Künstliche Intelligenz
KI-Browser Comet von Perplexity nun frei verfügbar
Am vergangenen Dienstag hat Perplexity seinen Browser uneingeschränkt veröffentlicht. Er wurde bereits im Juli vorgestellt, jedoch durften zunächst nur Abonnenten des teuren Max-Tarifs den Browser verwenden. Zudem gab es eine Warteliste. Die App ist zunächst nur für macOS und Windows zum Download verfügbar, Mobilversionen sollen aber folgen.
Im auf Chromium basierenden Browser ist nicht nur die KI-gestützte Suchmaschine Perplexity.ai als Standard vorausgewählt, sondern die Macher folgen dem Trend, das hauseigene KI-System tief in den Browser zu integrieren. Sogenannte Agenten können komplexere Aufgaben wie die Buchung eines Hotelzimmers oder Online-Einkäufe übernehmen. Dabei besucht und bedient die KI autonom Websites und füllt etwa Formularfelder aus. Auch den Browser selbst darf die KI steuern, um etwa Tabs zu organisieren.
Zugriff auf persönliche Daten
Über im Perplexity-Account einzurichtende Konnektoren greift Comet auch auf E-Mails und Kalender von Google und Outlook zu – und berücksichtigt auf Wunsch auch Inhalte von Dropbox, Google Drive, Notion, GitHub, Slack und WhatsApp. Mit den Zugriffsrechten kann der Browser beispielsweise Treffen organisieren, E-Mails auf Basis geöffneter Websites schreiben oder anstehende Aufgaben auflisten.
Browsing-Daten wie aufgerufene Websites, Suchanfragen, geöffnete Tabs liegen nur lokal vor. Um kontextbezogene Aufgaben wie das Sortieren von Tabs zu erfüllen, werden die Daten nicht grundsätzlich an einen Server gesendet. Ist ein personalisierter Kontext erforderlich, verwendet Comet laut Perplexity-Chef Aravind Srinivas möglichst wenig Daten, um die Anfrage zu erfüllen. Sie seien zudem zweckgebunden und dienen nicht dem Training der KI.
Perplexity will Verlage finanziell beteiligen
Perplexity hat im August erklärt, dass das Unternehmen Verlage bezahlen will, sobald deren Inhalte für die Beantwortung von Anfragen in Comet und der KI-Suche genutzt werden. Dazu müssen sich Medien jedoch für ein Partnerprogramm registrieren. Konkret soll ein Topf von 42,5 Millionen US-Dollar zur Verteilung bereitstehen, der aus Abo-Einnahmen gefüllt wird. Gleichzeitig gibt es aber auch Klagen von Verlagen gegenüber Perplexity. Forbes, das Wall Street Journal und Condé Nast beanstanden, dass die KI-Suchmaschine ihre Inhalte für Antworten verwendet, ohne dafür zu zahlen.
Einen ausführlichen Test des KI-Browsers Comet finden Sie auf heise+.
(wre)