Künstliche Intelligenz

Interstellarer Komet 3I/ATLAS: Jetzt sind die Weltraumsonden dran


Der interstellare Komet 3I/ATLAS hat den Mars passiert und weil der Himmelskörper gegenwärtig nicht von der Erde aus beobachtet werden kann, sind inzwischen verschiedene Raumsonden und andere Forschungsgeräte dran. Das geht aus Mitteilungen der Weltraumagenturen ESA und NASA hervor, in denen die anstehenden Beobachtungskampagnen zusammengefasst werden. So sollten am 3. Oktober unter anderem die ESA-Orbiter Mars Express und TGO den interstellaren Kometen ins Visier nehmen, die US-Weltraumagentur wollte ihn sogar mit den beiden Rovern Perseverance und Curiosity beobachten. Ende des Monats folgt dann die größte Annäherung von 3I/ATLAS an die Sonne (Perihel), die dann unter anderem Beobachtungen die Jupitersonde Juice der ESA mitverfolgen soll.



Zeitplan der ESA für die Erforschung von 3I/ATLAS

(Bild: ESA)

Insgesamt sind demnach Beobachtungen mit mehr als einem Dutzend Missionen geplant, die ESA versichert, das meiste aus ihren Geräten machen zu wollen. Die NASA plant laut eigener Aussage Beobachtungen mit den Weltraumteleskopen Hubble, James Webb und TESS, sowie zahlreichen weiteren Sonden. Wann genau die anstehen, teilte die US-Weltraumagentur aber nicht mit. Unklar ist auch, welche Auswirkungen die gegenwärtig geltende Haushaltssperre der US-Regierung auf die Arbeit der Organisation und die vorgesehenen Beobachtungen von 3I/ATLAS haben wird. Die Weltraummissionen sind dafür aktuell besonders wichtig, weil der interstellare Komet aus Sicht der Erde hinter der Sonne steht und deshalb von hier aus nicht beobachtet werden kann.

3I/ATLAS wurde Anfang Juli mit dem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) in Chile entdeckt, daher sein Name. Der interstellare Komet ist überhaupt nur der dritte Besucher in unserem Sonnensystem, der während des Durchflugs entdeckt wurde. Für die Beobachtungen mit den überall im Sonnensystem verteilten Sonden haben Forscher und Forscherinnen schon länger plädiert, jetzt wird klar, dass ihr Ruf gehört wurde. Der Durchflug des interstellaren Kometen durchs Sonnensystem könnte jetzt auch als Anlass dienen, eine Mission vorzubereiten, die einen ähnlichen Himmelskörper in der Zukunft besuchen könnte. Möglich wäre das jedenfalls.

Der interstellare Komet kommt wohl aus den Randbereichen der Milchstraße – der sogenannten dicken Scheibe – und ist vermutlich deutlich älter als die Erde, die Sonne und das gesamte Sonnensystem. Das haben erste Analysen schon im Juli ergeben. Darauf deutet unter anderem seine Geschwindigkeit hin, denn 3I/ATLAS rast deutlich schneller durchs Sonnensystem als die anderen beiden interstellaren Besucher, 1I/ʻOumuamua und 2I/Borisov. Von den Beobachtungen erhoffen sich die Verantwortlichen unter anderem Einblicke in die Zusammensetzung des Himmelskörpers, denn vor allem in Sonnennähe wird der besonders viel Material verlieren, das den immer größer werdenden Schweif ausmacht und so analysiert werden kann.


(mho)



Source link

Beliebt

Die mobile Version verlassen