Künstliche Intelligenz
Intel-CEO Lip-Bu Tan äußert sich zu Rücktrittsforderungen
Intel hat eine Stellungnahme des eigenen Chefs Lip-Bu Tan veröffentlicht, in der er die jüngsten Forderungen nach einem Rücktritt thematisiert – unter anderem von US-Präsident Donald Trump. Im Kern stehen Verbindungen nach China und Investitionen in dortige Firmen in Millionenhöhe.
Tan schreibt: „Ich möchte mich ganz klar ausdrücken: In über 40 Jahren in der Branche habe ich weltweit und in unserem vielfältigen Ökosystem Beziehungen aufgebaut – und ich habe mich stets an die höchsten rechtlichen und ethischen Standards gehalten. Mein Ruf basiert auf Vertrauen – darauf, dass ich meine Versprechen halte und das Richtige tue. Genauso führe ich auch Intel.“
Intel sei derweil „von entscheidender Bedeutung für die Führungsrolle der USA in den Bereichen Technologie und Fertigung, für die nationale Sicherheit und für die wirtschaftliche Stärke“. Die Intel-Führung will jetzt mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um Fakten zu schaffen.
Dicke Luft im Verwaltungsrat
Während der Verwaltungsrat laut Stellungnahme geeint hinter Tan steht, soll es im in dem Gremium laut dem Wall Street Journal (WSJ) schon seit Monaten kriseln. Insbesondere der Vorsitzende Frank Yeary soll andere Pläne haben als CEO Tan.
Yeary verfolgt laut WSJ schon länger eine Abspaltung der teuren Chipfertigungssparte (Intel Foundry). Die Angaben passen zu vergangenen Gerüchten: Zum einen soll Yeary eine Ausgliederung erwogen haben, in die Firmen wie Nvidia und Amazon investieren könnten. Zum anderen soll er einen Verkauf der Halbleiterwerke an TSMC in Betracht gezogen haben. Tan will dagegen die Intel Foundry aus dem Milliardenminus herausholen und als Teil des Konzerns behalten.
Intel soll derweil mehrere Wall-Street-Banken für eine milliardenschwere Finanzspritze gewonnen haben. Geplant war angeblich eine Ankündigung im Juli zum jüngsten Geschäftsbericht, so das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen. Doch habe der Verwaltungsrat den Prozess verzögert, eventuell bis 2026. Ebenso zögert er angeblich eine potenzielle Übernahme einer ungenannten KI-Firma hinaus, an der jetzt auch ein Konkurrent interessiert sein soll.
(mma)