Entwicklung & Code

Infrastructure-as-Code: Die neue Plattform formae soll Terraform & Co. ablösen


Das Unternehmen Platform Engineering Labs kündigt formae als neue Infrastructure-as-Code-Plattform (IaC) an. Der offiziellen Verlautbarung zufolge soll sie die Einschränkungen („fundamentale Unzulänglichkeiten“) von Tools wie Terraform reformieren und einen grundlegend neuen Weg beschreiten: Die unter der FSL-Lizenz (Fair Source) veröffentlichte quelloffene Software verspricht, bestehende Cloud-Infrastrukturen automatisch zu erkennen und in verwaltbaren Code zu überführen. Damit sei formae die erste IaC-Plattform, die sich nicht auf einen idealisierten Plan stütze, sondern von der Realität ausgehe, wie Pavlo Baron, Mitgründer und CEO von Platform Engineering Labs, erklärt.

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Während Terraform und vergleichbare IaC-Werkzeuge auf manuell erstellten Konfigurationsdateien basieren, soll formae automatisch die gesamte bestehende Cloud-Infrastruktur einer Organisation erfassen und in Code überführen – unabhängig davon, wie diese ursprünglich erstellt wurde. Die Plattform arbeitet mit sogenannten „formas“, versionierten Code-Artefakten, die sowohl temporär als auch dauerhaft gespeichert werden können. Laut dem Entwicklungsteam eliminiert dieser Ansatz das Problem der State-Dateien, die bei Terraform häufig zu Inkonsistenzen zwischen dem geplanten und dem tatsächlichen Zustand der Infrastruktur führen.

Die neue Plattform soll dabei nicht nur einfach die Komplexität vom Development zum Betrieb hin verlagern, sondern tatsächlich die kognitive Belastung sowohl für Entwicklungs- als auch für Betriebsteams reduzieren. Dazu trägt Platform Engineering Labs zufolge eine Agent-basierte Architektur bei, die Änderungs- und Zustandsverwaltung von den Clients entkoppelt. Auf diese Weise sei eine sorgfältige, asynchrone Annäherung an den erklärten Zielzustand möglich. Um zudem das Risiko verminderter Zuverlässigkeit bei Infrastrukturänderungen gering zu halten, setzt formae auf Patch-basierte Updates, die sich präzise und inkrementell mit minimalem Ausmaß durchführen lassen.



Die IaC-Plattform formae verspricht eine Vereinheitlichung aller Ressourcen für Infrastructure-as-Code.

(Bild:  Platform Engineering Labs)

Die Ankündigung von formae erfolgt in einer Zeit, in der der IaC-Markt in Bewegung ist. Terraform-Hersteller HashiCorp – seit dem Frühjahr 2025 ein Teil von IBM – hatte 2023 seine Lizenzierung von der Mozilla Public License (MPL) auf die umstrittene Business Source License (BSL) umgestellt. Darauf reagierte die Community mit dem Open-Source-Fork OpenTofu, der inzwischen unter der Schirmherrschaft der Cloud Native Computing Foundation steht und zudem von einer wachsenden Zahl von Unternehmen Unterstützung erfährt.

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Unterdessen arbeitet HashiCorp an neuen Funktionen für Terraform, darunter die Integration mit Ansible und erweiterte Such- und Import-Möglichkeiten für bestehende Cloud-Ressourcen. Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass HashiCorp den Fokus vermehrt auf KI-Integration legt, etwa durch das interne Projekt „Infragraph“, das als vollständiges Infrastruktur-Inventar für das KI-Training dienen soll.

Mit formae strebt Platform Engineering Labs eine Vereinheitlichung aller Ressourcen für Infrastructure-as-Code an, unabhängig davon, ob diese über Patches mit minimalem Auswirkungsradius, Terraform, OpenTofu, Pulumi, ClickOps oder Legacy-Skripte erstellt wurden. Die Plattform soll die Grundlage für ein offenes und erweiterbares Ökosystem schaffen.

formae ist ab sofort auf GitHub verfügbar. Community-Diskussionen finden auf Discord statt. Die FSL-Lizenz habe Platform Engineering Labs gewählt, um Entwicklerinnen und Entwicklern zunächst alle Möglichkeiten offenzuhalten, sich intensiv und uneingeschränkt mit der Software auseinanderzusetzen – auch eigene Beiträge dazu zu leisten – und gleichzeitig ein nachhaltiges kommerzielles Modell zu ermöglichen.


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