus 32 bis 36 FPS. Ohne FSR gibt es größere Framedrops und das Spiel läuft zwischen 12 und 19 FPS, was im Gegensatz zu der nicht berauschenden Performance mit FSR eher unspielbar ist.

Das Städtebauspiel Cities Skylines 2, das nach wie vor sehr anspruchsvoll ist, läuft mit aktivem FSR und niedrigen Grafikoptionen mit nur 12 FPS. Das ist unspielbar und auch die optischen Details gehen hier selbstredend verloren. Counter Strike 2 läuft unter niedrigen Optionen und aktivem FSR (Modus Ausgewogen) immerhin mit bis zu 85 FPS auf Dust 2, leidet aber an starken Framedrops, die den Ego-Shooter ebenfalls unspielbar machen.

Lüfter: Wie laut ist der Bosgame P4 Plus?

Der Lüfter im Bosgame P4 Plus läuft durchgehend, auch ohne Last, und verursacht dabei eine konstante Lautstärkeemission von 33 dB(A). Unter Last steigt die Lautstärke auf 36 dB(A). Der CPU-Takt pendelt sich in einem Stresstest zwischen 2,9 und 3,0 GHz ein, nachdem er wenige Sekunden lang bei 4,5 GHz lag. Der Stromverbrauch liegt dann bei 48 W, die Temperatur verharrt bei 73 Grad. Ohne Last sinkt der Verbrauch auf 10 W ab, bei Verwendung von Anwendungen im Alltag liegt er bei 20 bis 25 W.

Software: Mit welchen Betriebssystemen arbeitet der Bosgame P4 Plus?

Auf dem Bosgame P4 Plus ist Windows 11 Pro installiert, wobei direkt zu Beginn ein großer Schwung Updates zu installieren ist. Insbesondere das Funktionsupdate von 22H2 auf 24H2 nimmt viel Zeit in Anspruch. Der Betrieb von Linux gelingt im Test denkbar einfach. Das System wählt automatisch beim Start den neu angeschlossenen USB-Stick aus und bootet diesen. In unserem auf Ubuntu basierenden Testsystem Tuxedo OS funktioniert alles wie vorgesehen: Die Auflösung ist richtig, WLAN, Bluetooth und Audio funktionieren – und selbst aus dem Standby-Modus erwacht das System, wenn auch etwas behäbig. Bei vielen Mini-PCs ist insbesondere das Aufwecken aus dem Standby ein Problem. Wer ins AMI-BIOS muss, kommt via F7-Taste oder über die erweiterten Wiederherstellungsoptionen von Windows dorthin. Lüfterprofile sind nicht hinterlegt. Die Geräteauswahl ist per Backspace-Taste erreichbar. Secure Boot ist standardmäßig deaktiviert.

Bauform: Wie ist die Verarbeitung des Bosgame P4 Plus?

Der Bosgame P4 Plus ähnelt in seinem grundlegenden Gehäuseaufbau Modellen, wie dem Trigkey S5 oder dem Ninkear N9. Vorn prangt der große, auffällig rote Ein-/Aus-Button. Das Gehäuse besteht weitestgehend aus schwarzem Kunststoff, der sich hochwertig anfühlt. Das Material ist auf der Oberseite mit einem schicken Muster durchzogen, was den PC gleich hochwertiger wirken lässt. Das Lüftergitter erstreckt sich von der linken Gehäuseseite über die Oberseite bis zur rechten Seite und nimmt dabei rund zwei Drittel der jeweiligen Seite ein. Damit gibt es viel Fläche für Luftzufuhr und Abtransport von Wärme.

Das Öffnen des Gehäuses gestaltet sich zunächst nicht allzu kompliziert: vier Schrauben auf der Unterseite lösen und die Bodenplatte mittels Gummilasche (sehr gut) vom Gehäuse ziehen. Dann allerdings folgt das böse Erwachen, denn ein großflächiger Kühlkörper mit Lüfter versperrt den Weg zur Hardware. Erst nachdem dieser aufwendig entfernt ist, gelangt man an RAM und SSD. So wichtig Kühlung auch ist, eine derart der Wartung nachteilige Umsetzung ist unschön – das bekommen andere Hersteller schon besser hin.

Preis: Was kostet der Bosgame P4 Plus?

Der Bosgame P4 Plus kostete zuletzt etwa 320 Euro. Momentan ist er in unserer Testausstattung aber bereits zum Preis von 299 Euro erhältlich, die Basisausstattung mit 16/512 GB kostet sogar nur 225 Euro – ein absoluter Kampfpreis.

Fazit

Der Bosgame P4 Plus fällt im Test auf mit seinem schlichten, aber schicken Design, das durch kleine Akzente, wie der texturierten Oberseite gefällt. Auch die Leistung stimmt und kann mit der ähnlich aufgestellten Konkurrenz überzeugen. Gleiches gilt für die Anschlussausstattung sowie die Drahtlosstandards, die für den Preisbereich überdurchschnittlich gut aufgestellt sind. Nachteilig ist der durchgehend laufende Lüfter, was für den Betrieb im Idle unnötig ist. Dafür wird das System unter Last nicht mehr viel lauter und bleibt noch im angemessenen Lautstärkebereich. Die Wartung oder ein Austausch der Komponenten, wie RAM und SSD, gestaltet sich zudem schwerer als bei Konkurrenten.

Allen voran spricht aber der enorm gute Preis für den Bosgame P4 Plus. Dieser liegt zum Testzeitpunkt bei attraktiven 225 Euro für die 16-GB-Variante. Das ist eine absolute Ansage für ein hervorragendes Mittelklasse-System. Im Test gibt es viereinhalb von fünf Sternen abzüglich unserer Kritikpunkte.



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Gmail-App separiert Käufe und Paketverfolgung, stellt relevante Werbung heraus


Google führt zwei neue Funktionen für Gmail ein. Wenn ein Nutzer über sein Gmail-Konto Einkäufe tätigt, werden diese über einen eigenen Menüpunkt in der Seitenleiste zu finden sein. Das schließt die Verfolgung von Paketen ein und soll es erleichtern, den Überblick zu behalten, insbesondere in der Weihnachtszeit. Zudem wird eingehende Werbung künftig nach Relevanz sortiert, nicht mehr nur zeitlich.

Googles Mail-Dienst wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert und um zusätzliche Funktionen erweitert. Ende April dieses Jahres bekam die Gmail-App einen Slider und einen KI-Bildgenerator, wobei Letzteres zahlenden Nutzern vorbehalten ist, etwa über Googles Workspace-Abo oder wer Google One AI Premium abonniert hat. Über den Schieberegler lässt sich die Anzeigefläche der Liste mit Mails und der Mailvorschau auf Tablets oder Foldables flexibel vergrößern und verkleinern.

Während diese Neuheiten für Nutzer mit größeren Bildschirmen oder Abos gedacht waren, zielen die jetzt in Googles Blogbeitrag vorgestellten Funktionen zur Sortierung eingehender Werbung sowie der Verfolgung von Käufen und Zustellungen auf alle Gmail-Nutzer. Gerade zum Jahresende sieht Google seine Nutzer offenbar mit den Weihnachtseinkäufen leicht überfordert und bietet deshalb innerhalb der Gmail-App einen schnellen Überblick an.

Die Seitenleiste bekommt einen neuen Menüpunkt namens „Purchases“ (Käufe), wo alle Bestellungen und Paketzustellungen, die über das Gmail-Konto laufen, gebündelt werden. Wer bereits der Paketverfolgung innerhalb Gmails zugestimmt hat, die Google seit 2022 per Opt-in anbietet, bekommt entsprechende Benachrichtigungen über in Kürze erwartete Lieferungen aber weiterhin oberhalb der E-Mails angezeigt. Das gilt auch für die entsprechenden Zusammenfassungskarten.


Gmail-Inbox mit anstehenden Zustellungen und erweiterter Seitenleiste

Gmail-Inbox mit anstehenden Zustellungen und erweiterter Seitenleiste

Gmail-Inbox mit anstehenden Zustellungen und erweiterter Seitenleiste

(Bild: Google)

Gmails Zusammenfassungskarten sind innerhalb Europas allerdings standardmäßig ausgeblendet und müssen manuell eingeschaltet werden. Das lässt sich in den Gmail-Einstellungen durch die Aktivierung der „smarten Funktionen für Gmail, Google Chat und Google Meet“ sowie der „Konversationsansicht“ erreichen.

Die Funktion zur Verfolgung von Käufen und Zustellungen wird ab sofort weltweit ausgerollt. Die Sortierung von Werbung nach Relevanz soll dagegen erst in den nächsten Wochen folgen. Damit soll eingehende Werbung nicht mehr nach Eingangsdatum aufgelistet werden, sondern Werbemails, die nach Ansicht Googles für den Nutzer interessant sein könnten, sollen oben angezeigt werden. Google will dies aus vorherigen Interaktionen mit diesen E-Mails schließen. Allerdings lässt sich diese Sortierung auch abschalten, sodass neue Werbemails wieder oben erscheinen.

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(fds)



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Studie: Schwarze Löcher explodieren womöglich viel häufiger als angenommen


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Bereits aktive Observatorien könnten unter Umständen explodierende Schwarze Löcher beobachten und zahlreiche grundlegende Fragen zur Natur des Universums beantworten. Das zumindest meint ein Forschungsteam von der University of Massachusetts, das seine Arbeit nun vorstellt. Die Gruppe meint, dass sogenannte primordiale Schwarze Löcher deutlich häufiger explodieren könnten als bislang angenommen. Sollte das stimmen, läge die Wahrscheinlichkeit, das in den nächsten zehn Jahren beobachten zu können, bei über 90 Prozent. Das wäre dann nicht nur die Bestätigung, dass es diese Objekte überhaupt gibt. Solch eine Explosion würde uns auch eine definitive Liste aller subatomaren Partikel geben, verspricht das Team. Auch jener, die bislang nicht beobachtet wurden.

Als primordiale Schwarze Löcher werden winzige Objekte bezeichnet, die kurz nach dem Urknall direkt aus der damals vorhandenen Materie entstanden sein sollen und nicht aus dem Kollaps eines Sterns. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „primordium“ („erster Anfang“) ab. Bislang wurden diese PBH (Abkürzung der englischen Bezeichnung) nur theoretisch beschrieben. Es ist unklar, ob es sie wirklich gibt. Weil sie deutlich leichter und kleiner sein dürften als die uns bekannten Schwarzen Löcher und nach Stephen Hawking benannte Strahlung aussenden sollten, müssten sie immer heißer und leichter werden, bis sie irgendwann explodieren.

Bislang sind Forscher davon ausgegangen, dass sich solche Explosionen in der unmittelbaren Nachbarschaft unserer Sonne nur einmal alle 100.000 Jahre ereignen. Die Wahrscheinlichkeit, das direkt beobachten zu können, wäre folglich extrem gering. Das Team um den Physiker Michael Baker meint nun aber, dass sich die Explosionen in einem Umkreis von 0,3 Lichtjahren eher einmal im Jahrzehnt ereignen müssten. Gleichzeitig meint die Gruppe, dass aktive Gammastrahlenobservatorien wie das High Altitude Water Cherenkov Experiment (HAWC) in Mexiko oder das Large High Altitude Air Shower Observatory (LHAASO) in China diese Explosionen nachweisen könnten. Wenn das stimmt, wäre der Erkenntnisgewinn gigantisch, ergänzt das Team.

Den Modellierungen liegt demnach die Annahme zugrunde, dass die primordialen Schwarzen Löcher entgegen bisheriger Erkenntnisse nicht elektrisch neutral sind. Dann sollten sie vorübergehend stabilisiert werden, bevor sie explodieren. Sollte das stimmen und der prophezeite Nachweis gelingen, wäre das nicht nur der erste direkte Nachweis eines solchen Schwarzen Lochs, sondern auch der Hawking-Strahlung. Gleichzeitig würden wir aber auch eine definitive Auflistung aller Teilchen bekommen, die es gibt – sowohl der bereits bekannten als auch der bislang nicht gefundenen: „Das würde die Physik vollständig revolutionieren und uns dabei helfen, die Geschichte des Universums neu zu schreiben“, meint Co-Autor Joaquim Iguaz Juan. Die Arbeit ist in den Physical Review Letters erschienen.


(mho)



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Glasfaser-Ausbau: Zwei von drei Unternehmen leiden unter langsamen Internet


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Weit über die Hälfte der Unternehmen in Deutschland, die im Industrie- und industrienahen Dienstleistungsbereich tätig sind, fühlen sich durch eine mangelhafte Breitbandversorgung beeinträchtigt. Das zeigen die jetzt veröffentlichten Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Zukunftspanels des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) vom Frühjahr, an der 1079 Firmen teilgenommen haben. Demnach berichten 64,5 Prozent der Teilnehmer von regelmäßigen Beeinträchtigungen ihrer Geschäftsabläufe durch Probleme mit den Kommunikationsnetzen. Bei 30,7 Prozent sind diese Nachteile sogar deutlich spürbar.

Die Studie belegt erhebliche regionale Unterschiede bei den wahrgenommenen Einschränkungen. Am stärksten betroffen fühlen sich Unternehmen in den Regionen Sachsen und Thüringen (40,3 Prozent), Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (36,2 Prozent) sowie Baden-Württemberg (36,1 Prozent). Die wenigsten Klagen aus der Wirtschaft sind aus dem Norden Deutschlands zu hören, wo nur 22,7 Prozent der Firmen von deutlichen Problemen berichten.

Diese deutlichen regionalen Unterschiede korrelieren mit dem Glasfaserausbau. In Bundesländern mit hoher Verbreitungsquote wie Schleswig-Holstein (92,7 Prozent), Hamburg (90,8 Prozent) und Bremen (79,7 Prozent) melden Unternehmen seltener Beeinträchtigungen. Umgekehrt klagen Firmen in Regionen mit niedrigen Ausbauquoten besonders häufig über Probleme. Baden-Württemberg ist ein markantes Beispiel für diesen Zusammenhang, da es eine der niedrigsten Ausbauquoten und gleichzeitig einen der höchsten Anteile an beeinträchtigten Unternehmen aufweist.

Obwohl Deutschland die aktuellen Breitbandziele der Bundesregierung vorzeitig erreicht habe – Mitte 2025 lag die Ausbauquote für Glasfaser bei 53 Prozent – spiegelt sich laut den Forschern dieser Fortschritt nicht immer in der wirtschaftlichen Realität wider. Doch es gebe auch eine auffällige Diskrepanz zu anderen Befunden. So habe eine DIHK-Umfrage 2024 ergeben, dass 73 Prozent der hiesigen Unternehmen ihre Internetverfügbarkeit als bedarfsgerecht ansehen. Die IW-Wissenschaftler erklären das damit, dass viele Firmen kleinere Probleme wie langsame Uploads oder instabile Videokonferenzen nicht als gravierend wahrnähmen und als „normal“ einstuften, solange ihre Kernprozesse funktionieren. Dadurch blieben Effizienzverluste oft unbemerkt.

Ein weiterer Grund für die ausgemachte Misere ist, dass ein Glasfaseranschluss nicht automatisch genutzt wird, selbst wenn er verfügbar ist. Viele Unternehmen und Haushalte bleiben aus Kostengründen bei günstigeren Alternativen wie VDSL und aufgerüsteten Kabelanschlüssen, die oft für aktuelle Standardanwendungen ausreichen. Vor Kurzem waren daher bundesweit erst 27 Prozent der verfügbaren Glasfaseranschlüsse tatsächlich aktiviert.

Ältere Technologien wie Kupfer erreichen zwar recht hohe Download-Geschwindigkeiten, sind aber technisch limitiert in Bezug auf Upload-Geschwindigkeit, Stabilität und Latenz. Glasfaser hingegen biete symmetrische Geschwindigkeiten, sei weniger anfällig für Störungen und nahezu unbegrenzt skalierbar, erläutern die Verfasser. Viele Unternehmen unterschätzten, wie schnell ihr Bandbreitenbedarf durch datenintensive Anwendungen wie Cloud-Dienste, KI und digitale Zwillinge steigen werde. Das Datenvolumen im deutschen Festnetz habe sich innerhalb von zehn Jahren fast verneunfacht. Langfristig könne so nur Glasfaser die Anforderungen der digitalen Transformation erfüllen. Zudem seien optische Leitungen aufgrund höherer Energieeffizienz ökologisch zukunftsfähiger.

Um die digitale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken, müssen Ausbau und Nutzung von Glasfaser Hand in Hand gehen, argumentieren die Experten. Sie empfehlen: Die Regierung könnte Gutscheinmodelle für Unternehmen einführen, um einen Umstieg zu fördern. Genehmigungsverfahren für den Ausbau sollten digitalisiert, standardisiert und verkürzt werden. Transparente Verfügbarkeitsdaten seien hilfreich. Firmen müssten ihre eigene IT-Infrastruktur modernisieren, um die gebuchte Bandbreite nutzen zu können. Sie sollten ihren entsprechenden Bedarf frühzeitig bei Netzbetreibern oder Kommunen anmelden. Unternehmen in Gewerbegebieten könnten ihre Nachfrage auch bündeln, um den Netzausbau wirtschaftlich attraktiver zu machen.


(mho)



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