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Im Test vor 15 Jahren: Nvidias GeForce GTS 450 als leise Einstiegsgrafikkarte
Mit der GeForce GTS 450 (Test) brachte Nvidia im September 2010 einen Konkurrenten für AMDs ATi Radeon HD 5750 auf den Markt. Mit einem GByte Speicher, einer GF106-GPU und einem sehr guten Kühler sollte die GTX 450 die Herzen der Anwender erobern.
Doppelter Radiator und doppelte Lüfter
Während die GeForce GTX 460 noch auf die GF104-GPU mit 336 Shader-Einheiten setzte, wurde die GPU für die GeForce GTS 450 weiter beschnitten, woraus der GF106 mit 192 Shader-Einheiten resultierte. Mit einem GPU-Takt von 783 MHz ergab sich daraus eine theoretische Rechenleistung von 601 GFLOPS bei einer Pixelfüllrate von 12.528 MPix/s und einer Texelfüllrate von 25.056 MTex/s.
Der 1.024 MByte große GDDR5-Speicher wurde mit 1.804 MHz betrieben und über einen 128 Bit breiten Bus angesprochen, woraus sich eine Speicherbandbreite von 57.728 MByte/s ergab.
Das Referenzdesign der GeForce GTS 450 war optisch weitgehend identisch mit der GeForce GTX 460. Das war vor allem dem Dual-Slot-Kühler zu verdanken, der zumindest von außen quasi identisch aussah. Unter der Haube hatte Nvidia den Rotstift angesetzt, um die Kosten zu senken. So verfügte der Kühler über keine Heatpipes mehr, stattdessen wurde die Abwärme der GPU direkt über den Aluminiumkühlblock an die Aluminiumlamellen abgeführt. Wie bei der GeForce GTX 460 übernahm ein 75 mm großer Radiallüfter die Luftzufuhr. Das PCB entsprach mit einer Länge von knapp 21,5 cm ebenfalls den Abmessungen der GTX 460. Die Stromversorgung erfolgte über den PCIe-Steckplatz sowie einen 6-Pin-PCIe-Stecker.
Kopf an Kopf mit der Radeon HD 5750
Im Test lieferte sich die GeForce GTS 450 ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Radeon HD 5750. Je nach Auflösung und Einstellungen lag mal die GTS 450 um neun Prozent vorne, mal die HD 5750 um vier Prozent. Für die Radeon HD 5770 reichte die Leistung der GeForce GTS 450 nicht: Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Grafikkarten betrug meistens 20 Prozent. Lobenswert war die sehr gute SLI-Skalierung der GeForce GTS 450, eine zweite Grafikkarte des gleichen Typs brachte nahezu die doppelte Leistung. Empfehlenswert war dies jedoch nicht, da SLI mit vielen Nachteilen wie Mikrorucklern, fehlenden SLI-Profilen für bestimmte Spiele oder hoher Leistungsaufnahme und Lautstärke einherging.
Ein gemischtes Bild ergab sich in den B-Noten. Während die Leistungsaufnahme im Leerlauf sehr gut war, lag sie unter Last im Verhältnis zur gebotenen Leistung zu hoch. Sowohl die Radeon HD 5750 als auch die schnellere Radeon HD 5770 benötigten weniger Energie unter Volllast. An der Kühlung der GeForce GTS 450 gab es hingegen nichts zu bemängeln. Niedrigere Temperaturen im Leerlauf und unter Last bei einer sehr angenehmen Lautstärke waren lobenswert. Mit 41,5 dB(A) unter Last stellte die GTS 450 einen Spitzenwert auf. Wer diese Kühlreserven nutzen wollte, um der GTS 450 etwas mehr Leistung zu entlocken, konnte mittels Übertaktung auf etwa zehn Prozent mehr Leistung hoffen.
Fazit
Insgesamt war die GeForce GTS 450 eine gute Grafikkarte, wenn ein niedriges Budget vorhanden war oder die Ansprüche geringer waren. Pluspunkte sammelte sie für die niedrige Leistungsaufnahme im Leerlauf sowie die in allen Lebenslagen sehr leise Kühlung. Auf der anderen Seite war der Preis von 129 Euro im Vergleich zur Konkurrenz zu hoch. Die Radeon HD 5750 war bereits ab 100 Euro erhältlich, die deutlich schnellere Radeon HD 5770 ab 125 Euro.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.
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Deutscher Versandhaus-Gigant streicht echte Models
Die Zeiten, in denen wir stundenlang durch Versandhaus-Kataloge blätterten, sind längst vorbei. Wir shoppen alle online. Aber offenbar müssen wir uns langsam auch von einer anderen Tradition verabschieden: Den Hochglanz-Model-Fotos, auf denen uns die neueste Mode präsentiert wird.
Denkt Ihr nicht auch manchmal daran zurück, als uns halbjährlich der Otto-Katalog nach Hause geschickt wurde? Der war so groß und schwer, dass man als Kind befürchten musste, bei einer ungeschickten Bewegung unter ihnen begraben zu werden. Schon 2018 beschloss Otto, diese fetten Kataloge nicht mehr auszuliefern. Wir sind natürlich längst daran gewöhnt, uns unsere Klamotten online zu bestellen, und eben nur noch virtuell durch Produkte zu blättern.
Jetzt geht es den Models an den Kragen!
Was sich aber nicht geändert hat: Attraktive Menschen präsentieren uns auch heute noch auf den Produktbildern, wie toll die Pullover, Hosen und Jacken aussehen. Aber auch hier zieht Otto nun einen Schlussstrich. Wie der zum E-Commerce-Riesen avancierte Konzern jetzt in einer Pressemitteilung kommunizierte, verabschiedet sich das Unternehmen von der Modelfotografie! Dort heißt es:
Mit dem von Otto Group one.O entwickelten Tool MOVEX | Virtual Content Creator revolutioniert der größte deutsche Onlineshop die Erstellung von Modebildern und ersetzt klassische Modelfotografie durch KI-generierte Inhalte.
Der Schritt ist aus Sicht von Otto absolut nachvollziehbar. Innerhalb von Minuten werden hochauflösende und fotorealistische Bilder erstellt, die originalen Fotos in nichts nachstehen. Otto erklärt, dass täglich fünfmal mehr Inhalte erstellt werden können und neue Kollektionen schon nach wenigen Stunden online gehen. Otto spart auf diese Weise also jede Menge Zeit und natürlich auch Geld.
So erstehen künftig die Produktbilder
Der Konzern verweist in seiner Meldung auch darauf, dass dieser Switch bei der Vorgehensweise entscheidend ist. Immerhin geht es heute, wo Otto mit Ultra-Fast-Fashion-Katastrophen wie Shein bestehen muss, immer auch um Zeit. Die neue Technologie hilft Otto also dabei, schneller auf unsere Bedürfnisse und auf Trends zu reagieren.

Der „Virtual Content Creator“ hat zudem den Vorteil, eine viel größere Vielfalt darzustellen. In wenigen Schritten entstehen so unzählige Kombinationen der Outfits und Produkte. Dabei landen die Kleidungsstücke natürlich erst einmal im internen System. Dort werden dann sowohl Models als auch die entsprechende Pose ausgewählt. Egal, ob es ums Geschlecht, Alter, Form des Körpers oder Ethnie geht – alles lässt sich im Handumdrehen mit der gewünschten Mode und in der richtigen Pose darstellen, sodass ein fotorealistisches KI-Bild generieren lässt.
Einordnung: Stirbt der Model-Job?
Die Angst vor KI, die uns alle möglichen Jobs klaut, geht natürlich auch in der Modelbranche um. Otto hat die Idee, echte Models durch KI-generierte Bilder zu ersetzen, selbstverständlich auch nicht exklusiv. Auch Unternehmen wie Zalando und H&M, berichtet das Handelsblatt, haben da ähnliche Ambitionen.
Also stirbt der Model-Job nun langsam aus? Gegenfrage: Wenn ein Unternehmen einen Prozess deutlich schneller und deutlich günstiger gestalten kann – welchen Grund hätte es als wirtschaftlicher Betrieb, weiter auf dem herkömmlichen Weg zu arbeiten? Deswegen stirbt sicher der Berufszweig nicht komplett aus, aber ja, es werden künftig sicher sehr viele Menschen direkt betroffen sein.
Vergessen wir nicht, dass es nicht nur um Models geht, sondern auch um Fotograf:innen, Make-up-Artists oder Haar-Stylist:innen. Indirekt betrifft es zudem Agenturen, Shuttle-Services, Airlines, Catering-Unternehmen und einige mehr. Also ja, hier wird sich jede Menge tun, und Otto ist nur eines der Unternehmen, das die Zeichen der Zeit erkannt hat.
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Biwin Black Opal NV7400 im Test
Bei der Biwin Black Opal NV7400 gibt es die gleiche Rezeptur wie bei der beliebten Lexar NM790: einen MAP1602-Controller ohne DRAM-Cache und modernen TLC-NAND zum kleinen Preis. Kann die 4-TB-SSD von Biwin beim Preis-Leistungs-Verhältnis genauso wie die NM790 überzeugen?
Biwin Black Opal NV7400 im Überblick
Zuletzt hatte ComputerBase mit der Biwin Black Opal X570 (Test) und der Biwin Black Opal X570 Pro (Test) zwei PCIe-5.0-SSDs der chinesischen Marke im Parcours, die früher vor allem hinter SSDs unter den Marken Acer und HP steckte. Inzwischen gibt Biwin unter eigenem Namen Gas und hat auch ein interessantes Modell mit PCIe 4.0 für die unteren Preisregionen im Programm.
Die Biwin Black Opal NV7400 erweist sich am Test als nahezu ebenbürtig zur Lexar NM790 (Test), mit der sie viel gemeinsam hat. Dennoch gibt es Schwächen und der Preis ist bis dato nur im Rahmen der Rabattaktion wirklich heiß.
- Sehr stark im DirectStorage-Benchmark (Avocados)
- Insgesamt hohe Gaming-Leistung
- 4.000 TBW
- Lesen bei hohem Füllstand langsam
- Schwach im Office-Test (PCMark 10)
- Schwach bei wahlfreiem Lesen und Latenz
Biwin bietet die Serie Black Opal NV7400 mit Speicherkapazitäten von 512 GB bis 4 TB im gewohnten M.2-2280-Formfaktor an. Ein 8-TB-Modell wie bei der Lexar NM790 gibt es zumindest vorerst nicht. Bei sehr ähnlichen Komponenten fallen auch die Leistungswerte nahezu identisch aus: Maximal 7.400 MB/s beim sequenziellen Lesen, 6.500 MB/s beim sequenziellen Schreiben und 900.000 IOPS beim wahlfreien Lesen/Schreiben stehen im offiziellen Datenblatt.
Das Testmuster im Detail
Biwin hat der Redaktion das 4-TB-Modell und somit das Flaggschiff der Serie zum Testen zur Verfügung gestellt. Die schwarze Platine ist einseitig mit Komponenten bestückt, die sich auf den Controller und vier NAND-Packages belaufen. Den 4-Kanal-Controller MaxIO MAP1602 aus China lernte ComputerBase bei der besagten Lexar NM790 erstmals kennen.

Während bei der Lexar NM790 auch der NAND-Flash aus China stammt, setzt Biwin nach eigenen Angaben auf Microns B58R. Es handelt sich aber ebenso um TLC-NAND-Flash mit 232 Layern und 1 Tbit (128 GB) Speicherkapazität pro Die. In jedem der vier Packages stecken also 8 Dies. Auf einen Kühler verzichtet Biwin.
Biwins SSD-Tool
Inzwischen hat Biwin auch ein eigenes SSD-Tool veröffentlicht. Die Software nennt sich Biwin Intelligence und dient nicht nur zur Anzeige von SMART-Werten wie dem Laufwerkszustand und für Firmware-Updates, sondern bietet auch Funktionen wie eine Fehlersuche, einen Benchmark oder Tools zur Datenmigration sowie das Klonen von Datenträgern. Mit rund 400 MB im Download ist die Anwendung entsprechend „groß“ ausgefallen. SSDs anderer Hersteller werden nicht unterstützt.
Garantie und TBW im Vergleich
Bei üblichen fünf Jahren Garantie erlischt selbige nach Überschreiten einer vom Hersteller festgelegten Schreibmenge vorzeitig: die „Total Bytes Written“ (TBW). Bei der Biwin Black Opal NV7400 mit 4 TB liegt diese bei sehr hohen 4.000 TB. Das ist deutlich mehr als die 2.400 TB, die bei SSDs mit TLC-Speicher üblich sind. Die Lexar NM790 liegt bei 3.000 TB.
Preise und Eckdaten im Überblick
Die Biwin-SSDs werden bisher ausschließlich über den Biwin-Marketplace auf Amazon vertrieben. Dort sind sie momentan mit Rabatt zu haben. So kostet das getestete 4-TB-Modell aktuell rund 220 Euro* statt sonst 265 Euro. Die Rabattaktion ist voraussichtlich auf den September begrenzt.
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die Probanden müssen im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die SanDisk WD_Black SN8100 (Test) und die Samsung 9100 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie mit externen Modellen wird gezogen.

Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- DDR5-5200, 38-38-38-84
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- GeForce RTX 2080 Ti mit GeForce-Treiber 531.29
- GeForce RTX 3080 Ti mit GeForce-Treiber 552.22 (Zusatztest Direct Storage)
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (gelb). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln beziehungsweise aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
Der Verlauf der Schreibleistung bei der vollständigen Befüllung ist ähnlich wie bei der Lexar NM790. Zunächst wird der gesamte freie Speicher im SLC-Modus mit 1 Bit pro Zelle beschrieben. Das bedeutet bei noch leerer 4-TB-SSD rund 1,3 TB Schreibtransfer mit über 4 GB/s. Danach sinkt die Schreibrate auf rund 850 MB/s ab. Ähnlich sollte es bei 50 Prozent Füllstand verlaufen, doch hier zeigt sich ein etwas anderes Bild. Insgesamt ist die Schreibleistung als ordentlich einzustufen und auch im schlechtesten Fall höher als bei SSDs mit QLC-Speicher.
- Schwarz/Weiß: NVMe-SSDs (PCI Express 5.0, M.2)
- Rot: NVMe-SSDs (PCI Express 4.0, M.2)
- Blau: NVMe-SSDs (PCI Express 3.0, M.2)
- Grün: Externe SSDs (USB, Thunderbolt)
- Gelb: SATA-SSDs (2,5 Zoll)
Hinweis: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind.
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen. Das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Im Mittelfeld der PCIe-4.0-SSDs landet die Biwin NV7400 im Lesetest, aber nur wenn sie frisch formatiert ist. Bei 80 Prozent Füllstand bricht die Leistung dann doch sehr deutlich ein. Hier erweist sich die Lexar NM790 als viel stabiler.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Beim Kopiertest ist es genau anders herum: Bei 80 Prozent liegt die Biwin NV7400 weit vor der Lexar NM790, die hier extrem einbricht. Frisch formatiert liegen beide nahezu auf Augenhöhe.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
Im ersten Gaming-Test glänzt die Biwin NV7400 mit dem besten Resultat für eine waschechte PCIe-4.0-SSD, nur die PCIe-5.0-Flaggschiffe im PCIe-4.0-Modus sind hier noch schneller. Rund 24,8 GB/s sind sogar etwas mehr als eine Crucial T710 (Test) erreicht. Das Ergebnis überrascht, ist aber reproduzierbar. Auch die Lexar NM790 kommt auf einen ähnlich hohen Wert.
Eher im Bereich der Erwartungen liegen die Ergebnisse im zweiten Gaming-Test. Hier liegen Biwin NV7400 und Lexar NM790 Hand in Hand an der Schwelle zu 3.000 Punkten. Die besten mit PCIe 4.0 (nativ) sind etwa 10 Prozent schneller. Eine Samsung 990 Pro ist aber beispielsweise genauso schnell. Schlecht ist das Resultat damit keinesfalls.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Eher am unteren Ende der Rangliste liegt die Biwin NV7400 gemeinsam mit der Lexar NM790 beim PCMark 10. Der Grund dafür sind die vergleichsweise hohen Latenzen, die dem Controller zuzuschreiben sind.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Zumindest aufgerundet erreicht die Biwin Black Opal NV7400 die versprochene Marke von 7.400 MB/s beim sequenziellen Lesen. Eher schwachbrüstig erweist sich das wahlfreie Lesen (RND4K Q1T1), denn knapp 70 MB/s sind genau 10 Prozent weniger als bei der NM790 mit dem gleichen Controller und reichen nur für die unteren Plätze.
Schreibend wird die Angabe von 6.500 MB/s im Datenblatt knapp verfehlt, die Lexar NM790 macht es einen Tick besser. Beim wahlfreien Schreiben (RND4K Q32T1) sind beide sehr stark, doch spielt dieses Szenario im Alltag der meisten Privatnutzer keine Rolle.
Leistungsaufnahme
Maximal 6,2 Watt genehmigt sich die Biwin NV7400 unter Last. Das ist weder besonders viel noch besonders wenig für eine SSD dieser Leistungsklasse.
Leistungsaufnahme seq. Lesen (CrystalDiskMark 8)
Tipp: Die Schaltflächen unter dem Diagramm helfen, den Überblick zu behalten. Weitere Modelle stehen dort zur Auswahl.
Temperaturen
Anzeichen für eine Drosselung aufgrund zu hoher Temperaturen gibt es nur beim vollständigen Verzicht auf Kühlung, obwohl die Sensoren nicht einmal 50 °C melden. Hier dürfte das Auslesen aber keine korrekten Werte liefern. Mit Mainboard-Kühler und einem Lüfter sinken die Temperaturen laut Anzeige fast gar nicht. Die Schreibleistung ist aber deutlich besser.
Leistungsrating
Gerade noch im Mittelfeld der PCIe-4.0-SSDs landet die Biwin NV7400 im Mittel aller vorherigen Leistungstests und ist damit erwartungsgemäß ähnlich schnell wie die Lexar NM790.
Hinweis zum Diagramm: Über die Schaltfläche oben rechts im Diagramm (+…Einträge) lassen sich weitere Ergebnisse einblenden, die zur besseren Übersicht zunächst versteckt sind. Da nicht alle SSD in demselben Umfang getestet werden konnten, bleiben einige Modelle mit dem Ergebnis „0“ außen vor.
Fazit
Die Biwin Black Opal NV7400 liefert sich nicht nur beim Datenblatt einen Schlagabtausch mit der Lexar NM790. Beide bedienen die Mittelklasse mit PCIe 4.0 und beide zu einem zumindest aktuell attraktiven Preis. Auch wenn die Biwin NV7400 im Mittel nur 2 Prozent langsamer als die NM790 ist, wiegen manche Schwächen schwerer. Besonders negativ fiel der starke Einbruch beim praktischen Lesetest mit hohem Füllstand auf. Auch das schlechte Abschneiden im PCMark 10 aufgrund hoher Latenz und die für Anwendungsstartes wichtige Leistung beim wahlfreien Lesen (4K Random Q1) trüben das Gesamtbild.
Eine Glanzleistung gab es überraschend in Microsofts BulkLoadDemo („Avocados“), die die Vorteile der Direct-Storage-API für Spiele demonstriert: Hier ist die Biwin NV7400 das bisher schnellste Modell mit PCIe 4.0 im Testfeld der Redaktion. Auch im 3DMark Storage schneidet die 4-TB-SSD gut ab, sodass die Gaming-Leistung unterm Strich sehr gut ausfällt.

Zur Stunde gibt es die Biwin Black Opal NV7400 mit 4 TB für rund 220 Euro* zu kaufen. Damit liegt sie auch preislich auf Augenhöhe mit der Lexar NM790. Allerdings ist der Preis zeitlich begrenzt, denn es handelt sich um eine aktuelle Rabattaktion. Sollte die NV7400 im Anschluss bei 265 Euro (UVP) landen, gibt es zu diesem Kurs allerdings bessere Modelle.
- Sehr stark im DirectStorage-Benchmark (Avocados)
- Insgesamt hohe Gaming-Leistung
- 4.000 TBW
- Lesen bei hohem Füllstand langsam
- Schwach im Office-Test (PCMark 10)
- Schwach bei wahlfreiem Lesen und Latenz
Mehr Informationen zu SSDs gewünscht? Die 17. Episode von „CB-Funk – der ComputerBase-Podcast“ bietet Details satt. Welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen SATA und PCIe Gen 3 bis 5 sowie TLC und QLC? Wie testet die Redaktion, was gilt es beim Kauf einer neuen SSD zu beachten und welche Modelle sind empfehlenswert? Die 17. Folge CB-Funk liefert Antworten.
CB-Funk lässt sich nicht nur über den eingebetteten Podigee-Player abspielen, sondern auch bequem direkt in den Podcast-Apps eurer Wahl abonnieren und hören. Verfügbar ist der ComputerBase-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Amazon Music* und Deezer.
ComputerBase hat die Black Opal NV7400 leihweise von Biwin zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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Wie Europa jetzt das All zurückerobert
Stellt euch vor, Europa steht still, weil Google, Microsoft oder Starlink den Stecker ziehen. Unwahrscheinlich? Vielleicht. Unmöglich? Keinesfalls. Mit IRIS² startet Europa endlich ein eigenes Satelliten-Kommunikationsnetz – technisch ambitioniert, geopolitisch brisant. Was bedeutet das für uns? Genau das klären wir in der neuen Folge des überMORGEN-Podcasts.
Digitale Souveränität im All: Warum IRIS² mehr als nur ein Prestigeprojekt ist
Wer in Europa heute kommuniziert, navigiert oder Daten synchronisiert, greift meist auf US-Infrastruktur zurück. Ob GPS, Cloud-Services oder Satelliteninternet – zentrale Lebensadern unserer digitalen Welt liegen außerhalb europäischer Kontrolle. IRIS² soll das ändern. Der Name steht für „Infrastructure for Resilience, Interconnectivity and Security by Satellite“ und beschreibt ein Satellitennetzwerk, das Europa nicht nur unabhängiger machen, sondern auch technologisch auf Augenhöhe mit Playern wie Starlink bringen soll.
Technik trifft Geopolitik: Was hinter IRIS² steckt
Anders als Elon Musks Starlink verfolgt IRIS² eine duale Strategie: Es soll sowohl staatliche als auch kommerzielle Kommunikation sichern. Geplant ist eine Konstellation aus rund 290 Satelliten in niedriger und mittlerer Erdumlaufbahn – ein hybrides System, das speziell auf europäische Anforderungen zugeschnitten ist.
Dabei geht es nicht nur um Internetzugang in ländlichen Regionen. Auch Botschaften, militärische Kommunikation, Katastrophenschutz und kritische Infrastrukturen sollen künftig über IRIS² abgesichert werden – verschlüsselt, redundant und unabhängig von US-amerikanischen Konzernen. Wir haben in unserem Podcast „überMORGEN“ hinter die Kullissen von IRIS² geguckt. Unsere Host Johanna spricht dazu mit Dr. Anke Pagels-Kerp, Bereichsvorständin Raumfahrt des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Und auch unser Netzexperte Thorsten Neuhetzki ordnet das neue Satelliten-Netz ein.
In den Rubriken „Favoriten“ und „Zukunftsrausch“ sprechen wir über die Kommunikation in der Zukunft, wie uns Technik in der Zukunft im Alltag helfen kann. Hier geht es direkt zur aktuellen Folge bei eurem Podcast-Anbieter:
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