Datenschutz & Sicherheit
Have I Been Pwned: 183 Millionen Zugänge aus Infostealer-Sammlung hinzugefügt
Das Have-I-Been-Pwned-Projekt (HIBP) ist um 183 Millionen entwendete Zugänge reicher. Betreiber Troy Hunt hat von Infostealern ausgeleitete Zugangsdaten, die von der Firma Synthient gesammelt wurden, zur ohnehin schon riesigen Datensammlung hinzugefügt.
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Bei Infostealern handelt es sich um Trojaner, die auf dem Rechner oder Smartphone von Opfern installiert wurden – oftmals landen die dort, weil die Besitzer etwa vermeintlich gecrackte Software installiert haben oder weil durch Sicherheitslücken in der genutzten Software eingeschleuste Malware sich einnisten konnte. Die schneiden dort mit, wenn sich die Opfer in Dienste einloggen, und schicken die Zugangsdaten an ihre Command-and-Control-Server. Oftmals landen die Daten dann in offen zugänglichen Cloudspeichern oder etwa in Telegram-Kanälen, wo sie andere Kriminelle sammeln und neu zusammenstellen sowie mit Daten aus älteren Lecks abgleichen und vermengen.
Solche Daten hat Synthient gesammelt. Have-I-Been-Pwned-Betreiber Troy Hunt hat nun die Synthient-Datensammlung aus dem April dieses Jahres erhalten. Nach dem Aufräumen – „Normalisieren“ und Deduplizeren nennt Hunt explizit in der Ankündigung – blieben aus den Milliarden Einträgen noch 183 Millionen einzigartige Zugänge übrig. Die umfassen die Webseite, auf der sie eingegeben wurden, sowie Nutzernamen und Passwort.
Auf HIBP auffindbar
Der Datensatz ist nun über die HIBP-Webseite durchsuchbar. Als Suchkriterien sind E-Mail-Adressen, Passwörter, Domains und die Website, auf der Zugangsdaten eingegeben wurden, verfügbar.
Bis Anfang dieses Jahres hatte das HIBP-Projekt lediglich Daten aus bekannten Datenlecks oder Einbrüchen von Organisationen in der Datenbank gesammelt. Seitdem hat Troy Hunt jedoch begonnen, auch die öffentlich aufgetauchten, von Infostealern entwendeten Daten aufzubereiten und zu ergänzen.
Die direkte Adresssuche soll solche Infostealer-Daten jedoch nicht zurückliefern. Da auch die Adressen dazugehören, wo die Zugangsdaten eingegeben wurden, könnten sonst die Privatsphäre der Opfer kompromittiert werden. Hunt nannte dazu als Beispiel, dass bei den Infostealer-Daten Domains mit Wörtern wie „Porn“, „Adult“ oder „xxx“ enthalten sind. Die Informationen können Interessierte sich jedoch an ihre E-Mail-Adresse senden lassen. Dafür ist eine Anmeldung am „Notify Me“-Dienst von HIBP nötig.
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(dmk)