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Künstliche Intelligenz

Inversion Arc: Raumschiff soll Fracht an jeden Ort der Welt liefern


Ein Netz von Raumsonden in der Erdumlaufbahn, die auf Abruf binnen einer Stunde jeden Ort der Erde mit ihrer Fracht ansteuern können. Das ist die Idee hinter dem Raumfrachter Arc des Raumfahrzeugherstellers Inversion. Die Lieferungen müssten dafür aber lange vorher im All verwahrt werden – in einem Netz von tausenden startbereiten Raumfrachtern, das den kompletten Erdball umspannt – soweit die Vision des US-Start-ups. Die praktische Umsetzung wirft indes so einige Fragen auf.

Der Hersteller sieht sich vor allem für militärische Zwecke prädestiniert. In einem Film auf seiner Webseite zeigt Inversion einen möglichen Anwendungsfall: Ein Raumfrachter ist im niedrigen Erdorbit stationiert und startet zu einem Transporteinsatz. Autonom gesteuert durchbricht er die Erdatmosphäre, manövriert danach weiter zum Zielort. Dort angekommen, erfolgt die Landung mithilfe von Fallschirmen. Am Boden des Zielorts, offenbar einer entlegenen und schwer erreichbaren Insel, kümmert sich ein Trupp Soldaten um den gelandeten Frachter, beziehungsweise die Lieferung. Die Bergung der Sonde ist im Film nicht mehr zu sehen.

Justin Fiaschetti, CEO bei Inversion, erklärte gegenüber dem Fachmagazin Payload: „Geschwindigkeit ist für jede nationale Sicherheitsbehörde von entscheidender Bedeutung. Jede einzelne Behörde muss ihre Fracht in der Umlaufbahn stationieren und innerhalb einer Stunde sowohl im Inland als auch international ausliefern können. Aus unserer Sicht sind das also Tausende und Abertausende von Kapseln.“ Ein solches Netz soll auch den verbündeten Streitkräften der USA dienen.

Inversion sammelte bei seiner jüngsten Finanzierungsrunde 44 Millionen US-Dollar Kapital ein, unter anderem auch von Lockheed Martin Ventures und Y Combinator. Insgesamt erhielt Inversion bisher 54 Millionen US-Dollar Privatkapital, hinzu kommen 71 Millionen US-Dollar von der US-Regierung. Arc soll zugleich als Hyperschall-Testplattform für Geschwindigkeiten jenseits von Mach 20 dienen und übersteht laut Hersteller auch enorme G-Kräfte und – wenig überraschend für ein Raumfahrzeug – extreme Kälte.

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Und nicht nur das Start-up aus Los Angeles sieht in besagtem Raumfrachter-Szenario großes Potenzial, auch diverse andere Hersteller. Sie dürften sich vor allem von einem Akteur bestärkt fühlen: dem US-Verteidigungsministerium. Mit seiner Weltraum-Teilstreikraft, der US Space Force, hat es im vergangenen Jahr bereits 200 Millionen US-Dollar in Technologien investiert, die einen Transport von Fracht vom Orbit auf die Erde ermöglichen. Neben Inversion erhielten auch die Raumfahrtunternehmen Outpost, Sierra Space, Varda, Stoke Space und SpaceX Gelder.

Allerdings gibt es hier viele verschiedene Konzepte und Einsatzbereiche. So konzentriert sich Varda auf die Herstellung von Pharmazeutika im All und führte bis Mitte 2025 bereits vier Missionen durch. SpaceX betätigte sich bereits vielfach als ISS-Dienstleister, unter anderem mit der Dragon-Cargo-Kapsel.

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Sierra Space will dagegen neben eigenen Raumfahrzeugen die erste kommerzielle Raumstation verwirklichen. Einen ganz ähnlichen Ansatz wie Inversion – Raumfrachter, die vorrangig fürs Militär auf Dauer in der Umlaufbahn stationiert werden – verfolgt Outpost.

Der Plan, „Abertausende“ solcher Raumfrachter im All zu stationieren, wie von Inversion verfolgt, könnte die Lage in der Erdumlaufbahn allerdings weiter zuspitzen und auch politisch einige Fragen aufwerfen.

Besonders der niedrige Erdorbit (LEO) ist bereits stark ausgelastet und wird durch neue Satellitenkonstellationen wie Starlink weiter knapp. Studien zeigen, dass sich die Kapazität des LEO aufgrund von Veränderungen in der Atmosphäre durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich um bis zu zwei Drittel reduzieren könnte, wodurch die Gefahr von Kollisionen und Weltraumschrott zunimmt.

Allerdings gehört die Erdumlaufbahn keinem Staat oder Unternehmen exklusiv. Nach dem Weltraumvertrag von 1967 ist der Weltraum, einschließlich der Erdumlaufbahn, als globales Gemeingut definiert, das allen Staaten offensteht. Es gibt keine individuellen Besitzansprüche auf Teile der Umlaufbahn. Staaten und Betreiber müssen ihre Satelliten zwar registrieren und verfolgen, doch eine formelle Vergabe von Umlaufbahnflächen als Eigentum existiert nicht. Was die Investition in Start-ups wie Inversion für die US-Regierung umso interessanter machen dürfte: Es entstehen die nötigen Technologien, um im Orbit Tatsachen zu schaffen.

Zwar verbietet der Weltraumvertrag von 1967 grundsätzlich „die Errichtung militärischer Stützpunkte, Anlagen und Befestigungen, das Erproben von Waffen jeglicher Art und die Durchführung militärischer Übungen auf dem Mond und anderen Himmelskörpern.“ Kernwaffen oder andere Massenvernichtungswaffen dürfen ebenfalls nicht im All stationiert werden. Erlaubt sind dagegen konventionelle Waffen sowie militärische Aufklärungs-, Kommunikations- und Navigationssatelliten.

Allerdings gibt es in der UNO schon lange Bemühungen, den Weltraumvertrag zu aktualisieren, insbesondere um ein militärisches Wettrüsten im All zu verhindern. Russland und China legten einen entsprechenden Vertragsentwurf „zur Verhinderung der Stationierung von Waffen im Weltraum und der Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen Objekte im Weltraum“ 2008 vor. Auch internationale Wissenschaftlerorganisationen haben Vorschläge für „präventive Rüstungskontrolle“ im All erarbeitet. Auch wenn solche Bestrebungen oft auf große Mehrheiten unter den Mitgliedsstaaten stoßen, blieb ein Ergebnis bisher aus – insbesondere wegen der Ablehnung rüstungskontrollpolitischer Weltraum-Verträge durch die USA, wie das Bundeszentrum für politische Bildung ausführt.


(nen)



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Bastler-Wissen: Aufbau und Funktionsweise von Topfbändern verstehen


Vielen ist der Begriff Topfband (manchmal auch Topfscharnier) nicht geläufig, vom Sehen kennen diese Scharniere aber wohl die meisten. Schließlich hat vermutlich jeder Topfbänder im Haus – in einer kleinen Wohnung vielleicht nur ein Dutzend, in einem Einfamilienhaus oft über hundert. Ob Einbauküche, Spiegelschrank im Bad oder Billy-Regal mit Tür – fast jede Möbeltür wird heute mit Topfbändern befestigt. Der Name stammt vom topfförmigen Teil ab, das in die Innenseite des Türblatts eingelassen wird.

  • Aufbau und Funktionsweise von Topfbändern verstehen
  • Distanz, Aufschlagmaß und -art richtig wählen
  • Tipps für Topfbandaustausch und Möbelselbstbau

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Anders als die außen liegenden Bänder im klassischen Möbelbau, die wie bei einer Zimmertür eine feste Achse bilden, besitzen Topfbänder keine an einem einzelnen Punkt liegende Drehachse. Stattdessen haben sie einen virtuellen Drehpunkt im Inneren des Möbels. Das ermöglicht, dass der Beschlag von außen im geschlossenen Zustand nicht zu sehen ist.

Das Topfband besteht aus vier Hauptkomponenten: zunächst dem auf der Türseite montierten Topf, auf den je nach Modell unterschiedlich gekröpfte Hebel folgen, die in einen Arm (auch Topfarm) münden, der an einer im Korpus verschraubten Montageplatte befestigt wird. Die Hebelmechanik zwischen Arm und Topf erzeugt eine Drehbewegung, deren Mittelpunkt sich im Laufe des Öffnens verschiebt – und bei jedem Modell etwas anders verläuft.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Bastler-Wissen: Aufbau und Funktionsweise von Topfbändern verstehen“.
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Parallels RAS 21 verbessert Hybrid-Cloud-Management


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Parallels hat die Version 21.0 seiner Remote-Desktop-Software RAS (Remote Application Server) veröffentlicht. Mit ihr können Unternehmen ihre Anwendungen und Desktops über lokale, Cloud- und Multi-Cloud-Umgebungen bereitstellen.

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Zu den Neuerungen zählt eine erweiterte Integration mit Microsoft Azure Virtual Desktop (AVD) und Multi-Cloud-Plattformen. Die Software unterstützt nun vollständig Windows Server 2025 als Hyper-V-Anbieter, sowohl in eigenständigen als auch in Cluster-Konfigurationen. Der Parallels Client für Windows kann ab sofort auch Microsofts Windows-App für AVD nutzen – eine Vorbereitung auf die für 2026 geplante Einstellung der Remote Desktop App.

Bei der Sicherheit hat Parallels mehrere Funktionen hinzugefügt: Die Integration des Windows Credential Manager soll eine sichere Verwaltung von Anmeldedaten bieten. Die Multi-Faktor-Authentifizierung erfasst nun Client-IP-Adressen und übergibt diese als RADIUS-Attribute für eine kontextbezogene Zugriffskontrolle. Eine bedingte RADIUS-Automatisierung erlaubt regelbasierte, nutzerspezifische Authentifizierung. Zudem lässt sich die Zwischenablage-Umleitung feingranular steuern, um die Datenfreigabe präzise zu kontrollieren.

Für IT-Administratoren bietet die Version 21.0 ein Cloud Cost Insight Dashboard, das detaillierte Einblicke in die AVD-Nutzung liefert und bei der Optimierung der Cloud-Ausgaben helfen soll. Die API- und PowerShell-Unterstützung wurde erweitert, um die Automatisierung großer Bereitstellungen zu vereinfachen. Hinzu kommen Verbesserungen bei der Verwaltung mehrerer Domänen, die Validierung von Domänenanmeldedaten während der Vorlagenerstellung und die Option, verwaiste Hosts den Host-Pools neu zuzuweisen.

Der aktualisierte Web-Client soll eine verbesserte Browser-Performance bieten. Eine richtliniengesteuerte URL-Umleitung leitet Nutzer während Migrationen oder Wartungsarbeiten automatisch zu neuen Farmen weiter. Mobile Clients bieten nun dieselben Optionen zur Umleitung lokaler Ressourcen wie Desktop-Clients, darunter Sound, Zwischenablage, Kamera und andere Peripheriegeräte. IGEL-verwaltete Endpunkte unterstützen die automatische Anmeldung und den automatischen Client-Start beim Booten.

Die Plattformunterstützung umfasst nun zusätzlich macOS 26 und iOS 26 beziehungsweise iPadOS 26 sowie aktualisierte FSLogix-Komponenten. Verbesserungen bei der Barrierefreiheit im Web-Client und Nutzerportal entsprechen den VPAT-2.5-Richtlinien und bei den WCAG 2.2 der Level-AA-Konformitätsstufe.

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Parallels RAS 21.0 ist ab sofort verfügbar. Kunden können von älteren Versionen upgraden oder die Software über eine kostenlose Testversion kennenlernen. Alle Änderungen finden sich in der Ankündigung des neuen Release.


(fo)



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Schweizer Forscher entwickeln essbaren Roboter


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Essbar zu sein, ist nicht gerade eine Fähigkeit, die einem in Bezug auf einen Roboter einfällt. Und doch hat ein Team der Eidgenössischen Polytechnischen Hochschule in Lausanne (École polytechnique fédérale de Lausanne, EPFL) einen Roboter entwickelt, der vollständig verdaut werden kann, inklusive Energiespeicher und Aktoren.

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Der Roboter ist ein sogenannter Soft Roboter, der also aus einem weichen Material besteht. Ein solcher Roboter bewegt sich beispielsweise fort, indem Luft in Kammern in seinem Körper hinein- oder hinausgepumpt wird. Dadurch verformt sich der Roboter und erzeugt so eine Bewegung.

Einen essbaren Körper für einen Soft Robot zu bauen ist einfach: Dafür lässt sich einfach ein essbares Material einsetzen, etwa Gelatine. Auch die Schläuche zwischen den Kammern bestehen daraus. Das Team des Laboratory of Intelligent Systems um Dario Floreano hat eine Lösung gefunden, damit die Energieversorgung und die Aktorik ebenfalls verdaulich sind und nicht schwer im Magen liegen.

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Edible Pneumatic Battery for Sustained and Repeated Robot Actuation

Als Antriebsmittel, das in die Kammern gepumpt wird, nutzen die Schweizer Kohlendioxid, das in Form von Backpulver in einer Kammer aus Wachs und Gelatine gespeichert wird. Eine zweite Kammer des Energiespeichers enthält flüssige Zitronensäure.

Beide Substanzen sind durch eine Membran getrennt. Durch Druck von außen wird die Membran geöffnet. Die Zitronensäure tropft dann auf das Backpulver. Beide reagieren, dabei entsteht Natriumcitrat und Kohlendioxid wird freigesetzt. Alle diese Stoffe sind ungiftig und in der Nahrungsmittelindustrie gebräuchlich.

Der Aktor des Roboters besteht aus zwei miteinander verbundenen Gaskammern auf einer etwas festeren Basis, die sich unter Druck verbiegt. Wird Gas in die Kammer geleitet, verbiegt sich der Aktor. Dieser Vorgang muss jedoch mehrfach nacheinander durchgeführt werden. Durch die Abfolge von Verbiegen und Entspannen entsteht eine Art Schlängeln, das den Roboter vorwärts bewegen kann.

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Die Kammer muss also entleert werden, damit sie in die Ausgangsform zurückkehren kann. Dafür haben die Forscher ein Ventil mit einer Art Schnappverschluss entwickelt. Im Normalzustand ist das Ventil geschlossen. Steigt der Gasdruck in der Kammer, öffnet es sich und das Gas kann hinausströmen. Sinkt der Druck wieder, schnappt das Ventil zu.

Nachströmendes Gas verformt die Kammer dann wieder. Der Roboter, den das Team in der Fachzeitschrift Advanced Science beschreibt, verbiegt sich etwa viermal pro Minute. Die Batterie liefert einige Minuten lang Energie.

Bleibt die Frage, weshalb ein Roboter überhaupt ess- und verdaubar sein soll. Mit dieser Frage hat sich Floreanos Team im vergangenen Jahr beschäftigt – und darauf mehrere Antworten gegeben: Wenn ein Roboter verdaubar ist, ist er biologisch abbaubar. Das bedeutet, er könnte in der Umwelt eingesetzt werden, wo er nach dem Ende seiner Betriebsdauer nichts hinterlässt.

Eine praktische Anwendung sehen sie in der Medizin: Der Roboter könnte verschluckt werden und im Körper dann Heilmittel gezielt an einer bestimmten Stelle absetzen. Er müsste auch nicht wieder erlangt werden, weil das Verdauungssystem ihn zerlegt.

Die letzte Anwendung, die die Robotiker genannt haben, bezieht sich auf die Essbarkeit: Die Roboter konnten als Nahrungsmittel dienen: Sie könnten sich etwa in Krisengebieten selbstständig zu den Hungernden bewegen, die sie dann verspeisen. Denkbar sind auch Gimmicks in der Erlebnisgastronomie.


(wpl)



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